„Mama, ich will ein Haustier“ – Expertin verrät, ob Hund, Katze oder Maus zu Ihnen passen
Sollte Ihre Familie ein Haustier kaufen? Und wenn ja: Welches Tier kann es werden? Anika Schunke verrät, wie Sie Frust vermeiden.
„Unsere Kinder wollen unbedingt ein Haustier. Was müssen wir beachten und welches ist das richtige Tier für uns?“
In jeder Familie kommt früher oder später die Diskussion auf, ob ein Tier Teil der Familie werden soll und wenn ja, welches das richtige ist. Auch wenn das Tier in den meisten Fällen für das Kind ausgesucht wird, muss Ihnen als Eltern bewusst sein, dass Sie besonders in den ersten Monaten ebenso Zeit für die Pflege des Tieres einplanen müssen. Junge Kinder müssen hier über einen gewissen Zeitraum konstant angeleitet werden. Daher ist es unabdingbar, das Sie sich genauestens über mögliche Haustiere informieren. Mit der Zeit kann alters- und entwicklungsgerecht immer mehr Verantwortung an die Kinder abgegeben werden.
Die Klassiker der Haustiere für Kinder sind kleine Nagetiere wie Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, oder Katzen und Hunde. Bei verschiedenen Tierarten ist es wie bei uns Menschen auch, jedes Individuum hat verschiedene Bedürfnisse. Ich würde möglichst junge Tiere aussuchen, denn diese wachsen, wie die Kinder auch, in die Situation und das Leben der Familie hinein. Wenn die Tiere von klein auf an das turbulente Familienleben gewöhnt sind, stresst sie das nicht so sehr. Darüber hinaus bleibt es spannend, denn die Aufgaben ändern sich mit dem Heranwachsen der Tiere.
Nager: Mitunter kurze Lebensdauer
Bei Hamstern und Mäusen gilt es zu bedenken, dass sie nachtaktive Tiere sind, nur eine kurze Zeit leben und meistens nicht so zahm werden wie Meerschweinchen oder Kaninchen. Meerschweinchen und Kaninchen sind in ihrer Haltung ziemlich ähnlich. Sie leben in Gruppen. Hier ist eine sorgfältige Pflege und Beschäftigung außerdem unabdingbar. Ob Kaninchen oder Meerschweinchen, ob in der Wohnung oder draußen, beide sollten einen großen Käfig und täglichen Auslauf haben.
Katzen: Auf die Rasse achten
Hier ist es sehr wichtig, ein besonderes Augenmerk auf die Rasse zu legen. Nervöse, ängstliche Katzen sind nicht für Familien mit Kindern geeignet. Je nach Wohnsituation sollten die Katzen Möglichkeiten zum Freigang haben. Wenn sie sich gegen den Freigang entscheiden, ist es wichtig, der Katze in der Wohnung verschiedene Plätze zu schaffen, an denen sie schlafen, spielen, klettern und kratzen kann. Hier ist die tägliche Beschäftigung durch den Menschen ebenfalls unabdingbar. Futter- und Such-Aufgaben sowie Jagdspiele sollten das Minimum sein.
Hunde: Echte Zeitfresser
Die Anschaffung eines Hundes muss wirklich gut durchdacht sein. Wenn Sie viel in der Natur unterwegs sind, spazieren gehen, Inliner oder Fahrrad fahren, ist das schon mal eine gute Voraussetzung. Verbringen Sie viel Zeit zu Hause, muss Ihnen klar sein, dass ein Hund einen kompletten Lebenswandel bedeutet, denn je nach Rasse muss er mindesten dreimal am Tag ca. 45 Minuten raus, bei Wind und Wetter. Hunde müssen geistig wie körperlich ausgelastet sein und fordern viel Zeit vom Menschen ein. Auch die Größe des Hundes spielt eine Rolle, denn große Hunde kosten im Unterhalt mehr als kleine.
Überstürzen Sie die Anschaffung eines Tieres nicht, sondern informieren Sie sich umfassend. Sprechen Sie mit Freunden, der Familie und Bekannten. Vielleicht können Sie auch erst mal ein Tier in Pflege nehmen (zum Beispiel, wenn jemand in den Urlaub fährt) und somit einen Probelauf starten.
Anika Schunke lebt in der Nähe von Karlsruhe, ist Erzieherin und bietet Bewegungskurse für Eltern und Kinder an: familie-bewegt.de. Außerdem ist sie Autorin des Buchs „Kleine Räume, großer Spaß“.