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Auf das, was da noch kommt!

Das „leere Nest“ schenkt Freiräume für Beziehungen, die mal nichts mit den Kindern zu tun haben. Irina Ort mit Anregungen, wie alte Freundschaften wiederbelebt und neue gewonnen werden können.

Zwischen Geburt und Loslassen der Kinder stecken jede Menge Erlebnisse, Geschichten und Erfahrungen. Durch oder wegen der Kinder haben sich ein paar von den damals bereits bestehenden Freundschaften gefestigt. In der Kleinkind- und Kindergartenphase sind aber auch neue Freundschaften entstanden. Ich erinnere mich an unzählige Male, wo wir uns mit oder wegen unserer Kinder trafen und zwischen uns Erwachsenen eine Freundschaft begann. Diese Freundschaften waren praktisch, alltagstauglich und gleichzeitig Gold wert. Wir trafen uns auf Spielplätzen, unternahmen gemeinsame Ausflüge und halfen uns gegenseitig mit dem Babysitten aus. Wenn wir uns als Paar ein paar kinderfreie Tage gönnen wollten, vertrauten wir uns gegenseitig die Kinder an. Kinder waren ein großer gemeinsamer Nenner unserer Freundschaften.

Jetzt sind die Kinder erwachsen. Die Lebensschwerpunkte verlagern sich. Ich stelle fest, dass ich und wir als Paar immer mehr Freiräume haben. Wir haben mehr Zeit. Ich habe mehr Zeit. Doch wie sieht es eigentlich mit meinen und unseren Freundschaften aus? Ich stelle auch fest, dass ich mich nun tatsächlich weniger mit Freunden treffe und gefühlt auch weniger Freunde habe. Das bringt mich dazu, über das Thema Freundschaft nachzudenken.

Freundschaft zu mir selbst

 

In dieser Umbruchzeit wird es mir besonders wichtig, mir selbst eine gute Freundin zu werden oder wieder zu sein. Eine Freundschaft zu mir selbst bedeutet, bewusst „Ja“ zu mir zu sagen, mich selbst annehmen zu können, meine Begrenzungen und Schwächen zu kennen und meinen Stärken mehr Raum zu geben. Ich darf neugierig werden, auf Entdeckungsreise gehen und Neues mit meinen bereits erworbenen Erfahrungen kombinieren. Ich darf aber auch lernen, das Älterwerden zu akzeptieren. Die einzige Konstante ist bekanntlich die Veränderung. Wie begegne ich ihr in diesem neuen Lebensabschnitt?

Freundschaft zu meinem Mann 

 

Schon am Anfang unserer Ehe war uns beiden klar: Wenn wir eines Tages Kinder bekommen, werden diese nach einer gewissen Zeit unser Nest verlassen. Genauso klar war und ist es, dass wir beide bleiben werden. Für jedes Paar ist es eine besondere Herausforderung, sich zwischen den Wäschebergen, den beruflichen Weiterbildungen, dem Hausbau, dem Ehrenamt und vielem mehr nicht aus den Augen zu verlieren. Für uns beide war die Wochenendbeziehung, der wir beruflich bedingt fünfeinhalb Jahre ausgesetzt waren, ein zusätzlicher Spagat.

Jetzt, in dieser neuen Lebensphase mit den neuen Freiräumen, stellen wir uns bewusst diese Fragen: Was wollen wir in unserer Beziehung wiederbeleben? Was wollen wir neu entdecken? Welchen Traum (den wir durch die intensive Familienphase auf Eis gelegt haben) wollen wir weiterverfolgen?

Die Anschaffung eines Fahrradanhängers macht es uns möglich, unsere fast vergessene Leidenschaft des gemeinsamen Fahrradfahrens wiederzubeleben und auszuweiten. Mit dem wöchentlichen Terminblocker „unsere Zeit“ halten wir uns bewusst die Zeit füreinander frei. Auch wenn das nicht immer klappt, wissen wir: Wer nicht plant, der wird vom Alltag überrollt und verplant. Wir beide haben Träume, einer davon ist es, ein Sabbat(halb)jahr im Ausland zu verbringen.

Alte Freundschaften wiederbeleben

 

Beim Gedanken an die alten Freundschaften habe ich bestimmte Gesichter vor Augen. „Wenn dir etwas wichtig ist, gibt es kein ABER“ – dieser Spruch auf einer Karte, die ich bei mir zu Hause entdeckt hatte, brachte mich auf den Gedanken, selbst aktiv zu werden.

Mir ist klar, dass eine Freundschaft kein Selbstläufer ist. Freundschaften sind enorm wichtig und wollen, ja sollten gepflegt werden. Dann kommt das ABER: Wenn die räumliche Distanz nicht wäre … Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesprochen … Wir leben in ganz unterschiedlichen Welten … Es ist schwierig, einen gemeinsamen Termin zu finden … Die könnte sich auch mal melden … Diese Gedanken verhindern häufig das Wiederbeleben alter Freundschaften.

