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How to say: I’m sorry!

Genau genommen kann man sich nicht entschuldigen, nur um Entschuldigung bitten. Alles andere wären Rechtfertigungen und selbstbezogene Erklärungen. Eine Anleitung zu ehrlichen Entschuldigungen von Jörg Berger

Um wen geht es bei der Entschuldigung? Um mich? Dass ich es nicht so gemeint habe? Dass es Erklärungen für mein ungutes Verhalten gibt? Oder dass ich die verletzten Gefühle und den berechtigten Zorn meiner Frau aus der Welt schaffe, weil sie mir unangenehm sind? Oder geht es mir um meine Frau? Um die Verletzung oder den Nachteil, den ich ihr zugefügt habe? Um ein Verständnis für ihre Gefühle? Um eine Wiedergutmachung, wo das möglich ist? Wo es mir um mich selbst geht, wird meine Entschuldigung meine Frau nicht berühren, vielleicht sogar verärgern. Nur eine echte Entschuldigung bewirkt Versöhnung und räumt das beiseite, was zwischen uns steht.

Wenn ich Sie in das Geheimnis wirksamer Entschuldigungen einführe, lassen Sie sich bitte nicht unter Druck setzen. Denn eine Entschuldigung muss nicht perfekt sein, um das Herz des anderen zu erreichen. Außerdem genügt es in vielen Fällen, eine Entschuldigung einmal ehrlich und ausführlich auszusprechen – wenn der andere weiß, wie es gemeint ist, genügt beim nächsten Mal auch ein „Entschuldigung!“

Wer um Entschuldigung bittet, muss erst einmal selbst sein inneres Gleichgewicht finden. Denn auch schuldig werden stresst: Es belastet mit Schuldgefühlen, greift das Selbstwertgefühl an und weckt Angst vor der Reaktion des anderen. Weisen Sie, wenn nötig, Selbstanklagen oder Selbstabwertungen ab: Jeder darf Fehler machen und jeder wird in der Liebe schuldig werden. Machen Sie sich bewusst, dass Sie stark genug sind, einen Zorn, eine Enttäuschung oder eine verletzte Überreaktion Ihres Partners auszuhalten. Nun können Sie mit ganzer Aufmerksamkeit für den anderen da sein.

TREFFSICHERE ENTSCHULDIGUNGEN

Worum geht es Ihnen, wenn ein anderer Sie verletzt oder Ihnen einen Schaden zugefügt hat? Vermutlich erst mal um ein ehrliches Eingeständnis. Denn Schuld braucht eine Würdigung und eine Anerkennung. Außerdem muss der Schuldige auch verstanden haben, wie er schuldig geworden ist, denn sonst muss man ja fürchten, dass sich das Gleiche bald wiederholt. Und umgekehrt: Wenn wir schuldig werden, hängt fast alles davon ab, ob wir erkennen, was nicht gut gelaufen ist, und ob wir das aussprechen können. Weil das nicht so einfach ist, habe ich eine Sammlung treffender Entschuldigungen für Sie zusammengestellt. Vermutlich erkennen Sie sich in einigen Formulierungen wieder und entdecken: „Genau das mute ich meinem Partner manchmal zu.“ Außerdem erhalten Sie Anregungen, wie Sie eine Entschuldigung formulieren können, auch wenn Sie dann andere, eigene Worte verwenden. Ich habe die Entschuldigungen in sieben typische Bereiche geordnet, in denen wir in der Liebe aneinander schuldig werden.

Schuldig werden, in dem ich den anderen herabsetze:

  • „Ich habe dich gerade viel zu scharf und viel zu hart kritisiert. Das tut mir leid!“
  • „Ich bin gerade in meinem inneren Film aus meiner Kindheit gelandet: ‚Ich bin von Idioten umzingelt!‘ So habe ich dich gerade auch behandelt. Das stimmt natürlich nicht. Tut mir leid!“
  • „Das muss gerade geklungen haben, als hättest du einen furchtbaren Charakter. Dabei hast du nur einen kleinen Fehler gemacht und dir nichts Böses dabei gedacht. Sorry.“
  • „Ich habe erst an deiner Reaktion bemerkt, wie spöttisch und verletzend meine Bemerkung war. Das hast du nicht verdient. Tut mir leid.“

