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Urlaub ohne Eltern

„Unsere Tochter (16) möchte zusammen mit ihrer Freundin nach Italien fahren. Sollen wir das erlauben?“

Zum Erwachsenwerden gehören auch Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuerlust und Urlaubsträume. Eigentlich toll, dass Ihre Tochter schon eigene Reisepläne hat und es sich zutraut, allein mit einer Freundin nach Italien zu fahren. Andererseits sollten Sie sehr sorgfältig abwägen, ob Sie Ihrer Tochter das erlauben möchten. Es gibt keine gesetzliche Regelung, ab wann Jugendliche allein in Urlaub fahren dürfen. Sie als Eltern tragen bis zum 18. Geburtstag die Verantwortung und haben die Aufsichtspflicht für Ihre Tochter. So sollte Ihre Entscheidung nicht allein vom Alter, sondern vor allem von der individuellen Reife Ihrer Tochter und deren Freundin abhängen. Wie selbstständig sind die Jugendlichen, zum Beispiel bei Planungen, Telefonaten und Einkäufen? Können Sie ihnen vertrauen, was den Umgang mit Alkohol angeht? Lassen sich die beiden leicht beeinflussen oder in gefährliche Situationen bringen? Wie gehen sie mit ungewohnten Situationen um? Sie dürfen sich bei der Entscheidung Zeit lassen. Beraten Sie sich auch mit den Eltern der Freundin. Wenn Sie nicht ganz sicher sind, brauchen Sie Ihre Zustimmung zu der Reise nicht zu geben.

KLEIN ANFANGEN
Überlegen Sie gemeinsam, was es für Alternativen geben könnte. Das Angebot an Jugendfreizeiten ist riesig. Wer mehr Freiheit möchte, könnte an eine begleitete Jugendreise denken. Seriöse Anbieter finden Sie auf der Internetseite des Bundesforums für Kinder- und Jugendreisen (www.bundesforum.de). Eine gute Möglichkeit ist auch eine Kombination aus Familienurlaub und eigener Reise: Die Familie mietet sich eine Ferienwohnung, und die Jugendlichen zelten in der Umgebung. Wenn es dann doch eine Reise auf eigene Faust sein soll, dann lassen Sie die Jugendlichen klein anfangen. Wie wäre es mit einem Städtetrip innerhalb Deutschlands für ein verlängertes Wochenende? So machen die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen für den nächsten Urlaub. Wenn alles gut klappt, können Sie auch über eine Auslandsreise nachdenken. Dafür brauchen Jugendliche übrigens außer dem eigenen Personalausweis auch Ausweiskopien der Eltern sowie eine schriftliche Einverständniserklärung. Ein Handy sowie ein extra Zettel mit wichtigen Telefonnummern sind ebenso selbstverständlich wie genug Geld und eine vorgebuchte und möglichst auch schon bezahlte Unterkunft.

RIESENSCHRITT
Selbstständige Planungen und Reisen bedeuten einen Riesenschritt in Richtung Erwachsenwerden. Teilen Sie bei allen Vor sicht smaßnahmen und Überlegungen die Vorfreude Ihrer Tochter und vertrauen Sie darauf, dass alles gut geht, sie einen schönen Urlaub hat und viel Neues lernt. Reisen bildet … In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Gespräche und Entscheidungen! Übrigens: Mit sechzehn wollte ich mit einer Freundin die holländische Nordseeküste entlangradeln, von Jugendherberge zu Jugendherberge. Zu meinem eigenen Erstaunen erlaubten es meine Eltern. Es wurde eine tolle und unvergessliche Reise …

 

Astrid Zuche ist Apothekerin und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Saarburg.

