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Vom Lesemuffel zum Bücherwurm – So ermutigen Sie ihre Kinder zum Lesen

Durch das Überangebot an digitalen Medien und Videospielen geht häufig das Interesse am Lesen verloren. So können Sie ihre Kinder trotzdem zum Lesen motivieren.

Lesen ist ein komplexer Prozess. Ein Buchstabe muss in einen Laut und der Laut in einen Sinn umgewandelt werden. Das erfordert Anstrengungsbereitschaft und ohne Freude bleibt das Lesen ein notwendiges Übel im Schulalltag. Digitale Medien wie Chatnachrichten, Anweisungen in Apps und Teasertexte sind kein Ersatz für Printmedien, denn sie fördern kaum Wortschatz, Konzentration, Kreativität und Empathie.

Leseneugier wecken

Bücherwürmer sind von Neugier getrieben, daher: Finden Sie heraus, welche Themen Ihr Kind spannend findet. Sind es Sachthemen, Anime, Gaming oder Fantasywelten? Sind es aktuelle Themen wie Umweltschutz oder Menschenrechte?

Für all diese Themen gibt es wunderbare Bücher. Vor allem Graphic Novels wagen sich an schwierige Geschichten (Maus – Die Geschichte eines Überlebenden, Biografie von Sophie Scholl oder Künstlerporträts). Diese Bücher sehen wie Comics aus, haben aber komplexe Handlungen. Selbst das „Lustige Taschenbuch“ mit Donald Duck und Micky Maus ist wertvoll. Erika Fuchs war die deutsche Übersetzerin der LTBs. Ihr ist ein Museum in Nordbayern gewidmet. Vielleicht weckt ein Besuch die Leseneugier?

In den letzten Jahren wurden Kinofilme und Serien aus dem Marvel-Universum immer beliebter. Nutzen Sie Spiderman, Avengers und Co., um in diese Welt einzutauchen. Zu den Filmen gibt es Nachschlagewerke und Biografien über die Macher (DK-Verlag). Stan Lee, Gründer von Marvel, bezog sich mit seinen Figuren auf Probleme seiner Zeit. „Black Panther“ hätte es nie ohne die Bürgerrechtsbewegung der 1960er-Jahre gegeben. Es gibt Bücher, da kann man den Verlauf der Geschichte bestimmen (1.000-Gefahren-Serie) und die Jugendlichen haben das Gefühl, Teil der Handlung zu sein. Beliebt sind Bücher im Sketchnotes-Style (Tom Gates, Lotta-Leben). Die Wörter haben etwas Lautmalerisches. Die kreative Typografie erleichtert auch Teens, die wenig lesen, den Inhalt zu erfassen.

Anknüpfungspunkte finden

Ihr Kind will aber nur vor dem PC hocken und zocken? Dann lassen Sie sich die Story des Games erzählen. Es geht meistens um Gut gegen Böse und manche Jugendthriller greifen solche Themen auf („Erebos“ von Ursula Poznanski). Ihr Kind versinkt im Fifa-Spielemodus? Wie wäre es mit Zeitschriften rund um Fußball oder eine Sportlerbiografie? Auch Musik kann ein Anknüpfungspunkt zum Lesen sein. Hinter jedem Song verbirgt sich eine Geschichte. Was hat den Künstler bewegt, darüber zu singen? Das zu entdecken, kann eine große Motivation sein. Young-Adult-Literatur bietet oft die passenden Songs zu den Büchern auf Spotify an.

Werten Sie nicht, was Ihr Kind liest. Zeigen Sie Interesse. Lieben Sie selbst Bücher? Steckt Ihre Leselust an? Ein Besuch im Antiquariat, Musical, Workshop oder eine Ausstellung sind oft Türöffner in die Welt der Geschichten.

Susanne Ospelkaus lebt mit ihrer Familie in Zorneding bei München, bloggt unter susanne-ospelkaus.com und arbeitet als Autorin, Lektorin und Therapeutin.

11 bis 15 – Vom Lesemuffel zum Bücherwurm

Elternfrage: „Mein Kind liest nicht gern. Wie kann ich es motivieren, ohne es unter Druck zu setzen?“

Lesen ist ein komplexer Prozess. Ein Buchstabe muss in einen Laut und der Laut in einen Sinn umgewandelt werden. Das erfordert Anstrengungsbereitschaft und ohne Freude bleibt das Lesen ein notwendiges Übel im Schulalltag. Digitale Medien wie Chatnachrichten, Anweisungen in Apps und Teasertexte sind kein Ersatz für Printmedien, denn sie fördern kaum Wortschatz, Konzentration, Kreativität und Empathie.

Leseneugier wecken

Bücherwürmer sind von Neugier getrieben, daher: Finden Sie heraus, welche Themen Ihr Kind spannend findet. Sind es Sachthemen, Anime, Gaming oder Fantasywelten? Sind es aktuelle Themen wie Umweltschutz oder Menschenrechte?

Für all diese Themen gibt es wunderbare Bücher. Vor allem Graphic Novels wagen sich an schwierige Geschichten (Maus – Die Geschichte eines Überlebenden, Biografie von Sophie Scholl oder Künstlerporträts). Diese Bücher sehen wie Comics aus, haben aber komplexe Handlungen. Selbst das „Lustige Taschenbuch“ mit Donald Duck und Micky Maus ist wertvoll. Erika Fuchs war die deutsche Übersetzerin der LTBs. Ihr ist ein Museum in Nordbayern gewidmet. Vielleicht weckt ein Besuch die Leseneugier?

In den letzten Jahren wurden Kinofilme und Serien aus dem Marvel-Universum immer beliebter. Nutzen Sie Spiderman, Avengers und Co., um in diese Welt einzutauchen. Zu den Filmen gibt es Nachschlagewerke und Biografien über die Macher (DK-Verlag). Stan Lee, Gründer von Marvel, bezog sich mit seinen Figuren auf Probleme seiner Zeit. „Black Panther“ hätte es nie ohne die Bürgerrechtsbewegung der 1960er-Jahre gegeben. Es gibt Bücher, da kann man den Verlauf der Geschichte bestimmen (1.000-Gefahren-Serie) und die Jugendlichen haben das Gefühl, Teil der Handlung zu sein. Beliebt sind Bücher im Sketchnotes-Style (Tom Gates, Lotta-Leben). Die Wörter haben etwas Lautmalerisches. Die kreative Typografie erleichtert auch Teens, die wenig lesen, den Inhalt zu erfassen.

Anknüpfungspunkte finden

Ihr Kind will aber nur vor dem PC hocken und zocken? Dann lassen Sie sich die Story des Games erzählen. Es geht meistens um Gut gegen Böse und manche Jugendthriller greifen solche Themen auf („Erebos“ von Ursula Poznanski). Ihr Kind versinkt im Fifa-Spielemodus? Wie wäre es mit Zeitschriften rund um Fußball oder eine Sportlerbiografie? Auch Musik kann ein Anknüpfungspunkt zum Lesen sein. Hinter jedem Song verbirgt sich eine Geschichte. Was hat den Künstler bewegt, darüber zu singen? Das zu entdecken, kann eine große Motivation sein. Young-Adult-Literatur bietet oft die passenden Songs zu den Büchern auf Spotify an.

