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„Mama, du bist zu früh!“ – So vermeiden Sie Zoff beim Abholen

Nicht selten erleben Eltern beim Abolen aus der Kita, dass die Kinder nicht nach Hause wollen. Warum das so ist und wie man damit umgehen kann, erklärt Erzieherin Pia Tober.

Es kommt immer mal wieder vor, dass Kinder scheinbar alles andere als Freude über das Erscheinen der Eltern empfinden. „Mama, du bist zu früh!“, oder ein protestierendes „Ich will noch nicht nach Hause!“ sind dann zu hören. Manche Kinder brechen beim Abholen auch zusammen und weinen und bekommen vor Emotionen kein Wort heraus. Was auch immer in diesem Moment in dir als Elternteil vorgeht, lass dir eins gesagt sein: Diese Reaktionen sind normal. Ich erlebe es täglich und kann dir sagen, dass es vielen Eltern so geht.

Lass uns gemeinsam beleuchten, was beim Abholen aus der Kita passiert und was du beachten kannst, damit der Abschied aus der Betreuung für alle Beteiligten zufriedenstellend wird.

Was geht in dem Kind vor?

Dein Kind hat einige Stunden in der Kita verbracht. Es hat sich an Regeln gehalten, Konflikte gelöst, mit verschiedensten Menschen gesprochen, kooperiert und alles in allem viel erlebt.

Gerade hat es sich einer Tätigkeit gewidmet, als du in die Tür kommst. Es ist mitten in seinem Tun. Das, was dein Kind im Gegensatz zu dir noch nicht kann, ist, sich schnell auf eine neue Situation einzustellen. Kitakinder haben noch kein ausgeprägtes Zeitgefühl und reagieren hin und wieder mit für uns unpassend wirkenden Reaktionen.

Das hilft beim Abholen

Es gibt ein paar Kniffe, die das Abholen aus der Kita angenehmer gestalten können:

1. Sorge für dich und deine Bedürfnisse!
Du bist gestresst und in Eile? Sorge für einen Moment zum Durchatmen vor der Kita. Du bist hungrig? Sorge für einen Snack im Auto. Es macht einen großen Unterschied und sorgt für mehr Geduld.

2. Tauche in das Tun deines Kindes ein!
„Was machst du denn da?“, „Das sieht aber bunt aus!“, „Da hast du dir aber Mühe gegeben!“, „Wie hast du es geschafft, einen so hohen Turm zu bauen?“ – mit solchen Sätzen fühlt sich dein Kind gesehen und in seinem Tun wertgeschätzt. Erfahrungsgemäß lässt sich ein Kind mit dieser Haltung schneller aus seinem Spiel herausholen als mit rationalen Argumenten oder dem Versprechen einer Belohnung zu Hause.

3. Berücksichtige die Bedürfnisse deines Kindes und bleibe gleichzeitig bei deinem Plan!
Es geht nicht darum, mehr Zeit für das Abholen des Kindes einzuplanen, sondern um einen sanften Übergang. Es darf seine Tätigkeit in Ruhe beenden – mit deiner Hilfe. Wenn du möchtest, auf spielerische Art. Vielleicht hilft eine Vereinbarung: „Noch einmal Farbe nachnehmen.“ Überlege, wo sein Kunstwerk platziert werden kann, sodass es dies morgen wiederfindet. Bleibe klar und bewege es zum Gehen. Ist es heute an der Zeit, ihm beim Händewaschen und Anziehen zu helfen, obwohl es dein Kind schon kann? Wenn du merkst, dass dein Kind missmutig ist und nicht mit möchte, beziehe es nicht auf dich. Es liegt nicht an dir. Es war gerade in sein Spiel vertieft. Du darfst den Übergang liebevoll begleiten.

Pia Tober ist Erzieherin mit Leidenschaft und beschäftigt sich auch nach ihrem Feierabend mit Kinder- und Familienthemen.

3 bis 5 – Die Kita wechseln?

Elternfrage: „Unsere Tochter fühlt sich in ihrem Kindergarten immer unwohler. Sie weint häufig beim Abschied und erzählt von Konflikten dort. Ich habe kein gutes Gefühl. Ist das Anlass genug, die Kita zu wechseln?“

Ein Einrichtungswechsel ist immer möglich, jedoch eine heikle Sache. Denn wer weiß, wann ein Platz frei ist und ob sich das Kind in dieser Einrichtung dann wohl fühlt. Erfahrungsgemäß gibt es Kinder, die, wenn sie die Wahl haben, immer zu Hause bleiben wollen. Wann sollte also ein Wechsel in Betracht gezogen werden?

Bevor man das Prozedere „Einrichtungswechsel“ startet, sollten folgende Lösungsansätze ausgeschöpft werden:

Gespräche

Der wichtigste Schritt ist der, auf die Fachkräfte zuzugehen. Besprechen Sie Ihre Sorgen, lassen Sie sich erzählen, was Ihr Kind macht, wenn es in der Einrichtung ist. Besprechen Sie, was getan werden kann, um dem Kind das Ankommen zu erleichtern. Hierbei helfen Kuscheltiere und feste Abschiedsrituale meist am besten. Zum Beispiel können Sie selbst mit Ihrem Kind ein Puzzle machen, ihm das Frühstück auspacken helfen, Sie können von außen zum Abschied noch einmal winken, das Kind kann für Sie ein Bild malen, die Fachkräfte kümmern sich die erste Zeit etwas intensiver um das Kind oder Sie holen es früher ab. Es gibt viele Möglichkeiten, solche Situationen zu gestalten. Vielleicht kann Ihr Kind sagen, was hilft, was es braucht und möchte. Sprechen Sie mit anderen Eltern aus der Gruppe. Diese können Ihnen auch ein Bild davon geben, was das Kind macht und ob es sich wirklich nicht wohl fühlt.