„Immer seid ihr die Bestimmer!“

Wie viel Mitspracherecht soll ich meinem Kind einräumen? Ab welchem Alter kann ich was erlauben? Wie viel Freiheit ist gut für mein Kind? Antworten von Sonja Brocksieper

Vielen Eltern ist es ein Anliegen, ihre Kinder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Sehr bewusst wollen sie nicht allein bestimmen, wo es langgehen soll. Stattdessen fragen sie die Kinder nach ihrer Meinung und wägen gemeinsam mit ihnen ab. In unserer Gesellschaft hat es einen Wandel gegeben, der sich mittlerweile auch in einem veränderten Erziehungsverhalten zeigt. Die Familienstudie von Tobias Künkler und Tobias Faix („Zwischen Furcht und Freiheit“) hat gezeigt, dass in christlichen Familien die autoritären Strukturen immer mehr zurückgegangen sind und stattdessen Kommunikation und die Wertschätzung des kindlichen Standpunkts eine wichtige Rolle spielen. Kinder werden als gleichwürdige Persönlichkeiten gesehen, die Achtung, Respekt und damit auch ein Mitspracherecht verdienen. Ein Ergebnis der Familienstudie ist, dass 69 Prozent der Eltern ihre Kinder oft oder sehr oft nach ihrer Meinung fragen, nur 3 Prozent tun dies selten. Aber es ist klar, dass diese Mitbestimmung auch ihre Grenzen hat. Denn ohne solche Grenzen gäbe es bei manchen Kindern nur noch Schokolade auf dem Speiseplan, und Kindergartenkinder würden ihr Bedürfnis erfüllen, ein eigenes Smartphone zu besitzen. Wie schaffen Eltern also den Spagat zwischen Mitspracherecht und klaren Vorgaben?

WACHSENDE MITBESTIMMUNG
Zunächst ist es hilfreich, wenn sich Eltern Gedanken darüber machen, welche Ziele sie in der Erziehung ihrer Kinder haben. Sicherlich wünscht sich jede Mutter und jeder Vater, dass ihre Kinder einmal das Elternhaus als eigenständige Persönlichkeiten verlassen, die in der Lage sind, vernünftige und reife Entscheidungen zu treffen. Aber diese Selbstständigkeit müssen Kinder im Laufe der Familienzeit erst mal lernen und einüben. Kommt ein Baby auf die Welt, ist es zunächst absolut hilfsbedürftig und benötigt die verlässliche Fürsorge der Bindungspersonen. Die elterliche Kontrolle und Einflussnahme sind zu Beginn des Lebens also stark ausgeprägt, müssen aber mit der Reifung des Kindes nach und nach abnehmen. Schritt für Schritt erlangt der kleine Mensch neue Fähigkeiten, entdeckt seinen eigenen Willen und möchte Dinge allein tun. Die meisten Eltern erleben das sehr einschneidend in der so genannten Trotzphase, wenn ihr Kind die Worte „nein“ und „ich“ entdeckt. Dieser Selbstbehauptungstrieb ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, den die Eltern begleiten und in gute Bahnen lenken sollten. In dieser Zeit braucht das Kind die Erfahrung, dass der eigene Wille wünschenswert ist. Deswegen ist es wichtig, dass die Eltern die Bedürfnisse und Gefühle ihrer Kinder ernst nehmen, gleichzeitig aber auch vermitteln, dass die eigenen Bedürfnisse nicht das Maß aller Dinge sind: „Jetzt bist du richtig sauer, dass du nicht die ganze Schokolade haben darfst. Das verstehe ich. Aber Sophie möchte auch was von der Schokolade essen, und deswegen teilen wir jetzt.“ Im Laufe der Kindheit und der Teenagerjahre müssen die Eigenständigkeit und Selbstkontrolle des Kindes immer mehr zunehmen. Je älter die Teenager werden, desto mehr sind sie in der Lage, abzuwägen und reife Entscheidungen zu treffen. Genau das können Eltern fördern, indem sie überwiegend eine beratende und begleitende Funktion übernehmen. Und das bedeutet auch, dass das Mitbestimmungsrecht in der Familie unbedingt mehr Platz einnehmen muss. Schreiben Eltern ihrem fünfzehnjährigen Teenager immer noch vor, wann er abends ins Bett gehen muss, ist die Einflussnahme zu groß. Er kann nicht selbst die Erfahrung machen, welche Auswirkungen es hat, wenn er bis spät in die Nacht chattet.

