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Spielen als Erwachsene: Aus diesen vier Gründen sollten Sie unbedingt Gesellschaftsspiele spielen

Spielen ist nur was für Kinder? Von wegen. Warum Spiele für Erwachsene derzeit so einen Hype erleben und wie auch Ältere vom Spielen profitieren können.

Deutschland ist im Spiele-Fieber – und das nicht nur dank Corona. Dass die Deutschen ein Gesellschaftsspiel-Völkchen sind, das ist spätestens seit „Siedler von Catan“ bekannt. Die Pandemie hat den Absatz von Spielen und Puzzles jedoch enorm erhöht, weiß PR-Managerin Katrin Seemann beim Buch- und Spielverlag Ravensburger. Denn die viele freie Zeit, die dank Lockdown, Ausgangssperre und ausfallender Veranstaltungen plötzlich zur Verfügung stand, wollte sinnvoll gefüllt werden. Spätestens, wenn Netflix leer geschaut war, mussten Gesellschaftsspiele herhalten. Besonders beliebt sind derzeit (Online-)Exit Games oder Krimidinner sowie Spiele, die man auch zu zweit gut spielen kann.

Flucht aus dem Alltag

Doch was macht das Spielen für Erwachsene so faszinierend? Insgesamt sind es vor allem vier Punkte, die Spiele auch für „große Kinder“ interessant machen. Da sei zum einen die Chance, in neue Rollen schlüpfen zu dürfen, sagt Seemann. Werwolf, Detektiv und flüchtiger Ganove – die Flucht aus dem Alltag hinein in eine abenteuerliche Fantasiewelt reißt viele Menschen mit. Wer spielt, lässt dem Kind in sich freien Raum.

„Kidult“ nennt die Spiele-Industrie Erwachsene, die sich für kindliches Spielzeug begeistern können: Nerf-Guns und Murmelbahnen zum Selberbauen sind nur zwei Beispiele hierfür. „Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass Spielen nur etwas für Kinder ist“, sagt auch Spiele-Entwickler und Kunsthistoriker Steffen Bogen (54). Er gewann 2014 für sein Spiel „Camel Up“ den Preis für das beste Spiel des Jahres. Zwar hat er auch schon als Kind gerne gespielt – bereits mit zehn Jahren erstellte er seinen ersten Prototypen für ein eigens entwickeltes Spiel – seine Lust am Spielen hat er aber bis heute erhalten.

Spielen stärkt die Gemeinschaft

Neben dem Eintauchen in neue Welten hat Spielen weitere positive Effekte. Es stärkt die Gemeinschaft, hilft, einander und sich selbst besser kennenzulernen. Das wusste sogar schon Dichter Friedrich Schiller, der gesagt haben soll: „[…] Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Für Bogen gehört der wöchentliche Spieleabend inzwischen fest zum Alltag und er möchte die fröhliche Runde nicht mehr missen. Positiver Nebeneffekt: Seine Spiele-Erfindungen werden hier gleich von seinen Freunden getestet.

Als Drittes kann Spielen sogar Stress reduzieren. „Beim Spielen gerät man leicht in einen sogenannten ‚Flow‘“, erklärt Katrin Seemann, „einen Zustand, in dem man alles um sich herum vergisst und die Zeit wie im Flug vergeht.“ Und ganz nebenbei ist Spielen auch sehr lehrreich. Verpackt in einen spielerischen Rahmen lassen sich viel leichter auch vermeintlich unangenehme Lerninhalte wie Mathe oder Vokabeln vermitteln. Nicht nur Schülerinnen und Schüler lernen gerne beim Spiel, auch Mitarbeitende vieler Firmen dürfen sich inzwischen mithilfe von „Gamification“ (auf Deutsch etwa: Spielifizierung) fortbilden. Belohnungssysteme wie Highscores oder Fortschrittsbalken sollen dabei die Lernenden motivieren und den Wettkampf unter Kolleginnen und Kollegen befeuern.