Pausentag

Wenn es Ihnen möglich ist, lassen Sie Ihr Kind einen Tag zu Hause oder richten einen Opa/Oma-Tag ein. Manchmal sind fünf Tage einfach anstrengend und es hilft dem Kind, die anderen Tage zu meistern, da es sich auf diesen Tag freuen kann. Und die Tage vergehen schneller, es fällt dem Kind leichter, in der Einrichtung zu sein, und es findet immer mehr Dinge, die ihm gefallen.

Gruppenwechsel

Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Da hilft vielleicht ein Gruppenwechsel. Hier hat das Kind die Chance, in dem bekannten Umfeld neue Erfahrungen zu machen, die seine Sicht auf die Dinge ändern können. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, sich an die neuen Lösungen zu gewöhnen, diese anzunehmen und zu verinnerlichen.

Wenn das nun alles über einen längeren Zeitraum ausprobiert wurde und keinerlei Besserung bringt, dann sollten Sie den Einrichtungswechsel beginnen. Es sind prägende Jahre und diese sollten so positiv wie möglich gestaltet werden.

Anika Schunke wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von Karlsruhe. Hauptberuflich ist sie als Erzieherin tätig. Darüber hinaus ist sie Autorin und Referentin mit dem Schwerpunkt Bewegung.

Expertin rät: Dann macht ein Kita-Wechsel Sinn

Wenn sich ein Kind im Kindergarten nicht wohlfühlt, muss das nicht bedeuten, dass die Einrichtung nicht passt. Erzieherin Anika Schunke gibt Tipps, wie man Kindern helfen kann und ab wann ein Wechsel sinnvoll ist.

Ein Einrichtungswechsel ist immer möglich, jedoch eine heikle Sache. Denn wer weiß, wann ein Platz frei ist und ob sich das Kind in dieser Einrichtung dann wohl fühlt. Erfahrungsgemäß gibt es Kinder, die, wenn sie die Wahl haben, immer zu Hause bleiben wollen. Wann sollte also ein Wechsel in Betracht gezogen werden?

Bevor man das Prozedere „Einrichtungswechsel“ startet, sollten folgende Lösungsansätze ausgeschöpft werden:

Gespräche

Der wichtigste Schritt ist der, auf die Fachkräfte zuzugehen. Besprechen Sie Ihre Sorgen, lassen Sie sich erzählen, was Ihr Kind macht, wenn es in der Einrichtung ist. Besprechen Sie, was getan werden kann, um dem Kind das Ankommen zu erleichtern. Hierbei helfen Kuscheltiere und feste Abschiedsrituale meist am besten. Zum Beispiel können Sie selbst mit Ihrem Kind ein Puzzle machen, ihm das Frühstück auspacken helfen, Sie können von außen zum Abschied noch einmal winken, das Kind kann für Sie ein Bild malen, die Fachkräfte kümmern sich die erste Zeit etwas intensiver um das Kind oder Sie holen es früher ab. Es gibt viele Möglichkeiten, solche Situationen zu gestalten. Vielleicht kann Ihr Kind sagen, was hilft, was es braucht und möchte. Sprechen Sie mit anderen Eltern aus der Gruppe. Diese können Ihnen auch ein Bild davon geben, was das Kind macht und ob es sich wirklich nicht wohl fühlt.

Pausentag

Wenn es Ihnen möglich ist, lassen Sie Ihr Kind einen Tag zu Hause oder richten einen Opa/Oma-Tag ein. Manchmal sind fünf Tage einfach anstrengend und es hilft dem Kind, die anderen Tage zu meistern, da es sich auf diesen Tag freuen kann. Und die Tage vergehen schneller, es fällt dem Kind leichter, in der Einrichtung zu sein, und es findet immer mehr Dinge, die ihm gefallen.

Gruppenwechsel

Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Da hilft vielleicht ein Gruppenwechsel. Hier hat das Kind die Chance, in dem bekannten Umfeld neue Erfahrungen zu machen, die seine Sicht auf die Dinge ändern können. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, sich an die neuen Lösungen zu gewöhnen, diese anzunehmen und zu verinnerlichen.

Wenn das nun alles über einen längeren Zeitraum ausprobiert wurde und keinerlei Besserung bringt, dann sollten Sie den Einrichtungswechsel beginnen. Es sind prägende Jahre und diese sollten so positiv wie möglich gestaltet werden.

Anika Schunke wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von Karlsruhe. Hauptberuflich ist sie als Erzieherin tätig. Darüber hinaus ist sie Autorin und Referentin mit dem Schwerpunkt Bewegung.

3 bis 5 – Vorzeitig einschulen?

Elternfrage: „Unser Kind ist ein ‚Kann-Kind‘, das heißt, wir könnten es vorzeitig einschulen lassen. Wie finden wir heraus, ob es schulreif ist?“

Armin Krenz: Zunächst eine kleine fachliche Anmerkung: früher sprach man von „Schulreife“, heute werden die Begriffe „Schulfähigkeit“ beziehungsweise „Schulbereitschaft“ benutzt, weil einerseits der Teilbegriff „Reife“ die Vorstellung provoziert, mit zunehmendem Alter „reife“ jedes Kind körperlich und kognitiv heran. Andererseits wird Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft seit Jahren sehr viel umfassender betrachtet.

