MAMA HAT URLAUB

Ein freies Wochenende ganz allein, ohne Ansprüche und Aufgaben. Von Kathrin D. Weber

Im Rückspiegel sehe ich sie noch winken, meine Kinder und meinen Mann. Vermissen werden sie mich, haben sie gesagt. Aber da bin ich auch schon um die Ecke gebogen – auf dem Weg in meinen Wochenendurlaub. Nun gut, es ist nicht die große weite Welt, Rom oder Paris geworden. Ohne eine Freundin, von denen im Moment alle beschäftigt waren, wollte ich nicht so weit verreisen. Dafür habe ich diverse Cremes, Ampullen und Duftbäder im Gepäck. Ich bezweifle allerdings, dass Antifalten-Cremes auch bei sporadischer Anwendung helfen. Ich bin auf dem Weg in ein Wellnesshotel eine Stunde von uns entfernt. Vielleicht ist es gut so, denn im Notfall könnte ich schnell wieder daheim sein. Allerdings weiß ich, dass mein Mann zu Hause gut ohne mich klarkommen wird. Dass ich einen Tag oder ein Wochenende weg bin, ist nicht ganz neu, da ich des Öfteren zu Konzerten und Auftritten fahre. Aber dass ich ein Wochenende nur Urlaub habe, ohne eine Verpflichtung oder einen Termin, damit muss ich mich noch ein wenig anfreunden. In meiner Kindheit sind wir nicht sehr oft in den Urlaub gefahren, weil es immer viel auf dem Hof zu tun gab. Und wenn wir doch einmal für ein paar Tage gefahren sind, dann haben wir in unserem Urlaub – zumeist im eigenen Land – noch etwas nebenher erledigt für die Arbeit meiner Eltern.

 

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