Spielen im Museum

Dies macht sich auch Professor Bogen zunutze: In seinen Seminaren an der Uni Konstanz vereint er seine beiden Leidenschaften Spiel und Kunst. Dass Spielen, Lernen und Kunstinteresse gut zusammenpassen, zeigt beispielsweise die App „SherLOOK“, die Bogen mit seinen Studierenden in Kooperation mit dem Kunstmuseum St. Gallen (Schweiz) entwickelt und inhaltlich gestaltet hat. Die Besucher des Museums erhalten am Eingang ein Tablet mit einer Kamera, die ihnen kleine Ausschnitte aus den Gemälden der Ausstellung zeigt. Aufgabe ist es nun, das zugehörige Kunstwerk zu finden. „SherLOOK“ hält anschließend Informationen über das entsprechende Ausstellungsstück bereit.

„Spielen hilft, flexibel und kreativ zu bleiben“, ist Steffen Bogen überzeugt. Kreativität steckt in jedem Menschen. Man muss sie nur manchmal herauskitzeln. Doch es ist nicht immer leicht, das innere Kind hervorzulocken, mal wieder albern oder verspielt zu sein. Wenn Stress und Sorgen die Lust am Spielen verschüttet haben, hilft nur eins: Die Schaufel schnappen und den Spieltrieb wieder ausgraben.

Disclaimer: Die Redaktion der Family hat im Rahmen der Recherche mit der PR-Redaktion von Ravensburger telefoniert. Weitergehende Kooperationen wie Testprodukte oder Werbezahlungen waren nicht Teil dieser Zusammenarbeit.  

Text: Catharina Conrad

Autobahnbingo für entspanntes Reisen

„Wann sind wir endlich da?“ – Der Klassiker von der Autorücksitzbank wird in diesen Wochen wahrscheinlich häufig zu hören sein. Abhilfe schaffen kann zum Beispiel ein Autobahnbingo. Unsere Kolleginnen aus der KLÄX-Redaktion haben das vor einiger Zeit im Heft gehabt und wir finden es so schön, dass wir es euch gern weitergeben wollen. Viel Spaß!

Autobahnbingo aus KLÄX

Ein Paar, zwei Perspektiven: Mit den Kindern spielen

ZWISCHEN EMPÖRUNG UND STOLZ

Katharina hält viel vom freien Spiel, wenn sie es regeln kann.

Katharina: Kinder lernen am besten durch freies Spielen, Nachahmung und ständige Wiederholung und all das am liebsten mit anderen Kindern. So gesehen hätte man als Eltern lediglich die Aufgabe, freies Spiel zu ermöglichen.

Doch wenn ich den Dingen freien Lauf lasse, läuft die Sache tendenziell aus dem Ruder. Dann werden Wände angemalt, Blumenkästen überschwemmt und ausgeweidet oder im Materialrausch alle Gesellschaftsspiele zusammengekippt. Höhepunkt dieses freien Spiels war, als unser Nachbar meinen Schwiegervater anrief: „Ich will wirklich kein Spielverderber sein, aber auf dem Giebel eures Hausdachs sitzen drei Kinder!“

Opa lotste die Mädchen in aller Ruhe vom Dach und einigte sich mit den Dreien, dass er Mama und Papa nichts verrät, wenn sie so etwas nie wieder tun. Letztlich haben sie es selbst erzählt, woraufhin Hauke noch mal unter Aufsicht sehen wollte, wie genau sie das gemacht haben. In so einer Situation hängt man irgendwo zwischen Empörung, Angst, Verständnis und Stolz. Um so etwas nicht allzu häufig zu erleben, bemühe ich mich, die Kinder – dann halt doch etwas unfreier – in Beschäftigungen zu lenken, die ich besser im Blick haben kann. Also spiele ich mit ihnen Gesellschaftsspiele, und nebenbei lernen sie sprechen, Rücksicht nehmen, verlieren und aufräumen. Wunderbar! Oder ich überlege mir ein Bastelprojekt, damit die drei vorpubertären Mädels eine Idee davon bekommen, was man zu Hause noch alles tun kann, außer mit dem Handy auf dem Sofa zu sitzen. Gern trommel ich auch zum „Alle Kinder Schuhe an! Wir gehen in den Wald!“-Projekt. Dort gibt es ein Picknick, wir spielen Verstecken oder die Kinder toben einfach zu fünft durch den Wald.