Werten Sie nicht, was Ihr Kind liest. Zeigen Sie Interesse. Lieben Sie selbst Bücher? Steckt Ihre Leselust an? Ein Besuch im Antiquariat, Musical, Workshop oder eine Ausstellung sind oft Türöffner in die Welt der Geschichten.

Susanne Ospelkaus lebt mit ihrer Familie in Zorneding bei München, bloggt unter susanne-ospelkaus.com und arbeitet als Autorin, Lektorin und Therapeutin.

Der Angst ins Gesicht schauen

Sara Bohlen hat mit „Furchtlos“ ein Buch geschrieben, in dem sie sich intensiv mit einer Strategie gegen die Angst auseinandersetzt.

Bist du furchtlos?
Gute Frage. Ich glaube nicht, dass man wirklich dahin kommt, komplett ohne Angst zu sein. Ich glaube auch nicht, dass es das Ziel ist, keine Angst mehr zu haben. Angst ist eine Emotion, die Gott uns gegeben hat. Der Titel meines Buches ist von daher vielleicht ein bisschen provokant. Trotzdem glaube ich, dass ich immer mehr reflektieren kann, wo ich von Furcht geleitet bin oder war und mich bewusst entscheiden kann, mutige Entscheidungen zu treffen. Das ist das Ziel: Die Angst zu kennen und ihr ins Gesicht zu schauen und dann zu sagen: Ich möchte aber diese Richtung einschlagen und mutig meine Bestimmung leben.

Was sind denn Dinge, vor denen du Angst hast?
Ich kämpfe immer wieder mit der Frage: Was denken Leute über mich? Ich habe Angst, als Leiterin oder als Mama zu versagen. Das hat auch mit meinem eigenen Anspruch an mich selbst zu tun.

Und wie war das für dich in der Corona-Zeit?
Corona war schrecklich und hat sehr viele Ängste hochgeholt, die mir gar nicht so bewusst waren. Wir leiten eine junge Kirche, und bis zu Corona hatten wir eine wahnsinnige Dynamik. Es kamen viele Leute, und wir waren eher ein bisschen überfordert mit dem Wachstum. In der Corona-Zeit war es total schwierig zu merken: Man spürt die Leute nicht. Und die Leute sind vielleicht nicht so verbunden mit der Gemeinde, wie wir uns das gewünscht hätten. Auf einmal kommen Frust und komische Gespräche und Kritik. Ich hatte nicht viel Angst vor dem Virus selbst, sondern Angst, nicht allem gerecht zu werden, Angst, zu versagen, Angst, Leute zu verlieren, Angst vor Kritik und davor, dass ich mich nicht mehr erfolgreich fühle. Da hat Gott mich entlarvt und ich habe gemerkt: Ich möchte nicht, dass ich davon motiviert bin.

Was hat dir geholfen?
Mir hat tatsächlich die Auseinandersetzung mit dem Thema für das Buch geholfen. Ich habe das Gefühl, dass es ein Trick war von Gott, dass ich mich damit auseinandersetzen musste, weil ich mich vorher nicht unbedingt als furchtsamen oder ängstlichen Menschen bezeichnet hätte. Aber die Auseinandersetzung mit dem Thema hat mir gezeigt, dass Angst oft anders aussieht, als man denkt. Nicht nur die haben mit Angst zu kämpfen, die sich die Decke über den Kopf ziehen und sich einigeln, wenn Corona kommt. Angst kann ganz unterschiedlich aussehen. Die Auseinandersetzung mit diesen inneren Glaubenssätzen, mit den Ursachen und den Schutzfunktionen, die man ergreift, wenn man ängstlich ist, hat mir total geholfen. Und das Gebet, Gott zu suchen, um Hilfe zu rufen.

Hast du eine Strategie, wenn du merkst: Jetzt kommt Angst in mir hoch?
Wir haben in dem Kurs, der meinem Buch zugrunde liegt, eine Formel entwickelt: See, Reflect, Choose, Act. Das sind vier Schritte, vier Fragen, die man sich stellen kann. Und das mache ich tatsächlich immer mal wieder. „See“ bedeutet: Was fühle ich gerade? Und auch: Wie reagiert mein Körper? Warum bin ich grad so negativ? „Reflect“ heißt: Wo kommt das her? Wann hat das angefangen? Und „Choose“ bedeutet: Was möchte ich denken? Mein Inneres ist in irgendeine Richtung abgebogen, aber es gibt auch einen anderen Weg, für den ich mich entscheiden kann. Und „Act“ ist dann, diesen Weg zu gehen und entsprechend zu handeln. Diese Formel, diese vier Fragen gehe ich immer mal wieder durch.

Jesus sagt ja häufig: „Fürchtet euch nicht.“ Aber wie passt das zusammen mit seiner Aussage: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“?
Ich glaube, dass Angst etwas Normales ist und dass wir keine Angst vor der Angst zu haben brauchen. Wenn Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst“, bedeutet das: Angst gehört zu uns, zu unserer Menschlichkeit und auch zu dem Umfeld, in dem wir leben, dazu. Das ist nun mal nicht sicher, es ist bedrohlich für uns und auch gefährlich. Jesus sagt: „Ihr habt Angst, das ist normal, das gehört dazu.“ Und diese Aussage „Fürchtet euch nicht“ in der Bibel ist eigentlich immer verknüpft mit „… denn ich bin bei dir“. Das finde ich so stark, dass es nicht heißt „Fürchte dich nicht!“ im Sinne von „Du sollst das nicht fühlen!“. Sondern: „Hey, du brauchst dich nicht zu fürchten, denn ich bin bei dir. Es gibt eine größere Realität in dieser Situation jetzt gerade. Gott hat Macht über unser Weltgeschehen.“ Oder: „Gottes Sicht von mir ist wichtiger als die Sicht von Menschen.“ Wir gucken dann nicht mehr auf das, was uns beängstigt, sondern eben zu Jesus und zu seinen Alternativen.

Du hast einen Bibelvers aus dem 2. Timotheus-Brief als Motto über dein Buch gestellt: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Was fasziniert dich an diesem Vers?
Je mehr ich mich damit auseinandersetze, desto mehr sehe ich, dass Kraft, Liebe und Besonnenheit nicht nur theologisch, sondern auch psychologisch richtige Pfunde gegen die Angst sind. Wenn ich weiß, ich habe die nötige Kraft, ich habe das nötige Beziehungsfundament, ich habe die nötige Unterstützung und ich habe Besonnenheit – was bedeutet, ich reagiere nicht impulsiv, sondern mit Weisheit, mit einer bewussten Entscheidung –, sind das auch psychologisch Schlüssel gegen die Angst. Aber da steht eben auch: Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit. Dass der Heilige Geist das mitbringt in unser Leben und diese Sachen in unserem Leben etablieren möchte, finde ich toll. Dass wir nicht nur angewiesen sind auf Psychologie, sondern dass wir eine Kraft an unserer Seite haben. Ich finde es unglaublich schön, dass wir nicht allein sind, sondern Gott an unsere Seite kommt, um uns in die Freiheit zu führen.

