Symbolbild: Unsplash / Mateus Campos Felipe

Internetexpertin informiert: Diesen Einfluss können Influencer auf Jugendliche haben

Influencer sind die neuen Stars, sagt Klicksafe-Referentin Nadine Eikenbusch. Doch manche von ihnen können einen negativen Einfluss auf Kinder haben.

Warum sind Influencer so erfolgreich bei Jugendlichen?

Nadine Eikenbusch: Influencer sind Vorbilder und Stars. Im Gegensatz zu Idolen, die wir früher hatten, sind sie, obwohl sie so bekannt sind, viel nahbarer und greifbarer, fast wie Freunde. Man kann ihnen rund um die Uhr dabei zusehen, was sie machen. Man kann sogar Kontakt zu ihnen aufnehmen, sie liken oder Kommentare schreiben.

Allerdings antwortet kaum einer darauf …

Ja, man kann praktisch keine Rückfragen stellen oder gar diskutieren, wenn man mal anderer Meinung ist. Und das ist das Problem: Influencer besitzen ein Meinungsmonopol. Weil sie so beliebt sind, kommen viele Teenager vermutlich auch gar nicht erst auf die Idee, das, was sie sagen, zu hinterfragen. Das wird schwierig, wenn es um Meinungsbildung oder Schönheitsideale geht. Weibliche Influencer zum Beispiel sind häufig leicht bekleidet, haben lange Haare, sind super durchtrainiert und schlank – das spricht junge Mädchen an. Preisen sie dann noch irgendwelche Beautyprodukte an, werden diese häufig nachgekauft, im Glauben, der Influencerin so näher zu sein oder genau so schön und beliebt zu werden wie sie.

Auf Veränderungen achten

Wann sollten sich Eltern Sorgen machen?

Wenn sie merken, dass das Kind sich verändert, es zum Beispiel vorher lebenslustig war, anstandslos gegessen hat und nun depressiv wirkt oder stark auf die Ernährung achtet, weil es abnehmen will. Wenn das Taschengeld ständig für Beautyprodukte oder Klamotten draufgeht oder wenn Meinungen angenommen werden, die extrem sind und früher nicht präsent waren. Und natürlich, wenn zu viel Zeit mit dem Influencer verbracht wird.

Wie können Eltern eingreifen?

Es ist wichtig, dass man es nicht von oben herab macht, sondern das Kind in die Expertenrolle setzt, es fragt, welchen Influencern es folgt und warum es sie toll findet, also wirkliches Interesse zeigt. Fragen Sie, was für Gefühle die vielen Posts auslösen: Machen sie glücklich oder eher unzufrieden? Influencer sollten einem ein gutes und kein schlechtes Gefühl vermitteln. Reflektieren Sie auch zusammen über Influencer-Marketing: Influencer präsentieren nicht deshalb ständig Produkte, weil sie sie toll finden, sondern weil sie Markenkooperationen haben und Geld dafür bekommen. Es ist bestimmt auch nicht immer alles cool als Influencer: Es steckt viel Arbeit dahinter. Sie müssen immer präsent sein, viel von sich zeigen und haben gar keine Intimsphäre.

Body Positivity als Thema

Gibt es auch gute Beispiele?

Es gibt viele Influencer, die sich politisch stark machen und zwar in eine gute Richtung: „Fridays For Future“ und die ganze Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsthematik beispielsweise werden stark von Influencern angetrieben. Viele setzen sich auch für Body Positivity ein, also dafür, dass es okay ist, wenn der Körper nicht perfekt ist. Auch andere Themen, wie Mobbing oder Mental Health werden thematisiert. Das kann hilfreich für Jugendliche sein, die sich in einer Problemsituation befinden.

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