Wenn wir dann nach Hause kommen, beseelt von dieser schönen Aktion, treffe ich meinen Liebsten, ebenfalls beseelt, weil er auch eine schöne freie Zeit hatte. Eine Win-Win-Situation, sollte man meinen. Aber oft denke ich: Warum laufe eigentlich immer ich mit allen durch den Wald? Wer ist hier der Pädagoge, der sich mal was überlegen könnte mit den Kindern?

Ist der Papa zuständig, herrscht quasi Anarchie im Hause Hullen. Die Große will, dass Papa jetzt endlich ihr neues Zimmer streicht – er reagiert nicht – sie schnappt sich ihre beiden Schwestern und zu dritt sind kurzerhand alle Wände weiß getüncht – so schwer kann das ja nicht sein! Der Rasen muss gemäht werden, damit man besser darauf spielen kann, Papa arbeitet gerade an anderen Dingen. Ok, dann machen wir das eben selbst. Mit dieser maximalen Freiheit fordert und fördert mein toller Mann jede intrinsische Motivation bei unseren Kindern und sie feiern dabei tolle Erfolge. Meine Nerven sind zu schwach für so eine Pädagogik! Wie gut, dass die Kinder uns beide haben!

Katharina Hullen (Jahrgang 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache in Elternzeit. Sie und Ehemann Hauke haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

 

BORING-OUT-ATTACKEN

Hauke fühlt sich vom Spielen mit den Kleinen unter- und überfordert.

Hauke: Das Leben ist bekanntlich eines der schwersten. Da hat man gerade ein freies Zeitfenster erspäht, in dem nichts Dringendes ansteht und alles Wichtige noch ein Stündchen warten kann, so dass man sich mit einem Seufzer und der Zeitung aufs Sofa sinken lässt, um dem erschöpften Körper und dem ermatteten Geist seine wohlverdiente Ruhepause angedeihen zu lassen – da vergällt mir die beste Ehefrau von allen den Genuss mit dem Appell: „Mach doch mal was mit den Kindern!“

Ich will ganz offen sein: Ich mag meine Kinder. Ich mag aber auch meine Zeitung. Leider wollen meine Kinder nicht mit mir Zeitung lesen. Stattdessen möchten sie spontan in weit entfernte Spaßbäder fahren, meinen ausgemergelten Körper zu sportlichen Aktivitäten zwingen oder – und das ist das Anstrengendste – mit mir Eisenbahn spielen. Letzteres halte ich immer nur für wenige Minuten aus, bevor mich heftigste Boring-out-Attacken heimsuchen. Denn meinen Söhnen reicht ein halbes Dutzend Schienen vollkommen aus, die noch nicht einmal einen Kreis bilden müssen. Wenn der Modellbauer in mir dann anfängt, das Kinderzimmer in das Streckennetz der Deutschen Bahn zu verwandeln, reißen meine Jungs hinter mir direkt wieder alles achtlos ein. Ich will nicht überheblich klingen, aber auch die Dampflok-ICE-Rollenspiele mit meinem Dreijährigen unterfordern mich, da sie genauso zusammenhanglos sind wie die im Raum verteilten Schienenstränge. Ich bewundere meine Frau und alle anderen Menschen, die es schaffen, sich in die (Spiel-)Welt von kleinen Kindern hineinzuversetzen und, um der gemeinsamen Zeit willen, eben diese miteinander zu teilen. In meinem Kopf melden sich dann aber immer zwei Dinge: Zum einen eine lange Liste mit viel wichtigeren Dingen, die ich just jetzt erledigen muss. Und zum anderen das schlechte Gewissen: Ist die Familienzeit nicht das Wichtigste und Schönste überhaupt? Sollte ich nicht jede Minute auskosten?