Schuldig werden, indem ich dem anderen seine Freiheit nehme:

  • „Ich habe dein Nein nicht akzeptiert und so lange auf dich eingeredet, bis du doch zugestimmt hast. Das war bestimmt nicht angenehm für dich. Tut mir leid.“
  • „Ich habe dir gar nicht die Möglichkeit gelassen, mitzuentscheiden. Tut mir leid für diese Vereinnahmung.“
  • „Ich habe dich gerade mit meiner Meinung und meinen Wünschen bedrängt, oder? Sorry.“
  • „Jetzt habe ich dich gar nicht zu Wort kommen lassen. Entschuldige bitte.“

Schuldig werden, indem ich mich selbst darstelle: 

  • „Sorry! Ich habe mehr versprochen, als ich halten kann.“
  • „Ich habe bei dir Erwartungen geweckt und dich dann enttäuscht, oder? Das tut mir leid.“
  • „Ich habe das so dargestellt, dass ich der Tolle bin und du dumm dastehst. Das hast du nicht verdient.“
  • „Ich habe mich in den Mittelpunkt gestellt und dir damit die Aufmerksamkeit genommen, die dir zusteht. Das tut mir wirklich leid.“

Schuldig werden, indem ich mich räche oder den anderen bestrafe:

  • „Ich habe mich zurückgezogen, weil ich sauer auf dich war. Ehrlich gesagt, wollte ich dich das auch spüren lassen. Aber das ist natürlich nicht in Ordnung. Entschuldige bitte.“
  • „Mit meiner Bemerkung eben habe ich dich da verletzt, wo es dir bestimmt sehr wehtut. Irgendetwas in mir wollte das auch. Aber das ist nicht fair. Bitte vergib mir.“
  • „Ich habe da völlig unnötig Nein gesagt und dich blockiert. Eigentlich geht es mir um ein ganz anderes Thema. Tut mir leid.“
  • „Ich habe dir eine unangenehme Szene gemacht. Ich war unzufrieden und verärgert. Aber es gibt natürlich bessere Wege, damit umzugehen. Sorry.“

Schuldig werden, indem ich mich vor Unangenehmem drücke:

  • „Ich habe mich einfach zurückgezogen, statt dir zu sagen, dass mich etwas gestört hat. Entschuldige bitte.“
  • „Da bin ich dir etwas schuldig geblieben, weil ich unsicher war und gezögert habe. Tut mir leid.“
  • „Ich habe dich da sehr eingeschränkt, weil ich mich auf vieles nicht einlassen konnte. Das war bestimmt frustrierend für dich. Tut mir sehr leid.“
  • „Ich habe das so lange aufgeschoben, bis es dir Sorgen gemacht und dich frustriert hat. Vergib mir!“

Schuldig werden, indem ich den anderen in meine Probleme hineinziehe:

  • „Ich habe mich übernommen. Und jetzt musst du aushalten, dass ich so unausgeglichen und erschöpft bin. Tut mir leid!“
  • „Ich habe dich gerade zu meinem Helfer und Retter gemacht, oder? So möchte ich dich nicht strapazieren. Sorry!“
  • „Du machst dir wahrscheinlich Sorgen um mich. Ich wirke wahrscheinlich, als würde ich gleich zusammenbrechen. Entschuldige bitte. Ich möchte dich da nicht so reinziehen, wenn ich mir zu viel zumute.“
  • „Es tut mir leid: Ich bin gerade kopflos, weil ich schon wieder zu lange mit meiner Mutter telefoniert habe – obwohl ich weiß, dass mir das nicht guttut. Und jetzt musst du schon wieder auf mich warten. Das hast du nicht verdient.“

Schuldig werden, indem ich zu kämpferisch oder aggressiv auftrete:

  • „Gerade bin ich laut geworden, weil ich mich durchsetzen wollte. Ich kann mir vorstellen, wie unangenehm das für dich ist. Tut mir leid.“
  • „Du sagst gar nichts mehr. Bin ich zu heftig geworden? Wenn ja, tut es mir sehr leid.“
  • „Mir ist gerade bewusst geworden, dass meine Worte wie Drohungen klingen. Vielleicht waren es sogar welche. Verzeih’ mir bitte!“
  • „Du hast vor zehn Minuten schon angedeutet, dass du lieber drüber nachdenken möchtest als mit mir so hitzig weiter zu diskutieren. Das habe ich einfach ignoriert. Tut mir leid.“

VERSÖHNUNG GENIESSEN

Treffsichere Entschuldigungen sind Balsam auf die Wunden, die man dem anderen zugefügt hat. Zugleich haben Sie beim Lesen vielleicht gespürt: Es ist nicht einfach, dermaßen ehrlich zu sein und seine Schuld so offen auszusprechen. Aber Ehrlichkeit lohnt sich. In vielen Situationen stellt sie in Sekunden wieder eine entspannte Beziehung her. Wenn die Verletzung tiefer oder ein Schaden größer war, braucht der andere noch Zeit, um darüber hinwegzukommen. Aber die ehrliche Entschuldigung verhindert, dass die Situation zu Bitterkeit führt oder im nächsten Streit wieder hochkommt.

Ein letzter Bestandteil einer echten Entschuldigung kommt dann fast von selbst dazu. Denn glaubhaft ist eine Entschuldigung nur, wenn ich den gleichen Fehler nicht gedankenlos wiederhole. Eine gesunde Scham über mein Verhalten, ein Schmerz über das, was ich meiner Frau zugefügt habe, geben mir die Motivation, die ich brauche, um an einem bestimmten Punkt achtsamer zu sein. Natürlich werde ich in einem schlechten Moment wieder einmal in meine Schwäche zurückfallen. Aber wenn das seltener passiert oder wenn ich es früher bemerke, macht das meine Entschuldigung glaubhaft. Und das wiederum wird mich auch glaubwürdig machen, wenn ich mich einmal an anderer Stelle entschuldigen muss.

Manchmal erscheinen Partner nachtragend, unversöhnlich, kleinlich im Verzeihen oder so, als ob sie erwarten würden, dass der andere nie einen Fehler macht. Doch in Wirklichkeit liegt das Problem woanders: Es gab nie eine echte Entschuldigung und deshalb war auch kein echtes Verzeihen möglich. Es ist eine überraschende, befreiende Erfahrung: Je ehrlicher wir sind und je näher uns geht, was wir verschuldet haben, desto großzügiger, versöhnlicher und vergebungsbereiter sind die Reaktionen unseres Partners.

Jörg Berger ist Psychotherapeut und Paartherapeut in eigener Praxis in Heidelberg. Mit seiner Online-Paartherapie epaartherapie.de geht er gerade neue Wege in der Begleitung von Paaren.

Dürfen Profis Schwächen zeigen?

Ab und zu wird die perfekte Fassade im Leistungssport durchlässig: Wenn Per Mertesacker sagt, dass der Druck bei der WM 2006 so groß war, dass er froh über das Ausscheiden gegen Italien gewesen ist; oder wenn Andre Agassi in seiner Biografie über Schmerzen, Drogen und Einsamkeit schreibt; oder wenn ein Schiedsrichter durch einen falschen Abseitspfiff eine Mannschaft um den bestimmt sicheren Sieg gebracht hat. Dann gibt es regelmäßig einen Aufschrei. Denn eigentlich sind wir überzeugt, dass Sportler Maschinen sein müssen, die perfekt funktionieren. Kriegen sie nicht eine Unmenge Geld dafür? Den Menschen hinter der makellosen Außendarstellung möchten wir lieber nicht sehen, denn das würde unser Bild zerstören.

Doch mal Hand aufs Herz: Würden Sie Ihren Job als Eltern tausendfach besser machen, wenn man Ihnen Millionen dafür zahlte? Ich nicht. Wenn doch, dann müsste ich mich fragen lassen, warum da noch so viel Luft nach oben ist.