Interview: Bettina Wendland

Sara Bohlen leitet zusammen mit ihrem Mann Renke die „Kirche im Pott“ mit Standorten in Bochum, Dortmund und Münster. Für ihre Gemeinde hat sie zusammen mit einer Psychologin den Kurs „Fearless“ entwickelt, auf dessen Grundlage ihr Buch „Furchtlos“ (SCM R.Brockhaus) entstanden ist. Sara lebt mit Renke und ihren drei Töchtern Amie, Mila und Ella in Bochum.

In 5 einfachen Schritten: So basteln Sie aus alten Büchern ein Lesezeichen

Ausgediente Bücher müssen nicht im Müll landen. Mit dieser simplen Upcycling-Idee entstehen aus ihnen praktische Lesezeichen.

Ich kann mich nur schwer von alten Büchern trennen. Lieblingsbücher hebe ich selbstverständlich auf und auch die, die ich einfach nur schön oder inspirierend finde. Oder Bücher, an denen Erinnerungen hängen … Eigentlich hebe ich ziemlich viele Bücher auf. Aber es gibt auch die Sorte, die sich irgendwo in Ecken oder Regalen stapeln und von denen man ganz genau weiß, dass man sie eigentlich nie wieder in die Hand nehmen, geschweige denn lesen wird.

Wohin damit? Verschenken, tauschen, auf dem Flohmarkt verkaufen ist die eine Möglichkeit. Etwas Neues daraus basteln (Neudeutsch „Upcycling“) ist die andere.

Wer es nicht übers Herz bringt, den eigenen Büchern an den Kragen zu gehen, der schaut sich auf dem Bücherflohmarkt um. In vielen Städten gibt es außerdem Tauschstationen für Bücher, wo man alte Bücher abgeben und andere Bücher mitnehmen kann.

Tipp: Wer ein sehr altes oder besonders schönes Exemplar in den Händen hält, kann online sicherheitshalber nachschauen, ob er nicht aus Versehen eine Rarität zum Bastelmaterial macht. Im Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher (zvab.de) bekommt man schnell heraus, ob man zufällig ein seltenes und kostbares Exemplar vor sich hat …

So ein schöner Rücken …

Aus Büchern mit einem schön gestalteten Buchrücken werden ganz besondere Lesezeichen. Das Kinderbuch aus den 50ern habe ich in unserem örtlichen Bücherschrank gefunden. Der geprägte Leinenrücken ist zwar schon ein bisschen mitgenommen, wird aber trotzdem ein gutes Lesezeichen abgeben.

Material:

  • altes Buch mit schönem Rücken
  • Tonkarton
  • Bastelskalpell
  • Schere
  • Klebstoff (Bastelkleber oder Klebestift)
  • Lochzange
  • buntes Garn
  • Sticker, Stifte, Stempel … zum Verzieren
Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 1

Zunächst muss der Umschlag vom Buchblock getrennt werden. Das geht mit einem Bastelskalpell, allerdings sollten diesen Schritt besser Erwachsene übernehmen. Mit dem Skalpell schneidet man den Falz zwischen Umschlag und Buchseiten auf. Das macht man auf der Vorder- und Rückseite des Buches und kann dann den Umschlag in einem Stück abnehmen.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 2

Den Buchrücken mit einer Schere vom Cover trennen, dabei möglichst nah an den Coverpappen entlangschneiden. Der Buchrücken hat ein eigenes Stück Karton auf der Rückseite, rechts und links davon sollte so viel Überzugsmaterial wie möglich übrig bleiben (wenn man vorsichtig schneidet, schafft man etwa 2 mm). Dieses überstehende Material klebt man auf dem rückseitigen Karton des Buchrückens fest. So erhält man ringsum saubere Kanten.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 3

Buchrücken ausmessen. Ein Stück Tonkarton 2 mm kürzer und schmaler als den Rücken zuschneiden und auf die Rückseite des Buchrückens kleben.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 4

Jetzt können Kinder (und Erwachsene) kreativ werden. Die Tonkarton-Rückseite kann ganz nach Lust und Laune gestaltet und verziert werden: mit Stiften, Stickern, Stempeln, Washi-Tapes …

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 5

Mit der Lochzange mittig ein Loch an den unteren Rand des Lesezeichens stanzen (ca. 1-1,5 cm vom Rand entfernt). Garn fünf- bis sechsmal um die Hand wickeln und an einer Seite aufschneiden: Auf diese Weise erhält man auf unkomplizierte Weise gleich lange Fäden. Alle Fäden als Schlaufe durch das Loch fädeln, verknoten und ggf. auf eine einheitliche Länge kürzen.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Fertig ist das Lesezeichen.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Annegret Prause arbeitet in einem Verlag und hat (nicht nur) deswegen viele Bücher zu Hause. Die meisten behält sie, aber aus manchen entstehen auch neue Dinge. Über ihre Experimente mit Büchern (und viele andere Themen) bloggt sie unter heiterundhurtig.de.

„Das musst du lesen!“

Die „Rupelrather Bücherfrauen“ haben anfangs einander ihre Lieblingsbücher vorgestellt. Inzwischen gibt es ein Bookcrossing-Regal, Vorlese-Stunden für Kinder und Büchertrödel für den guten Zweck. Von Stefanie Mergehenn

Am Anfang war das Wort. Oder der Einstiegssatz. Oder das Cover. Es gibt vieles, was einen animiert, ein neues Buch in die Hand zu nehmen. Oft ist es auch eine Rezension, der Tipp einer Freundin oder des Buchhändlers. „Das musst du mal lesen“: Unter dieser Prämisse fanden wir uns denn auch vor etlichen Jahren bei einer Gemeindefreizeit auf Langeoog mit interessierten Menschen an einem Abend im Kaminraum wieder, um einander bei einem Glas Wein und Knabbereien aktuelle Empfehlungen oder Immer-schon-Lieblingsbücher vorzustellen.

Das Konzept überzeugte. Als 2016 in meiner Kirchengemeinde die erste Wochenend-Freizeit nur für Frauen angeboten wurde, stand auf dem Willkommens-Brief: „Wer mag, bitte ein Lieblingsbuch, -film oder -CD einpacken, um es den anderen vorzustellen!“ Der entsprechende Abend dauerte rund drei Stunden – und ich griff nun doch zu den begeistert angepriesenen Werken von Charlotte Roth und Robert Seethaler, obwohl mir deren Cover vorab zu kitschig oder langweilig erschienen waren. Denn gegenseitiges Leihen gehört natürlich dazu – und ich wurde nicht enttäuscht!

WELTEN ZWISCHEN BUCHDECKELN

Nachdem die Literatur-Runde fortan Bestandteil jeder Freizeit war, fand eine der Frauen, es sei doch an der Zeit, diese schöne Tradition auch in den heimischen Alltag zu übertragen. Seitdem treffen wir uns vier-, fünfmal im Jahr mit interessierten Frauen – mal sind es sechs, mal ein ganzes Dutzend – in heimischen Wohnzimmern, um einander vorzulesen, Bücher zu präsentieren und zu erzählen, warum sie uns so berührt haben.

