„Kinder brauchen gute Musik“
Ein Interview mit Daniel Jakobi, Vater, Schlagzeuger und Produzent der „Feiert Jesus! Kids“-CDs.
Machen Sie als Familie zusammen Musik?
Jacobi: Musik ist ein natürlicher Bestandteil unseres Familienalltags. Wir hören gern und viel Musik zu Hause und im Auto. Eine „Familienband“ haben wir zwar nicht, aber unsere beiden Kinder – acht und drei Jahre alt – spielen Klavier und Schlagzeug und singen gerne. Sie schnappen sich auch gern ihre Ukulelen und schrammeln einfach drauf los. Dann gibt es öfters Konzerte für Papa und Mama. Das sind sehr spielerische, Spaß-motivierte Aktionen. Manchmal spiele ich auch Cajon und übe ein bisschen mit meiner Tochter am Klavier. Aber wir haben keine festen „Musikrituale“. Für mich ist eher wichtig, dass man Kindern neben der Möglichkeit, selbst zu musizieren, auch gute Musik zum Hören anbietet.
Was ist für Sie denn „gute“ Musik?
Damit meine ich Musik, die mit Herz gemacht ist und nicht nur schnell produziert wurde. Ich finde auch wichtig, dass Kinder einen Höreindruck von live gespielter Musik mitbekommen. Dass man sie auch mal zum Konzert mitnimmt, wo sie sehen und hören, was passiert, wenn Leute Instrumente spielen und live singen. Gerade Musik für Kinder sollte immer einen hohen Qualitätsanspruch haben.
Ist es denn sinnvoll, die Kinder zur musikalischen Früherziehung oder zum Instrumentalunterricht in die Musikschule zu schicken?
Ja, absolut. Es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, was das Musizieren für die Entwicklung der Kinder bringt. Mal abgesehen davon, dass es toll ist, ein Instrument spielen zu können.
Und wenn das Kind nach ein paar Monaten keine Lust mehr hat und nicht üben will?
Ich denke, das sind ganz normale Phasen, die immer auftreten, wenn man sich mit einer Herausforderung längere Zeit beschäftigt. Aber das ernsthafte Erlernen eines Instruments bringt es auch mit sich, dass man Disziplin übt. So lernen die Kids, langfristige Ziele nicht aus den Augen zu verlieren – auch über Durststrecken hinweg. Es muss klare Abmachungen geben: Unsere Tochter wollte zum Beispiel aus eigenem Antrieb Klavier spielen. Sie hat aber mittlerweile auch öfter Durststrecken beim Üben. Sie möchte dann gern mit einem neuen Instrument anfangen. Wir haben mit ihr aber vereinbart, dass sie während der Grundschulzeit bei ihrer ersten Wahl – dem Klavier – bleibt. Danach können wir gemeinsam weitersehen. In diesen Durststrecken sind gemeinsames Üben und viel Ermutigung entscheidende Hilfsmittel. Kleine Erfolge feiern und große Ziele in kleine Pakete verpacken! Kleine Konzerte oder Vorspiele können auch motivieren.
Wie können Eltern denn ihre Kinder motivieren, wenn sie selbst keinen Zugang zur Musik haben?
Kinder kann man leicht zum Musizieren motivieren, wenn sie anderen beim Musizieren zuschauen und zuhören. Vielleicht hilft dabei ein Tag der offenen Tür bei der örtlichen Musikschule, ein Konzert oder das Reinschnuppern in den Kinderchor der Kirchengemeinde. Wir sollten auch unsere Gottesdienste als Möglichkeit, Musik zu erleben, für die musikalische Prägung unserer Kinder nicht unterschätzen. Wenn mein Kind schon musiziert und ich es durch eine Durststrecke begleiten möchte, dann wirken Lob und Anerkennung oft Wunder. Das kann ich auch ohne besondere eigene musikalische Bildung leisten.
Instrumente lernen ist die eine Seite der Musik, Singen die andere…
Beim Singen ist der Vorteil, dass du immer Worte hast und diese Worte eine Botschaft haben. Kinder prägen sich Inhalte übers Singen sehr gut ein. Obwohl Singen nicht meine größte Leidenschaft ist, singe ich doch gerne mit meinen Kindern – vor allem abends am Bett oder im Auto. Ich merke, dass bei meinen Kindern in bestimmten Situationen Lieder aufkommen, die wirklich passen. Unser Sohn saß mit zweieinhalb Jahren hinten im Auto. Meine Frau hatte sich verfahren und war ein bisschen ratlos. Plötzlich sang er ein Lied von einer „Feiert Jesus! Kids“-CD: „Du bist immer bei mir, Jesus“. Das ist cool, gerade für Eltern, die ihren Kindern etwas von ihrem Glauben weitergeben wollen.
Haben die „Feiert Jesus! Kids“- Lieder eine spezielle Botschaft?
Das würde ich nicht sagen. Das „Feiert Jesus!“-Label umfasst ja im Wesentlichen Lobpreismusik, aber im Kindersegment fassen wir das etwas weiter. Wir haben auf der neuen CD zum Beispiel einen Rap, der die Noahgeschichte erzählt. Oder wir nehmen Lieder mit hinein, die sich stark am Alltag der Kinder, an Spiel- oder Schulsituationen orientieren und die Brücke von dort zum kindlichen Glauben schlagen. Diese Bandbreite der Songs und die Tatsache, dass alle Lieder komplett von Kindern gesungen werden, macht sicherlich einen großen Teil des Charmes der „Feiert Jesus! Kids“-Reihe aus.
Interview: Bettina Wendland
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