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Eltern fragen sich: Wie sollen sie den ersten Geburtstag des Kindes feiern?

Braucht ein Einjähriger schon Geschenke? Und macht eine Geburtstagsfeier in dem Alter überhaupt Sinn? Pädagogin Stefanie Diekmann gibt Antworten.

„Mein Sohn Jonas wird bald ein Jahr alt. Natürlich wollen wir seinen ersten Geburtstag feiern, aber muss das gleich mit einer Mottoparty sein? Was gibt es für Alternativen?“

Der erste Geburtstag ist der Übergang vom Baby zum Kleinkind. Unweigerlich drängen sich bei den Eltern an diesem Tag Erinnerungen an die Geburt und das erste Lebensjahr auf. Viele Eltern wollen diesen Tag bewusst mit ihrem Sprössling feiern.

Babys spüren, dass es um sie geht

Eine Party ist keinesfalls zwecklos, auch wenn sich Ihr Baby später tatsächlich nicht bewusst daran erinnern wird. Einjährige haben, anders als wir Erwachsene, noch kein Ich-Bewusstsein. Ihr Erinnerungsvermögen ist somit noch nicht ausgereift. Sie sind aber durchaus in der Lage, die Aufmerksamkeit, die ihnen durch die Feier und die Gäste zuteil wird, zu bemerken. Babys können also durchaus spüren, dass sie der Grund für die Party sind.

Ein weiterer Grund, den ersten Geburtstag zu feiern, ist, Rituale einzuführen und damit das Familienleben zu gestalten. Eltern können beispielsweise einen Geburtstagstisch mit Kerzen, Blumen und Kuchen dekorieren oder die Haustür schmücken als sichtbares Zeichen: Hier hat jemand Geburtstag! Mit einem Foto im immerselben Türrahmen kann am ersten Geburtstag begonnen werden – dies ergibt eine tolle Fotostrecke zum 18. Geburtstag.

Geschenke begrenzen

Geschenke als Ausdruck von Liebe können schnell zu einem nicht zu bewältigenden Berg werden. Aber keine Sorge: Eltern haben die Möglichkeit, Ideen zu äußern. Nützlich dafür ist eine Einladung in Kartenform oder per Mail, in der sie zum einen ihre Erwartungen an den Tag (ob sie lieber mit bunter Kaffeetafel am Tag des Geburtstages oder mit einem Frühstück am folgenden Wochenende feiern möchten) und zum anderen Geschenkideen formulieren können.

Wie wäre es, wenn Sie den Gästen vorschlagen, jedes Jahr ein Teil zu einer dadurch immer größer werdenden Sammlung beizusteuern, zum Beispiel Spieltiere, Bücher oder Holzeisenbahnschienen? Auch immaterielle Geschenke wie eine Spende für Kinder ohne Geschenke im Überfluss (zum Beispiel: geschenke-der-hoffnung.org) sind eine schöne Idee.

Gemeinsam zurückerinnern

Übrigens: Auch das Zurückerinnern an das vergangene Lebensjahr ist ein wichtiger Moment vor dem Geburtstagstrubel. Eltern können dafür (gemeinsam mit ihrem Kind) am Vorabend des Geburtstages anhand von Fotos ihren Herausforderungen und Genusssmomenten des vergangenen Lebensjahres auf die Spur kommen.

Bei allem Auswerten, eins bleibt: Es ist ein Geschenk, miteinander auf dem Weg zu sein und die Persönlichkeit des Kindes reifen zu sehen. In diesem Sinne: Happy Birthday, kleiner Schatz!

Stefanie Diekmann ist Diplom-Pädagogin und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ingelheim am Rhein.

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  1. 3-5 - Family sagt:

    […] Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob auch keiner zu kurz kommt. Der Gedanke, dass die Kinder bei nasskaltem Wetter im Zimmer hocken müssen, kann dabei zusätzlich stressen. Aber: nur Mut! Auch im Januar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss. Hier einige Ideen: […]

  2. […] Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob auch keiner zu kurz kommt. Der Gedanke, dass die Kinder bei nasskaltem Wetter im Zimmer hocken müssen, kann dabei zusätzlich stressen. Aber: nur Mut! Auch im Januar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss. […]

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