Sabine, die Initiatorin, empfindet es als großen Gewinn, „die vielfältigen Welten zwischen den Buchdeckeln aus ganz persönlicher Sicht zu beschreiben“. Denn ein Buch verändere den Lesenden „nicht nur durch das Aufnehmen des Inhalts, sondern durch das Einordnen der eigenen Erfahrungen und Gefühlswelten: Jede von uns liest ja anders, auch wenn die Buchstaben für alle gleich sind“. Der 54-jährigen Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist es zu verdanken, dass bei unseren Treffen immer auch einige Bilderbücher vorgestellt werden, in deren Geschichten und Illustrationen wir Erwachsenen mindestens ebenso versinken (können) wie die eigentliche Zielgruppe.

Auch Christine, eine weitere regelmäßig teilnehmende „Rupelrather Bücherfrau“, betont, dass sie schon viele Empfehlungen genutzt und so Autoren kennengelernt habe, auf die sie unter anderen Umständen gar nicht aufmerksam geworden sei. Ihr persönliches Fazit: „Mit echten Menschen zu sprechen, ist auch bei der Buch-Auswahl deutlich besser, als sich von Internet-Algorhythmen bestimmen zu lassen.“ Was die 54-Jährige darüber hinaus begeistert, ist, dass „ich dank unserer Gruppe viele tolle Frauen näher kennengelernt habe, denen ich sonst gar nicht begegnet wäre“.

NOCH VIER KISTEN IM KELLER …

Eine davon wurde beispielsweise von ihrer Nachbarin zu den „Bücherfrauen“ eingeladen und gehört jetzt zum „harten Kern“. Da liegt es nahe, auch mal am Rande der Buchstapel über die ein oder andere kulturelle Veranstaltung oder einen besondern Gäste-Gottesdienst in der eigenen Gemeinde zu sprechen. Apropos „eigene Gemeinde“: Die liegt den Bücherfrauen natürlich auch am Herzen. Deshalb war es naheliegend, für den Um- und Anbau unserer Kirche in den vergangenen Jahren zwei Bücher-Flohmärkte für das „Bau-Konto“ zu veranstalten.

Da die Spenden für den ersten Trödelmarkt eine unvorhergesehene Eigendynamik entwickelten („Ich hab‘ übrigens auch noch vier Kisten im Keller …“), hatten wir anschließend sogar mehr als zwölf Körbe übrig, die wir noch am selben Tag in die „Flohkiste“ unserer Nachbargemeinde bringen konnten. Beim zweiten Mal sortierten wir schon im Vorfeld aus, um mit den nicht ganz so umfangreichen Hinterlassenschaften die Bücherschränke in einem Neubaugebiet unseres Gemeindebezirks zu bestücken.

Für einen eigenen Bücherschrank – diese öffentliche Bücherregale beispielsweise in ausrangierten Telefonzellen gibt es inzwischen ja in vielen Städten – hat sich in unserer Gemeinde leider noch kein Platz gefunden. Stattdessen haben wir ein „Bookcrossing-Regal“ im Café-Bereich, in das ausgelesene (und keineswegs nur christliche) Bücher hineingestellt und von anderen dankbar herausgenommen werden. „Dabei geht es nicht ums Loswerden, sondern um das Weitergeben eines Buches, das uns selbst berührt hat“, betont Sabine. Die Auswahl erfordere deshalb eine besondere Sorgfalt und regelmäßige Durchsicht seitens der Bücherfrauen, die dann auch mal einen verjährten Stadtführer oder einen zerlesenen Trivial-Roman entfernen.

NOSTALGISCHES ANGEBOT

Die Freude und Faszination an Büchern kann nicht früh genug gesät werden – davon ist in dieser FamilyNEXTAusgabe an vielen Stellen zu lesen. Ich habe, als unser Sohn noch klein war, gern das ein oder andere Mal in seiner Kita vorgelesen. Viele Stadtbüchereien oder Grundschulen suchen heutzutage „Vorlese-Paten“. Mir macht es viel Spaß, bei unserem Kinder-Action-Samstag „Kiwi“, zu dem regelmäßig rund 70 Kinder ins Gemeindezentrum kommen, eine „Vorlese-Stube“ anzubieten. Es berührt mich zu erleben, wie Kinder, die sonst vielleicht eher auf flackernde Displays oder Monitore starren, zur Ruhe kommen, die Augen schließen und sich auf dieses nostalgische Angebot des „Kopfkinos“ einlassen – wenn sie sich nicht dicht um das Bilder- oder Geschichtenbuch drängen. Auch darin sehe ich als „Rupelrather Bücherfrau“ eine Chance: Kindern die Liebe zu diesen vielseitigen Freunden zu vermitteln – am besten eine Liebe fürs Leben.

Stefanie Mergehenn ist Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Solingen.

Fasziniert von Büchern

7 Ideen, wie man Kindern die Freude am Lesen vermitteln kann

1. VORLESEN

Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, fällt das Lesenlernen leichter. Außerdem kann man mit dem Vorlesen schon früh Rituale schaffen, die auch später, wenn das Kind selbst lesen kann, weitergeführt werden können. Und: Auch wenn Kinder schon selbst lesen können, lieben sie es trotzdem noch, wenn Mama oder Papa ihnen vorliest.

2. GEMEINSAM LESEN

Gerade für Leseanfänger sind spezielle Bücher toll, in denen das Kind den hervorgehobenen Text liest und Mama oder Papa den Rest, wie beispielsweise bei der Reihe „Lies mit mir!“ (SCM Verlag). Später kann man sich dann abwechseln: Eine Seite liest Mama oder Papa, eine Seite das Kind. Ein guter „Trick“ ist es auch, wenn der Vorleser an einer besonders spannenden Stelle aufhört – dann ist das Kind besonders motiviert, selbst weiterzulesen.

3. RITUALE SCHAFFEN

Kinder lieben Rituale. Der Klassiker ist sicher die Gute-Nacht-Geschichte. Aber wie wäre es mit 20 Minuten lesen nach dem Mittagessen? Schön ist es, wenn es zum Lesen einen besonderen Ort gibt – vielleicht einen Sitzsack oder Opas Ohrensessel. Wichtig ist es, dass Lesen nicht unter Druck geschieht, sondern mit einer schönen, gemütlichen Atmosphäre verbunden ist.

4. BÜCHER ENTDECKEN

Entscheidend für die Motivation zum Lesen ist das richtige Buch. Hier muss man vielleicht ein bisschen ausprobieren. Mag das Kind lieber kurze Geschichten? Oder doch längere Erzählungen oder vielleicht Sachbücher? Welche Themen begeistern das Kind: Tiere, Maschinen, Entdecker, Fußball … Zu (fast) allem findet man das passende Buch. Für Kinder mit Lern- und Leseschwierigkeiten gibt es Bücher in einfacher Sprache, zum Beispiel die Reihe „Die Tigerbande“ (Neufeld Verlag) oder „leichter lesen“ (Ravensburger).