Kann man nicht vergleichen? Das sind ja Profis? Nun, mein Eindruck ist, dass die Leistungssportler die Helden unserer Gesellschaft sind. Kinder vergleichen sich permanent mit ihnen. Und die Kommentare von Müttern und Vätern am Fußballplatz lassen nur den Schluss zu, dass sie das auch tun. Gleichzeitig scheinen sich die Werte und Ideale unseres Miteinanders in der Bundesliga und anderen Wettbewerben zu verdichten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in unseren Familien eine andere Fehlerkultur dagegen setzen. Wer keine Fehler machen darf, wird vieles lieber gar nicht erst anpacken. Ganz einfach ausgedrückt: Wenn die Vierjährige beim Eingießen die Milch verschüttet, darf sie es wieder probieren. Dazu sind Familien da.

Klingt banal? Kinder bringen in unserem durchgetakteten Alltag immer wieder Sand ins Getriebe. Alles, was länger dauert, kann unglaublich stören. Doch wenn Fehler Teil des Lernprozesses sind, dann ist es eigentlich absurd, sich darüber aufzuregen. Dass ich gut darauf reagiere, ist wichtiger, als dass alles reibungslos funktioniert. Ich muss mir das immer wieder bewusst machen.

Christof Klenk ist Redakteur bei Family.

„Ich habe einiges falsch gemacht“

Eltern machen Fehler. Kleine und große. Eine Auseinandersetzung damit ist unverzichtbar. Von Kathrin Koch

Neulich saß ich mit einer jungen Mutter im Gespräch zusammen. Sie offenbarte mir ihre Sorge: „Ich habe solche Angst, dass ich meinem Sohn keine gute Mutter bin. Und dass ich durch meine schwierige Vergangenheit Fehler an ihm mache.“ – „Herzlichen Glückwunsch“, war meine spontane Reaktion. „Du wirst definitiv Fehler machen, weil du und ich nicht perfekt sind. Willkommen im Club!“ Wir Eltern leben in großen, inneren Spannungsfeldern. Mit den eigenen Kindheitserlebnissen im Rücken wollen wir es bei den eigenen Kindern richtiger machen, als es geht. Für mich war es eine ernüchternde Feststellung, dass ich meine Kinder nur bedingt vor meinen Schwächen und Fehlern behüten kann. Ich bin nun mal ein Mensch und nicht Gott. Gott macht keine Fehler – ich schon.

AUS PUREM GEHORSAM
Unsere Kinder sind volljährig. Ich erlebe jetzt, wie sie als junge Erwachsene Entscheidungen treffen und in Situationen reagieren. In manchen Situationen hat mich das nachdenklich gemacht. Warum handeln sie so und nicht anders? Bei diesen Fragen kam ich nicht umhin, den Bogen auch zu mir und meinen erzieherischen Überzeugungen und Praktiken zu schlagen. Es war hart, mir einzugestehen, dass ich Fehler an meinen Kindern begangen habe, und obendrein auch noch die Auswirkungen davon in ihrem Verhalten sehe. Von meiner Ältesten habe ich im Teenageralter erwartet, dass sie an all unseren Gemeinde-Veranstaltungen teilnimmt, obwohl sie das nicht immer wollte. Sie saß also öfter aus purem Gehorsam in unseren Events. Einige der Prediger schenkten gerade den Teenagern ihre Aufmerksamkeit. Meine Tochter stand mehrmals ungewollt im Mittelpunkt. Das verletzte sie und veranlasste sie zu bestimmten Entscheidungen. Ich war in den jeweiligen Situationen nicht in der Lage, sie zu schützen. Ich war überzeugt, dass „ein bisschen Herausforderung“ gut täte. Erst Jahre später erkannte ich, dass die Verpflichtung meiner Tochter zu diesen Veranstaltungen keine guten Früchte trug. Noch schlimmer: Ich realisierte meinerseits ein Misstrauen ihr gegenüber. Ich traute ihr nicht zu, bezüglich des Glaubens gute Entscheidungen zu treffen. Und genau da begann mein Herz zu bluten. Ich war bestürzt und beschämt über meine Denk- und Handlungsweise. Es kostete eine ordentliche Portion Mut, mich dem eigenen Versagen zu stellen, der Wahrheit ins Auge zu sehen und mich für mein Verhalten angemessen zu entschuldigen.