Kann man denn sein Kind zu früh einschulen oder aber zu lange warten?

Krenz: Eine vorhandene Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft ergibt sich immer aus vier Kompetenzfeldern: einer emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Schulfähigkeit. Zu ihr gehören vor allem seelische Stabilität, Belastbarkeit, eine größere Portion Selbstsicherheit, ein grundsätzlich vorhandenes Regelbewusstsein, Lerninteresse und Neugierde, ein Bündel an sozialen Verhaltensweisen sowie Entspannungsfähigkeiten, Ausdauer, Zuversicht und ein gewisses Maß an Konzentrationsfertigkeit. Da jedes Kind ein „Unikat“ ist, das sich von anderen Kindern – auch unabhängig vom Alter – individuell unterscheidet, ist die Stichtagregelung in Deutschland nur bedingt hilfreich. Es kann festgehalten werden:

  • Nicht das Stichtagsalter ist entscheidend, sondern das Vorhandensein bestimmter Fertigkeiten!
  • Britische, US-amerikanische und deutsche Studien weisen deutlich darauf hin, dass die Schulfähigkeit bei 6-jährigen Kindern deutlich stärker vorhanden ist als bei 5-jährigen Kindern.
  • Vorzeitig eingeschulte Kinder wiederholen häufiger eine Klasse.
  • Bei zu früh eingeschulten Kindern ziehen sich nicht selten Fertigkeitsmängel durch die folgenden Schuljahre.
  • Wenn die Kita eine spannende, kommunikationsreiche und selbstständigkeitsfördernde, situationsorientierte Pädagogik mit handlungsaktiven Projekten anbietet, kann eine spätere Einschulung keine entwicklungshinderlichen Folgen hervorbringen.

Sollte ich mein Kann-Kind, wenn es noch ein Jahr länger in den Kindergarten geht, zusätzlich intellektuell fördern, zum Beispiel mit Musik- oder Sprachunterricht?

Krenz: Es geht bei einem Aufbau der Schulfähigkeit – im Gegensatz zur landläufigen Meinung vieler Erwachsener – nicht primär um eine intellektuelle Förderung. Das ist eine immer wiederkehrende Fehlannahme und würde am vorhandenen Problem vorbeiführen. Vielmehr muss es darum gehen, mit Kindern Rollen-, Musik-, Theater-, Fantasie-, Bewegungsspiele zu erleben, alltagsorientierte Gespräche zu führen, Umfelderkundungen zu unternehmen sowie die Selbstständigkeit der Kinder auszubauen, das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken und ihre Neugierde auf Neues anzusprechen! Die Schulbereitschaft setzt sich in erster Linie aus den Fertigkeiten Lernmotivation, Lernbereitschaft und Lernfreude zusammen. Es geht also um Persönlichkeitsmerkmale und nicht um Lernergebnisse.

Wie sollen wir damit umgehen, wenn unser Kind das erste Schuljahr wiederholen muss?

Krenz: Verschiedene Untersuchungen haben immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass die Grundlagen der vier basalen Kulturtechniken (Sprache/ Lesen/ Schreiben/ Rechnen) von Anfang an ein sicheres Fundament besitzen müssen. Insofern ist bei starken Fertigkeitsdefiziten eine Klassenwiederholung angezeigt, damit sich fehlende Basiskompetenzen mit jedem Schuljahr nicht weiter potenzieren. Doch es sollte am besten gar nicht erst durch eine zu frühe Einschulung zu einer Wiederholungsnotwendigkeit kommen.

Prof. Dr. h.c. Armin Krenz ist Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie und Autor des Buches „Ist mein Kind schulfähig? Ein Orientierungsbuch“ (Kösel).

Die Fragen stellte Ruth Korte.

Kann-Kinder: Sollen sie früher eingeschult werden? Das sagen Pädagogik-Experten

Die Einschulung steht bevor und damit die Entscheidung für Eltern von „Kann-Kindern“: Sollen wir unser Kind vorzeitig einschulen lassen? Experte rät im Interview zur Vorsicht.

Wenn ein Kind ein sogenanntes „Kann-Kind“ ist, also vorzeigit eingeschult werden kann, ist ja die Hauptfrage: Wie finde ich heraus, ob es schulreif ist?

Armin Krenz: Zunächst eine kleine fachliche Anmerkung: früher sprach man von „Schulreife“, heute werden die Begriffe „Schulfähigkeit“ beziehungsweise „Schulbereitschaft“ benutzt, weil einerseits der Teilbegriff „Reife“ die Vorstellung provoziert, mit zunehmendem Alter „reife“ jedes Kind körperlich und kognitiv heran. Andererseits wird Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft seit Jahren sehr viel umfassender betrachtet.

Kann man denn sein Kind zu früh einschulen oder aber zu lange warten?

