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Adventszeit – Lesezeit

Was gibt es Gemütlicheres als eine gemütliche Lesestunde im Advent? Mit Keksen, Kerzen, Kuscheldecke und guten Büchern? Euch fehlen noch die Bücher? Vielleicht sind diese Tipps ja passend für euch:

 

Bilderbücher

„Kleiner Stern ganz groß“ ist vor zehn Jahren erschienen und hat nichts von seinem Reiz verloren. Ausgerechnet der unscheinbare kleine Stern erhält einen wichtigen Auftrag. Er soll drei Sterndeutern den Weg weisen. Eine Weihnachtsgeschichte, die Kindern Mut macht – wunderschön illustriert von Nina Dulleck. Für Kinder ab 4 Jahren.

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In „Malte und das schönste Geschenk der Welt“ geht es um den Sinn des Schenkens. Malte möchte seiner Mama ein Geschenk kaufen. Er besitzt aber nur 47 Cent. Dafür bekommt er kein schönes Geschenk. Oder vielleicht doch? Für Kinder ab 3 Jahren wird hier ganz alltagsnah der Sinn von Weihnachten erklärt.

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Adventskalender-Bücher

„Wie lange noch bis Weihnachten?“ enthält 24 Geschichten von Niko, der alles über Weihnachten wissen will. Sein Opa erklärt ihm verschiedene Weihnachtsbräuche, außerdem erhält Niko geheimnisvolle Briefe, in denen seine Fragen beantwortet werden. Ideal für die abendliche Vorlesezeit mit Kindern zwischen 6 und 8 Jahren.

https://www.scm-shop.de/wie-lange-noch-bis-weihnachten.html

 

„Das Geheimnis der Weihnachtskugel“ erzählt in 24 Kapiteln von den Abenteuern der Kinder einer Dorfschule. Sie versuchen, eine gestohlene Halskette zu finden. Und was hat es bloß mit dieser Weihnachtskugel auf sich? Für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren.

https://www.scm-shop.de/das-geheimnis-der-weihnachtskugel.html

 

In „Flucht aus dem Adventskalender“ machen sich die Schokoladenstückchen von Florians Adventskalender selbstständig. Dabei hat Florian schon genug Sorgen. Wie bekommt er seinen Fußball zurück, der beim Nachbarn gelandet ist? Und was ist mit dem geheimnisvollen Mädchen am Fenster? Besonders toll: Die Seiten müssen jeden Tag erst aufgeschnitten werden, um die Geschichte weiterlesen zu können. Für Kinder ab 8.

Dazu passend gibt es eine Hörspiel-CD und ein Krippenspiel, das kostenlos heruntergeladen werden kann.

http://shop.bibellesebund.de/startseite-deutschland/flucht-aus-dem-adventskalender.html

Wertvolle Freundschaft

Ingrid Jope schätzt tiefgehende Beziehungen – auch zu Büchern.

Manchmal kostet es mich einiges an Überwindung. Wenn an einem Abend mal keine Behördenpost zur Erledigung ansteht, mir kein Abgabetermin im Nacken sitzt, kein Elternabend stattfindet und auch kein Treffen in der Gemeinde, wenn keines der Kinder Fieber hat oder Husten oder Albträume oder einfach nur Einschlafschwierigkeiten, kein wichtiges Telefonat Aufmerksamkeit fordert – dann lasse ich beim feierabendlichen Zusammensinken auf unseren Polstermöbeln gern mal die aufschiebbare Arbeit Arbeit sein. Bei Wäschebergen und Nadel-und-Faden-Reparaturen besteht schließlich keine akute Fluchtgefahr.

Dann widerstehe ich der Versuchung namens Fernbedienung und greife stattdessen zu einem der vielen Bücher auf meinem Stapel. Gute Lektüre hilft mir, aus dem Alltag auszusteigen, mal auf andere Gedanken zu kommen. Sie inspiriert mich mehr als das Allermeiste, was aus der Kiste flimmert. Zum Besten gehört für mich gelebtes Leben zwischen zwei Buchdeckeln.