EIN GESUNDES MASS
Leider gibt es keine Patentantwort auf die Frage, in welchem Alter wie viel Mitbestimmungsrecht sinnvoll ist. Welche Grenze wann gesetzt wird, bleibt eine individuelle Entscheidung, die von der Lebenssituation, von den persönlichen Werten und vom Temperament und der Reife des Kindes abhängt. Der Familientherapeut Achim Schad gibt folgenden Ratschlag: „Beim Ermessen von Entscheidungsspielräumen für Kinder sollte nach dem Motto verfahren werden: So viel Mitbestimmung wie möglich, so viel elterliche Entscheidung wie nötig.“ Auf dieser Grundlage sollten sich Eltern immer wieder die Frage stellen: Führen meine Erziehungsmaßnahmen in größere Eigenständigkeit, oder zu größerer Abhängigkeit oder in die Überforderung? Das Mitspracherecht muss ein gesundes Maß haben. Auf der einen Seite sollten Eltern ihren Kindern viel zutrauen und sie altersangemessen in ihrer Eigenständigkeit bestärken. Auf der anderen Seite können Kinder aber noch nicht auf einen so großen Erfahrungsschatz wie Erwachsene zurückgreifen. Deshalb brauchen sie einen Rahmen, in dem sie ohne Überforderung oder Verunsicherung lernen können. Einige Beispiele sollen deutlich machen, wie eine angemessene Mitbestimmung aussehen kann: In der Grundschulzeit wird eine feste Mediennutzungszeit für eine Woche festgelegt. Das Kind kann entscheiden, ob es diese Zeit am Computer oder vor dem Fernseher verbringt und wie die Medienzeiten innerhalb der Woche verteilt werden. Bei einem Kindergartenkind entscheiden die Eltern, ob es im Winter ein Kleid oder eine warme Hose anzieht. Das Kind kann aber mitbestimmen, welche Hose es anzieht. Die Eltern bestimmen, welche Lebensmittel auf dem Tisch stehen, das Kind darf sich aus diesem Angebot sein Frühstück zusammenstellen. Geht die Mutter mit ihrer Teenagertochter shoppen, ist ein Budget festgelegt. Die Tochter kann entscheiden, ob sie sich die teure Markenhose kaufen möchte, dann aber auf ein Paar neue Schuhe verzichten muss.

IMMER MEHR VERANTWORTUNG
Es ist hilfreich, die Mitbestimmung eines Kindes an die Übernahme von Verantwortung zu knüpfen. Ein Vorschulkind trägt zunächst für seinen eigenen kleinen Lebensraum Verantwortung. Dazu gehört, selbst an das Zähneputzen zu denken, die Spielsachen wegzuräumen und selbstständig zu essen. Wird das Kind älter, bekommt es mehr Verantwortung: kleine Aufgaben im Haushalt, die Versorgung des Haustiers, das selbstständige Erledigen der Hausaufgaben und ähnliche Pflichten. Je mehr Verantwortung ein Kind übernimmt, desto mehr wächst auch das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen. Hat ein Kind die Aufgabe übernommen, ein Mittagessen zu kochen, kann man ihm die Entscheidung überlassen, was auf dem Tisch stehen soll. Mit den Aufgaben wächst das Mitbestimmungsrecht und somit auch der Freiraum, eigene Erfahrungen zu machen.

GRENZEN DER MITBESTIMMUNG
Sobald die eigene Gefährdung im Raum steht, ist es notwendig, die Mitbestimmung zu begrenzen. Niemand würde sein dreijähriges Kind an einer viel befahrenen Straße allein laufen lassen, auch wenn das Kind auf sein Mitbestimmungsrecht pocht. Außerdem kann ein Kind durch zu viel Freiheit überfordert werden. Zum Beispiel wünschen sich viele Kinder spätestens zum Wechsel auf die weiterführende Schule ein Smartphone. Stellen Eltern ihrem Fünftklässler nun ein internetfähiges Handy zur Verfügung mit dem Kommentar „Aber spiel nicht so lange“, ist das weniger ein Zeichen von angemessenem Mitspracherecht als von grober Fahrlässigkeit. Die Freiheit hat auch dann eine Grenze, wenn die Rechte anderer verletzt werden. Rücksichtnahme, Teamfähigkeit und Beziehungsfähigkeit sind wichtige Kompetenzen, die Kinder im engen Zusammenleben in der Familie erwerben können. Kinder sind Teil einer Gemeinschaft und müssen deswegen auch lernen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse hin und wieder zurückstellen müssen.

