Wer darf schlafen?

„Meine Tochter hat im ersten Jahr ziemlich problemlos geschlafen. Aber jetzt wird sie nachts immer wieder wach und brüllt wie verrückt, bis ich sie zu uns ins Schlafzimmer hole. Sie ist dann sofort still, zappelt aber so viel herum, dass unsere Nacht zu Ende ist. Was können wir tun?“

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Keine Angst vor dem Wasser

Eigentlich möchte ich mit meinem Sohn (6 Monate) zum Babyschwimmen. Aber was ist mit Bakterien im Schwimmbad – sind die nicht schädlich für mein Kind?“

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Kinder in Bewegung bringen

„Meine Tochter (1) ist oft quengelig, wenn wir an Schlechtwettertagen nicht rausgehen. Ich möchte aber nicht ständig durch den Regen laufen. Wie kann ich ihr auch im Haus ausreichend Bewegung verschaffen?“

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Guter Start in der Krippe

„Laura ist ein Jahr alt. Da ich alleinerziehend bin und wieder arbeiten muss, werde ich sie in einer Krippe betreuen lassen. Ich habe ein wenig Angst davor, denn Laura hängt sehr an mir. Wie kann ich ihr bei der Eingewöhnung helfen?“ Weiterlesen

Wutanfälle sind okay

„Mein Sohn ist gerade in der Trotzphase. Gefühlt zwanzigmal am Tag hat er einen Wutanfall. Ich bin unsicher, wie ich reagieren soll. Eher verständnisvoll? Oder muss ich ihm klar Grenzen setzen?“

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Auf Nimmerwiedersehen – Abschied vom Schnuller

Babys haben ein natürliches Saugbedürfnis, das weit über die Notwendigkeit hinausgeht, den Hunger zu stillen. Ein Schnuller kann ihnen helfen, Stress zu verarbeiten, sich zu entspannen und zu beruhigen. Wenn er allerdings übers Säuglingsalter hinaus zu lange und zu oft in den Mund gesteckt wird, kann er Fehlstellungen der Zähne und Sprachstörungen verursachen. Experten raten deshalb, den Schnuller zwischen dem ersten und zweiten Geburtstag abzugewöhnen. In der Regel muss die Initiative von den Erwachsenen ausgehen, weil Kinder diese liebgewordene Gewohnheit nicht von selbst aufgeben. Manche Eltern „vergessen“ den Schnuller bewusst am Urlaubsort, in der Hoffnung, dass ihr Sprössling ab sofort ohne auskommt. Oder sie pieksen ein kleines Loch in die Schnullerspitze, damit er nicht mehr „funktioniert“. Wer nicht in die Trickkiste greifen möchte, kann den Abschiedsprozess auch bewusst gestalten:

Die Nutzung des Schnullers begrenzen

Der heißgeliebte Sauger sollte nicht jederzeit greifbar sein. Es macht Sinn, ihn in eine „Schnullergarage“ zu legen, auf die das Kind allein keinen Zugriff hat. In bestimmten Situationen wird er herausgeholt und danach wieder weggelegt. Auch während der Nutzung kann man das Kind bitten, ihn beim Reden aus dem Mund zu nehmen. Ein wichtiges Etappenziel besteht darin, dass der Nucki nur noch zum Einschlafen gebraucht wird.

Abschiedsprozess vorbereiten

Es gibt tolle Bücher zum Thema, durch die Kinder nacherleben, wie andere diesen Abschied bewältigt haben. Je älter der Schnullerliebhaber ist, desto besser kann man ihm erklären, warum es nicht gut ist, dauernd zu nuckeln. Den Zeitpunkt bewusst wählen Da Nuckeln Stressbewältigung ist, wäre es nicht ratsam, die Abgewöhnung in einer Zeit zu planen, in der das Kind größere Entwicklungsstürme oder die Eingewöhnung im Kindergarten zu verkraften hat. Eine Zeit, in der das Kind sich entwicklungsbedingt in ruhigerem Fahrwasser befindet und keine größeren Aktionen oder Reisen anstehen, ist günstiger.

 

 Über die Autorin: Ingrid Jope ist Theologin und Sozialpädagogin. Sie lebt mit ihrer Familie in Wetter (Ruhr).