5. BÜCHEREI ERFORSCHEN

In Büchereien können Kinder nach Belieben stöbern und in Bücher reinlesen. Vielleicht entdecken sie ein Thema oder eine bestimmte Art von Buch, die sie bisher nicht kannten? Viele Büchereien bieten auch Vorlesestunden oder andere Aktionen an, die die Lust am Lesen wecken.

6. MIT BÜCHERN SPIELEN

Bücher sind nicht nur zum Lesen da. Warum nicht mal eine eigene Bücherei im Kinderzimmer aufmachen? Oder ausprobieren, wer den höheren Bücherstapel baut? Vielleicht können Bücher auch in die Lego- oder Schleichtierwelt integriert werden …

7. COMICS UND ZEITSCHRIFTEN WERTSCHÄTZEN

Nicht nur Bücher sind wertvoller Lesestoff. Gerade Kinder, denen das Lesen schwer fällt, finden vielleicht leichter Zugang zu Comics oder Zeitschriften, wie zum Beispiel FamilyFIPS oder KLÄX. Da die Texte fast „nebenbei“ gelesen werden, ist die Hürde niedriger. So können Kinder gut ans Lesen herangeführt werden.

Bettina Wendland ist Redakteurin bei Family und FamilyNEXT. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Bochum.

Bücher machen klug: Mit diesen 7 Tipps wird ihr Kind zur Leseratte

Lesen ist für Kinder unglaublich wichtig. Aber oft sind für sie Smartphone und Co. interessanter. Diese 7 Tipps helfen verzweifelten Eltern.

1. Vorlesen

Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, fällt das Lesenlernen leichter. Außerdem kann man mit dem Vorlesen schon früh Rituale schaffen, die auch später, wenn das Kind selbst lesen kann, weitergeführt werden können. Und: Auch wenn Kinder schon selbst lesen können, lieben sie es trotzdem noch, wenn Mama oder Papa ihnen vorliest.

2. Gemeinsam lesen

Gerade für Leseanfänger sind spezielle Bücher toll, in denen das Kind den hervorgehobenen Text liest und Mama oder Papa den Rest, wie beispielsweise bei der Reihe „Lies mit mir!“ (SCM Verlag). Später kann man sich dann abwechseln: Eine Seite liest Mama oder Papa, eine Seite das Kind. Ein guter „Trick“ ist es auch, wenn der Vorleser an einer besonders spannenden Stelle aufhört – dann ist das Kind besonders motiviert, selbst weiterzulesen.

3. Rituale schaffen

Kinder lieben Rituale. Der Klassiker ist sicher die Gute-Nacht-Geschichte. Aber wie wäre es mit 20 Minuten lesen nach dem Mittagessen? Schön ist es, wenn es zum Lesen einen besonderen Ort gibt – vielleicht einen Sitzsack oder Opas Ohrensessel. Wichtig ist es, dass Lesen nicht unter Druck geschieht, sondern mit einer schönen, gemütlichen Atmosphäre verbunden ist.

4. Bücher entdecken

Entscheidend für die Motivation zum Lesen ist das richtige Buch. Hier muss man vielleicht ein bisschen ausprobieren. Mag das Kind lieber kurze Geschichten? Oder doch längere Erzählungen oder vielleicht Sachbücher? Welche Themen begeistern das Kind: Tiere, Maschinen, Entdecker, Fußball … Zu (fast) allem findet man das passende Buch. Für Kinder mit Lern- und Leseschwierigkeiten gibt es Bücher in einfacher Sprache, zum Beispiel die Reihe „Die Tigerbande“ (Neufeld Verlag) oder „leichter lesen“ (Ravensburger).

5. Bücherei erforschen

In Büchereien können Kinder nach Belieben stöbern und in Bücher reinlesen. Vielleicht entdecken sie ein Thema oder eine bestimmte Art von Buch, die sie bisher nicht kannten? Viele Büchereien bieten auch Vorlesestunden oder andere Aktionen an, die die Lust am Lesen wecken.

6. Mit Büchern spielen

Bücher sind nicht nur zum Lesen da. Warum nicht mal eine eigene Bücherei im Kinderzimmer aufmachen? Oder ausprobieren, wer den höheren Bücherstapel baut? Vielleicht können Bücher auch in die Lego- oder Schleichtierwelt integriert werden …

7. Comics und Zeitschriften wertschätzen

Nicht nur Bücher sind wertvoller Lesestoff. Gerade Kinder, denen das Lesen schwer fällt, finden vielleicht leichter Zugang zu Comics oder Zeitschriften. Da die Texte fast „nebenbei“ gelesen werden, ist die Hürde niedriger. So können Kinder gut ans Lesen herangeführt werden.

Bettina Wendland ist Redakteurin bei Family und FamilyNEXT. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Bochum.

Plötzlich gelähmt: Wenn der Sohn im eigenen Körper gefangen ist

Am 7. Juni 2015 verändert sich das Leben von Jutta Schmidt schlagartig. Ihr Sohn Max erleidet eine Hirnblutung. Die Ärzte geben ihn auf. Doch dann geschieht das Wunder.

Jutta Schmidt sitzt am Tisch eines Cafés. Ihre Ellenbogen hat sie auf den Tisch gestützt, ihre Hände umfassen ein Wasserglas. Sie schaut nach vorn. Ihre grünen Augen wirken müde, aber fokussiert. Cafébesuche wie dieser haben in ihrem durchgetakteten Alltag normalerweise keinen Platz. Gerade hat sie ihren Sohn Max zum Physiotherapeuten gebracht. In einer Stunde muss sie ihn abholen und zu den nächsten Therapiestunden fahren, Ergotherapie und Logopädie. Zwischendrin muss sie ihre anderen beiden Kinder versorgen, die von der Schule kommen. Für sie ein ganz normaler Tag – sofern man von normal sprechen kann. „Das Familienleben ist nicht mehr das, was es vorher war. In keinem Punkt.“, sagt sie, und ihr Blick verliert sich.

Vier Jahre sind inzwischen vergangen, seit die alleinerziehende Mutter ihre drei Kinder ins Auto gepackt hat und mit ihnen nach Holland gefahren ist. Eis essen, im Meer baden, am Strand liegen – es ist ein ganz normaler Familienurlaub, bis Max, ihr ältester Sohn, Kopfschmerzen bekommt, die immer heftiger werden. Als sein Zustand sich verschlechtert, fährt sie ihn ins nächstgelegene Krankenhaus. Die zwei jüngeren Geschwister Ben und Nora bleiben bei Freunden. „Ich wusste, dass da etwas nicht stimmt.“ Nach einem CT ist klar: Es gibt eine Blutung in Max‘ Gehirn. Sofort wird er ins Klinikum nach Brügge verlegt. Dort können die Ärzte wenig für ihn tun. Eine OP ist zu riskant, die Ursache für die Blutung unklar. Als er anfängt zu krampfen, wird er in ein künstliches Koma gelegt. Jutta Schmidt sitzt hilflos an seinem Bett. Alles, was sie hört, sind das Piepen der Überwachungsmonitore und die Geräusche der Beatmungsmaschine, die ihren Sohn am Leben erhält.

