Mein Sohn raucht
„Unser Sohn (16) hat mit dem Rauchen angefangen. Während er am Anfang wohl nur auf Partys oder im Beisein seiner Kumpels mal eine gequalmt hat, macht er es jetzt jeden Tag. Abgesehen davon, dass ich Rauchen überhaupt nicht mag, habe ich Sorge, dass er seine Gesundheit dadurch ruiniert. Was kann ich tun?“
„Unser Sohn (16) hat mit dem Rauchen angefangen. Während er am Anfang wohl nur auf Partys oder im Beisein seiner Kumpels mal eine gequalmt hat, macht er es jetzt jeden Tag. Abgesehen davon, dass ich Rauchen überhaupt nicht mag, habe ich Sorge, dass er seine Gesundheit dadurch ruiniert. Was kann ich tun?“
Das Rauchen übt eine starke Faszination auf Jugendliche aus. Über viele Jahrzehnte hat die Tabakindustrie ein Raucher-Image aufgebaut, das für Unabhängigkeit, Rebellion und Freiheit steht. Dies ist für Jugendliche, die sich während der Pubertät in einem Prozess der Abnabelung befinden, ein Bild, mit dem sie sich gern identifizieren. Aber auch das soziale Umfeld und Vorbilder wie die Eltern beeinflussen eine mögliche Raucherkarriere stark. In Deutschland ist das Rauchen für Jugendliche unter 18 Jahren allerdings verboten. In der Schweiz, abhängig vom Kanton, ist es auch erst ab 16 bzw. 18 Jahren erlaubt.
Eltern sind entscheidend
Studien zeigen, dass Eltern einen Einfluss auf das Rauchverhalten ihrer Sprösslinge haben. Eine klare, ablehnende Haltung gegenüber dem Rauchen ist entscheidend. Diese Grundeinstellung ist sogar dann zielführend, wenn die Eltern selbst rauchen.
Merkt man, dass das Kind raucht, sollte man das Gespräch suchen. Am besten funktioniert das, wenn man seinen Sprössling nicht überrumpelt, sondern einen ruhigen Moment abwartet. Während des Gesprächs sollten Sie Ihrem Kind klar vermitteln, dass Sie nicht wollen, dass es raucht: „Du bist mir wichtig. Ich wünsche mir, dass du gesund bleibst. Deshalb möchte ich, dass du mit dem Rauchen aufhörst.“ Bleiben Sie bei Ihrer Haltung und wiederholen Sie diese, auch wenn diese möglicherweise nicht auf offene Ohren stößt. Im Gespräch sollten Sie Ihr Kind mit seiner eigenen Meinung ernst nehmen, nicht abwerten und keine langen Monologe führen.
Sie können Ihr Kind außerdem über die Folgen des Rauchens aufklären und mit Fehlannahmen aufräumen. Oftmals glauben vor allem Mädchen irrtümlicherweise, man bliebe schlank, wenn man raucht. Man kann außerdem erklären, dass Nikotin in eine psychische und körperliche Abhängigkeit führt, was nicht viel mit Unabhängigkeit zu tun hat, wie es Jugendliche glauben.
Entwöhnung per Smartphone
Anschließend sollten Sie klare Regeln aufstellen. Erlauben Sie Ihrem Kind nicht, zu Hause zu rauchen. Bleiben Sie konsequent und sagen Sie, was Sie möchten, auch wenn Sie hier mit Konflikten rechnen müssen. Vermeiden Sie jedoch Strafen, Schuldzuweisungen und Vorwürfe, um Ihr Kind nicht in eine Verteidigungshaltung zu drängen.
Kommunizieren Sie Ihrem Kind, dass Sie es unterstützen: „Ich freue mich sehr, wenn du die Entscheidung triffst, nicht mehr zu rauchen, und werde dir helfen, so gut ich kann.“ Benötigt ihr Jugendlicher Hilfe, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Sie in Anspruch nehmen können. Eine niederschwellige Möglichkeit ist die Durchführung eines medizinisch fundierten Nichtraucher-Kurses zur unkomplizierten Durchführung auf dem Handy von NichtraucherHelden.de. Dieses Programm kann vom Arzt per Rezept verschrieben werden.
Dr. Maddalena Angela Di Lellis ist freie Autorin und Medizinprodukteberaterin bei NichtraucherHelden. Sie lebt mit ihrer (bisher rauchfreien) Familie in Tübingen.