„Einige Abenteuer erlebt“

Wohnen im sozialen Brennpunkt

Sie sehen nicht aus wie Ausländer. Das ist gut! Ansonsten würde ich ihnen die Wohnung nicht geben!“ Mit diesen Worten und osteuropäischem Akzent begrüßte uns unsere neue Vermieterin. Sie hätte ja nichts gegen Ausländer, nur das ganze „Kanakenvolk“ (Zitat) wolle sie nicht in ihrer Wohnung haben. So begann unser kleines Abenteuer: Wohnen im Hemshof in Ludwigshafen. Wir sind dort hingezogen, weil wir uns sofort in die Altbauwohnungen dieses Stadtteils verliebt hatten, das Flair, wenn man durch die Straßen geht, die Kneipen an jeder Ecke und unter unserer Wohnung. Außerdem wollten wir nah an unserer Kirchengemeinde wohnen, die auch im Hemshof liegt. Dabei gibt es deutlich bessere Wohngegenden in Ludwigshafen, denn der Hemshof ist ein sogenannter „sozialer Brennpunkt“. Knapp 43 Prozent ausländische Mitbürger, eine Arbeitslosigkeit von über 21 Prozent und 28,3 Prozent Einwohner, die die Grundsicherung für Arbeitssuchende bekommen, sprechen für sich.

Im Laufe der Jahre haben wir einige Abenteuer erlebt. Zum Beispiel zwei Brandanschläge und einen Molotowcocktail, der in das Restaurant nur eine Straße weiter einschlug. Da hatte wohl jemand seine Schulden nicht bezahlt. Verstopfte Straßen bei den großen Sportereignissen wie WM und EM gehören auch dazu. Denn bei über 40 Nationalitäten gibt es immer einen Sieger zu feiern.

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