Sorglos schlafen

Die richtige Schlafumgebung für Säuglinge

Vielen jungen Eltern schwirrt der Kopf vor lauter Ratschlägen und Sicherheitstipps, wenn ihr Baby auf der Welt ist. Ein Thema, bei dem es viele unterschiedliche Meinungen gibt, ist die Fragestellung nach einer gesunden und sicheren Schlafumgebung im ersten Lebensjahr. Verständlicherweise ein Thema, dem sich viele Eltern sehr ausführlich widmen. Denn einerseits möchten sie möglichst alle Risiken für das Kind ausschließen, andererseits wünschen sie sich möglichst früh wieder eine einigermaßen erholsame Nacht für sich selbst. In Internetforen findet man eine Unzahl an Vorstellungen und Tipps. Da diese Foren in der Regel jedoch nicht wissenschaftlich begleitet sind, können dort auch Ratschläge auftauchen, die eher nicht zu empfehlen sind.

Eine, wie ich finde, ausgewogene und hilfreiche Informationsquelle zu diesem Thema (und zu vielen anderen) bietet www.kindergesundheit-info.de, eine Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Lassen Sie mich die wesentlichen Dinge zu diesem Thema kurz zusammenfassen.

Gut gebettet

Das Kind soll während seines ersten Lebensjahres im Elternschlafzimmer in seinem eigenen Bettchen schlafen – und zwar grundsätzlich auf dem Rücken. Die Rückenlage wird allerdings häufig nicht durchzusetzen sein, wenn das Kind beginnt, sich auch im Schlaf zu drehen. Lassen Sie zu, dass Ihr Baby sich ab diesem Zeitpunkt die Schlafposition aussucht, die es bevorzugt.

Im Bett des Kindes soll eine feste Matratze liegen, die eine gute Luftzirkulation ermöglicht (kein Schaumstoff). Die Matratze soll das Bett voll ausfüllen, um Lücken zu vermeiden, in die das Kind mit dem Gesicht hineinrutschen könnte. Informieren Sie sich zu Qualität und Schadstoffen in Matratzen am besten immer aktuell über die Verbraucherschutzorganisationen. Es sollte kein Kissen und keine Bettdecke geben, auch auf Nestchen und Himmel sollte verzichtet werden. Wenn Sie ein Kuscheltier in das Bettchen hineinlegen möchten, wählen Sie eins, das so klein ist, dass es das Gesicht Ihres Kindes nicht vollständig bedecken kann. Bänder, Schnüre oder ähnliche Dinge, mit denen ein Kind sich in Gefahr bringen könnte, haben im Babybett keinen Platz. Das Baby sollte in einem Schlafsack liegen. Oder Sie beschaffen sich gleich einen Pucksack, der dem Kind beim Schlafenlernen hilft. Mein Favorit unter den Pucksäcken ist der „swaddle me“.

 

Keine Mütze!

Neben dem Kind sollte niemand liegen, der Alkohol oder bewusstseinseintrübende Medikamente oder Drogen genommen hat. Und: Das Schlafzimmer ist unbedingt ein rauchfreier Ort. Die ideale Schlaftemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad. Setzen Sie dem Kind aber keine Mütze auf, denn über den Kopf können die Kinder überschüssige Wärme abgeben. Und ziehen Sie es nicht zu warm an!

Technische „Errungenschaften“ wie Babyphone mit Kamera, Luftbefeuchter oder Alarm-Matten, die melden, wenn das Kind längere Atempausen hat, halte ich persönlich bei einem gesunden, reifen Säugling für nicht nötig. Vielleicht hilft ja eine letzte Handlungsempfehlung, die sich mir in meinem bisherigen Leben als äußerst belastbar dargestellt hat, am meisten: „All Eure Sorgen werfet auf Gott, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5,7). Das entbindet mich nicht davon, Entscheidungen zu treffen, aber es bewahrt mich davor, mich in Ängsten und Sorgen zu zermürben.

Zur Autorin: Martina Parrish arbeitet als Hebamme und Stillberaterin bei FOKUS LEBEN, das in Berlin sechs Hebammenpraxen betreibt.