„In dem Moment waren der Schmerz und die Angst, mein Kind zu verlieren, so groß. Er war doch gerade noch gesund und plötzlich lag er da und ich konnte einfach nichts machen“, sagt sie. Immer noch liegt Fassungslosigkeit in ihrer Stimme. Das Einzige, was Jutta Schmidt damals tun konnte, war, zu hoffen, dass die Blutung aufhört und keine weitere Nachblutung auftritt. Die Ärzte machen ihr jedoch wenig Hoffnung und legen ihr und ihrer Familie nahe, sich von Max zu verabschieden. Nacheinander treten sie an sein Bett, um Lebewohl zu sagen. „Das ist das Schlimmste, was man sich als Mutter vorstellen kann.“

WIE EINGESCHLOSSEN

Wie ein Wunder überlebt Max und erwacht wenige Wochen später aus dem Koma, ist aber fortan in seinem Körper gefangen. Als „Locked-in-Syndrom“ bezeichnen die Mediziner seinen Zustand. Max ist zwar bei vollem Bewusstsein, jedoch körperlich vollständig gelähmt und unfähig, sich durch Sprache oder Bewegungen verständlich zu machen – wie „eingeschlossen“.

„Das war schlimm. Max war ein richtiges Draußen-Kind, schon immer. Er hat nie Computer gespielt und wenig Fernsehen geguckt. Klettern, springen, laufen, das war seins.“ Nun muss Max gehoben, gewaschen, gefüttert und gefahren werden. Ihn so hilflos zu sehen, macht sie unendlich traurig.

Max am Strand in Holland, kurz bevor er die Hirnblutung erleidet. Foto: Privat

Max muss in die Reha. „Für mich war klar, dass ich ihn nicht allein da hinlasse. Er ist doch mein geliebtes Kind!“ Jutta Schmidt muss Anträge stellen, Formulare ausfüllen, Ben und Nora umschulen, eine Unterkunft suchen. „Ich habe so oft gedacht: Ich schaffe das nicht. Ich kam mir so vor, als stünde ich in einem Nebelschleier.“ In diesem Nebel tauchen immer wieder Menschen auf, die ihr helfen: Ihr Bruder, der sofort nach der Hirnblutung nach Brügge reist, um das Fachenglisch der Ärzte zu übersetzen, ihr Ex-Mann und Max‘ Vater, der ihr zur Seite steht, sie am Bett ablöst und mit Max im Rollstuhl spazieren fährt, einfühlsame Pfleger und Therapeuten, kompetente Sozialarbeiter, Menschen, die sich um ihre anderen Kinder kümmern. Viele Freunde mobilisieren sich in den kommenden Monaten und setzen sich für die Familie ein. „Während Max‘ Reha in Gailingen haben zwei Freundinnen von mir ihren Urlaub storniert und sind stattdessen zu uns nach Baden-Württemberg gekommen. Sie haben mit meinen beiden jüngeren Kindern Ausflüge gemacht, sodass ich mich voll und ganz auf Max konzentrieren konnte“, erinnert sie sich. Auch heute sei sie dafür noch unendlich dankbar.

Entgegen allen ärztlichen Erwartungen und dank intensiver Therapien kämpft sich Max allmählich ins Leben zurück. Heute ist er 18 Jahre alt. Er ist wieder zu Hause, kann sich im Elektrorollstuhl fortbewegen und dank intensiver Logotherapien auch wieder einigermaßen verständigen. Dennoch braucht er rund um die Uhr Betreuung und Pflege – er hat Pflegegrad vier. „Er wird von mir geduscht, angezogen, an den Frühstückstisch gefahren. Ich reiche ihm das Essen und Trinken, mache ihn für die Schule fertig. Ich fahre ihn zu 14 Therapien in der Woche, hole ihn wieder ab, schlage seine Schulbücher auf, schreibe seine Vokabeln groß, sodass er sie sehen kann. Gehe mit ihm zur Toilette. Nachts muss seine Urinflasche geleert werden.“ Jutta Schmidt zählt all die Aufgaben, die jetzt zu ihrem Alltag als Mutter gehören, an ihren Fingern ab. „Seit dem Tag, an dem die Blutung kam, funktioniere und renne ich nur noch und komme mir manchmal vor wie in einem stürmischen Meer: Die Wellen schlagen über mir zusammen.“ Sie nimmt einen Schluck Wasser. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt da nicht.

GESCHWISTERKINDER MÜSSEN ZURÜCKSTECKEN

„Es dreht sich zu 98 Prozent um Max. Und damit meine ich gar nicht unbedingt die Aufmerksamkeit, sondern die Zeit, die ich investiere“, erklärt sie. „Nora und Ben mussten total schnell selbstständig werden und sind beide ihrem Alter weit voraus. Für andere klingt das vielleicht positiv, aber mich macht das oft traurig.“ Sie schluckt. „Mein Herz wird schwer, wenn ich mich frage, wo die Jahre hin sind. Ich war nie mit ihnen im Schwimmbad oder im Kino, konnte nie das mit ihnen unternehmen, was Kinder in ihrem Alter mal mit ihrer Mutter unternehmen möchten.“ Tränen schießen ihr in die Augen. Wenn sie ihre Tochter, die inzwischen 15 Jahre alt ist, fragt, wie sie die letzten Jahre geschafft haben, antworte sie immer: „Mama, wir mussten ja.“ Erst vor kurzem hat sie in der Schule ihre mündliche Realschulprüfung über das Thema „Schattenkinder“ abgelegt – Kinder, die weniger Aufmerksamkeit bekommen, als ihnen zusteht, weil ein Geschwisterkind krank oder behindert ist. Das Beschaffen und Lesen der Literatur habe Mutter und Tochter dabei geholfen, das Geschehene Revue passieren zu lassen und miteinander über die Familiensituation ins Gespräch zu kommen.

Und Max? „Max sagt immer: Glaubt an mich, schreibt mich nicht als behindert ab. Ich möchte laufen lernen, ich möchte gesund werden.“ Daran glaube sie und darum bete sie auch immer wieder. Trotzdem gebe es auch immer wieder ganz schwere Momente. Seine alten Schulfreunde machen jetzt ihren Führerschein, haben Freundinnen, machen ein Auslandsjahr oder Abitur. Das kriegt er natürlich mit und es macht ihn traurig, dass er nicht mehr dazu gehört. Er selbst wird jeden Morgen von einem Krankentransporter abgeholt, weil er nicht mal mehr einen Fuß vor die Tür setzen kann. Schon häufig sei er am Morgen deshalb in Tränen ausgebrochen. Es gebe aber auch viele Momente der Hoffnung und Freude. „Max war immer schon witzig, ironisch und schlagfertig. Er hatte immer schon diese Power, ihm war nie eine Hürde zu groß. Da hat er sich nicht verändert.“ Selbst die Ärzte und Therapeuten seien erstaunt gewesen, als sie gesehen haben, wie er in der Reha seine Therapien durchgezogen hat. „Er hat immer noch den Witz und Humor von damals. Das sind Dinge, die ich sehr an ihm bewundere. ‚Ich schaff das‘, sagt er immer. Da ziehe ich echt den Hut, er hat so eine Energie.“