Zumindest ist dies die Erwartung, die an die „neuen Väter“ herangetragen wird. Zu dieser Vaterrolle gehört nicht nur das finanzielle Versorgen, sondern auch das emotionale Kümmern: man(n) reduziert Arbeitszeiten, sitzt nachmittags mit den Kindern am Sandkasten und freut sich darauf, am Wochenende mit den Jungs um den Block zu ziehen – aber halt mit den eigenen. Meinem Naturell entspricht das nur begrenzt. Ich kümmere mich gerne um Dinge, aber nicht um Personen. Zusammen mit den Kindern Rasen zu mähen, Schränke aufzubauen oder Abenteuer zu bestehen macht mir große Freude. Aber eine halbe Stunde neben meinem Sohn zu sitzen, während er wieder und wieder die falschen Puzzleteile zusammensteckt, ist zermürbend, weil es nicht um das Erreichen eines Zieles geht – der Weg das Ziel ist. Das fordert mich. Zum Glück habe ich Katharina, die mich darin fördert.

Hauke Hullen (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

Besser konzentrieren

„Mein Sohn (8) ist total unkonzentriert. Hausaufgaben sind für ihn ein Krampf. Muss ich mir Sorgen machen?“

Der Grad unserer Konzentration ist von emotionalen und physischen Bedürfnissen abhängig. Das bedeutet: Geht es uns körperlich und seelisch gut, – können wir uns besser auf etwas fokussieren. Wenn Sie die Vermutung haben, dass Ihr Kind unter einer Konzentrationsschwäche leidet, sollten Sie daher zunächst einmal mögliche körperliche Ursachen von einem Arzt abklären lassen. Er wird Ihr Kind auf Allergien, visuelle oder auditive Auffälligkeiten oder eine schlechte Körperhaltung untersuchen.

Eine Konzentrationsschwäche macht sich durch Vergesslichkeit, Müdigkeit, Frust, ein schlechtes Selbstwertgefühl oder Lustlosigkeit bemerkbar. Die Aufforderung „Jetzt konzentriere dich einfach!“ ist in diesem Fall genauso sinnlos wie die Ratschläge „Freu dich mal!“ oder „Schlaf schnell ein!“. Solche inneren Prozesse lassen sich nicht erzwingen. Unkonzentriertheit lässt sich nicht durch Übung und Ermahnung wegtrainieren. Wir können sie aber durchaus beeinflussen.

EIN TEAM

Versuchen Sie, die ganze Familie ins Boot zu holen und besprechen Sie gemeinsam mit ihnen Ihre Lebenssituation: Gibt es eine belastende Situation in der Familie (Krankheit, Trennung, Geldsorgen)? Hat Ihr Sohn ausreichend Bewegung und Schlaf? Sind Sie als Eltern sehr gestresst? Überreizung ist ein Haupthindernis für Konzentration. Frische Luft, Bewegung und zweckfreie Momente hingegen bringen Ordnung in unser Hirn. Informationen finden ihren Platz und schaffen Raum für neue Lernerlebnisse.

Regelspiele wie „Memory“ und „Mensch, ärgere dich nicht“ fördern nicht nur das Familiengefühl, sondern trainieren ganz nebenbei auch die Konzentrationsfähigkeit. Denn bei solchen Karten- und Geduldspielen muss man aufpassen, sich an Regeln halten, den nächsten Zug überlegen und aufeinander warten.

Manchmal bewirken kleine Veränderungen im Tagesablauf Großes, zum Beispiel früher aufstehen, um in Ruhe zu frühstücken, gemeinsam den Ranzen packen, das Federmäppchen von Spielereien befreien, einen festen Platz für Kleidung, Spielzeug und Schulsachen schaffen. Je weniger Ablenkung das Kind umgibt, umso leichter kann es sich fokussieren.

