„Liebling, wir haben ein Date!“

Manche Berater empfehlen Paaren, sich einmal die Woche zum Eheabend zu verabreden. Intensive Beziehungsgespräche nach einem harten Arbeitstag – das ist allerdings nicht jedermanns Sache.

Erotische Überraschung

Tiefe Gespräche auf Knopfdruck – das hat bei Bütikofers nicht funktioniert. Doch sie haben eine Alternative gefunden.

Die regelmäßige Zeit zu zweit konzentriert sich bei uns auf den Abend. Mit zwei kleinen, aktiven Jungs geht das nicht anders. Durch unregelmäßige Verpflichtungen fällt es uns schwer, einen fixen Abend pro Woche als Eheabend einzuplanen. Franziska ist jedoch sehr darauf bedacht, dass an einem Abend pro Woche ein solcher stattfindet. Allerdings verliefen Abende, die angesetzt wurden, um tiefe Gespräche zu führen, bei uns nicht sonderlich erfreulich und endeten häufig schon nach kurzer Zeit in einem temperamentvollen Streit, gefolgt von gegenseitiger Entfernung.

Wir haben einen neuen Weg gesucht und gefunden. Abwechselnd planen wir heute einmal die Woche füreinander einen Eheabend. Ein gemeinsames Bad nehmen, eine kulinarische Köstlichkeit genießen, einen Film schauen oder eine erotische Überraschung vorbereiten – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt! In ungezwungener Atmosphäre und ohne das Ziel, ein tiefgründiges Gespräch führen zu wollen oder zu müssen, entstehen oft genau diese persönlichen, interessanten Diskussionen. Wenn wir die Ehezeit einmal eine Woche auslassen, entstehen sofort kleine Spannungen, die nicht entstehen, wenn wir uns bewusst Zeit füreinander nehmen. Daher sind uns beiden diese gemeinsamen Stunden sehr wichtig.

Franziska (27) und Lukas Bütikofer (28) wohnen in Schliern (Kanton Bern), sind seit 9 Jahren zusammen, seit 4 Jahren verheiratet und glückliche Eltern von zwei tollen Jungs im Alter von 3 und 1.

 

Krank im Wellnesshotel

Warum ein Ehewochenende ganz anders verlief, als es sich die Böschs vorgestellt hatten.

Es sollte nicht nur ein Eheabend werden, sondern ein ganzes Ehe-Wochenende: Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg, um unsere Zeit zu zweit in den Bergen in einem Wellnesshotel zu genießen. Die drei Kinder waren gut versorgt, die Ski eingepackt. Doch schon auf der Fahrt gerieten wir in einen Schneesturm. Es war eisig kalt, sogar die Fensterfront fror gleich ein, als das Scheibenwischerwasser ausging. So kamen wir müde nach langer Fahrt in unserem Hotelzimmer an. Mein Mann legte sich gleich auf das Bett. Tja, und da blieb er auch. Er wurde richtig krank, bekam Fieber und fühlte sich unwohl.

Soll so nun unser lang ersehntes Wochenende aussehen? Eine große Enttäuschung und auch ein wenig Verzweiflung machten sich breit. Ich machte mich auf den Weg in die nächste Apotheke. So konnte ich gleich das Dorf erkunden. Und plötzlich merkte ich, wie gut es mir tat, alleine unterwegs zu sein, keine Verpflichtungen zu haben, Zeit zu haben mit Gott. Als ich zurück ins Hotel kam, war ich wieder ganz zuversichtlich. Während sich Thomas im Hotelzimmer erholte, viel schlief und sich entspannte, unternahm ich viele Spaziergänge und genoss die Zeit im Wellnessbereich.

Glücklicherweise erholte sich mein Mann recht schnell, und so konnten wir doch noch gemeinsame Mahlzeiten genießen. Doch dann bekam ich eine Bindehautentzündung und konnte kaum mehr sehen. So kamen wir ziemlich lädiert nach Hause. Enttäuscht? Wir hatten es uns zwar ganz anders vorgestellt, trotzdem bleibt die Zeit uns als wertvoll und amüsant in Erinnerung. Auf ein nächstes Mal!

Barbara Bösch ist verheiratet mit Thomas. Die beiden haben drei Kinder und arbeiten bei der Heilsarmee in Berlin.

 

Unser Sonntagabend

Babys kümmern sich nicht um Eheabende. Doch die Zeit zu zweit kann auch zu dritt funktionieren.

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