Ich habe mich meinem ABER in den Weg gestellt, indem ich den Kontakt zu der Tochter meiner Freundin aufnahm. Ich erklärte ihr mein Vorhaben, ihre Mutter – meine Freundin – zu überraschen und beauftragte sie, ein paar wichtige Dinge für mich in Erfahrung zu bringen. Bevor ich mir ein paar Tage freinahm, musste ich ganz sicher sein, dass meine Freundin an dem Tag keine weiteren Termine und tatsächlich Zeit hätte. Nachdem ich von der Tochter grünes Licht bekam, reservierte ich auf den Namen meiner Freundin einen Tisch für uns zwei. Meine Vorfreude und die Aufregung wuchsen. Ich würde die Freundin bald wiedersehen, die ich durch den Kindergarten unserer Kinder kennen- und schätzen gelernt hatte. Wir beide sind wie Hanni und Nanni durch dick und dünn gegangen. Ganz zufällig bekamen wir zeitgleich eine Mutter-Kind-Kur genehmigt. Gemeinsam mit unseren sechs Töchtern (wir haben jeweils drei) verbrachten wir eine unvergessliche Zeit in Cuxhaven. Lang ist es her. Ich wollte diese Freundschaft auf jeden Fall wiederbeleben.

Zwei Tage vor unserem gemeinsamen Date erfuhr meine Freundin von ihrer Tochter, dass sie an dem besagten Donnerstag ein Date habe. Sie teilte ihr auch mit, dass der Tisch auf ihren Namen reserviert sei und sie sich auf das Date freuen könne. Nun wuchs die Spannung auch bei meiner Freundin. Sie fragte sich, wen sie dort wohl antreffen würde. Endlich kam der Tag unseres Treffens. Ich war absichtlich etwas früher im Lokal. Meine Freude war groß, auch, weil wir einen tollen Tisch abseits, mit einem Ausblick, bekamen. Nachdem ich mit der Kellnerin gesprochen und ihr von meinem ganz besonderen Date erzählt hatte, war sie gerührt und auch bereit, „mitzumachen“. Ich bat sie, meine Freundin zum Tisch zu führen (währenddessen stand ich in einem „Versteck“, von dem aus ich alles beobachten konnte). Ich bat die Kellnerin außerdem da-rum, meiner Freundin die Speisekarte und auch die Karte mit dem Spruch „Wenn dir etwas wichtig ist, gibt es kein ABER“ zu überreichen. Ich wartete etwas, um die Spannung noch mehr aufzubauen. Dann ging ich zum Tisch …

Mit einer gelungenen Überraschung, einer unbezahlbaren Erinnerung und unendlich dankbar fuhr ich wieder nach Hause. Es war so wie früher gewesen – unbeschreiblich wertvoll und schön. Jetzt bin ich gespannt, wann und wo die Karte, die ich nach unserem Treffen mit dem Datum versehen habe und diese als „Wanderpokal“ meiner Freundin überlassen habe, in meine Hände zurückkommen wird.

Das beste Mittel, alte Freundschaften wiederzubeleben, ist, sich bewusst Zeit zu nehmen. Übe Gastfreundschaft, lade alte Freunde einfach mal wieder zu dir ein. Vielleicht ist auch ein neutraler Ort eine bessere Variante, zum Beispiel ein ganzes Wochenende gemeinsam in einem Ferienhaus. Zusammen kochen, reden, spazieren gehen, spielen, lachen – das wie in früheren Zeiten zu erleben, tut so gut!

Nicht alle Freundschaften, die ich versucht habe wiederzubeleben, ließen es tatsächlich zu. Einige musste ich schweren Herzens loslassen. Die Erkenntnis, dass es Freundschaften für eine bestimmte Zeit gibt und diese nicht lebenslang halten müssen, befreite mich von einer falschen Erwartungshaltung. Beziehungen baut man nicht, man sät sie. Diese Tatsache machte mir klar, dass ich in der neuen Lebensphase auch neue Beziehungen säen will.

Neue Freundschaften säen

 

Die erste Frage, die sich beim Säen stellt: Geht da überhaupt etwas auf? Wird da tatsächlich eine Freundschaft entstehen? Wenn ja, was wird da wohl wachsen? Ich möchte keine Freundschaft erzwingen, vielmehr einen Freiraum für die einzigartige Entfaltung geben.

Eine gemeinsame Israelreise ist der Ursprung einer neuen Freundschaft gewesen. Diese flüchtige Urlaubsbekannte war eine der ersten Frauen, die ich als Teilnehmerin beim Body-Spirit-Soul-Kurs, den ich für Frauen anbiete, begrüßen durfte. Nach dem Kurs sprang der Freundschaftsfunke über. Heute sind wir Freundinnen und mit einem großen Herzen für die Arbeit mit Frauen gemeinsam unterwegs.