„Nele Eis haben!“

Wie Kinder sprechen lernen

Von der Geburt bis zum zweiten Geburtstag rast die Entwicklung der Sprache nur so. Das Kind lernt, die Laute seiner Muttersprache von denen zu unterscheiden, die für seine Umgebung irrelevant sind, und imitiert fortan nur noch diese. Es macht vielfältige Erfahrungen mit seiner Umwelt und speichert sie unter neuen Begriffen ab. Der Begriff „Auto“ kann beispielsweise verknüpft sein mit der Vorfreude, zur Oma gefahren zu werden, mit dem Gefühl des kühlen Metalls der Karosserie an den kleinen Händchen, mit der Farbe blau, mit dem lustigen Ton, der beim Hupen entsteht oder mit dem Vanilleduft des Duftbäumchens. All diese Erfahrungen speichert das Kind unter dem Wort „Auto“ ab.

Wenn es nun viele solcher Wörter in seinem Wortschatz abgespeichert hat und anfängt, die Laute seiner Muttersprache gezielt zu benutzen, setzt es diese Bausteine nach bestimmten Regeln miteinander in Beziehung. Diese Regeln nennen wir Grammatik. Das Kind beginnt, durch Ausprobieren und Imitieren seine aktive Sprache zu entwickeln.

Wenig reden, viel verstehen

Kinder im Alter von zwei Jahren können noch keine vollständigen Sätze mit Haupt- und Nebensätzen bilden. Sie schaffen es jedoch, mehrere wichtige Informationen in einen Mehrwortsatz einzuflechten. Ein Beispiel, das alle Eltern kennen: „Eis haben?“ Das Kind hat die wichtigste Information, das Eis, untergebracht und ist am Ende des Satzes mit seiner Stimme nach oben gegangen, sodass Mama auch versteht, dass es sich hier um eine Frage handelt.

Das Kind hat begonnen, die grammatikalischen Strukturen seiner Muttersprache zu benutzen. Zweijährige Kinder benutzen ungefähr schon 50 Wörter aktiv, verstehen aber deutlich mehr. In den Sätzen benutzen sie ungefähr zwei bis drei Wörter, wobei es noch sein kann, dass das Verb im Aussagesatz am Ende steht und im Infinitiv verwendet wird. Außerdem spricht das Kind von sich selbst oft noch in der dritten Person: „Tim Auto nehmen“. Es kann schon viele Laute bilden, ersetzt aber noch schwierige Laute und Lautverbindungen durch einfachere oder lässt sie aus.

Ist Förderung nötig?

Auffällig ist eine Sprachentwicklung dann einzuschätzen, wenn ein oder mehrere Bereiche nicht altersgemäß entwickelt sind. Das stellen häufig die Kinderärzte bei den Vorsorgeuntersuchungen fest. Am besten kennen Sie als Mutter oder Vater jedoch Ihr Kind. Werden Sie wachsam, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind nicht versteht, was Sie sagen, obwohl es nachweislich gut hört. Wenn es im Vergleich zu Gleichaltrigen nur wenig spricht und im Alter von zwei Jahren deutlich weniger als 50 Wörter aktiv benutzt, beraten Sie sich mit Ihrem Kinderarzt und stellen Sie Ihr Kind an einer Schule zur Sprachförderung oder an der Frühförderstelle zur Beratung vor. Die Experten dort können eine zuverlässige Aussage treffen, ob die Auffälligkeiten behandlungsbedürftig sind.

Für Eltern sogenannter Late-Talker, also der Kinder, die außergewöhnlich spät anfangen zu sprechen, gibt es das „Heidelberger Elterntraining“. Durch den Kurs werden Eltern geschult, die Sprachentwicklung ihrer Kleinkinder bereits sehr früh positiv zu beeinflussen. Denn je früher ein Kind gefördert wird, desto schneller kann es aufholen! Ob eine Logopädin, die Frühförderung an der Schule zur Sprachförderung oder die Frühförderstelle der geeignete Förderort für Ihr Kind ist, legen Sie dann zusammen mit ihrem Kinderarzt fest.

Birgit Wenzel ist Erzieherin und leitet eine Vorklasse an einer Schule zur Sprachförderung.

