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Unfallfrei durch das letzte Schuljahr – Wie Eltern helfen können

Das letzte Schuljahr kann sowohl Eltern als auch Kinder sehr fordern. Die Pädagogin Stefanie Böhmann gibt Tipps, wie Eltern die Kinder unterstützen können.

Unsere älteste Tochter hat ihr Abi in der Tasche. Für unsere Zweite steht es im nächsten Jahr an – sie befindet sich aktuell im letzten Schuljahr. Beide sind sich einig, dass gute Verpflegung und leckere Snacks das Lernen erheblich unterstützen. „Und Mama, bitte gut ausgewogen, gesund, aber auch immer wieder lecker.“ Auch die moralische Unterstützung ist ihnen wichtig. Diese zu definieren, ist schon etwas schwieriger. „Du weißt doch, was uns guttut!“ Das heißt, Abfrageangebote in den Raum zu stellen, aber nicht zu penetrant nachzufragen. Sie wollen spüren, dass wir Eltern an sie glauben und ihnen den Abschluss zutrauen. Die Hilfe holen sie sich, wenn sie sie wirklich brauchen.

An Ausgleich und Fristen erinnern

Eine Tagesstruktur hilft beim Lernen. Diese Struktur im letzten Schuljahr liefern natürlich auch regelmäßige Essensangebote, wo wir wieder beim Ausgangspunkt wären, der von den beiden immer wieder betont wurde. Aber auch Sport- und Ausgleichsangebote unterstützen das Lernen, weil man so den Kopf für die nächste Lern- oder Schreibeinheit freibekommt und Entspannung ebenfalls möglich ist.

Beim Lernen verlieren die Jugendlichen das manchmal aus dem Blick und werden von uns Eltern gern daran erinnert, genauso wie an die Abgabefristen für die berufliche Zukunft nach dem Abi. Dann fragt man eben zum 25. Mal nach, ob die Bewerbung eingereicht ist, nervt, aber sorgt dafür, dass Dinge vorangehen und der Weg nach dem Abi geebnet ist. Das soll aber nicht heißen, dass man seinem fast volljährigen Kind die Bewerbung schreiben soll.

Das Rundum-Liebes-Paket von den Eltern

Unserer Großen haben aber tatsächlich To-do-Listen und Tagespläne geholfen, um eine Struktur zu bekommen und den Überblick zu wahren. Da ist aber jedes Kind unterschiedlich.

Genauso ist es hilfreich, als Korrekturleserin im Zweifel um kurz vor zwölf parat zu stehen, wenn eigentlich schon fünf Minuten vorher die Präsentation hätte abgegeben werden sollen. Und ist mal eine Note außer der Reihe, dann sollte man als Tröster und Hoffnungsgeberin moralisch aufbauen und nicht noch auf Tochter oder Sohn rumhacken, denn dafür sorgen sie in ihrem Inneren schon selbst.

Kurz gesagt: Einmal das Rundum-Liebes-Paket bitte, und unsere Kinder kommen gut durch das Prüfungsjahr!

Stefanie Böhmann ist Pädagogin und individual-psychologische Beraterin. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.