Wenn wir säen, haben wir keine Garantie, dass etwas aufgehen und wachsen wird. Wir können mit einer einjährigen Blume, einem Begleiter für eine bestimmte Zeit, beschenkt werden. Wir können aber auch mit einem Baum, der Jahr für Jahr Früchte tragen wird, überrascht werden. Bei beidem ist es wichtig, aktiv zu werden, sich auf Menschen einzulassen, zu geben und abzuwarten, ob dies erwidert wird.

Die gemeinsamen Nenner der neu entstehenden Freundschaft werden jetzt sicherlich nicht mehr die Kinder sein. Vielleicht ist es zuerst der gemeinsame Kaffee, das gemeinsame Wandern, die Leidenschaft fürs Nähen oder eine Weiterbildung. Für den Beginn einer neuen Freundschaft können es ganz unterschiedliche gemeinsame Nenner sein. Hüte nicht nur die Schätze der Vergangenheit: Werde aktiv, öffne dich, öffne dein Haus für neue Freundschaften.

Irina Ort lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Heidelberg. Sie arbeitet als Lebensberaterin, DISG-Trainerin und Lebe-leichter-Coach in ihrer eigenen Praxis. www.einblick-schafft-durchblick.de

Ein leeres Nest – Und nun?

Ja, es tut weh, wenn die Kinder ihr Zuhause verlassen und in die Welt hinausziehen. Wie Eltern gut mit diesem Schmerz umgehen können, beschreibt Sylvia Sobel.

In dem Augenblick, in dem wir uns entscheiden, ein Kind zu bekommen oder es in unserem Leben willkommen zu heißen, wählen wir häufig unbewusst ein Credo oder Motto: zum Beispiel das Sprichwort „Aller Anfang ist schwer“ oder das Hesse-Zitat: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ Wir haben die Wahl, welche Weisheit wir uns zu eigen machen wollen. Welche Erkenntnis soll unser Credo, unser Wegweiser werden? Beim ersten Kind wissen wenige von uns wirklich, was auf sie zukommt. Wir haben Hoffnungen, Wünsche, Vorstellungen und vor allem: Träume! Diese Träume geben uns viel Kraft.

Trauer zulassen

Der Auszug von Kindern aus der elterlichen Wohnung ist für viele Eltern ein kritischer Moment im Leben, der – obwohl erwartet – häufig plötzlich eintritt. Robert Bor von der Uni London hat das „Leere-Nest-Syndrom“ folgendermaßen beschrieben: „Abgesehen von Geburt und Tod ist der Auszug eines Kindes die weitreichendste Veränderung, die eine Familie treffen kann. Dies sollte als besonders stressbeladene Phase anerkannt werden.“ Bor stellt ferner fest: „Was nötig ist, ist eine größere Offenheit bezüglich des ‚Leeren-Nest-Syndroms’, eine breitere Anerkennung seiner Existenz und der Schmerzen und Einsamkeit, die es verursachen kann.“ Der Auszug der Kinder bedeutet das Ende eines Lebensabschnitts. Ein wichtiger Lebensinhalt fällt weg, und Eltern erleben das Gefühl, verlassen zu werden.

Als unsere beiden Söhne drei Jahre nach ihrer großen Schwester das Nest verlassen haben, geschah dies in einem Abstand von vier Wochen, also fast gleichzeitig. Während dieser Zeit waren wir Eltern so sehr mit den Vorbereitungen und der Durchführung der beiden Umzüge beschäftigt, dass wir Gefühle der Trauer oder gar des Verlustes zunächst gar nicht wahrnahmen. Wir packten und ordneten, sortierten und diskutierten zwei Monate ohne Unterlass. Diese Aktivitäten hielten uns auf Trab und lenkten uns ab.

An dem Tag, als der jüngste Sohn auszog, um das Leben zu ergründen, empfand ich als Mutter eine tiefe Trauer und Leere, das Gefühl eines tiefgreifenden Verlustes. Diese Empfindung hielt eine Zeitlang an und kehrt selbst noch Jahre später ab und zu wieder zurück. Dann allerdings nur flüchtig und weniger intensiv. Meine Erfahrung ist aber, dass es auf längere Sicht hilfreich, ja sogar notwendig ist, Gefühle der Trauer und des Verlustes zuzulassen und zu ertragen! Anderenfalls flüchten Eltern sich in Verdrängungsmechanismen, die weder uns noch unserer Umgebung helfen, mit der Situation umzugehen und sie in den Griff zu bekommen.