WÜTEND AUF GOTT

Gerade hat er seinen Realschulabschluss absolviert und ganz nebenbei ein Buch über seine Erfahrung mit dem Locked-in-Syndrom geschrieben, das nun unter dem Titel „Tsunami im Kopf“ erschienen ist und innerhalb kürzester Zeit bereits viele Leser berührt hat. 18 Kapitel hat er dafür mühsam oftmals bis tief in die Nacht in sein Handy eingetippt, weil neben Unterricht, Therapien und Hausaufgaben tagsüber keine Zeit dafür war. Er hat jeden Buchstaben großgezogen, damit er sie trotz Sehschwäche besser sehen konnte. „Ich habe davon keinen einzigen Satz gelesen, bis es fertig war und er mich bat, nach Fehlern zu suchen“, staunt Jutta Schmidt. Es ist ein bewegender Bericht über seinen Kampf zurück ins Leben. Immer wieder berichtet er darin auch von seiner Mutter: „Ich habe wahre Liebe vor allem durch meine Mutter erfahren, die nicht eine Sekunde von meinem Krankenbett wich (…). Irgendwie bin ich überzeugt davon, dass ihre Liebe und Gebete in diesem Zimmer spürbar gegenwärtig waren und die Atmosphäre verändert haben“, schreibt er. Dabei habe sie sich selbst oft überhaupt nicht stark gefühlt, erklärt Jutta Schmidt. „Ich habe Gott so oft angefleht und um Hilfe gerufen. Oder ich war einfach nur wütend auf ihn und hab ihm geklagt: Du hast gesagt, du lädst nur so viel auf, wie wir ertragen können, aber eigentlich kann ich nicht mehr.“

„ALS WÜRDE JESUS NEBEN MIR SITZEN“

Trotzdem ist sie sich sicher: „Ohne meinen Glauben an Jesus hätte ich das nicht überstanden. Er ist mein Anker, mein Rettungsschirm, mein Halt, mein Trost, mein Alles.“ Oft habe sie in der Zeit die Bibel aufgeschlagen und genau das gelesen, was sie brauchte. „In der akuten Phase brauchte ich gar nicht unbedingt Freunde zum Reden“, erzählt sie. „ Es war mir alles viel zu anstrengend. Ich hätte mich da nicht so mitteilen können. Ich wollte einfach nur bei Max sein. Mein Gespräch war mit Jesus. Er kennt mich, er kennt meine Situation. Ich muss nichts erklären, ich muss nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Er weiß um uns. Es war für mich, als würde er neben mir sitzen, und das reichte mir. Auch heute noch.“

Ihre Angst ist immer noch groß. Die Angst, dass eine Nachblutung kommt, die Angst, wie sie es als Alleinerziehende in der Zukunft schaffen soll. Bevor Max die Hirnblutung bekam, war sie bereits fünf Jahre mit den Kindern allein, „der Mann im Haus“, wie sie sagt. Doch die neue Situation stellt sie vor ganz neue Herausforderungen. „Angst gehört zu meinem Leben dazu. Es gibt Christen, die sagen: Wenn man an Gott glaubt, dann kennt man keine Angst. Aber sie vergessen, dass Jesus auch Angst hatte. Wir sind nicht frei von Angst und Leid, aber Jesus geht mit uns hindurch. Und das macht mich wiederum stark“, betont sie. Auf dem Transporter, der Max jeden Morgen zur Schule abholt, steht auf dem Nummernschild neben dem Ortskürzel „MH“. „Wenn Max nach so einem traurigen Moment seinen Mut wiederfindet und mit seinem Elektrorollstuhl in dieses Auto fährt, sehe ich ihm immer hinterher. Und da steht MH für mich jedes Mal für ‚Mein Heiland‘. Dann gehe ich erst mal rein, heule eine Runde, lese in der Bibel, bete und lege Gott meinen Schmerz hin. Und dann geht‘s weiter.“

Ruth Korte ist freie Schriftstellerin und lebt mit ihrer kleinen Familie in Gießen.

Weihnachtsbücher für die Kleinen

Alle Jahre wieder ist es wunderschön, bei Keksen und Kerzen den Kindern Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Wir haben für euch ein paar besonders schöne Bilderbücher zum Vorlesen ausgesucht:

Ein Fuchs erzählt von Weihnachten

Von Nick Butterworth und Mick Inkpen

Ein Fuchs berichtet von der Nacht, die alles verändert. Seine Suche nach einer leckeren Mahlzeit entwickelt sich schon bald zur Suche nach dem geheimnisvollen Königskind, das in der Stadt Bethlehem geboren sein soll. In kindgerechter, großer Schrift erzählt das Buch die Weihnachtsgeschichte aus einer anderen Perspektive.

Besuch im Stall

Von Juliet David und Jo Parry

Die Kuh Miriam genießt in ihrem warmen Stall die abendliche Ruhe. Doch diese ist schlagartig vorbei, als die ersten unerwarteten Gäste vor der Türe stehen – Hanna und Henri mit allen ihren Hasenkindern. Aber damit nicht genug! Im Laufe der Nacht wird es im Stall immer voller und etwas Unvergessliches geschieht: Ein besonderes Baby wird dort geboren!

Die Weihnachtsgeschichte

Von Sabine Zett und Susanne Göhlich

Sabine Zett erzählt die klassische Weihnachtsgeschichte ausführlich und in leicht verständlichen Worten. Maria und Josef, die Hirten und die drei Sterndeuter werden zu lebendigen Figuren. Große bunte Bilder laden Kinder dazu ein, in die Geschichte einzutauchen und herauszufinden, warum wir eigentlich Weihnachten feiern.

Matthias und die Geschichten von Bethlehem

Von Natanja und Sigrid Mischnick

Matthias aus Bethlehem will die Vergangenheit seines Volkes Israel kennenlernen. In Gesprächen mit seinem Großvater erfährt er außerdem von einer Verheißung Gottes, die sich vor gar nicht langer Zeit in seiner Heimatstadt erfüllt haben soll. Die 26 Geschichten für die Advents- und Weihnachtszeit machen so die großen Zusammenhänge der Bibel deutlich und geben einen Überblick über die jüdische Kultur und Geschichte bis zur Zeit Jesu.

Das kleine Weihnachtsglück

Von Antonia Woodward

Mit liebevollen Illustrationen erzählt Antonia Woodward nach biblischem Vorbild, was vor mehr als 2000 Jahren in Israel geschah: Ganz unterschiedliche Menschen machen sich auf den Weg nach Betlehem – ein Ehepaar, drei weise Männer und ein paar einfache Schafhirten. Ihr Ziel ist der Stall, in dem Jesus, der Sohn Gottes, zur Welt kommt.

Drei Könige

Von Erich Jooß und Maren Briswalter

In dieser modernen Interpretation reisen die Heiligen Drei Könige weder aus dem fernen Morgenland an, noch tragen sie kostbare Gaben bei sich. Drei Brüder sind es, die von Haus zu Haus ziehen, um Geschenke zu erbitten. Diese sind für ein neugeborenes Kind bestimmt, ein Flüchtlingskind, das noch viel ärmer ist als sie selbst.

