„Ich bin dann mal weg…“

„Unser Sohn (17) möchte nach dem Abitur ein missionarisches Jahr im Ausland machen.
Wie können wir ihn da gut beraten?“

Bevor Ihr Sohn sich enthusiastisch in Aktivitäten stürzt, um nach einem passenden Einsatz Ausschau zu halten, wäre es sinnvoll, mit ihm in entspannter Atmosphäre folgende Fragen zu besprechen: Was sind deine Beweggründe für so einen Einsatz? Was erwartest du davon? Hast du bestimmte Vorstellungen und Wünsche? Welche Herausforderungen siehst du? Vielleicht hilft es Ihrem Sohn auch, eine Pro- und Kontra-Liste zu erstellen: Was spricht dafür, was dagegen? Außerdem können Sie ihn ermutigen, mit Gott und mit ihm nahestehenden Personen zu sprechen – mit Freunden, vielleicht mit dem Gemeindepastor oder Jugendmitarbeitern. Durch diese Gespräche und das Hören auf Gott bekommt der Jugendliche eine erste Einschätzung und kann dann abwägen, ob er weitere Schritte gehen möchte oder nicht.

GUT INFORMIEREN

Hat Ihr Sohn ein Ja zu einem missionarischem Einsatz gefunden und Frieden über diese Entscheidung, wäre zu klären, ob er im Heimatland bleiben oder in ein anderes Einsatzland gehen möchte. Zudem kann man dieses Jahr auf unterschiedliche Weise absolvieren: zum Beispiel als FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr), als BFD (Bundesfreiwilligendienst) oder als IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst).

Organisationen und Missionswerke, die solche Einsätze anbieten, liefern meist schon gute Informationen im Internet. Aussagekräftiger sind aber oft Informationsmaterialien, die man dort anfordern kann. Von Vorteil ist es, wenn die Organisation ein Einführungsseminar anbietet, indem erklärt wird, welche Art von Einsätzen es gibt, und bei dem die Jugendlichen darüber informiert werden, was von ihnen erwartet wird und welche Voraussetzungen nötig sind (Impfungen, Untersuchungen, persönliche Vorbereitungen …). Der Jugendliche sollte aber auch darüber informiert werden, was ihn in dem Einsatzland erwartet: Worin genau besteht der Einsatz? Wie sind die klimatischen und hygienischen Bedingungen? Wie wird der Jugendliche untergebracht sein? Wie sieht die pädagogische Betreuung im Einsatzland aus? Wichtig ist, dass die Jugendlichen auf Besonderheiten im jeweiligen Land hingewiesen und entsprechend vorbereitet werden – vor allem bei islamischen Ländern. Nicht zuletzt ist wichtig, ob die Organisation auch auf praktische Dinge hinweist wie Versicherungsschutz, Kreditkarte, Ersatzbrille, Reisepass/ Personalausweis, Reiseapotheke etc.

UNTERSTÜTZER

Zudem ist es gut in Erfahrung zu bringen, welche Voraussetzungen der Organisation in Bezug auf den Einsatz wichtig sind. Zum Beispiel, dass der Jugendliche von einer Gemeinde oder einem christlichen Kreis unterstützt – im Gebet, materiell oder finanziell – und ausgesandt wird. So dass er weiß, dass er Rückhalt hat und kein Einzelkämpfer sein wird. Unsere Tochter hörte zwei Jahre vor ihrem Abitur, dass Bekannte einen missionarischen Einsatz auf einem Schiff gemacht haben. Und sie fing sofort Feuer! Wir als Eltern hatten so manche Frage. All diese Dinge zu klären, benötigte Zeit. Letztendlich haben wir aber die Erfahrung gemacht, dass uns alle Fragen, auch mit Hilfe der Organisation unserer Tochter, beantwortet werden konnten.

Heidi Bräcker ist Krankenschwester und Seelsorgerin
und  lebt mit ihrer Familie in Wetter/Ruhr.

 

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