Krenz: Eine vorhandene Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft ergibt sich immer aus vier Kompetenzfeldern: einer emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Schulfähigkeit. Zu ihr gehören vor allem seelische Stabilität, Belastbarkeit, eine größere Portion Selbstsicherheit, ein grundsätzlich vorhandenes Regelbewusstsein, Lerninteresse und Neugierde, ein Bündel an sozialen Verhaltensweisen sowie Entspannungsfähigkeiten, Ausdauer, Zuversicht und ein gewisses Maß an Konzentrationsfertigkeit. Da jedes Kind ein „Unikat“ ist, das sich von anderen Kindern – auch unabhängig vom Alter – individuell unterscheidet, ist die Stichtagregelung in Deutschland nur bedingt hilfreich. Es kann festgehalten werden:

  • Nicht das Stichtagsalter ist entscheidend, sondern das Vorhandensein bestimmter Fertigkeiten!
  • Britische, US-amerikanische und deutsche Studien weisen deutlich darauf hin, dass die Schulfähigkeit bei 6-jährigen Kindern deutlich stärker vorhanden ist als bei 5-jährigen Kindern.
  • Vorzeitig eingeschulte Kinder wiederholen häufiger eine Klasse.
  • Bei zu früh eingeschulten Kindern ziehen sich nicht selten Fertigkeitsmängel durch die folgenden Schuljahre.
  • Wenn die Kita eine spannende, kommunikationsreiche und selbstständigkeitsfördernde, situationsorientierte Pädagogik mit handlungsaktiven Projekten anbietet, kann eine spätere Einschulung keine entwicklungshinderlichen Folgen hervorbringen.

Sollte ich mein Kann-Kind, wenn es noch ein Jahr länger in den Kindergarten geht, zusätzlich intellektuell fördern, zum Beispiel mit Musik- oder Sprachunterricht?

Krenz: Es geht bei einem Aufbau der Schulfähigkeit – im Gegensatz zur landläufigen Meinung vieler Erwachsener – nicht primär um eine intellektuelle Förderung. Das ist eine immer wiederkehrende Fehlannahme und würde am vorhandenen Problem vorbeiführen. Vielmehr muss es darum gehen, mit Kindern Rollen-, Musik-, Theater-, Fantasie-, Bewegungsspiele zu erleben, alltagsorientierte Gespräche zu führen, Umfelderkundungen zu unternehmen sowie die Selbstständigkeit der Kinder auszubauen, das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken und ihre Neugierde auf Neues anzusprechen! Die Schulbereitschaft setzt sich in erster Linie aus den Fertigkeiten Lernmotivation, Lernbereitschaft und Lernfreude zusammen. Es geht also um Persönlichkeitsmerkmale und nicht um Lernergebnisse.

Wie sollen wir damit umgehen, wenn unser Kind das erste Schuljahr wiederholen muss?

Krenz: Verschiedene Untersuchungen haben immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass die Grundlagen der vier basalen Kulturtechniken (Sprache/ Lesen/ Schreiben/ Rechnen) von Anfang an ein sicheres Fundament besitzen müssen. Insofern ist bei starken Fertigkeitsdefiziten eine Klassenwiederholung angezeigt, damit sich fehlende Basiskompetenzen mit jedem Schuljahr nicht weiter potenzieren. Doch es sollte am besten gar nicht erst durch eine zu frühe Einschulung zu einer Wiederholungsnotwendigkeit kommen.

Prof. Dr. h.c. Armin Krenz ist Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie und Autor des Buches „Ist mein Kind schulfähig? Ein Orientierungsbuch“ (Kösel).

Die Fragen stellte Ruth Korte.

3 bis 5 – Wenn Kinder Krieg spielen

Elternfrage: „Unser Sohn (4) spielt momentan gern Krieg. Es kommt sogar dazu, dass er mit seiner Kindergartengruppe (Ukraine) gegen eine andere Gruppe (Russland) kämpft. Er möchte gern ‚Kriegsmann‘ werden und gegen Putin kämpfen. Wir wissen nicht so recht, wie wir uns verhalten sollen.“

Dass Kinder sich in diesem Alter auch spielerisch miteinander messen und „kämpfen“, oder, wie im Fall Ihres Sohnes, „Krieg spielen“, ist erstmal nicht ungewöhnlich. Zum einen ermöglichen ihnen solche Raufspielchen, die eigenen Kräfte und Grenzen zu entdecken und auch Erfahrungen mit den Kräfen und Grenzen anderer Menschen zu machen. Zum anderen verleiht ihnen das Schlüpfen in eine Rolle, in der sie als Superheld oder Krieger mit Waffen oder besonderen Kräften auftreten können, ein Gefühl von Macht und Stärke, das ihnen im normalen Alltag oft verwehrt bleibt.

Kinder verarbeiten im Spiel

So ist auch der Wunsch, „Soldat“ zu werden einzuordnen. Es geht dabei nicht darum, wirklich einmal in den Krieg zu ziehen und Menschen zu töten, sondern der eigenen Hilflosigkeit, die Kinder in dieser Krise spüren, etwas entgegenzusetzen. Was man hier beobachten kann, ist Teil einer spielerischen Verarbeitung von Realität, die die Kinder gerade miterleben müssen.

Wir alle spüren ja im Moment ein Gefühl von Machtlosigkeit, wenn wir den Krieg in der Ukraine beobachten. Nur haben wir als Erwachsene andere Möglichkeiten, damit umzugehen. Kinder finden hier einen Ausweg über Spiel und magisches Denken. Da wird ein kriegsführender Diktator auf einmal besiegbar wie eine Gruppe anderer Vierjähriger und ein kleiner „Soldat“ kann kommen und ihn stoppen.