„Ich spiel, womit ich will!“

Für Babys und Kleinkinder ist teures Spielzeug überflüssig.

Spielzeug für die Kleinsten – das ist ein interessanter Markt für die Industrie, die mit Batteriebetrieb Baby-Handys zum Leuchten oder Fellbüschel zum Bellen bringt. Mit diesem Artikel will ich den Absatz dieser Produkte etwas dämpfen: Denn Kinder spielen gerne mit Dingen aus ihrer Umgebung – und das sollen sie für eine entspannte Entwicklung auch. Babys unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen. Jede Entdeckung des Alltags wird spielerisch wiederholt. Wenn Eltern dafür einen Rahmen bieten, ermöglichen sie ihrem Kind Erfahrungen über die Beschaffenheit der Welt. Denn durch Ausprobieren und Nachahmung werden die grundlegenden Fähigkeiten des Lebens „erspielt“.

Papa-Socke und Packpapier

Babys untersuchen und befühlen Gegenstände mit dem Mund. Deshalb sollten Spielzeuge so groß sein, dass Säuglinge sie nicht vollständig in den Mund nehmen können. Sie sollten keine scharfen Kanten und Spitzen haben, unzerbrechlich und ungiftig sein.

Gut zum Spielen eignen sich Kochlöffel, Plastikdosen, Mützen oder „Bälle“ aus Geschirrtüchern, Papier, Mülltüten und Klebeband. Hier sollten Eltern aber dabeibleiben – Kleinkinder sind stark und der Ball aus Papier und Tüten muss ganz bleiben. Manche Babys lieben den Plastik-Rührbesen, andere ein Stück Holz oder Stoffstreifen, die von einem Band herunterhängen.

Eine gute Investition ist eine schiefe Ebene aus Schaumstoff oder kleine Matratzen, auf denen getobt und gerollt werden darf (erhältlich zum Beispiel bei jako-o oder Wehrfritz). Später ist hier Platz zum Lesen und Klettern. Die täglichen Erfahrungen können vielfältig sein. Besonders gerne erforschen kleine Entdecker verschiedene Materialien: ein Holzbrettchen, eine Plastikdose, eine Papa-Socke (gewaschen!) und Packpapier.

Nudelsortierer

Wichtig ist es, die Spielgeräte anzubieten und nicht dem Kind in die Hand zu drücken. Wie soll ein Kind spielen lernen, wenn ihm vorgegeben wird, womit es spielen soll? An Babys Gesichtsausdruck kann man ablesen, ob es ein Spielzeug anregend findet oder nicht. In der Regel finden Kleinkinder lärmendes Spielzeug kurzzeitig anregend und „lustig“ – untersuchen es aber weniger. Der Spiel- und Lerneffekt ist somit geringer.

Wenn die Kinder laufen können und weniger Gegenstände in den Mund stecken, kann das Sortieren von verschiedenen Nudeln in leere Joghurtbecher oder das Fädeln von großen Knöpfen oder „ Düsis“ von Seitenbacher eine gute Übung sein. Unsere Tochter hatte einen großen Vorrat an Knöpfen und hat sie mit zwei Jahren während des Kochens gern zu meinen Füssen entleert, sortiert und eingeräumt, entleert, sortiert und … Mit Schnüren und Bändern können Kleinkinder den wichtigen Pinzettengriff von Zeigefinger und Daumen üben. Hier müssen Sie ebenfalls dabeibleiben, denn eine Schnur kann schnell um den kleinen Hals wandern. Das Schütten von Wäscheklammern von einem Eimerchen in den nächsten trainiert das räumliche Sehen und macht auch Papas ruhig – Eigenversuche haben das ergeben.

Ab 18 Monaten kann auch ein (Tennis-) Ballparcours aufgebaut werden: eine leere breite Posterversandrolle zum Durchrollen, leere Behälter zum Hinein werfen, eine Sofakante zum Hochklettern (mit Elternhilfe) und Ball-Hinabwerfen … Viele Ideen kommen noch zusätzlich beim Kullern, Verstecken und Suchen.

Viel Spaß beim Entdecken der Möglichkeiten, die das Spielen mit Alltagsgegenständen bietet!

