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Bio-Produkte für mein Baby? Mit diesem Ratgeber kaufen Sie das Beste fürs Kind

Sollten Sie für Ihr Baby Bio-Lebensmittel kaufen? Und auf was sollten Sie dabei achten? Expertin Elke Decher gibt Tipps für die richtige Babynahrung.

„Mein Baby steigt nun langsam auf feste Nahrung um. Bisher war mir Bio ja nicht so wichtig. Aber meinem Kind will ich natürlich nur das Beste bieten! Warum sind ‚gute‘ Lebensmittel so wichtig und woran erkenne ich sie?“

Es ist schön, dass Sie nur das Beste für Ihr Baby wollen und nun, bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf Beikost, intensiv über „gute“ Lebensmittel nachdenken. Viele junge Eltern machen sich bei der Ernährung ihres Kindes intensive Gedanken, welche Lebensmittel sich eignen und auch gut und gesund für ihr Kind sind.

Was sind gesunde Produkte?

„Gute“ Lebensmittel – was heißt das eigentlich? Sind damit Bio-Produkte oder eher wenig verpackte, frische, saisonale Lebensmittel aus der Region gemeint? Und ist dieses Essen besonders nährstoffreich und gesund? Es gibt viele verschiedene Kategorien, nach denen sich die Qualität von Lebensmitteln bemisst. Wir haben hier die „Qual der Wahl“!

Bio und Öko: Das steht beides für Lebensmittel, die nach der EU-Ökoverordnung produziert wurden. Hier ist es selbstverständlich, dass keine Gentechnik verwendet werden darf. Es gibt enge Vorschriften, welche Dünge- und Pflanzenschutzmittel genutzt werden können, und das Tierwohl muss bei der Produktion besonders berücksichtigt werden. Es handelt sich also durchweg um Produkte mit hohem Qualitätsstandard! Eine möglichst geringe Umweltbelastung ist hierbei ebenfalls wichtig. Allerdings enthalten Bio-Produkte nicht grundsätzlich mehr Vitamine oder Nährstoffe – im Einzelfall aber schon.

Zusätzlich zum EU-Ökoverordnungslabel können Sie auf Lebensmitteln weitere Label verschiedener Anbieter oder Länder finden, die häufig noch strengere Maßstäbe vorgeben. Bei Eiern sehen Sie am Kennzeichnungsstempel, ob es sich um Bio-Eier handelt, wenn Sie dort als erste Ziffer eine „0“ lesen.

Sind Bio-Produkte ihren Preis wert?

Bio-Landwirtschaft ist teurer, da sie insgesamt arbeits- und kostenintensiver ist. Leider wird noch immer ein Teil der Bio-Produkte im Supermarkt in Plastik verpackt angeboten. Wer Verpackung (auch aus nachwachsenden Rohstoffen) einsparen möchte, um nachhaltiger einzukaufen, sollte dies in Unverpackt- oder Bioläden tun. Auch wer auf dem Wochenmarkt unverpacktes Obst und Gemüse – als Saisonware möglichst aus der Region – einkauft, tut etwas „Gutes“, weil er dort nährstoffreiche Lebensmittel mit „Nachhaltigkeitsgedanken“ erwerben kann. Für die ganz Kleinen ist aber auch das „Bio-Gläschen“ eine recht gute, sichere und qualitativ hochwertige Alternative. Vielleicht haben Sie auch einen Bio-Bauernhof in Ihrer Nähe, eventuell sogar mit Hofladen, in dem Sie sichere, gesunde (weil nährstoffreiche) und nachhaltig produzierte Lebensmittel kaufen können.

Elke Decher ist Diplom-Ökotrophologin und unterrichtet Ernährung, Hauswirtschaft und Gesundheits- und Naturwissenschaften an einem Berufskolleg.

Bio-Produkte für mein Baby?

„Mein Baby steigt nun langsam auf feste Nahrung um. Bisher war mir Bio ja nicht so wichtig. Aber meinem Kind will ich natürlich nur das Beste bieten! Warum sind ‚gute‘ Lebensmittel so wichtig und woran erkenne ich sie?“

Es ist schön, dass Sie nur das Beste für Ihr Baby wollen und nun, bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf Beikost, intensiv über „gute“ Lebensmittel nachdenken. Viele junge Eltern machen sich bei der Ernährung ihres Kindes intensive Gedanken, welche Lebensmittel sich eignen und auch gut und gesund für ihr Kind sind.

