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3 bis 5 – Kindergeburtstag im Winder: Coole Ideen

Elternfrage: „Meine Tochter (noch 4) hat im Januar Geburtstag und will zum ersten Mal ‚richtig‘ feiern. Aber ich habe keine Ahnung, was ich mit ihr und ihren Gästen unternehmen soll…“

Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob auch keiner zu kurz kommt. Der Gedanke, dass die Kinder bei nasskaltem Wetter im Zimmer hocken müssen, kann dabei zusätzlich stressen. Aber: nur Mut! Auch im Januar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss. Hier einige Ideen:

Strandparty

Warum nicht einfach den Winter ignorieren und die Kleinen zur Strandparty einladen? Die Gäste kommen in Sommerkleidung mit Sonnenhut und Sonnenbrille. Beim Picknick auf einem großen Strandhandtuch und mit sommerlichen „Cocktails“ erzählen alle von ihrem letzten Sommerurlaub. Gespielt wird zum Beispiel ein Angelspiel, bei einer Hausrallye werden Sandförmchen gesucht, mit Salzteig werden Muscheln und Fische geknetet oder es wird mit Flüssigkleber und Sand ein Bild kreiert. Für den Bewegungsdrang gibt es eine kleine Disko mit Sommerhits.

Geschichten-Zeit

Die Party unter ein Buch-Motto zu stellen, gibt dem Tag einen guten Rahmen und birgt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten sich die Mädchen alle als „Conni“ verkleiden, und das Buch „Conni backt Pizza“ wird vorgelesen. Anschließend dürfen die Kleinen wie Conni Pizza backen: Jedes Kind kreiert seine eigene Lieblingspizza. Nach dem Essen gibt es einen Conni-(Stopp)-Tanz und klassische Spiele wie Topfschlagen, bei denen jedes Kind das Pixi-Buch mit der Geschichte erspielen kann.

Wenn es die Gruppenkonstellation erlaubt, sind Geschichten-Partys auch toll, wenn die Kinder erst zum Abendessen kommen. Zuerst wird ein kleines Buffet aufgestellt, dann bauen sich alle ein gemütliches Lager aus Decken, Kissen und Kuscheltieren. Eingekuschelt hören die Kleinen Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch, das sie mitgebracht haben, einen Podcast oder ihre Lieblingshörspiele. Zwischendurch können sie sich am (Knabbereien-)Buffet bedienen. Erst am späten Abend endet die Kuschel-Party. Für Vierjährige ist allein das lange Aufbleiben ein Abenteuer!

Laternen-Fest

Warum läuft man eigentlich nur im November Laterne? Auch im Januar, wenn es genauso früh dunkel ist, macht das Spaß! Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen für kleine Laternen, Lampions, Stablichter … Die Kinder haben nach dem Kuchenessen Zeit, eine schöne Laterne zu basteln. Anschließend geht’s nach draußen. Bei einem kleinen Spaziergang können die Kinder spielen: Wer sieht zuerst …? (einen Schornstein, einen Vogel, einen Briefkasten, einen VW, einen Tannenzapfen…) Oder: Wer hört zuerst …? (Hupen, Vogelgezwitscher, Musik, Motorengeräusche…) Nach der Spazierrunde gibt es ein warmes Getränk zum Aufwärmen, es ist Zeit für weitere Spiele im Zimmer und für das Abendessen.

Der Erfolg eines Geburtstages hängt nicht vom Wetter ab. Und auch nicht davon, dass die Party möglichst kostspielig ist. Viele Kinder genießen es einfach, entspannt mit ihren Freunden zusammen zu sein. Da darf es auch unverplante Zeiten für freies Spiel geben oder um die mitgebrachten Geschenke zu testen. Die einfachen, klassischen Geburtstagsspiele sind für viele Kinder neu und machen immer Spaß. Mit Bastelideen geht die Zeit schnell vorbei, und wenn es zwischendurch mal einen (Stopp-)Tanz oder ein Bewegungsspiel gibt, ist auch der Bewegungsdrang gestillt.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kindermagazine Family FIPS und KLÄX und Mutter von vier Kindern.

Kindergeburtstag im Winter? Da sind coole Ideen gefragt!

Kindergeburtstag im Winter kann eine echte Herausforderung sein. Doch die richtige Party muss weder ausfallen, noch teuer sein. Eine kleine Ideenkiste.

Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob auch keiner zu kurz kommt. Der Gedanke, dass die Kinder bei nasskaltem Wetter im Zimmer hocken müssen, kann dabei zusätzlich stressen. Aber: nur Mut! Auch im Januar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss.

Strandparty

Warum nicht einfach den Winter ignorieren und die Kleinen zur Strandparty einladen? Die Gäste kommen in Sommerkleidung mit Sonnenhut und Sonnenbrille. Beim Picknick auf einem großen Strandhandtuch und mit sommerlichen „Cocktails“ erzählen alle von ihrem letzten Sommerurlaub. Gespielt wird zum Beispiel ein Angelspiel, bei einer Hausrallye werden Sandförmchen gesucht, mit Salzteig werden Muscheln und Fische geknetet oder es wird mit Flüssigkleber und Sand ein Bild kreiert. Für den Bewegungsdrang gibt es eine kleine Disko mit Sommerhits.

Geschichten-Zeit

Die Party unter ein Buch-Motto zu stellen, gibt dem Tag einen guten Rahmen und birgt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten sich die Mädchen alle als „Conni“ verkleiden, und das Buch „Conni backt Pizza“ wird vorgelesen. Anschließend dürfen die Kleinen wie Conni Pizza backen: Jedes Kind kreiert seine eigene Lieblingspizza. Nach dem Essen gibt es einen Conni-(Stopp)-Tanz und klassische Spiele wie Topfschlagen, bei denen jedes Kind das Pixi-Buch mit der Geschichte erspielen kann.

Wenn es die Gruppenkonstellation erlaubt, sind Geschichten-Partys auch toll, wenn die Kinder erst zum Abendessen kommen. Zuerst wird ein kleines Buffet aufgestellt, dann bauen sich alle ein gemütliches Lager aus Decken, Kissen und Kuscheltieren. Eingekuschelt hören die Kleinen Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch, das sie mitgebracht haben, einen Podcast oder ihre Lieblingshörspiele. Zwischendurch können sie sich am (Knabbereien-)Buffet bedienen. Erst am späten Abend endet die Kuschel-Party. Für Vierjährige ist allein das lange Aufbleiben ein Abenteuer!

Laternen-Fest

Warum läuft man eigentlich nur im November Laterne? Auch im Januar, wenn es genauso früh dunkel ist, macht das Spaß! Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen für kleine Laternen, Lampions, Stablichter … Die Kinder haben nach dem Kuchenessen Zeit, eine schöne Laterne zu basteln. Anschließend geht’s nach draußen. Bei einem kleinen Spaziergang können die Kinder spielen: Wer sieht zuerst …? (einen Schornstein, einen Vogel, einen Briefkasten, einen VW, einen Tannenzapfen…) Oder: Wer hört zuerst …? (Hupen, Vogelgezwitscher, Musik, Motorengeräusche…) Nach der Spazierrunde gibt es ein warmes Getränk zum Aufwärmen, es ist Zeit für weitere Spiele im Zimmer und für das Abendessen.

Der Erfolg eines Geburtstages hängt nicht vom Wetter ab. Und auch nicht davon, dass die Party möglichst kostspielig ist. Viele Kinder genießen es einfach, entspannt mit ihren Freunden zusammen zu sein. Da darf es auch unverplante Zeiten für freies Spiel geben oder um die mitgebrachten Geschenke zu testen. Die einfachen, klassischen Geburtstagsspiele sind für viele Kinder neu und machen immer Spaß. Mit Bastelideen geht die Zeit schnell vorbei, und wenn es zwischendurch mal einen (Stopp-)Tanz oder ein Bewegungsspiel gibt, ist auch der Bewegungsdrang gestillt.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kindermagazine Family FIPS und KLÄX und Mutter von vier Kindern.

Hat unser Sohn ein Alkoholproblem?

„Unser Sohn (22) wohnt in einer WG, wo gern und häufig gefeiert wird. Nun habe ich mitbekommen, dass er dabei sehr oft zu viel trinkt. Ich mache mir Sorgen, dass er in eine Alkoholsucht hineinrutscht. Aber wie kann ich das ansprechen?“

Für rund 96 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren ist Alkohol bei Feiern, beim Grillen am See oder eben beim WG-Treffen kaum wegzudenken. Für viele gehört Alkoholkonsum einfach dazu. Die Suchtgefährdung darf natürlich nicht vergessen werden. Aber: Nicht immer ist der Konsum gefährlich oder führt gar zu einer Sucht.

ANGST UND UNSICHERHEIT ALS AUSLÖSER?