EIGENE ENTSCHEIDUNGEN
Eine zentrale Aussage der oben genannten Familienstudie ist, dass Eltern, gerade im Hinblick auf die Glaubenserziehung ihrer Kinder, in einem Dilemma stecken: Sie wollen, dass sich ihre Kinder frei für den Glauben entscheiden, und gleichzeitig ist der christliche Glaube für sie alternativlos. Fakt ist, dass Eltern den Glauben ihrer Kinder nicht „machen“ können, und diese Spannung sollten sie aushalten können. Sie können Grundlagen schaffen, Angebote machen und vorleben. Aber je älter die Kinder werden, desto mehr müssen Eltern zurücktreten und akzeptieren, wenn die Kinder Entscheidungen treffen, die sie nicht gut finden. Einen Teenager in die Jugendgruppe oder in den Gottesdienst zu zwingen, ist äußerst schwierig, auch wenn die Not und Sorge der Eltern verständlich ist. Äußert ein zwölfjähriges Kind dagegen, dass es sonntags lieber ausschlafen will, ist es angemessen, wenn Eltern den Entscheidungsspielraum ihres Kindes einschränken. Ein Kompromiss kann sein, dass das Kind an einem Sonntag im Monat „frei“ hat. Bei ihren sechzehn- oder siebzehnjährigen Jugendlichen können Eltern nur noch Empfehlungen aussprechen und ihnen in erster Linie auf der Beziehungsebene begegnen. Darüber hinaus können sie ihr Kind im Gebet immer wieder vor Gott bringen. Letztlich sind Kinder ihren Eltern nur für eine begrenzte Zeit anvertraut und müssen als erwachsene Söhne und Töchter auf allen Ebenen ihre eigenen Entscheidungen treffen.

 

Sonja Brocksieper ist Diplom-Pädagogin und arbeitet für das Kindergottesdienstmaterial SevenEleven und Team.F. Sie lebt mit ihrer Familie in Remscheid, www.sonja-brocksieper.de.

 

 

Buchtipp: Dieser Artikel ist ein gekürzter Auszug aus dem Buch „Frei erziehen – Halt geben“ (SCM R. Brockhaus), das von Tobias Künkler, Tobias Faix und Damaris Müller herausgegeben wird. Es enthält zahlreiche Artikel unterschiedlicher Autorinnen und Autoren zur christlichen Erziehung.

 

Rauchverbot?

„Unser Sohn (17) raucht seit einiger Zeit. Wir könnten es ihm ja verbieten, aber ist das sinnvoll? Er würde es dann doch wahrscheinlich heimlich machen.“

Bei einem 17-Jährigen mit erzieherischen Maßnahmen eine Verhaltensänderung herbeiführen zu wollen, ist in der Regel wenig zielführend. Im späten Jugendalter sollte der größte Teil der Erziehungsarbeit abgeschlossen sein und die Entscheidungsfreiheit des jungen Menschen im Vordergrund stehen. Verbote sind jetzt einfach nur noch sehr bedingt möglich und treiben meistens in die Heimlichkeit.

NICHT WEGSEHEN!
Das heißt aber nicht, dass Sie als Eltern hier einfach nur wegsehen und ihren Sohn sich selbst überlassen sollten. Es ist durchaus angemessen, wenn Sie Ihre Bedenken zum Thema Rauchen äußern. Fakt ist, dass laut Jugendschutzgesetz Jugendliche unter 18 Jahren weder Zigaretten kaufen, noch in der Öffentlichkeit rauchen dürfen. Das gilt auch für EZigaretten und E-Shishas. Darauf können Sie sich als Eltern berufen und klar aussprechen, dass Sie nicht möchten, dass Ihr Kind raucht. Reden Sie mit Ihrem Sohn sachlich und ruhig über dieses Thema und fragen Sie ihn nach seinen Beweggründen, ohne dabei Druck aufzubauen. Natürlich kann es dann trotzdem sein, dass Ihr Sohn weiterraucht. Aber es macht einen Unterschied, ob er das mit Ihrem Wohlwollen tut oder nicht. Sicherlich ist Ihre Sorge darin begründet, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und ein Suchtpotential mitbringt. Und diese Sorge ist nachvollziehbar. Aber wie bei so vielen Themen liegt die Verantwortung mehr und mehr bei Ihrem Sohn selbst. Es ist sein Körper und sein Leben. Diese Spannung müssen Eltern aushalten.