Die Bedürfnisse dahinter

Vor diesem Hintergrund wäre ein reines Verbot dieses Spiels nicht zielführend. Wenn Eltern oder das pädagogische Personal in der Kita trotzdem ein ungutes Gefühl bei diesem Spiel haben – was ich angesichts der Lage nachvollziehen kann –, ist es besser, die dahinterstehenden Bedürfnisse auf andere Art zu füllen: Zum einen sollte es Raum zum Toben, Raufen und Kämpfen geben, der von den Erwachsenen so gestaltet wird, dass sich die Kinder darin möglichst frei ausleben dürfen. Erwachsene und Kinder können sich gemeinsam Fantasiegestalten ausdenken, die dort aufeinandertreffen.

Zum anderen muss aber auch Raum da sein, mit dem Krieg in der Ukraine umzugehen: Hier geht es vor allen Dingen darum, den Blick der Kinder auf das zu lenken, was sie tun können, um zu helfen, und wo ihre tatkräftige Unterstützung wirklich nützlich sein kann. Es geht darum, der Machtlosigkeit Selbstwirksamkeit entgegenzusetzen.

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern- und Familienberaterin (www.familienberatung-albert.de).

Hilfe, mein Kind (4) spielt Krieg! Expertin beruhigt: Das ist nicht ungewöhnlich

Viele Jungs im Kindergarten spielen gerne Krieg. Angesichts der derzeitigen Lage kann das befremdlich wirken. Es ist allerdings nicht ungewöhnlich, sagt Familienberaterin Daniela Albert und erklärt die Hintergründe.

Manche Eltern sind völlig aufgelöst wenn die Kinder im Kindergarten gerne Krieg spielen. Manch Eltern berichten, dass eine Kindergartengruppe als Ukraine gegen eine andere Gruppe als Russland kämpft. Dabei äußern auch einie Kinder den Wunsch, Soldaten zu werden und gegen Putin zu kämpfen. Das stellt Eltern vor eine wichtige Frage: Wie gehen wir damit um? Sollen wir das unterbinden?

Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder sich in diesem Alter auch spielerisch miteinander messen und „kämpfen“, oder, wie in diesem Fall, „Krieg“ spielen. Zum einen ermöglichen ihnen solche Raufspielchen, die eigenen Kräfte und Grenzen zu entdecken und auch Erfahrungen mit den Kräfen und Grenzen anderer Menschen zu machen. Zum anderen verleiht ihnen das Schlüpfen in eine Rolle, in der sie als Superheld oder Krieger mit Waffen oder besonderen Kräften auftreten können, ein Gefühl von Macht und Stärke, das ihnen im normalen Alltag oft verwehrt bleibt.

Kinder verarbeiten im Spiel

So ist auch der Wunsch, „Soldat“ zu werden einzuordnen. Es geht dabei nicht darum, wirklich einmal in den Krieg zu ziehen und Menschen zu töten, sondern der eigenen Hilflosigkeit, die Kinder in dieser Krise spüren, etwas entgegenzusetzen. Was man hier beobachten kann, ist Teil einer spielerischen Verarbeitung von Realität, die die Kinder gerade miterleben müssen.

Wir alle spüren ja im Moment ein Gefühl von Machtlosigkeit, wenn wir den Krieg in der Ukraine beobachten. Nur haben wir als Erwachsene andere Möglichkeiten, damit umzugehen. Kinder finden hier einen Ausweg über Spiel und magisches Denken. Da wird ein kriegsführender Diktator auf einmal besiegbar wie eine Gruppe anderer Vierjähriger und ein kleiner „Soldat“ kann kommen und ihn stoppen.

Die Bedürfnisse dahinter

Vor diesem Hintergrund wäre ein reines Verbot dieses Spiels nicht zielführend. Wenn Eltern oder das pädagogische Personal in der Kita trotzdem ein ungutes Gefühl bei diesem Spiel haben – was ich angesichts der Lage nachvollziehen kann –, ist es besser, die dahinterstehenden Bedürfnisse auf andere Art zu füllen: Zum einen sollte es Raum zum Toben, Raufen und Kämpfen geben, der von den Erwachsenen so gestaltet wird, dass sich die Kinder darin möglichst frei ausleben dürfen. Erwachsene und Kinder können sich gemeinsam Fantasiegestalten ausdenken, die dort aufeinandertreffen.

Zum anderen muss aber auch Raum da sein, mit dem Krieg in der Ukraine umzugehen: Hier geht es vor allen Dingen darum, den Blick der Kinder auf das zu lenken, was sie tun können, um zu helfen, und wo ihre tatkräftige Unterstützung wirklich nützlich sein kann. Es geht darum, der Machtlosigkeit Selbstwirksamkeit entgegenzusetzen.

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern- und Familienberaterin (familienberatung-albert.de).

Erstes Schuljahr: So helfen Sie Ihrem Kind beim Ankommen

Der Übergang von Kita zu Schule ist für Kinder und Eltern eine Herausforderung. Familientherapeutin Stefanie López gibt Tipps, wie Eltern ihre Kind in die Selbstständigkeit begleiten können.