Gezittert und gefeiert

Es ist doch eigentlich logisch: Eine lange und wichtige Phase unseres Lebens haben wir damit verbracht, unseren Kindern beim Aufwachsen und Erwachsenwerden zur Seite zu stehen und sie zu begleiten, wenn nötig sogar mit Rat und Tat. Wir haben uns bemüht, ihnen den richtigen Weg zu weisen, und sie auf ihrem steinigen Weg durch den Schuldschungel begleitet. Wie glücklich und befreit waren wir, als sie endlich – trotz Schule – einen qualifizierten Abschluss errungen haben. Ich sage ganz bewusst: Meine Söhne haben das Abitur abgelegt – trotz Schule! Unvergessen unzählige Elternabende und Anrufe der Lehrer, wenn wieder einmal Mitteilungsheft, Hausaufgaben, Turnbeutel etc. vergessen wurden. Bis kurz vor der Abiturprüfung wurde häufig gemeinsam diskutiert, gelernt, gezittert – und dann endlich gefeiert!

Aber spätestens nach dem Abitur oder einem anderweitigen Schul- oder Ausbildungsabschluss werden die Flügel ausgespannt, und der Radius unserer Sprösslinge erweitert sich schlagartig. Unsere Söhne zog es in die „weite Welt“ hinaus: nach Indien und nach Afrika, wo beide in sozialen Projekten tätig waren. Dies war im Grunde eine gute Hinführung auf das, was danach kam: der endgültige Auszug aus dem Elternhaus. Zunächst aber verblieben noch zahlreiche ihrer Besitztümer zu Hause, es handelte sich um einen Abschied auf Zeit.

Unser jüngster Sohn wurde selbst in Westafrika von mir, seiner Mutter, „heimgesucht“, natürlich nach Absprache und mit seinem vollsten Einverständnis. Dieser Besuch hat unserer Beziehung nicht geschadet, im Gegenteil. Ich durfte ihn dort als fürsorglichen und kompetenten Reiseführer und als voll integriert in seinen Aufgabenbereich erleben! Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Eltern-Kind-Beziehung auch nach dem Auszug andauern kann, aber auch gepflegt werden sollte, in dem Bewusstsein, dass wir nun ein erwachsenes „Kind“ vor uns haben! Dieses „Kind“ will respektiert, aber keineswegs reglementiert oder eingeengt werden.

Geborgenheit vermitteln

Ich habe nach dem Auszug des dritten Kindes begonnen, regelmäßig und intensiv für alle drei Kinder zu beten. Ich vertraue sie dem Schutz und der liebenden Allmacht Gottes an, versäume aber dennoch nicht, ab und an einige „lebensnotwendige“ Hinweise mit auf den Weg zu geben: Fahr vorsichtig, benutze Sonnenschutz, genieße dein Bier oder Wein in Maßen … Vor besonderen Anlässen beten wir mit ihnen und für sie. Wir segnen sie mit dem Zeichen des Kreuzes, wenn sie heimkommen. Dies ist unsere Art und Weise, ihnen auch in der Ferne Geborgenheit zu vermitteln.

Experten sagen, dass ein geordneter Abschied auch bedeutet, dass wir unsere Sache gut gemacht haben. Wir bereiten die Kinder schließlich kontinuierlich auf den Auszug aus dem elterlichen Nest vor, versuchen, sie zur Selbstständigkeit zu erziehen und aus ihnen gerade und selbstbewusste Menschen zu machen. Am Ende dieser Bemühungen schließlich verlassen sie dann Haus und Eltern, um ihre eigenen Wege zu suchen und zu beschreiten. Viele Eltern beklagen, dass gerade in dem Moment, wo die mitunter stressigen Phasen der Pubertät abnehmen und wir unseren Kindern auf Augenhöhe begegnen könnten, sie ihre eigenen Wege einschlagen.

Hier stellt sich die Frage: Haben wir unsere Kinder mit viel Liebe und Fürsorge großgezogen, damit sie unser Leben auf Dauer bereichern und erleichtern? Die Antwort muss hier leider „Nein“ lauten! Das Fortgehen der Kinder gehört zum normalen Kreislauf des Lebens.

Schuldgefühle loslassen

„Das größte Geschenk, das wir unseren Kindern mitgeben können, ist Unabhängigkeit, emotionale Stärke und Freiheit von Schuldgefühlen“, schreibt Shelley Bovey in ihrem Buch „Und plötzlich sind sie flügge“. Diese Freiheit von Schuldgefühlen gilt ebenso für Mütter und Väter. Viele Eltern berichten von Schuldgefühlen, die sie vor allem in der Rückschau quälen. Vor allem Mütter leiden darunter, aber die Tatsache, dass sie ihr Bestes gegeben haben, ist eigentlich schon beachtlich und oftmals auch genug. Shelley Bovey schreibt: „Es ist wichtig, dass wir nicht an einer Stelle festhaken, wo wir die Vergangenheit nicht loslassen können, weil wir überzeugt sind, wir hätten es damals besser machen können.“