Der Übergang in die erste Freiheit mit all ihren Risiken und Möglichkeiten ist für Eltern und ihre erwachsenen Kinder eine anstrengende und nervenaufreibende Bewährungsprobe. Die jungen Erwachsenen müssen ihr Leben nun allein organisieren. Es entstehen neue Erfahrungs- und Entwicklungsräume. Gleichzeitig fehlt die enge familiäre Begleitung durch das räumliche Zusammenleben, was mit einem gefühlten „Kontrollverlust“ des Elternhauses einhergeht. Dies sorgt unter Umständen für Angst und Unsicherheit.

Loslassen ist eine der größten Herausforderungen für Eltern. Besonders schwierig wird es, wenn der eingeschlagene Weg des Kindes nicht der gewünschten Norm entspricht oder gar gesundheitsgefährdend ist. In solchen Situationen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und den Kontakt zu halten. Hier ein paar hilfreiche Tipps:

  • Situation analysieren: Machen Sie sich ein möglichst breites Bild der Lebenssituation Ihres Kindes. Hat er einen stabilen und verlässlichen Freundeskreis? Wird allein getrunken? Gab es bereits konkrete negative Konsequenzen durch das Konsumverhalten? Gibt es mögliche Gründe für den Konsum (Entspannung, Überforderungen, Hilflosigkeit, Frustrationen)?
  • Werfen Sie einen Blick in die Vergangenheit: Wie und vor allem weshalb wurde in Ihrer Familie Alkohol getrunken? Wie war der frühere Konsum Ihres Kindes? Was wurde konsumiert? Und nicht zu vergessen: Gibt es in Ihrer Familie Suchterkrankungen?
  • Setzen Sie sich mit dem Thema auseinander: Machen Sie sich zur Fachfrau oder zum Fachmann. Im Internet gibt es vielfältige Angebote und Informationen seriöser Institutionen. Hilfreich kann auch ein unverbindlicher Besuch einer Suchtberatungsstelle oder einer Selbsthilfegruppe für Angehörige sein.

OFFENER DIALOG

Wichtig ist es, die eigene Haltung durch Fakten und Reflexion zu stärken. So gehen Sie gut vorbereitet in die nächste Phase der Begleitung: den Dialog. Akzeptieren Sie dabei zunächst die Veränderungen im Leben Ihres Sohnes, zeigen Sie Interesse und schaffen Sie ausreichend Zeit und angenehme Situationen zum offenen Dialog. Äußern Sie aber auch Ihre womöglich berechtigten Sorgen und argumentieren Sie mit Fakten, ohne dabei zu dramatisieren. Erwarten Sie jedoch keine Wunder. „Liebgewonnenes“ Verhalten ist nicht leicht zu ändern. Aber es ist möglich. Bleiben Sie im Gespräch und vergessen Sie nicht: Sie tragen nicht die Verantwortung für das Handeln Ihres erwachsenen „Kindes“.

Niko Blug ist hauptamtlicher Mitarbeiter bei blu:prevent, der Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes in Deutschland.
Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Wie lange darf sie ausgehen?

„Unsere Tochter (15) trifft sich am Wochenende oft mit ihren Freundinnen aus dem Sportverein. Manchmal im Vereinsheim, manchmal bei einem Mädchen zu Hause. Die anderen Eltern holen ihre Kinder oft erst um 24 Uhr ab! Das ist uns zu spät. Sehen wir das zu eng?“

Während die Tochter von nächtlichen Aktionen mit ihren Freunden schwärmt, wird ihrer Mutter flau: Was da alles passieren kann! Dabei ist besonders nachts das Entdecken von Freiräumen spannend und reizvoll für Teens. Nicht umsonst sind nächtliche Aktivitäten auf Klassenfahrten und Freizeiten so beliebt.

Aus dem Kindlichen herauszuwachsen, heißt auch, sich einige und besonders gern nächtliche Zeiträume zu erschließen. Teenager nehmen in ihrem Leben viele Unsicherheiten wahr. Das führt dazu, dass sie sich Zonen suchen, in denen sie selbst Gestalter des Lebens sein können. Das noch kindliche Verhalten steht dabei oft mit dem sich erst noch zu entwickelnden Gefahrenbewusstsein in Konflikt.