ENTSCHULDIGUNG!
Wer meint, in Autoritätsverhältnissen – als Mutter gegenüber meinem Kind – diese demütigenden Prozesse nicht durchlaufen zu müssen, hat sich meiner Meinung nach geirrt. Gerade hier zeigt sich charakterliche Reife, die im Heilungsprozess für mein Kind sehr wichtig sein kann. Für mich wurde es auf zwei Ebenen praktisch:

1. Selbsterkenntnis ist die beste Erkenntnis: Ich hatte versagt! Trotzdem war jetzt wichtig zu differenzieren und nicht die ganze Erziehung an meiner Tochter als miserabel zu betrachten.

2. Es galt, ein Gespräch in angemessenem Rahmen zu suchen, mich vor ihr zu erklären und sie um Verzeihung zu bitten. Ganz nebenbei war nicht ganz unwichtig, wie ich meine Entschuldigung vorgetragen habe. Hier muss ich erwähnen, dass ich über Jahre Teil einer Elterninitiative in unserer Realschule war. Mit dem Gewaltpräventionsprojekt f.ü.r. (Freunde üben Rücksicht) haben wir Schüler im Umgang mit Wut und Ärger trainiert. Ein kleiner Teil des Programms zielt darauf ab, wie man sich richtig entschuldigt. Diese Vorgehensweise setze ich – weil es so hilfreich ist – in persönlichen Konfliktklärungen um:

Aufrichtig sein: Meine Entschuldigung soll von Herzen kommen. Mir ist klar, was ich falsch gemacht habe, ohne Wenn und Aber. Außerdem ist es wichtig, dass ich fähig bin, mich in die Lage des anderen zu versetzen. Das hilft zu verstehen, was ich verursacht habe. Konkret kommunizieren: Ich muss klar ausdrücken, für was ich mich entschuldige. Das zeigt auch, dass ich mich innerlich damit auseinandergesetzt habe und Verantwortung übernehme. Von Angesicht zu Angesicht: Zeit und eine persönliche Begegnung sind unerlässlich, um respektvoll eine Entschuldigung vorzubringen. Augenkontakt und mindestens ein fester Händedruck zur Versöhnung sind Standard. Schadensersatz/Wiedergutmachung leisten: Ich muss mich in irgendeiner Form für den Schaden praktisch verantwortlich machen. Das ist nicht immer möglich. Spätestens bei seelisch zugeführten Verletzungen kommt bei uns Christen das Kreuz ins Spiel. Das Kreuz, an dem Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Das Kreuz als der Ort, wo wir Vergebung empfangen und auch vergebungsbereit unseren Nächsten entlasten können.

DIE VERANTWORTUNG ENDET HIER
Eine wichtige Feststellung ist, dass die gebräuchliche Formulierung „Ich entschuldige mich für …“ nicht korrekt ist. Wir können uns nicht selbst entschuldigen, sondern nur um Entschuldigung bitten. Unsere Bitte um Entschuldigung annehmen, akzeptieren und vergeben, also ENTschuldigen, kann nur der Geschädigte. Und genau hier habe ich die Geschicke im Gespräch mit meiner Tochter nicht mehr in der Hand. Hier endet die elterliche Verantwortung. Wie sie mit meiner Offenbarung umgeht, kann ich nicht beeinflussen. Wird sie mich aus der Schuld entlassen? Kann sie mir vergeben? Für meine Tochter war es befreiend zu erleben, dass ihre Mutter nicht perfekt ist und Fehlverhalten einsieht. Sie hat mir von Herzen verziehen. Doch es hätte auch anders ausgehen können. Wir Eltern können dann lediglich darauf vertrauen, dass unsere Kinder sich zur Entlastung der Schuld entscheiden. Und wir können darauf vertrauen, dass die Kraft des Kreuzes auch in der nächsten Generation keine Kraft verloren hat.

 

 

Kathrin Koch leitet die Arbeit von YWAM Altensteig. Sie ist verheiratet, hat drei volljährige Kinder und liebt es, zusammen mit ihrem Mann das Tanzbein zu schwingen.

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