Lassen Sie Ihre Gefühle zu, erzwingen Sie nichts, trauern Sie und reden Sie! Auch die Resilienzforschung kann helfen: Diese Wissenschaft beschäftigt sich mit der menschlichen Fähigkeit, auch in schwierigen Lebensphasen Kraft und Zuversicht zu entwickeln. Resiliente Menschen können Krisensituationen besser durchstehen und gestärkt daraus hervorgehen. Die Resilienzforschung hat herausgefunden, was helfen kann:

  • Optimismus bzw. eine positive Einstellung Problemen gegenüber
  • Akzeptanz: gegebene Lebensumstände zunächst annehmen
  • Lösungsorientierung: nicht bei den Hindernissen stehenbleiben
  • Ablegen der Opferrolle
  • Übernehmen von Verantwortung: Dinge in die Hand nehmen – Probleme anpacken
  • Aufbau von Netzwerken, Gleichgesinnte suchen
  • Zukunftsplanung: vorwärts denken

Diese Einstellungen zum Leben können Menschen einüben. Die Erkenntnis, dass auch aus einer Krise etwas Gutes entstehen kann, ist dabei grundlegend für die Entwicklung einer resilienten Lebenshaltung. Jeder von uns kennt diese Situationen oder Phasen im Leben, wo etwas zerbricht und wir beinahe selbst daran scheitern. Reinhard Mey, selbst Vater dreier erwachsener Kinder, singt an einer Stelle: „Und ich mach mit Liebe alles falsch, so gut ich kann.“ Und für die Zeit nach dem Fortgehen der Kinder sei noch ein Ausspruch Karl Lagerfelds zitiert: „Zukunft ist die Zeit, die übrig bleibt.“ Mögen wir sie bewusst und intensiv nutzen, für uns und ab und an auch für unsere erwachsenen Kinder.

Sylvia Sobel lebt in Berlin und arbeitet als Lehrerin, Autorin und Schulmediatorin. Sie ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und verheiratet mit Alfred Sobel, mit dem sie das Buch „Stärke fürs Leben entwickeln: So meistern Sie den Alltag mit einem behinderten Kind“ (Neufeld Verlag) geschrieben hat.

Weihnachten ohne Kinder – Die Feiertage zu zweit müssen nicht einsam sein

Wenn die Kinder erwachsen werden, ändert sich auch Heiligabend. Aber daraus kann etwas Neues entstehen.

„Unsere Kinder feiern dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten nicht mit uns. Unsere Tochter ist im Ausland, und unser Sohn feiert das Fest mit der Familie seiner Frau. Ich kann nicht sagen, dass ich mich auf die Weihnachtstage freue. Wie komme ich damit zurecht?“

Es weihnachtet: Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen planen und die Vorfreude auf fröhliche Gesichter – so kennen und lieben wir das Weihnachtsfest; besonders den Heiligen Abend. Aber die Kinder werden flügge, haben das Elternhaus verlassen, und plötzlich sitzt man mit dem Ehepartner allein unter dem Weihnachtsbaum.

Bloße Erinnerungen sind ein Garant für inhaltsleere Weihnachten

Uns übermannt eine gewisse Trostlosigkeit, und selbst der alljährliche Weihnachtsstress ist auf einmal erstrebenswerter, als nur ein Essen zu zweit zu planen. Doch wenn wir jetzt in diesen Erinnerungen haften bleiben oder ein gelungenes Weihnachtsfest nur von den Kindern abhängig machen, ist dies eine Garantie für einen traurigen und inhaltsleeren Weihnachtsabend. So möchten wir jedoch nicht das „schönste Fest des Jahres“ verbringen! „Plötzlich zu zweit“ bietet die Perspektive, Weihnachten neu zu entdecken und zu erleben.

Vielleicht laden wir Freunde ein, denen es ebenso geht wie uns, und gestalten ein Weihnachtsdinner mit allem Drum und Dran: ein tolles Essen, zu dem jeder etwas beiträgt. Oder man entschließt sich, die Zweisamkeit an diesen Feiertagen besonders zu genießen: Der Wecker bleibt aus, das Abendessen wird vorgekocht, man liest endlich wieder ausgiebig Zeitung oder die ungelesenen Bücher und verbringt einen Pyjama-Tag, an dem Weihnachten abseits von großartigem Essen und Abendkleidung zelebriert wird.

Raum für neue Traditionen

Weihnachten hat viele Aspekte – auch ohne Kinder, ohne liebgewonnene Traditionen. Letztlich ist jedes Weihnachtsfest auch die Chance, sich vielleicht ganz neu bewusst zu machen, wen und was wir feiern, und darauf den Fokus zu setzen. Und vielleicht wird uns dann auch deutlich, dass – wenn sich unsere Leben ändern – neue Traditionen entstehen können, die das Weihnachtsfest anders gestalten, aber nicht schlechter.