DIE ELTERN ENTSCHEIDEN

Für Sprüche wie „Wer unter 18 Jahre alt ist, gehört nach 22 Uhr ins Elternhaus!“ gibt es rechtlich gesehen keine Grundlage. Grundsätzlich entscheiden die Eltern, wie lange ihr Kind außer Haus bleiben darf – und wo. Das Jugendschutzgesetz regelt nur die Anwesenheit an bestimmten Orten. Das Treffen zu Hause oder in einem geschützten Rahmen wie im Vereinsheim gilt nicht als „jugendgefährdend“.

Mit 15 Jahren kann ein Teenager auch durchaus mal bis 23 Uhr oder bei einem Geburtstag bis halb eins bleiben, gerade wenn Schritte Richtung Volljährigkeit getan werden sollen. Dass Absprachen zwischen Eltern und Teenagern eingehalten werden, ist dabei oberste Priorität. Das gilt auch für das Angebot, dass Sie ihre Tochter jederzeit von einem Treffen mit Freunden abholen können. Dies ist in der Phase des Ausprobierens sehr wichtig, um dem Teenager Sicherheit zu geben.

BEZIEHUNG GEHT VOR

Das Verschieben von Lebensräumen in die tiefe Nacht hat bei vielen Eltern zu einer großen Gleichgültigkeit und Hilflosigkeit geführt. Nicht selten fahren nun 13-Jährige um ein Uhr nachts allein Zug oder radeln durch Feldwege. Reden Sie mit Ihrer Tochter über mögliche Gefahren, über Ihre Sorgen und Unsicherheiten – am besten in einem entspannten Moment und nicht direkt nach ihrer Anfrage für die nächste Party. Vielleicht kann sie in einem Gespräch deutlich machen, mit wem sie eine gute Zeit hat und bei welchen Treffen sie wegen des Alkoholgenusses der anderen irgendwann ein mulmiges Gefühl bekommt.

Jedoch wenn die Eltern durch das Setting das Treffen als „unsicher“ einstufen, können sie die Zeiten des Endes festlegen. Damit der junge Mensch dabei ernstgenommen wird, sollte es nicht darum gehen, dass Eltern ihre Macht demonstrieren. Der Satz: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch …“ hat bis heute keine beziehungsfördernde Komponente. Eine Art Voranmeldung der Abend- oder Wochenendgestaltung vom Teenager kann den Eltern Zeit geben, eine Meinung zu bilden. Das Diskutieren ohne zeitlichen und hormonbeladenen Druck hilft, bis zum Treffen einen Konsens zu finden. In allem gilt: Beziehung geht vor!

Stefanie Diekmann ist Pädagogin und Autorin und lebt mit ihrer Familie in Göttingen.

 

Den Sorgen nicht zu viel Raum geben

„Unser Sohn (16) ist am Wochenende abends lange unterwegs und wir machen uns Sorgen. Wie können wir gute Regelungen finden?“

Diskussionen um das abendliche Ausgehen gehören sicher zu den häufigsten Konfliktpunkten zwischen Jugendlichen und Eltern. Wichtig erscheint mir zunächst eine offene und vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre. Sicher werden Sie längst über mögliche Gefahren wie Alkohol, Drogen oder Gewalt geredet haben. Es ist gut, wenn dies in einem ruhigen, sachlichen Rahmen geschehen ist. Sehen Sie es positiv, dass Ihr Sohn Freunde hat, mit denen er abendliche Unternehmungen plant. Seien Sie interessiert, wenn er von seinen Vorhaben erzählt. Sie dürfen auch Fragen stellen, aber vermeiden Sie es, allzu kontrollierend aufzutreten. Überlegen Sie lieber gemeinsam: Muss es wirklich die Spätvorstellung im Kino sein? Was gäbe es für Alternativen? Wie sieht es mit dem Heimweg aus? Machen Sie bei allen Fragen deutlich, dass Sie Ihrem Sohn von Herzen seine Freizeit gönnen!

ALKOHOL NICHT VERBIETEN
Gut ist es, wenn Sie die Freunde Ihres Sohnes kennen. Bieten Sie beispielsweise an, dass die Jugendlichen sich am Beginn eines Abends bei Ihnen zu Hause treffen. Bitten Sie darum, dass später niemand den Heimweg allein antreten muss. Vielleicht schläft Ihr Sohn bei einem Freund? Oder einer der Freunde kann bei Ihnen übernachten? Schlagen Sie vor, dass Sie den Heimfahrdienst übernehmen. Machen Sie den Heranwachsenden auch deutlich, dass Sie innerhalb der Gruppe aufeinander schauen sollten, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Alkohol grundsätzlich zu verbieten, ist sicher nicht sinnvoll. Wahrscheinlich würde ein solches Verbot umgangen. Geben Sie Tipps für den vernünftigen Umgang mit Alkohol, aber bleiben Sie möglichst cool, wenn doch einmal zu viel getrunken wurde. Beim nächsten Mal kann Ihr Kind sein Limit bestimmt besser einschätzen.