STRUKTUR UND LOB

Konzentration lässt sich auch steigern, indem man sich an Zeitabläufe und Handlungen gewöhnt. Ein aufgeräumter Schreibtisch motiviert zum Arbeiten und lenkt weniger ab. Manche Kinder lernen besser am Esstisch, wenn die Eltern in der Nähe sind. Lassen Sie sich jedoch nicht in Gespräche verwickeln!

Eine Sanduhr oder ein Timer können beim Hausaufgabenmachen hilfreich sein. So kann Ihr Sohn die Arbeitszeit besser einschätzen und fühlt sich weniger überfordert. Gönnen Sie ihm nach 15 Minuten eine kurze Pause.

Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes, indem Sie sich gemeinsam über kleine Erfolge freuen. Jedes Kind besitzt einen Entdeckerdrang und je positiver ein Lernprozess ist, umso nachhaltiger ist er. Leider lässt sich das mit dem Lehrplan nicht immer vereinbaren, umso wichtiger ist es, dass daheim kein Übungsdruck aufgebaut wird.

Susanne Ospelkaus ist Ergotherapeutin. Sie lebt mit ihrer Familie in Zorneding bei München und bloggt unter www.buchstabenkunst.de.

Zahlen und Buchstaben

„Mein Sohn ist nun ein Vorschulkind, zeigt jedoch keinerlei Interesse an Zahlen, Buchstaben und am Malen. Wie kann ich ihn begeistern?“

Am besten funktioniert es spielerisch, indem der „Lernstoff “ an die Interessen der Kinder angepasst wird. Vielleicht starten Sie mit den Helden aus dem TV? Oft gibt es im Merchandising der Serien und Filme einiges an Fördermaterial, wie Spiele, Bilder- oder Malbücher.

ENTSPANNTE STIFTHALTUNG

Besonders in der ersten Klasse und im Kindergarten wird noch viel gemalt. Wichtig hierbei ist die entspannte Stifthaltung. Das Kind soll sich nicht verkrampfen, denn dadurch verliert es zum einen die Kraft in den Fingern und zum anderen schnell die Lust, da der Arm oder sogar Kopf und Nacken schmerzen. Durch das Malen am Tisch wird eine von vielen Schulsituationen geübt und darüber hinaus die Fähigkeit zur Konzentration, Genauigkeit, Hand-Auge-Koordination und Ausdauer. Kinder, die nicht gern malen, lassen sich eher motivieren, wenn es um Ihre Helden geht: Suchen sie gemeinsam am PC nach Ausmalbildern. Zu Beginn sollten Sie sich mit Ihrem Kind an den Tisch setzen. Malen Sie beide zusammen das Bild an. Wenn es fertig ist, darf Ihr Kind es aufhängen. Bald schon hat Ihr Kind kein Problem damit, ruhig am Tisch zu sitzen und ein Bild allein auszumalen. Das Gleiche gilt für Arbeitsblätter. Je nach Thema findet man jedoch kaum Vorlagen im Internet – da ist Kreativität gefragt.

SPIEL-IDEEN:

  • Heldenmemory: Sie brauchen für das Memory die Zahlen 1-5 (je nach Alter auch der Zahlenraum bis 10) auf einem Stück Pappkarton und kleine Bildchen der Helden Ihres Kindes. Sie basteln jeweils ein Pärchen mit zwei Karten; auf dem einen ist die Zahl zu sehen, auf dem anderen die entsprechende Anzahl an Figuren. Zum Beispiel: die Zahl 3 und 3 Feuerwehrmänner. Ziel ist es, immer die passenden Paare zu finden.
  • Heldenlotto: Für das Spiel brauchen Sie Bilder der Helden mit deren Namen und einzelne Buchstabenkärtchen. Die Buchstabenkärtchen werden gemischt und auf dem Tisch ausgebreitet. Nacheinander suchen die Spieler sich die Buchstaben, die zu ihrem Helden passen. Sie können hierfür auch Buchstabenwürfel basteln. Somit muss der Name des Helden erwürfelt werden.
  • Musik-Stopp-Spiel: Falls Sie einen zusammensetzbaren Schaumstoffteppich zum Thema Zahlen und Buchstaben haben, lösen Sie die Buchstaben/Zahlen heraus und verteilen sie im Raum/im Garten. Die Kinder müssen auf einen Buchstaben springen, wenn die Musik stoppt. Sie können die Buchstaben/Zahlen auch auf ein Blatt Papier schreiben. Zu Beginn suchen die Kinder sich die Buchstaben/Zahlen selbst aus und benennen diese, wenn sie das schon können. Wenn nicht, benennen Sie diese und die Kinder sprechen Ihnen nach. Später geben Sie die Buchstaben/Zahlen vor.
  • Nachtisch-Spiel: Sie nehmen zu Beginn drei Gummibärchen in die Hand und schließen diese zur Faust. Wenn das Kind bereit ist, öffnen Sie die Hand für ca. 2 Sekunden und schließen sie wieder. Das Kind sagt, wie viele Gummibärchen es gesehen hat. Stimmt die Anzahl, darf es diese essen. Ansonsten darf es noch mal raten. Danach wird gewechselt und Sie müssen genau hinschauen. Später können Sie die Anzahl erhöhen.

Anika Sohn ist Erzieherin aus Eggenstein (bei Karlsruhe) und Autorin des Buches „Kleine Räume – großer Spaß“.

 

Kindergeburtstag im Wald

Verstecken spielen hinter Bäumen, Spuren suchen am Waldboden und zur Stärkung ein selbstgemachtes Stockbrot über dem Lagerfeuer – ein Kindergeburtstag im Wald ist spannender als jede Motto-Party. Die Waldschutzorganisation PEFC gibt sechs (Spiele-)Tipps für einen gelungenen Nachmittag mit Kindern im Wald.     

Geht es um die Planung des perfekten Kindergurtstages, denken viele Eltern, ihre Kids mit kostenintensiven Freizeitangeboten bespaßen zu müssen.  Dabei brauchen Kinder für einen gelungenen Geburtstag eigentlich nur Freunde, Geschenke, einen Geburtstagskuchen und einen spannenden Platz zum Spielen und Toben. Unsere Wälder sind solch ein idealer Abenteuerspielplatz.

Besonders viel zu entdecken gibt es in gesunden Mischwäldern, die nachhaltig bewirtschaftet werden, worauf die Waldschutzorganisation PEFC achtet. Hier gibt es Bäume unterschiedlicher Größe, Art und unterschiedlichen Alters. Versteckt im Totholz (abgestorbene Bäume) lassen sich Höhlen von Kröten, Käfern und seltenen Vögeln entdecken. Stadtnahe PEFC-Erholungswälder laden zudem mit gut ausgebauten Wanderwegen, Grill- und Picknickplätzen oder Barfuß- und Trimm-dich-Pfaden zum Spaßhaben ein.     

Die folgenden Spiele lassen sich ohne großen Vorbereitungsaufwand zu jeder Jahreszeit im Wald spielen und sind für Kinder von drei bis zehn Jahren geeignet. Es sollte möglichst ein Waldstück ausgewählt werden, in dem keine Schäden am Baumnachwuchs durch die spielenden Kinder entstehen können. Wie bei jedem Ausflug in die Natur empfehlen sich festes Schuhwerk, eine dem Wetter angemessene Kleidung und eine lange Hose gegen Kratzer. Alle Spielideen lassen sich übrigens auch prima in den normalen Sonntagsausflug integrieren.