Letztes Jahr kam meine große Tochter in die Schule. Das erste Halbjahr war spannend und herausfordernd für uns alle. Die anfängliche Begeisterung meiner Tochter in den ersten Wochen wich irgendwann der Ernüchterung, als sie feststellte, dass sie wirklich jeden Tag zur gleichen Zeit in die Schule gehen musste. Auch an die neuen Kinder musste sie sich gewöhnen. Vor allem aber daran, dass es nun viel weniger Zeit zum Spielen gab. Für mich als Mutter war es seltsam, die Lehrerin kaum zu Gesicht zu bekommen. Die ersten Wochen sahen wir sie immerhin mit Maske morgens kurz auf dem Schulhof. Als die Kinder dann allein in ihre Klasse gehen mussten, traf ich nachmittags nur noch die Hortbetreuung an, die meistens gerade mit hochrotem Kopf irgendeinen Streit schlichtete. Ganz anders als damals noch zu Kitazeiten. Hier war zwar auch immer viel los, aber ich konnte beim Bringen und Abholen mit den Erzieherinnen reden, nach dem Tag fragen und organisatorische Dinge besprechen. Dass ich mein Kind in die Hände von Menschen gab, die ich selten sah und fast nie sprechen konnte, verunsicherte mich lange.

Wie wir mit unserer Unsicherheit umgehen können und unsere Kinder auf dem Weg in die Selbstständigkeit am besten begleiten – das habe ich die Elternbegleiterin und Familientherapeutin Stefanie López gefragt. Sie hat mir im Gespräch fünf hilfreiche Tipps genannt.

1. In die Selbstständigkeit begleiten

Vielen Eltern fällt deswegen zu Schulbeginn das Loslassen schwer. Doch gleichzeitig ist die Schule für das Kind ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit. „Eltern sollten beim Weg in die Selbstständigkeit helfen. Zu Beginn geht es weniger um den Lernstoff, sondern um ganz andere Sachen: Wie komme ich pünktlich? Wie lerne ich am besten? Was brauche ich? Was macht mir Spaß?“ erklärt Stefanie López. Wichtig sei dabei ein grundsätzliches Vertrauen in das Kind und das Wissen: „Mein Kind schafft das.“ Beim Selbstständig werden geht es auch darum, auszuprobieren, was dem Kind am besten hilft. Manche Kinder erledigen ihre Hausaufgaben gerne direkt nach der Schule, manche brauchen erst einmal eine Pause. Einige wecken sich schon bald morgens allein mit dem Wecker, andere brauchen beim Aufstehen noch mehr Unterstützung. „Ich erlebe allerdings oft, dass den Kindern viel abgenommen wird“, sagt Stefanie López. Doch wenn Eltern zu stark die Verantwortung für ihr Kind übernähmen, gäbe es keinen Grund mehr für das Kind, Dinge selbst zu tun. Das heißt für Eltern, dass sie auch mal aushalten müssen, wenn ihr Kind zu spät zum Unterricht kommt oder die Hausaufgaben nicht macht.

2. Gefühle sind okay

Bei der Umstellung von Kita auf Schule geht es schnell emotional her. Manche Kinder können mit dem Druck, plötzlich Leistung erbringen zu müssen, nicht umgehen. Andere kommen mit der Lehrerin nicht klar, einigen fällt es schwer, lange stillzusitzen. Stefanie López, rät dazu, die Gefühle des Kindes erst einmal anzunehmen: „Ob das jetzt Aufregung, Überforderung, Angst oder Vorfreude sind, alle Gefühle des Kindes sind okay. Oft wollen wir Eltern, dass es unserem Kind immer gut geht und sagen dann vielleicht Sachen wie ‚Du musst nicht aufgeregt sein‘ oder ‚Du brauchst gar keine Angst zu haben.‘ Aber das macht es eher noch schwieriger für das Kind, denn die Gefühle sind ja trotzdem da.“ Es sei viel hilfreicher, die Emotionen des Kindes zu akzeptieren, ihm zuzuhören und mitzufühlen.

3. Keinen Druck aufbauen

Oft kommen Eltern zu ihr in die Beratung, die einen riesigen Druck verspüren, dass ihr Kind nicht schon im ersten Schuljahr „den Anschluss“ verliert, erzählt Stefanie López. Sie haben Angst, dass es abgehängt wird, keinen ausreichenden Abschluss schafft und später dann keinen guten Beruf findet. Doch viel wichtiger als den Schulstoff zu schaffen oder pünktlich zu sein, sei, dass die Kinder von Anfang an ein gutes Gefühl mit Schule verbinden. „Kinder sollten keinen Stress und Druck vermittelt bekommen, besonders nicht im ersten Schuljahr. Stattdessen brauchen sie Zeit, all die von ihnen geforderten Dinge in Ruhe zu lernen. Das ist ja ein Übergang. Sie waren eben noch in der Kita und sind immer noch sechs Jahre alt“, sagt Stefanie López. Kinder kämen mit einer riesigen Lernlust auf die Welt. Diese sollten sie so lange wie möglich behalten und nicht durch Druck von außen verlieren. So würden sie nicht nur psychisch gesünder bleiben, sondern auch besser lernen können. Wichtig sei auch, sich seiner eigenen Haltung als Eltern bewusst zu werden: Wie wichtig ist mir der Erfolg meines Kindes in der Schule? Spreche ich oft von anderen Kindern und ihren Leistungen? „Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Viele Eltern möchten, dass ihre Kinder schon früh lernen, sich daran anzupassen. Dabei verlieren wir häufig die Bedürfnisse der Kinder und ihr individuelles Lebensglück aus den Augen“, meint Stefanie López. In Gesprächen mit dem Kind sollten Eltern deswegen immer wieder klar machen, dass ihr Wert und ihr Glück nicht mit schulischen Leistungen zusammenhängt.