EHER GROSSZÜGIG
Es macht sicher Sinn, eine Uhrzeit zu verabreden, an der ein Sechzehnjähriger zu Hause sein sollte. Seien Sie hier eher großzügig! Zu enge Regeln werden als Gängelei empfunden und nicht eingehalten. Kommt Ihr Sohn viel zu spät nach Hause, machen Sie zunächst keine große Szene. Reden Sie später in Ruhe darüber, hören Sie sich an, wie es zu der Verspätung kam. Sie dürfen aber auch deutlich sagen, dass Sie sich Sorgen gemacht haben. Abschließend empfehle ich Ihnen, den Sorgen um die Jugendlichen nicht zu viel Raum zu geben. Sie haben Ihr Kind sechzehn Jahre lang gut erzogen, Sie haben über alles gesprochen. Ihr Kind weiß, dass es Sie jederzeit anrufen kann, wenn es ein Problem gibt. Nun dürfen Sie Ihrem Sohn einen schönen Abend wünschen und loslassen. Schauen Sie nicht ständig aufs Handy oder auf die Uhr. Stellen Sie sich lieber vor, dass Ihr Sohn gerade eine gute Zeit hat und an diesem Abend einen weiteren Schritt geht in Richtung des reifen jungen Mannes, der er bald sein wird. Darauf dürfen Sie mit Gottes Hilfe vertrauen.

Astrid Zuche ist Apothekerin und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Saarburg.

Party statt Schule

„Meine Tochter (17) will nur noch Party machen. Sie hält sich an keine Absprachen, kommt und geht, wann sie will. Schule ist ihr egal. Was kann ich tun?“

 

Zunächst einmal ein kleiner Trost: Es ist nichts Neues, dass Jugendliche auf Regeln pfeifen und nicht auf ihre Eltern hören: „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Dieser Satz wird dem griechischen Philosophen Sokrates zugeschrieben, der von 470 – 399 v. Chr. lebte. Schon er hatte mit dem provokanten Verhalten der Jugend zu kämpfen.

SOUVERÄN BLEIBEN
Wenn Jugendliche sich über Grenzen hinwegsetzen, ist es wichtig, dass die Eltern souverän bleiben und sich nicht provozieren lassen. Natürlich ist es schwer, einfach zu Hause abzuwarten, ob das Kind tatsächlich wieder pünktlich und heil von der Party zurückkommt. Dieses Loslassen ist für alle Eltern ein Lernprozess. Je schwerer er uns fällt, umso mehr rebelliert unser Kind und hält die vorgegebenen Zeiten erst recht nicht ein. Deshalb ist es wichtig, eine eigene Souveränität zu erlangen. Gebet ist dabei eine wesentliche Hilfe. Trotzdem müssen sich die Kinder natürlich daran halten, zu den vereinbarten Zeiten wieder zu Hause zu sein.

GESETZLICHE AUSGEHREGELN
Der deutsche Gesetzgeber hilft hier, denn er gibt sehr genau vor, wie lange Heranwachsende in welchem Alter wegbleiben dürfen (in der Schweiz gibt es leider keine einheitliche Regelung). 16- bis 18-jährige dürfen bis 24 Uhr in einer Disco oder Gaststätte bleiben. Reden Sie mit Ihrer 17-Jährigen und sagen Sie ihr, dass Sie sich Sorgen machen, wenn sie sich nicht an Absprachen hält. Weisen Sie Ihr Kind unaufgeregt und sachlich auf die Konsequenzen hin, die dieses Verhalten nach sich zieht. Sollte sie sich nicht an die Regeln halten, wird der Ausgang ganz gestrichen, oder Sie überlegen sich eine andere Konsequenz.