Der kleine Dachs im Weihnachtswald

Von Suzy Senior und James Newman Gray

Der kleine Dachs ist noch ganz neu im Weihnachtswald, darum möchte er unbedingt Freunde finden. Aber das ist schwieriger als gedacht, denn alle Tiere scheinen Angst vor ihm zu haben … Die zusammenhängenden Geschichten erzählen von Mut, Freundschaft und Versöhnung und stimmen mit den ansprechenden Bildern auf Weihnachten ein.

Drei Könige – Eine Weihnachtsgeschichte

Von Heinz Janisch und Birgitta Heiskel

Jeder kann ein König sein – das beweist diese Weihnachtsgeschichte. Allerdings wird klar, dass es hier nicht um Macht oder Reichtum geht. Im Gegenteil: Durch eine kleine Geste des Schenkens kommen drei wunderliche Männer einem großen Geheimnis auf die Spur. Und nicht nur in der Geschichte gibt es viel zu entdecken, sondern auch auf den detailreichen Bildern.

Gans vergessen

Von Stephanie Schneider und Ingrid Sissung

Klaus, das Kamel, reist aus der fernen Wüste an, um endlich seine Brieffreundin, die Kuh Tilda, zu treffen und mit ihr richtig Weihnachten zu feiern. Doch kurz vor dem Essen fällt dieser ein, dass sie vollkommen vergessen hat, eine Gans einzuladen! Und was ist Weihnachten ohne Weihnachtsgans? Also machen die beiden sich sofort auf zu Gänsebauer Bernd …

Jesus feiert Geburtstag im Stall

Von Swantje Kammerecker und Moritz Knacke

Der ganz besondere Adventskalender: Ein kleiner Engel lädt Menschen und Tiere zum Geburtstagsfest des Jesuskinds ein – in 24 kurzen Geschichten. Diese wurden in Schweizer Mundart für die beiliegende Doppel-CD vertont und mit Musik unterlegt. Ebenso sind Stifte und Ausmalkärtchen für jeden Tag enthalten.

 

So macht Lesenlernen Spaß!

Nun starten wieder viele Erstklässler in das Abenteuer „Lesenlernen“. Wie Eltern sie dabei unterstützen können, erklärt Margret Schaaf, 1. Vorsitzende des Bundesverbandes von MENTOR – Die Leselernhelfer.

Lesen lernen die Kleinen ja nicht von heute auf morgen. Anfangs hört es sich immer etwas holprig an. Wie können Eltern und Lehrer überhaupt feststellen, dass ein Grundschulkind Leseprobleme hat?

Lesen, Vorlesen und Zuhören sind die Basis für die Sprachentwicklung der Kinder und dieser Prozess fängt lange vor der Schule an. Leider liest gut ein Drittel der Eltern zu selten vor. Für die Kinder hat das gravierende Folgen: Sie kommen mit großen sprachlichen Lücken in die Schulen. Die Eltern können das z.B. daran merken, dass ihren Kindern der Schulunterricht nicht gefällt. Sie können ihm oft einfach nicht folgen, denn vielen Kindern ‚fehlen’ die Worte. Sie kennen sie nicht und können Texte nicht verstehen. Betroffen sind deutsche Kinder genauso wie Kinder mit Migrationshintergrund. Sie brauchen dringend Unterstützung, denn Lesen und Sprache sind die Basis für alle anderen Fächer und den Schulabschluss.

Was raten Sie Eltern, deren Kinder sich mit dem Lesen schwer tun?

Der Rat an die Eltern kann nur sein, mit ihrem Kind gemeinsam zu lesen, über die Bücher zu sprechen und dabei viel Freude zu haben. Lesevorbild sein und ihren Kindern durch das Lesen Zeit und Zuwendung schenken, am besten jeden Tag. So entdecken viele Kinder das Lesen als beglückend, spannend und entspannend und erweitern dabei automatisch ihren Wortschatz, entwickeln Fantasie und Empathie. Das ist viel besser, als das Kind zum regelmäßigen Üben aufzufordern. Dabei wird Lesen nämlich schnell zur Strafe, die dem Kind vor allem zeigt, was es nicht gut kann. Bei Leseproblemen Ihrer Kinder sollten Sie aber auch den Rat der Lehrer und Kinderärzte einholen. Manchmal reicht es, die Sehstärke zu überprüfen, in anderen Fällen, wie z.B. Legasthenie, brauchen die Eltern und das Kind fachmännische Unterstützung.

Gibt es bestimmte Techniken oder Bücher zur Leseförderung, die Sie Eltern empfehlen?

Es gibt gute, wissenschaftlich fundierte Förderansätze und ganz tolle Kinderbücher. Es geht aber auch ganz einfach: Nehmen Sie sich Zeit für das Kind, gehen Sie auf seine Interessen ein und sorgen Sie für kleine Erfolge. Lesen Sie abwechselnd und unterstützen Sie ihr Kind bei seinen Wörtern oder Passagen. Schafft ein Kind es, ein ganzes Buch vom Anfang bis zum Ende zu lesen, ist es stolz. Egal, wie einfach oder kurz die Geschichte ist. Suchen Sie Themen aus, die das Kind packen. Auch Comics oder Star Wars sind geeignet. Wenn das Kind aufmerksam folgt, lernt es zu lesen und erweitert seinen Wortschatz, versetzt sich in andere Personen und Welten. Man kann wirklich jedes Kind für’s Lesen begeistern. Bauen Sie niemals Druck auf. Das Kind soll sich wohl und sicher fühlen, es ist kein Schulunterricht mit Noten.

Wo können sich Eltern Hilfe holen?

Sie können die Lehrer fragen, ob die Schule mit einem Verein von MENTOR – Die Leselernhelfer kooperiert oder mit einer anderen Leseinitiative und Ihr Kind dadurch in der Schule Lesestunden mit einer ehrenamtlichen Mentorin oder einem Mentor bekommen kann. Die beiden treffen sich dann einmal pro Woche mindestens ein Jahr lang zur Lesestunde. Lesezeit ist dann besonders wertvoll, wenn das Lesen in einer 1:1-Situation in einer entspannten Atmosphäre stattfindet, bei der sich ein Vertrauensverhältnis einstellt. Dabei können die Erwachsenen gezielt auf die Fragen des Kindes eingehen und ihm den Sinn der Worte und Texte erklären. Kinder können dadurch ihre Sprache aufbauen. Sie können Texte selbst erfassen und sich eine Meinung darüber bilden. Andere Angebote, bei denen mehreren Kindern gleichzeitig vorgelesen wird, sind gut, um den Weg zu Sprache und Literatur für Ihr Kind überhaupt erstmal zu öffnen.

Tipp der Family-Redaktion: Die Erstlese-Bücher der Reihe „Lies mit mir!“ eignen sich sehr gut, um mit Kindern zu Hause das Lesen zu üben. Die Eltern lesen einen Großteil der Geschichte vor, einzelne, hervorgehobene Sätze kann das Kind schon selbst lesen. Und sobald das Kind ein bisschen Übung hat, kann es auch das ganze Buch allein lesen. Bei diesen Geschichten, die immer auch christliche Inhalte haben, wird besonders auf eine einfache, kindgerechte Sprache geachtet. Mehr Infos: Lies mit mir!