SIND „GUTE“ LEBENSMITTEL AUCH GESUND?

„Gute“ Lebensmittel – was heißt das eigentlich? Sind damit Bio-Produkte oder eher wenig verpackte, frische, saisonale Lebensmittel aus der Region gemeint? Und ist dieses Essen besonders nährstoffreich und gesund? Es gibt viele verschiedene Kategorien, nach denen sich die Qualität von Lebensmitteln bemisst. Wir haben hier die „Qual der Wahl“!

Bio und Öko: Das steht beides für Lebensmittel, die nach der EU-Ökoverordnung produziert wurden. Hier ist es selbstverständlich, dass keine Gentechnik verwendet werden darf. Es gibt enge Vorschriften, welche Dünge- und Pflanzenschutzmittel genutzt werden können, und das Tierwohl muss bei der Produktion besonders berücksichtigt werden. Es handelt sich also durchweg um Produkte mit hohem Qualitätsstandard! Eine möglichst geringe Umweltbelastung ist hierbei ebenfalls wichtig. Allerdings enthalten Bio-Produkte nicht grundsätzlich mehr Vitamine oder Nährstoffe – im Einzelfall aber schon.

Zusätzlich zum EU-Ökoverordnungslabel können Sie auf Lebensmitteln weitere Label verschiedener Anbieter oder Länder finden, die häufig noch strengere Maßstäbe vorgeben. Bei Eiern sehen Sie am Kennzeichnungsstempel, ob es sich um Bio-Eier handelt, wenn Sie dort als erste Ziffer eine „0“ lesen.

SIND BIO-PRODUKTE IHREN PREIS WERT?

Bio-Landwirtschaft ist teurer, da sie insgesamt arbeits- und kostenintensiver ist. Leider wird noch immer ein Teil der Bio-Produkte im Supermarkt in Plastik verpackt angeboten. Wer Verpackung (auch aus nachwachsenden Rohstoffen) einsparen möchte, um nachhaltiger einzukaufen, sollte dies in Unverpackt- oder Bioläden tun. Auch wer auf dem Wochenmarkt unverpacktes Obst und Gemüse – als Saisonware möglichst aus der Region – einkauft, tut etwas „Gutes“, weil er dort nährstoffreiche Lebensmittel mit „Nachhaltigkeitsgedanken“ erwerben kann. Für die ganz Kleinen ist aber auch das „Bio-Gläschen“ eine recht gute, sichere und qualitativ hochwertige Alternative. Vielleicht haben Sie auch einen Bio-Bauernhof in Ihrer Nähe, eventuell sogar mit Hofladen, in dem Sie sichere, gesunde (weil nährstoffreiche) und nachhaltig produzierte Lebensmittel kaufen können.

Elke Decher ist Diplom-Ökotrophologin und unterrichtet Ernährung, Hauswirtschaft und Gesundheits- und Naturwissenschaften an einem Berufskolleg. Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Nachhaltig leben

… muss nicht teuer sein. Natürlich haben Bio-Produkte und faire Kleidung ihren Preis. Aber wer auf Nachhaltigkeit setzt, kann auch Geld sparen. Drei Familien berichten von ihren Erfahrungen. Ein Experte gibt Tipps.

Bio bezahlbar

Bei uns fing es mit dem Kaffee an. Das war das erste Produkt, bei dem wir uns Gedanken gemacht haben, ob es ethisch korrekt angebaut und gehandelt wird. Also begannen wir den Kaffee im Eine-Welt-Laden in Bioqualität zu kaufen. Ansonsten bestand unser Einkauf beim Lebensmitteldiscounter auch aus den dort vorhandenen Biolebensmitteln. Da wir allerdings über ein recht überschaubares Budget verfügen, kamen auch weiterhin Sonderangebote in den Einkaufskorb.

Angeregt durch die Fastenzeit 2010, in der ich mich entschlossen hatte, vegetarisch zu leben, begann ich mir mehr und mehr Gedanken über meinen Konsum zu machen. Nach der Lektüre etlicher Bücher beschlossen wir als Familie, dass wir etwas ändern wollen. Der ethisch beste Konsum ist nach wie vor kein Konsum. Das bedeutet, dass wir uns zurückhalten mit Spontankäufen. Bei Lebensmitteln haben wir seit geraumer Zeit eine Biokiste vom Bauernhof, die hauptsächlich mit regionalem Obst und Gemüse gefüllt ist. So ist auch Bio bezahlbar.

