Lass es sein!

Gerade in der Weihnachtszeit tappen wir oft in die Erwartungsfalle: Was muss da nicht alles unbedingt getan werden! Muss es gar nicht, meint Bettina Wendland.

Wie viel Dinge tun wir wohl am Tag, weil andere sie von uns erwarten? Oder weil wir meinen, dass andere sie von uns erwarten? Nun ist die Adventszeit ja die Zeit der Erwartung. Aber sie ist nicht dafür gedacht, uns in die Erschöpfung oder Frustration zu treiben.

Viele Ansprüche kommen daher, weil wir Menschen vor Augen haben, die scheinbar alles mühelos wuppen. Im echten Leben gibt es diese Menschen, besonders aber auf Insta und Co. Dabei vergessen wir viel zu oft, dass wir oft nicht mehr sehen als die Fassade – sowohl im real life als auch in social media. Der Vater, der jedes Wochenende eine DIY-Aktion mit seinen Jungs startet, schafft es in der Woche vielleicht gar nicht, sie zum Training zu bringen – und das ist sein Ausgleich an Papa-Zeit. Die Mama, deren Haus im Insta-Account immer aufgeräumt und weihnachtsmäßig top dekoriert ist, hat vielleicht eine Putzhilfe – oder einen guten Filter. Und auch wenn nicht – vielleicht hat sie tatsächlich mehr Power als du. Oder einfach mehr Spaß am Aufräumen und Putzen und Dekorieren.

Wenn du meinst, du müsstest dieses oder jenes tun, dann überlege dir, ob es wirklich notwendig ist. Bringt es dir und deinen Lieben Freude – oder doch eher Stress? Lasst uns aufhören, Dinge zu tun, nur weil andere sie (scheinbar) von uns erwarten. Und vielleicht trefft ihr gerade in der Weihnachtszeit die Entscheidung, mal ganz bewusst etwas nicht zu tun: Plätzchen backen zum Beispiel. Vielleicht kann das die Oma übernehmen. Oder Weihnachtskarten basteln und schreiben. Lass es einfach sein! Und genieße die freigewordene Zeit mit den Dingen, die dich wirklich erfüllen und dir Weihnachten näherbringen! Also: Was lässt du in den nächsten Wochen sein?

Bettina Wendland ist Redaktionsleiterin von Family und FamilyNEXT und lebt mit ihrer Familie in Bochum.