Stefanie Diekmann ist Diplom-Pädagogin und arbeitet im Gemeindejugendwerk Südwest, um Mitarbeiter für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auszubilden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ingelheim am Rhein.

Illustration: Thees Carstens

Das Schlimmste, was passieren kann

Viele Eltern haben Angst vor dem Plötzlichen Kindstod. Aber sie können einiges dagegen tun.

In Deutschland sterben jährlich etwa 230 Kinder am Plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome – SIDS). Auch in Österreich und der Schweiz ist dies nach wie vor die häufigste Todesursache im Säuglingsalter. Erfreulicherweise ist die Zahl der an SIDS verstorbenen Babys in Mitteleuropa allerdings seit 1990 deutlich rückläufig. SIDS ereignet sich ohne erkennbare Ursachen meist während des Schlafs und betrifft vor allem Babys im ersten Lebensjahr. Die eigentliche Ursache für den plötzlichen Säuglingstod ist bis heute ungeklärt. Man nimmt allerdings an, dass ein Zusammentreffen von Regulationsschwächen des Babys und Umgebungsfaktoren zu SIDS führen.

„Ein Gefühl der Unruhe“

Martina, eine betroffene Mutter erzählt: „Als Krankenschwester kannte ich von Beginn an die Risikofaktoren und habe auch gut auf alles geachtet. Eines Morgens hatte ich den Eindruck, dass meine kleine Tochter blasser und auch kurzatmiger als sonst war. Sie hatte keinen Appetit und schlummerte den ganzen Tag. Ein Gefühl der Unruhe beschlich mich,  doch ermahnte ich mich selber, nicht hysterisch zu sein. Am nächsten Morgen entdeckte ich den leblosen Körper meiner Tochter im Bett.“ Martina kommen noch zehn Jahre nach diesem Ereignis die Tränen in die Augen. Sie nützt seither jede Gelegenheit, junge Mütter aufzuklären: „Eine Mutter weiß am besten, wie es ihrem Kind geht. Wenn du den Eindruck hast, bei deinem Baby hätte sich etwas in den letzten Stunden gravierend verändert, scheue dich nicht, einen Arzt aufzusuchen!“

Das Schlimmste verhindern

Folgende Empfehlungen helfen, das Risiko für den Plötzlichen Kindstod zu minimieren:

  • Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Baby Raum zum Atmen hat. Ungünstig sind zu weiche Unterlagen, Polster und viele Stofftiere. Die Matratze sollte atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend sein. Meiden Sie Plastikunterlagen.
  • Schützen Sie das Baby vor Überwärmung. Die optimale Raumtemperatur liegt bei 18–20 Grad. Je höher die Raumtemperatur, umso weniger Kleidung sollte das Baby tragen beziehungsweise weniger zugedeckt sein. Fühlt sich die Haut des Babys zwischen den Schulterblättern warm an, ist ihm ausreichend warm. Schwitzt das Baby, wenn es ruhig liegt, ist ihm zu heiß.
  • Säuglinge sollten im Elternschlafzimmer übernachten, möglichst im eigenen Bettchen. Falls sie im Elternbett schlafen, ist darauf zu achten, dass es zu keiner Überwärmung des Kindes kommt und dass die Eltern weder rauchen noch Medikamente, Alkohol oder Drogen konsumieren.
  • Ein Schnuller kann das Risiko verringern. Wenn das Kind mit Schnuller einschläft, ist das gut, lehnt es den Schnuller ab, sollte man es aber auch nicht zwingen.
  • Stillen Sie Ihr Kind, wenn es möglich ist.
  • Besuchen Sie regelmäßig den Kinderarzt. Besprechen Sie mit ihm beobachtete oder gefühlte Unregelmäßigkeiten Ihres Babys.

Eine letzte Sicherheit im Leben gibt es nicht. Daher können auch Überwachungsgeräte, die auffällige Atempausen des Kindes melden, den Plötzlichen Kindstod letztlich nicht verhindern. Wenn Sie die Empfehlungen befolgen und ausreichend Zeit und Ruhe im alltäglichen Ablauf mit dem Baby einrichten, haben Sie die wichtigsten Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Roswitha Wurm arbeitet als Lern-, Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin und lebt mit ihrer Familie in Wien.

Illustration: Thees Carstens