KLARE REGELN
Auch wenn es keinen Sinn macht, Ihrem Sohn das Rauchen an sich zu verbieten, ist es trotzdem absolut angemessen, dass es in Ihrem Haus Regeln gibt, die Sie bestimmen und an die er sich halten muss. Sogar dann, wenn Ihr Sohn schon 18 ist. Wenn Sie nicht möchten, dass er im Haus oder in seinem Zimmer raucht, sollten Sie darauf bestehen und dies klar kommunizieren. Gerade wenn jüngere Geschwister mit im Haus leben, ist das wichtig, damit diese erleben, dass Regeln nicht willkürlich sind. Hält sich Ihr Sohn nicht an die Absprache, können auch Konsequenzen angemessen sein. Das ist auch im realen Leben nicht anders. Am Arbeitsplatz oder im Restaurant darf zum Beispiel auch nicht geraucht werden. Und hält sich ein Arbeitnehmer nicht an das Rauchverbot, kann es zu einer Abmahnung kommen. Genauso brauchen sich Eltern nicht zu scheuen, klar zu sein und Konsequenzen einzusetzen. Wen sich ihr Sohn nicht an die Regeln hält, muss er damit rechnen, dass er das eine oder andere Privileg verliert. Das kann aber nur funktionieren, wenn grundsätzlich eine gute Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Sohn besteht. Je besser die Beziehung zu Ihrem Sohn ist, desto leichter wird er auch diese Regel akzeptieren können. Ist die Beziehung allerdings grundlegend belastet, kann das Thema Rauchen zum zentralen Kampfthema werden. Dann ist es ratsam, in erster Linie in die Beziehung zu investieren, vielleicht sogar mit professioneller Hilfe.

Sonja Brocksieper ist Diplom-Pädagogin, arbeitet in der Redaktion von SevenEleven und ist Mitarbeiterin von Team.F. Sie lebt mit ihrer Familie in Remscheid. www.sonja-brocksieper.de

365 Tage ohne …

Family-Autorin und Bloggerin Priska Lachmann hat ein Jahresprojekt gestartet: 365 Tage ohne Kleidung shoppen. Was anderen nicht schwer fallen würde, ist für sie eine Herausforderung: „Ich war und bin ein echter Fashion Junkie. Mein Kleiderschrank ist brechend voll. Viele Kleider habe ich nur zweimal getragen, manche gar nicht“, beschreibt sie ihre Situation. „Es gefällt mir nicht, dass ich so viel kaufe und die Sachen nicht richtig wertschätzen kann. Ich liebe Kleidung, aber ich will nicht, dass sie meinen Wert und mein Portemonnaie diktiert.“ Deshalb hat sich Priska Lachmann einen Radikalschnitt verordnet: Ein Jahr lang wird sie keine Kleidung für sich kaufen. Und sie will sich schlau machen, wie sie sich fair und trotzdem modebewusst kleiden kann. „Ich möchte nicht mehr ‚fast fashion‘ kaufen, sondern ‚fair trade‘. Ich möchte mir bewusst werden, wer meine Kleidung gemacht hat.“

Priska Lachmanns Projekt läuft unter dem Hashtag #365tageohne und kann bei Instagram und Facebook verfolgt werden. Oder in ihrem Blog leipzigmama.com. Das Projekt hat auch andere Frauen inspiriert. Die Bloggerin Kristin Kahmeier (piexsu.de) hat ein Nähprojekt gestartet: Ein Jahr lang will sie keine Kleidung kaufen, sondern nur selbst nähen. Aus dieser Initiative ist eine Facebook-Gruppe entstanden, der sich innerhalb von fünf Tagen 100 Menschen angeschlossen haben. Es hat sich eine Art Challenge unter Näh-Bloggerinnen entwickelt. Da wird das Halfter fürs Pony nicht gekauft, sondern genäht.

Was wäre eine Challenge, die dich herausfordert?