Unseren Fleischkonsum haben wir auf ein- bis zweimal wöchentlich eingeschränkt, da ich auch nach der Fastenzeit Vegetarierin geblieben bin. Das Fleisch beziehen wir von der Metzgerei oder dem Bauernhof vor Ort. Brot ist ein relativ teures Lebensmittel, vor allem in Bioqualität. Aus diesem Grundbacke ich so oft wie möglich selbst. Bei Kleidung hat sich das Ganze mit den Kindern etwas schwieriger gestaltet. In jungem Alter haben wir viel Gebrauchtes geschenkt bekommen oder gekauft. Unsere zwei Teenager legen jedoch mehr und mehr Wert auf aktuelle Mode. Da wir uns hier aber nicht ausschließlich ethisch korrekte Kleidung leisten können, kaufen wir für die Jungs auch mal ganz konventionell ein.

Es ist wichtig, sich Gedanken zu machen, wie unsere Güter hergestellt werden und wie die Arbeitsbedingungen dabei sind. Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und Gottes Schöpfung. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass dies auch mit kleinem Geldbeutel möglich ist. Trotz allem braucht man nicht dogmatisch zu sein, denn viele kleine Veränderungen führen zu einem großen Ziel.

Sylvia Imhoff arbeitet als Augenoptikerin und lebt mit ihrer Familie in Neuenbürg.

Nachhaltiger leben – vier Tipps zum Einstieg

1. Fang mit dem an, was du schon weißt
Mit dem nachhaltigen Leben ist es wie mit anderen Dingen auch: Bevor man angefangen hat, erscheint einem alles völlig unüberschaubar. Doch oft weiß man mehr, als man denkt. Und da sollte man ansetzen. Am einfachsten geht es beim Lebensmitteleinkauf: Kaffee, Schokolade und viele andere Produkte gibt es auch „Fairtrade“, Milch kann man „erzeugerfreundlich“ bekommen und bei Eiern auf artgerechte Haltung achten.

2. Beruhige nicht nur dein Gewissen, sondern ändere dein Leben
Bei der Idee der Nachhaltigkeit geht es um einen Lebensstil, den alle durchhalten können: Verbraucher, Produzenten und Umwelt. Deshalb ist der gelegentliche Kauf eines Bioproduktes zwar ganz nett, sinnvoller ist es jedoch, nach und nach ganze Bereiche auf eine andere Grundlage zu stellen. Also: Nimm nach dem Lebensmitteleinkauf Kleidung und Elektrogeräte unter die Lupe und arbeite dich dann weiter vor.

3. Betrachte das Auto als Luxusgut
Autos sind geschlossene, klimatisierte Räume, die uns von unserer Umwelt trennen. Manchmal ist ihr Einsatz sinnvoll, oft ist er es nicht. Und dann hindert uns das Auto an der Wahrnehmung unseres Körpers, unserer Umgebung und des Wetters. Deshalb sollten wir es so oft wie möglich stehenlassen und uns zu Fuß, auf dem Rad oder im öffentlichen Verkehr bewegen. Das hilft beim Entschleunigen und regt zum Nachdenken an.

4. Probiere vieles aus, halte das meiste davon durch
Nachhaltigkeit ist nicht nur etwas für verbissene Ideologen oder griesgrämige Asketen, sondern fordert zur spielerischen Kreativität heraus. Probiere einfach einmal ein Kochrezept mit regionalen Zutaten aus, versuche ein Brot zu backen, Butter zu machen, einen kleinen Tisch selbst zu schreinern. Finde neue Wege in die Stadt jenseits der Autostraßen. Geh über den Wochenmarkt. Unterhalte dich mit einem Biobauern. Ersetze alte Rituale durch neue, nachhaltige. Wenn es gut läuft, mache es weiter. Wenn nicht, probiere etwas anderes aus.

Dr. Thomas Weißenborn ist theologischer Leiter am Marburger Bildungs- und Studienzentrum (mbs). Mit seiner Frau und seinen vier Kindern versucht er, konsequent nachhaltig zu leben.

Weitere Erfahrungsberichte zum Thema „Nachhaltig leben“ finden Sie in der aktuellen Ausgabe der family.

Bildnachweis: istockphoto/thinkstock