Freunde feiern gemeinsam Weihnachten. Symbolbild: Getty Images / AleksandarNakic / Getty Images E+

Freude teilen: So wird Weihnachten mit Nachbarn ein Erfolg

Für die meisten Menschen ist Weihnachten ein Familienfest. Doch es gibt auch Menschen, die nicht im Kreis der Familie feiern können. Wie wäre es mit einem Fest für Nachbarn und Freunde? Einige Anregungen gibt die Pädagogin Stefanie Böhmann.

An Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu, wie sie in der Bibel berichtet wird. Nach der Überlieferung  gab es aber für Jesus keine familiäre Welcome-Party im trauten Kreis mit Mama, Papa und vielleicht Oma und Opa. Sondern es kamen ziemlich bald Hirten und Weise von weither. Deshalb war und ist es auch uns als Familie immer wieder wichtig, Weihnachten nicht nur als Fest der Familie zu feiern, sondern unsere Freude über den Geburtstag von Jesus auch mit anderen zu teilen. So haben wir auch schon eine Hausweihnacht gefeiert.

Facettenreiche Angebote

Besonders gut umzusetzen ist diese Aktion natürlich, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Sie ist aber auch abwandelbar in ein weihnachtliches Straßenfest, wenn man in einem Einfamilienhaus wohnt. Für unsere Hausweihnacht haben wir einen Aushang im Eingangsbereich gemacht und dazu eingeladen. In einem Jahr war es eine Adventsaktion und im anderen Jahr haben wir es direkt an Weihnachten veranstaltet.

In beiden Fällen gibt es unterschiedliche Bausteine, die man einbauen kann, denn Jesus hat es sich auch nicht leicht gemacht. Seine Geburt war eine Sensation für Hirten und Könige. Selbst der Herrscher Herodes hat davon Wind bekommen und sich mächtig darüber aufgeregt. Deshalb ist es schön, wenn unsere Angebote auch möglichst viele ansprechen.

Wir haben erst mal eine Zeit gehabt, in der jeder etwas mit einem kleinen Tischchen vor seine Haustür gestellt hat, zum Beispiel die leckersten Plätzchen, Kinderpunsch oder eine kleine, kurze Bastelidee (Sterne falten oder schneiden, ein Weihnachtslicht herstellen, eine Weihnachtskugel beschriften, was Weihnachten für mich bedeutet …). Plötzlich war auf den Haustreppen viel los, es wurde munter geredet, gekaut und gebastelt. Es war ein reges und fröhliches, weihnachtliches Treiben!

Inbrunst und Freude

Nach circa einer Stunde versammelten sich alle auf der Treppe vor unserer Haustür. Mithilfe eines Bilderbuches habe ich die Weihnachtsgeschichte erzählt. Große, runde Kinderaugen hörten gebannt zu. An Weihnachten eignet sich natürlich die Weihnachtsgeschichte am besten, aber gerade für eine Hausgemeinschaft ist auch die Geschichte „Ein großer Tag für Vater Martin“ sehr eindrücklich. Danach haben wir zusammen Weihnachtslieder gesungen. Die Kinder, die ein Musikinstrument spielen konnten, haben es geholt und mitgespielt. Auch wenn die Töne vielleicht nicht immer gerade waren, an Inbrunst und Freude hat es nicht gefehlt.

Danach ist jeder fröhlich an den heimischen Tannenbaum gegangen und hat Geschenke ausgepackt. Aber wir wussten ganz sicher: An diesem Tag hatten alle unsere Nachbarn die Gelegenheit, an Jesu Geburtstagsparty teilzunehmen und von seiner Geburt zu hören. Keiner musste allein und traurig in seiner Wohnung sitzen. Wir können die Hausweihnacht deshalb sehr empfehlen. Sie zwingt niemandem etwas auf, aber die Weihnachtsbotschaft ist enthalten und wird weitergegeben. Außerdem verbindet das gemeinsame Feiern alle Nachbarn zu einer fröhlichen Gemeinschaft.

Stefanie Böhmann ist Pädagogin und individualpsychologische Beraterin. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.