PARTYS STATT REGELN
Wenn Ihrer Tochter die Schule egal ist, gibt es unterschiedliche Gründe dafür. Finden Sie heraus, ob der Grund für die schlechten Noten im fehlenden Interesse für die Schule oder in einer zunehmenden Überforderung liegt. Im ersten Fall hat es Sinn, die Prioritäten – eventuell mit Hilfe von Lehrergesprächen – wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Im zweiten Fall sollten Sie gemeinsam mit Ihrer Tochter nach Alternativen Ausschau halten, wie eine andere Schulart oder eine Ausbildung. Manchmal hilft es auch, einfach die Klasse zu wiederholen. Überforderung kann durchaus ein Grund dafür sein, dass Ihr Kind mehr Sinn daran sieht, Partys zu machen, als sich um die Schule zu kümmern. Wenn Ihre Tochter Sie nicht mehr in ihr Leben hineinlässt, dann müssen Sie das akzeptieren. Sie wird erwachsen und will sich abgrenzen. Sie müssen es allerdings nicht akzeptieren, wenn Ihre Tochter Ihre Regeln nicht mehr einhält. Machen Sie Ihr klar, dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen darf, dass sie sich aber trotzdem an die Regeln zu halten hat, die Sie ihr vorgeben.

 

Ingrid Neufeld ist Erzieherin und Mutter von drei inzwischen erwachsenen Töchtern. Sie lebt in Mittelfranken.

Die grosse Party

„Unser Sohn möchte seinen 18. Geburtstag gern mit einer großen Party in unserm Haus feiern. Was sollten wir vorher mit ihm absprechen, damit es keine bösen Überraschungen gibt?“

Zunächst erst einmal herzlichen Glückwunsch – Sie haben gemeinsam mit Ihrem Sohn eine wichtige Wegstrecke gemeistert und können zu Recht sagen: Das muss gefeiert werden! Ihr Sohn wird jetzt mehr und mehr Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen und will damit sofort anfangen. Das sei ihm zugestanden. 18 werden bedeutet, neue Freiheiten zu genießen und das Leben zu feiern. Dass Ihr Sohn „sein Fest“ in Ihren vier Wänden feiern möchte, ehrt Sie.

VERHANDLUNGSSACHE
Nach allem Positiven, das hinter dieser Party-Idee steckt, müssen nun aber auch ein paar klare Gedanken folgen. Also heißt es aushandeln und nachfragen:

  • Wie genau stellst du dir dein Fest vor?
  • Wen willst du einladen? Das musst du uns nicht erzählen, aber ist es dir selbst klar?
  • Willst du Essen und Trinken frei für alle spendieren? Dann stellt sich die Frage: Wovon? Oder könntest du dir auch vorstellen, eine Mitbringparty zu veranstalten?
  • Was wollt ihr trinken? Das musst du uns auch nicht erzählen, aber dir sollte es klar sein. Was passiert, wenn zu viel des Guten dazu führt, dass einige Leute stark angetrunken sein werden? Müsstest du vorsorgen? Wie kann das aussehen?
  • Welche Räume willst du nutzen? Wohnzimmer, Küche, Bad? Oder gibt es Alternativen, zum Beispiel die ausgeräumte Garage oder einen Partyraum?
  • Wie kommen die Gäste nach Hause? Müssen Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden?
  • Wer räumt mit auf? Wir wünschen dir nicht, dass du nach deinem Fest damit alleine dastehst. Kannst du das vorher klären und wenn ja, mit wem?
  • Musik – da musst du dich selbst kümmern oder jemanden beauftragen. Da wir auch nach der Party noch ein harmonisches Miteinander mit unseren Nachbarn pflegen wollen, fänden wir es gut, wenn du sie kurz über deine Party informierst.
  • Einige deiner Freunde sind noch unter 18? Dann solltest du nochmal nachlesen, wie sich das mit Jugendschutz, Alkohol usw. verhält: www.kenn-deinlimit. info/gesetzliche-regelungen.html
  • Wo bleiben wir Eltern? Wäre es für dich okay, wenn wir am Anfang kurz Hallo sagen und uns dann einen gemütlichen Abend mit Freunden machen? Gegen 24 Uhr wären wir spätestens wieder da, länger halten wir nicht durch …

Solch ein Gespräch sollte in einer möglichst ruhigen und entspannten Atmosphäre stattfinden. Beide Seiten nutzen die Chance, ihre Fragen und Sorgen ehrlich loszuwerden und zu einer konstruktiven Lösung beizutragen. Niemand hat etwas davon, wenn es um so einen großartigen Tag Stress miteinander gibt.

Antje Rein ist Mutter von drei inzwischen erwachsenen über 18-Jährigen, die keine Lust auf große Partys im eigenen Haus hatten. Glück gehabt, oder? Unter www.lebens-nah.de findet man alles, was die Autorin sonst noch macht.