Ute Sinn ist verheiratet mit Martin, hat drei erwachsene Kinder und lebt und arbeitet als Seelsorgerin und Künstlerin in Wetter/Ruhr.

Weihnachten ohne Kinder

„Unsere Kinder feiern dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten nicht mit uns. Unsere Tochter ist im Ausland, und unser Sohn feiert das Fest mit der Familie seiner Frau. Ich kann nicht sagen, dass ich mich auf die Weihnachtstage freue. Wie komme ich damit zurecht?“

Es weihnachtet: Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen planen und die Vorfreude auf fröhliche Gesichter – so kennen und lieben wir das Weihnachtsfest; besonders den Heiligen Abend. Aber die Kinder werden flügge, haben das Elternhaus verlassen, und plötzlich sitzt man mit dem Ehepartner allein unter dem Weihnachtsbaum.

Weihnachten neu entdecken

Uns übermannt eine gewisse Trostlosigkeit, und selbst der alljährliche Weihnachtsstress ist auf einmal erstrebenswerter, als nur ein Essen zu zweit zu planen. Doch wenn wir jetzt in diesen Erinnerungen haften bleiben oder ein gelungenes Weihnachtsfest nur von den Kindern abhängig machen, ist dies eine Garantie für einen traurigen und inhaltsleeren Weihnachtsabend. So möchten wir jedoch nicht das „schönste Fest des Jahres“ verbringen! „Plötzlich zu zweit“ bietet die Perspektive, Weihnachten neu zu entdecken und zu erleben.

Vielleicht laden wir Freunde ein, denen es ebenso geht wie uns, und gestalten ein Weihnachtsdinner mit allem Drum und Dran: ein tolles Essen, zu dem jeder etwas beiträgt. Oder man entschließt sich, die Zweisamkeit an diesen Feiertagen besonders zu genießen: Der Wecker bleibt aus, das Abendessen wird vorgekocht, man liest endlich wieder ausgiebig Zeitung oder die ungelesenen Bücher und verbringt einen Pyjama-Tag, an dem Weihnachten abseits von großartigem Essen und Abendkleidung zelebriert wird.

Chance für eine neue Perspektive

Vielleicht machen wir uns aber auch auf und entschließen uns, denen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten, die ohnehin nicht mehr mit ihrer Familie feiern können. Wir besuchen Menschen im Altersheim oder gestalten mit anderen zusammen einen schönen, festlichen Abend für Obdachlose.

Weihnachten hat viele Aspekte – auch ohne Kinder, ohne liebgewonnene Traditionen. Letztlich ist jedes Weihnachtsfest auch die Chance, sich vielleicht ganz neu bewusst zu machen, wen und was wir feiern, und darauf den Fokus zu setzen. Und vielleicht wird uns dann auch deutlich, dass – wenn sich unsere Leben ändern – neue Traditionen entstehen können, die das Weihnachtsfest anders gestalten, aber nicht schlechter.

Ute Sinn ist verheiratet mit Martin, hat drei erwachsene Kinder und lebt und arbeitet als Seelsorgerin und Künstlerin in Wetter/Ruhr.

Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Viel zu viel gekocht – oder viel zu wenig…

Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, verändert sich auch der Familienalltag. Herausforderungen und Chancen schildert Roswitha Wurm.

Die Haustürglocke surrt. Mein Mann öffnet. Ich höre die Stimme unseres ältesten Sohnes. Ein Blumenstrauß verdeckt sein Gesicht. Er überreicht mir feierlich meine Lieblingsblumen, weiße Rosen. Dann umarmt er mich, Küsschen rechts, Küsschen links auf die Wange. In diesem Moment begreife ich: Unser Großer ist jetzt nicht mehr hier zu Hause. Oder wie es unsere Jüngste so treffend formulierte: Wir sind jetzt die „Little Family Wurm“. Einige Wochen nach dem Auszug unseres Ältesten setzten wir uns mit unseren beiden bei uns verbliebenen Kindern zusammen und planten das Projekt „Wohngemeinschaft Wurm“. Es war tatsächlich so: Wir mussten uns neu sortieren. Eine neue Zeitrechnung war angebrochen: die „Kinder gehen aus dem Haus“-Phase. Gott sei Dank nicht alle auf einmal! Die Worte des weisen Königs Salomos wurden uns neu verständlich: „Alles hat seine von Gott bestimmte Stunde. Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit“ (Prediger 3). Frei übersetzt können wir bestätigen: Kinder großziehen hat seine Zeit, und Kinder loslassen hat seine Zeit. Und: Kinder betreuen, behüten und bekochen hat seine Zeit. Kinder sich selbst versorgen lassen, hat auch seine Zeit.