Zwei davon haben mich in den vergangenen Monaten bereichert: Die Biografie von William Wilberforce und die von John Newton, beides Engländer. Newton hat einen echten Vom-Saulus-zum-Paulus-Lebenslauf: Zunächst brutaler Sklavenkapitän, später Pfarrer und passionierter Prediger der Gnade Gottes. Er war nicht nur der Verfasser des weltweit bekanntesten Chorals „Amazing Grace“, sondern auch Mentor und Wachstumshelfer für Schlüsselpersonen seiner Zeit in Kirche und Politik. William Wilberforce war kein Prediger, sondern schnöder Politiker. Mehr als zwei Jahrzehnte lang setzte er sich im britischen Unterhaus für die Abschaffung von Sklavenhandel und Sklaverei ein. Er verwirklichte damit auf politischer Ebene, wovon Newton so leidenschaftlich predigte. Wilberforce kämpfte unermüdlich dafür, das Herzensanliegen seines Freundes in praktische Gesetze und tatsächliches Handeln zu übersetzen. Newton wiederum war ein entscheidender Mentor und unerlässliche Inspirationsquelle für seinen jüngeren Freund. Ohne ihn hätte es Wilberforce‘ Lebenswerk nicht gegeben. So unterschiedlich die Betätigungsfelder der beiden Männer waren, ihre Freundschaft zueinander stärkte ihre jeweilige Lebensberufung. Ohne den einen hätte es die Leistung des jeweils anderen nicht gegeben. An diesem Punkt hat ihr Leben viel mit mir zu tun.

Gute Freundinnen helfen mir, meine Berufung zu entdecken, zu entfalten und nachzujustieren, wenn der Alltag mir das Ruder aus der Hand gerissen hat. Bücher selbst können in gewissem Maß solche Freunde sein. Aber es braucht auch Exemplare aus Fleisch und Blut. Die Freundin, die ich anrufen kann, wenn mir das Wasser bis zum Halse steht. Die mir zuhört und gute Fragen stellt, mir Gedankenblitze schenkt, mich begleitet, für mich betet, die mir hilft, meinen Lebensmarathon nicht mittendrin aufzugeben. Freundinnen helfen einander, das ureigene Leben zu leben, das Gott sich gedacht hat, als er sie geschaffen hat. So knapp bemessen die Zeit auch ist – es lohnt sich immer, eine oder wenige solcher Freundschaften zu pflegen. Das Problem der Langeweile hatten Wilberforce und Newton garantiert nicht, aber sie wussten um den Wert von tiefgehenden Beziehungen.

JopeIngrid Jope ist Theologin und Sozialpädagogin.
Sie lebt mit ihrer Familie in Wetter/ Ruhr.

 

 

Martin und die Flüchtlinge

Bald wandern wieder Kinder mit Laternen durch die Straßen, singen Lieder und beißen genussvoll in Martinsbrezeln. Das Sankt-Martins-Fest ist in diesem Jahr aktueller denn je. Seine Botschaft handelt vom Wert des Teilens. Eine wichtige Botschaft angesichts der vielen Flüchtlinge, die bei uns Hilfe und Heimat suchen.

Passend dazu ist im Tyrolia-Verlag ein Bilderbuch erschienen, das die Martins-Geschichte mit der Flüchtlings-Thematik in Verbindung bringt: Der kleine Amir ist gerade mit seinem Vater in einer Flüchtlingsunterkunft angekommen. Es ist kalt. Ein Mann, der in eine rote Decke gehüllt ist, nimmt sein Taschenmesser, schneidet die Decke in zwei Hälften und gibt eine dem Jungen. Eine Betreuerin in der Flüchtlingsunterkunft erzählt ihm daraufhin die Geschichte vom heiligen Martin.

Dieses liebevoll erzählte und zurückhaltend illustrierte Bilderbuch vermittelt Kindern ab vier Jahren (und Erwachsenen), dass die Geschichte vom heiligen Martin auch heute noch relevant ist. Weitere Infos zum Buch gibt es hier: Der rote Mantel

Bettina Wendland

Family-Redakteurin