Waldmemory

Auf dem Waldboden wird eine Picknickdecke ausgebreitet, auf der die Erwachsenen einige Gegenstände auslegen, die sie zuvor im Wald gesammelt haben. Dies können zum Beispiel Fichtenzapfen, Eicheln, Bucheckern, Steine oder die Blätter verschiedener Bäume sein. Die Waldgegenstände werden zusammen mit den Kindern betrachtet und namentlich bestimmt. Nachdem sich die Kinder die Gegenstände eingeprägt haben, haben die Kinder fünf Minuten Zeit, um möglichst viele dieser Gegenstände im Wald zu sammeln. Anschließend kommen alle Kinder zusammen und präsentieren ihre Funde vor den anderen auf der Decke. Wer am meisten Elemente gefunden hat, hat gewonnen. Am Ende darf sich jedes Kind ein Andenken für Zuhause aussuchen.

Finde den richtigen Baum   

Ein Kind lässt sich die Augen verbinden. Dann wird es, nach ein paar Drehungen, zu einem Baum geführt. Das Kind muss ihn ganz genau betasten und vielleicht auch daran riechen und versuchen, sich alle Besonderheiten zu merken. Danach wird es zum Startplatz zurückgeführt. Jetzt nimmt es die Augenbinde ab und sucht den richtigen Baum. Hat es alle Merkmale und damit den richtigen Baum wiedererkannt, ist das nächste Kind ist an der Reihe.

Baumschaukel-Basketball

Ein Korb wird mit einem Seil an den Ast eines Baumes gehängt und in Schwung versetzt. Etwa ein bis zwei Meter (je nach Alter der Kinder) entfernt, befindet sich eine Wurflinie. Die Kinder stellen sich entlang der Linie auf und werfen beispielsweise Kastanien, Eicheln oder Fichtenzapfen in den schwingenden Korb. Der Korb muss mehrmals von einem Erwachsenen neu in Schwung gebracht werden. Alle Gegenstände, die nicht im Korb gelandet sind, werden wieder aufgesammelt, neu verteilt und wieder geworfen. Wer sein Wurfmaterial zuerst im Korb versenkt, hat gewonnen.

Jäger und Sammler

In einem kleinen Waldstück wird eine festgelegte Anzahl an Gegenständen versteckt, die im Wald nichts verloren haben, z.B. ein Kuscheltier, Süßigkeiten, eine Socke auf einem Baumzweig, etc. Das Team, welches die meisten Gegenstände gefunden hat, ist der Gewinner. Damit am Ende nichts im Wald liegenbleibt, bitte vorher eine Liste erstellen.

Schiff Ahoi

Aus einem größeren Aststück werden unter Anleitung und Aufsicht der Aufsichtsperson kleine Schiffchen geschnitzt, die anschließend in einem Waldbach um die Wette fahren. Dieses Spiel eignet sich natürlich nur für größere Kinder, die bereits wissen, wie man mit einem Messer umgeht.

Hindernislauf

Es wird ein Hindernis-Parcours mit verschiedenen Stationen aufgebaut. An jeder Station müssen die Kinder eine Aufgabe lösen, etwa über einen einzelnen, liegenden Baumstamm balancieren, auf einem Bein durch tiefes Laub hüpfen, dreimal um einen bestimmten Baum rennen, einen Fichtenzapfen oder eine Kastanie von einer bestimmten Stelle in ein Erdloch rollen. Das Kind, welches den Parcours am schnellsten durchlaufen und alle Aufgaben gelöst hat, hat gewonnen.

Spielen im Wald macht hungrig. Zur Stärkung empfiehlt es sich, mit den Kindern an einer schönen Stelle wie einem Waldspielplatz ein Picknick zu machen oder direkt eine Grillhüte zu mieten. Je nach Jahreszeit kann man sich auch an den essbaren Früchten von Mutter Natur bedienen. Genascht werden sollte jedoch nur, was man kennt. Neben dem Geburtstagskuchen gehört unbedingt auch eine Mülltüte mit ins Gepäck, um den Wald wieder so sauber zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat.

Quelle: www.pefc.de