4. Freunde finden

Zum Ankommen in der Schule gehört auch, Freundinnen und Freunde zu finden. Doch das ist nicht für jedes Kind einfach. Stefanie López eigener Tochter ging es zeitweise so: „Das war schwer für mich auszuhalten, ich wollte ihr das gerne ersparen.“ Doch sie musste üben, ihren eigenen Schmerz nicht auf ihr Kind zu übertragen, stattdessen aber für ihre Tochter da zu sein. Wir können nicht alle Probleme für unsere Kinder lösen, sagt sie. Aber die Erfahrung, dass es da einen Erwachsenen gibt, der dem Kind zuhört und es versteht, sei für das Kind sehr wichtig. Auch konkrete Tipps, wie das Kind sich selbst helfen kann, können Eltern geben. Ihrer Tochter riet Stefanie López damals, nicht nur zu warten, bis jemand auf sie zugeht, sondern sich zu überlegen, mit wem sie spielen möchte und die Person dann anzusprechen. „Am nächsten Tag kam sie superglücklich aus der Schule und hatte tatsächlich zwei Mädchen angesprochen, mit denen sie dann gespielt hatte.“

5. Bewegung ermöglichen

In der Kita konnten die Kinder noch den ganzen Tag über das Gelände rennen, im Matsch wühlen und Bälle kicken. In der Schule müssen sie nun vor allem stillsitzen. Diese Umstellung fällt so manchen Kindern schwer. Sie wissen nicht mehr, wohin mit ihrer ganzen körperlichen Energie, die sich dann oft im Unterricht entlädt – zum Missfallen der Lehrkraft. Das zeigt mal wieder, dass das Schulsystem vor allem aus Erwachsenen-Perspektive konzipiert wurde und zu wenig die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigt, meint Stefanie López. Es sei „nicht kindgerecht, stundenlang am Tisch zu sitzen und Aufgaben zu lösen. Kinder brauchen viel Bewegung.“ Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Körper und Psyche aus, sondern auch auf die schulischen Leistungen. Unterschiedliche Studien zeigen, dass Kinder, die sich häufiger bewegen, auch besser in der Schule abschneiden.

Doch was können Eltern tun, wenn ihr Kind viel Bewegung braucht, es diese im Schulalltag aber nicht bekommt? „Als erstes würde ich ein Gespräch mit der Lehrerin suchen, um zu schauen, ob sich für das Bewegungsbedürfnis ein Raum schaffen lässt“, rät Stefanie López. „Eine Freundin von mir ist Lehrerin. Bei ihr dürfen die Kinder im Unterricht auch mal für eine Flitzepause raus und können eine Runde um den Schulhof rennen.“ Ansonsten wäre es immer gut, sich als Eltern zusammen zu schließen, um sich mehr Gehör zu verschaffen.

Eine befreundete Mutter von mir berichtet, dass sie mit ihrem bewegungsfreudigen Erstklässler nach der Schule oft noch für ein oder zwei Stunden nach draußen geht – auf den Spielplatz oder spazieren gehen. Wann immer möglich, lässt sie ihn mit dem Fahrrad zur Schule und zurückfahren. So würde er den Stress nach der Schule einfach „wegstrampeln.“ Vielleicht funktionieren diese Tipps ja auch für aufgeregte Eltern von Erstklässlern, wer weiß.

 

Stefanie López ist Elternbegleiterin, Familientherapeutin in Ausbildung. Ihr Eltern-Podcast „Musterkind“ ist unter familienbande-berlin.de anzuhören.

Sarah Kröger ist Journalistin und Projektmanagerin, bloggt unter neugierigauf.de und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Berlin

3 bis 5 – Ab in den Kindergarten – aber in welchen?

Elternfrage: „Mein Kind wird nächstes Jahr drei Jahre alt und war bisher bei einer Tagesmutter. Nächstes Jahr soll es in die Kita wechseln. Wie finde ich heraus, welche Kita zu uns passt? Und bis wann muss ich es anmelden?“

Generell sollte die Suche nach einem Kitaplatz so früh wie möglich beginnen“, rät Nadine Jung vom Landkreis Gießen mit Blick auf die Wartelisten, die in manchen Städten und Regionen sehr lang sein können. Einen Überblick über die jeweilige Platzsituation kann euch die Gemeinde- und Stadtverwaltung im Wohnort geben, die gleichzeitig auch Träger vieler Kitas ist.

Dort oder auf der Homepage der Kitas könnt ihr erste Informationen zu pädagogischen Ansätzen, Räumlichkeiten, Gruppengrößen und Konzeptionen finden. So könnt ihr euch einen ersten Eindruck verschaffen und entscheiden, was euch persönlich zusagt. Dies ist individuell verschieden und variiert von der örtlichen Distanz über den Betreuungsschlüssel, also wie viele Erzieherinnen im Kindergarten wie viele Kinder betreuen, bis hin zum Betreuungskonzept, das in der Einrichtung angewandt wird.

Offen, teiloffen und geschlossen?

Die Konzepte in den Kindergärten variieren zwischen offen, teiloffen und geschlossen. In einer geschlossenen Gruppenarbeit wird ein Kind einer Gruppe mit festen Erzieherinnen zugeteilt. In dieser halten sich die Kinder während des gesamten Kindergartentages auf.

Beim teiloffenen Konzept sind die Kinder nur am Tagesbeginn und -ende in ihrer Stammgruppe. Nach einem gemeinsamen Start werden die anderen Gruppen für die Kinder geöffnet. Ganz auf Gruppen verzichtet wird in Kindergärten mit offenem Konzept. Die Räume, die den Kindern zur Verfügung stehen, sind themenorientiert. Es gibt zum Beispiel einen Kreativraum, einen Bewegungsraum oder einen Rückzugs- und Ruheraum. Die Kinder können frei wählen, mit wem sie wann welchen Aktivitäten nachgehen möchten.

Menschenbilder sind verschieden

In Deutschland wird ein Drittel aller Kindergärten von den Städten und Kreisen getragen. Der größte Teil der Einrichtungen wird von freien Trägern wie Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen oder Elterninitiativen geleitet. In der Schweiz sind rund 90 Prozent aller Kitas als Verein, GmbH, Stiftung oder Betriebskita privat organisiert und werden zu durchschnittlich zwei Dritteln durch Elternbeiträge finanziert. Dadurch sind die Betreuungskosten deutlich höher als in Deutschland.

In Deutschland wie in der Schweiz prägt der jeweilige Träger das der Einrichtung zugrunde liegende Menschenbild und kann humanistischer, christlicher, anthroposophischer oder anderer Natur sein. Das christliche Menschenbild wird vor allem in Kindergärten gelebt, die in kirchlicher Trägerschaft sind. Es gibt evangelische und katholische, aber auch freie Bekenntniskindergärten. Christlichen Kindergärten gemein ist, dass die Kinder entsprechend dem christlichen Weltbild erzogen werden. Nächstenliebe und die Gebote Gottes sowie seine Liebe zu den Menschen stehen im Fokus. Wie diese Werte konkret im Kita-Alltag gelebt werden, könnt ihr im Gespräch mit der Leitung oder direkt mit den Erzieherinnen klären.

Ruth Korte, Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Welcher Kindergarten passt zu uns? Expertin rät: Frühzeitig informieren!

Ab dem dritten Lebensjahr gehen die meisten Kinder in den Kindergarten. Worauf Eltern bei der Auswahl der Einrichtung achten sollten.

Elternfrage: „Mein Kind wird nächstes Jahr drei Jahre alt und war bisher bei einer Tagesmutter. Nächstes Jahr soll es in die Kita wechseln. Wie finde ich heraus, welche Kita zu uns passt? Und bis wann muss ich es anmelden?“

 

„Generell sollte die Suche nach einem Kitaplatz so früh wie möglich beginnen“, rät Nadine Jung vom Landkreis Gießen mit Blick auf die Wartelisten, die in manchen Städten und Regionen sehr lang sein können. Einen Überblick über die jeweilige Platzsituation kann euch die Gemeinde- und Stadtverwaltung im Wohnort geben, die gleichzeitig auch Träger vieler Kitas ist.

Dort oder auf der Homepage der Kitas könnt ihr erste Informationen zu pädagogischen Ansätzen, Räumlichkeiten, Gruppengrößen und Konzeptionen finden. So könnt ihr euch einen ersten Eindruck verschaffen und entscheiden, was euch persönlich zusagt. Dies ist individuell verschieden und variiert von der örtlichen Distanz über den Betreuungsschlüssel, also wie viele Erzieherinnen im Kindergarten wie viele Kinder betreuen, bis hin zum Betreuungskonzept, das in der Einrichtung angewandt wird.

Offen, teiloffen und geschlossen – Welches Konzept passt zu uns?

Die Konzepte in den Kindergärten variieren zwischen offen, teiloffen und geschlossen. In einer geschlossenen Gruppenarbeit wird ein Kind einer Gruppe mit festen Erzieherinnen zugeteilt. In dieser halten sich die Kinder während des gesamten Kindergartentages auf.

Beim teiloffenen Konzept sind die Kinder nur am Tagesbeginn und -ende in ihrer Stammgruppe. Nach einem gemeinsamen Start werden die anderen Gruppen für die Kinder geöffnet. Ganz auf Gruppen verzichtet wird in Kindergärten mit offenem Konzept. Die Räume, die den Kindern zur Verfügung stehen, sind themenorientiert. Es gibt zum Beispiel einen Kreativraum, einen Bewegungsraum oder einen Rückzugs- und Ruheraum. Die Kinder können frei wählen, mit wem sie wann welchen Aktivitäten nachgehen möchten.

Menschenbilder sind verschieden

In Deutschland wird ein Drittel aller Kindergärten von den Städten und Kreisen getragen. Der größte Teil der Einrichtungen wird von freien Trägern wie Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen oder Elterninitiativen geleitet. In der Schweiz sind rund 90 Prozent aller Kitas als Verein, GmbH, Stiftung oder Betriebskita privat organisiert und werden zu durchschnittlich zwei Dritteln durch Elternbeiträge finanziert. Dadurch sind die Betreuungskosten deutlich höher als in Deutschland.

In Deutschland wie in der Schweiz prägt der jeweilige Träger das der Einrichtung zugrunde liegende Menschenbild und kann humanistischer, christlicher, anthroposophischer oder anderer Natur sein. Das christliche Menschenbild wird vor allem in Kindergärten gelebt, die in kirchlicher Trägerschaft sind. Es gibt evangelische und katholische, aber auch freie Bekenntniskindergärten. Christlichen Kindergärten gemein ist, dass die Kinder entsprechend dem christlichen Weltbild erzogen werden. Nächstenliebe und die Gebote Gottes sowie seine Liebe zu den Menschen stehen im Fokus. Wie diese Werte konkret im Kita-Alltag gelebt werden, könnt ihr im Gespräch mit der Leitung oder direkt mit den Erzieherinnen klären.

Ruth Korte