VERANTWORTUNG ABGEBEN
Letzteres wurde bei mir als Mutter mit dem Flüggewerden unserer Drei zur Herausforderung. Zeitgleich mit dem Auszug unseres älteren Sohnes schloss die Jüngste die Schule ab und begann ihr Studium. Von heute auf morgen fiel nicht nur ein Esser aus, es war plötzlich gar nicht mehr gefragt, dass pünktlich um 14 Uhr ein frisch gekochtes Mittagessen auf dem Tisch stand. Jedenfalls nicht täglich. Da unsere Kinder sehr gastfreundlich sind und über einen großen Freundeskreis verfügen, kann es sein, dass an manchen Tagen kein Essen benötigt wird und ein anderes Mal fünf oder mehr hungrige junge Erwachsene verköstigt werden wollen. Da unsere Kinder auch sehr spontan und aktiv sind, hatte ich stets entweder viel zu viel oder viel zu wenig gekocht. Da bekam ich von meiner Freundin Klaudia einen guten Tipp. Bei ihr gelten folgende Regeln, die wir übernommen haben: Verantwortlich für den Gast ist immer derjenige, der ihn eingeladen hat. Wer spontan jemanden mitbringt, fragt zu Hause nach, ob für den Tag ein Essen geplant ist. Wenn zu wenig Essen vorbereitet ist, nimmt derjenige von einem Laden noch eine Kleinigkeit mit. Klaudia hat zudem immer ein paar Fertiggerichte vorrätig, um spontan das Essen zu verlängern. Letzteres fiel mir als Verfechterin gesunder, frisch gekochter Speisen anfangs schwer. Mittlerweile sehe ich das entspannter. Noch wichtiger als gesundes Essen sind gesunde Beziehungen!

TRADITIONEN UND RITUALE
Jede gut funktionierende WG hat einen Dienstplan. So weit sind wir als Familie nicht gegangen, einige Arbeitsbereiche haben wir jedoch eher zwanglos neu definiert: Unser Zweitgeborener kristallisiert sich immer mehr als begabter, kreativer Koch heraus. So kommen wir immer öfters in den Genuss leckerer Currys und Salatkreationen. Unsere Tochter dekoriert sehr gern und ist für die musikalische Untermalung in unserem Zuhause zuständig. Außerdem gilt die Regel: Jeder ist aufgerufen, für ein ordentliches, sauberes und gemütliches Zuhause zu sorgen. Zudem haben wir begonnen, gemeinsame Traditionen und Rituale zu pflegen. Unsere Kinder äußerten den Wunsch, auch zukünftig eine Woche gemeinsam Urlaub mit uns zu verbringen und regelmäßig einen Koch- und Spieleabend sowie eine Zeit des gemeinsamen Singens christlicher Lieder einzuplanen. Diese familiären Fixzeiten machen die neue Situation entspannter, und wir haben viel Spaß und Freude mit- und aneinander.

UNGEWOHNTE FREIHEIT
Ich finde die „Kinder gehen aus dem Haus“- Zeit sehr spannend, aber auch herausfordernd. Plötzlich entstehen Freiräume, von denen ich vor ein paar Jahren nicht einmal zu träumen gewagt habe. Durch eine längere, schwere Krankheit eines unserer Kinder, meine Tätigkeit als Lerntrainerin von zu Hause aus und die häufige beruflich bedingte Abwesenheit meines Mannes sowie die fehlende Verwandtschaft in der Nähe, war ich lange Jahre mehrheitlich an unsere vier Wände gebunden. Es gab Tage, an denen ich nicht einmal für ein paar Minuten das Haus verlassen konnte. Wie tief dieses Schema in mir verankert ist, bemerkte ich, als ich vor einiger Zeit zu einem beruflichen Event ins Ausland eingeladen wurde. Ich antwortete: „Leider kann ich nicht kommen. Schade. Aber die Kinder …!“ Mein Mann erinnerte mich vorsichtig daran, dass unsere Kinder bereits erwachsen wären. Tatsächlich: Eine neue Ära ist in meinem Leben angebrochen! Ich bin frei, einfach in den Zug zu steigen und irgendwo hinzufahren! Davon hatte ich jahrelang geträumt, als ich meinte, zwischen Schulaufgaben, Wäschebergen und Pausenbroten unterzugehen. Doch nun kam keine Begeisterung bei mir hoch. Ich verfiel in Panik! Was sollte ich nur mit all der Freiheit anfangen? Plötzlich war ich wieder als eigenständige Person gefragt und nicht nur als Ehefrau und Mutter. Beschämt musste ich zugeben, dass ich mich in den letzten Jahren so manches Mal hinter meiner Mutterrolle versteckt hatte, um nicht eigenständig Dinge durchziehen zu müssen. Ich war jahrelang eher die „Frau von …“ und die „Mutter von …“ als ich selbst.

FOTOALBEN WEGGEPACKT
Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, die jetzt vor uns stehen, bringen mich dazu zu überlegen, womit ich mich beschäftigt habe, bevor ich Mutter wurde. Was war mir wichtig? Gibt es Bereiche, die ich all die Jahre vernachlässigt habe und in denen ich gern wieder aktiv würde? Hat Gott andere Aufgaben für mich? Gibt es Projekte in der Gemeinde, in die ich mich mehr einbringen könnte, jetzt wo unsere Familie im Alltag kleiner wird? Die Hochzeit unseres Ältesten vor einigen Wochen hat mich daran erinnert, dass genau jetzt die Zeit ist, lange Geplantes und Aufgeschobenes zu tun. Bevor dann die nächste Generation wieder vermehrt meine Aufmerksamkeit fordern wird. Natürlich überfällt auch mich manchmal Wehmut, wenn ich daran denke, dass die Kinder- und Jugendjahre unserer Drei und unsere Familienzeit nun unwiederbringlich vorüber sind. Eine gute Bekannte vergießt seit Jahren Tränen, während sie in Fotoalben die Familienzeit Revue passieren lässt. Die Wände ihrer Wohnung sind mit Erinnerungen an ihre Kinder tapeziert. Sie kommt aus ihrer Verlusttrauer nicht heraus. Obwohl ich ihre Gefühle verstehen kann, ist sie mir zum Mahnmal geworden. Daher habe ich erst einmal alle Fotoalben in einer großen Kiste verstaut. Später einmal möchte ich sie gemeinsam mit meinen Enkelkindern anschauen. Ich habe mich dafür entschieden, das Neue zu leben und nicht dem Alten nachzutrauern. Jetzt ist Zeit für etwas anderes.

NEUE ZWEISAMKEIT
Mein Mann und ich sind von der Zweisamkeit als junges Ehepaar über die Familienphase wieder vermehrt in die Zweisamkeit mit zeitweiliger Beteiligung unserer erwachsenen Kinder zurückgekehrt. Unsere neue Herausforderung ist, uns wieder ganz als Paar zu entdecken. Möglichkeiten gibt es zahlreiche: Vielleicht besuchen wir ja wie unsere Freunde Lisa und Martin einen Tanzkurs. Gut gefällt mir auch die Idee von Richard und Susanne, die für Ehepaare regelmäßig Wanderwochenenden organisieren. Nele und Marija sind in ihr Heimatland zurückgegangen, um dort Kindern in der Nachbarschaft von Jesus zu erzählen. Ganz tief in uns schlummert noch immer der vorelterliche Wunsch eines Missionseinsatzes. Bis sich dafür ein Weg öffnet, genießen und nutzen wir unseren erweiterten Aktionsradius in unserer Heimat. Durch den Auszug unseres Sohnes sind wir stolze Besitzer eines Gästezimmers. Seither kommen unsere Freunde und Verwandte, die über das ganze Land verstreut leben, häufig für ein paar Tage zu Besuch. Ich liebe es, Gäste zu bewirten, am Abend lange beisammen zu sitzen und morgens gemütlich zu frühstücken. Wenn der Sohn zum Gast wird, ist wieder mehr Raum für andere. Besonders schön ist es, wenn er mit seiner Frau auch hier und da Teil unseres Alltags ist.

FREUNDE UND GÄSTE
Was auch immer unsere Zukunft bringt: Ich lebe in keiner Phase des Verlustes, sondern des Gewinns. Neue Möglichkeiten stehen mir offen, ich kann freier über meine Zeit verfügen, muss mich mittags und abends nicht nach Hause hetzen und kann spontan Menschen helfen, die mich gerade brauchen. Meine Kinder kommen zu Besuch und benehmen sich so höflich, wie Gäste das eben tun. Sie vereinbaren einen Termin, freuen sich, ihre Eltern zu sehen, bringen Blumen, Eis oder Kuchen mit, bleiben bei Tisch sitzen, loben das gute Essen, reden endlos mit uns, ohne auf ihr Smartphone zu blicken und schicken vom Urlaub Ansichtskarten. Wir haben Freunde gewonnen – unsere erwachsenen Kinder. Unsere Rolle als Erzieher ist der Rolle als gelegentliche Ratgeber gewichen. Ich freue mich jedes Mal, Zeit gemeinsam mit unseren erwachsenen Kindern zu verbringen, aber bis dahin wird mir auch nicht langweilig. Alles hat seine von Gott bestimmte Zeit. Und das ist gut so.

 

 

Roswitha Wurm arbeitet als Lerntrainerin und freie Redakteurin. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien.