Beiträge

Immer mehr Pickel

„Mein Sohn (13) bekommt immer unreinere Haut. Ich habe das Gefühl, dass er sich nicht richtig darum kümmert und befürchte, dass er gehänselt wird, wenn es so weitergeht. Wie kann ich ihm helfen und was kann man bei unreiner Teenager-Haut unternehmen?“

„Mein Sohn (13) bekommt immer unreinere Haut. Ich habe das Gefühl, dass er sich nicht richtig darum kümmert und befürchte, dass er gehänselt wird, wenn es so weitergeht. Wie kann ich ihm helfen und was kann man bei unreiner Teenager-Haut unternehmen?“

Bei Ihrem Sohn liegt wahrscheinlich eine pubertätsbedingte Akne vor. Die Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen weltweit und tritt meistens ab dem Zeitpunkt der Pubertät auf. Zunächst einmal sollten Sie sich keine allzu großen Sorgen machen. Ihr Sohn ist mit diesem Problem nicht allein, denn fast 80 Prozent aller Teenager neigen zu unreiner Haut.

Das ist vor allem auf die hormonelle Veränderung während der Pubertät zurückzuführen. Im Teenageralter entwickeln die Sexualorgane vermehrt verschiedene Hormone, unter anderem auch Androgene. Ein Beispiel ist das männliche Sexualhormon Testosteron, welches unter anderem für das Wachstum der Körperbehaarung verantwortlich ist oder bei Jungen den Stimmbruch auslöst.

Aknenarben durch Pickel vermeiden

Die Androgene regen die Talgproduktion der Haut an, wodurch es bei Teenagern während der Pubertät häufig zu Unreinheiten und Pickeln im Gesicht und/oder auf der Rückenpartie kommt. Mit der richtigen Pflege und medizinischen Behandlung kann das Ausmaß der Akne glücklicherweise enorm gemildert werden. Das ist vor allem wichtig, um sogenannte „Aknenarben“ zu vermeiden, die häufig dann entstehen, wenn es zu Entzündungen kommt und diese nicht richtig behandelt werden.

Es ist wichtig, dass Sie hier, am besten gemeinsam mit Ihrem Kind, eine geeignete Pflegeroutine entwickeln und im besten Fall auch ein Auge darauf behalten, dass diese entsprechend durchgeführt wird. Um langfristige Erfolge zu erzielen, ist es essenziell, diese Routine konsequent durchzuführen und nicht abzubrechen, auch wenn Besserungen zu erkennen sind, sonst kann es zu einem Rückfall und einem erneuten Ausbruch der Akne kommen.

Worauf Sie bei Pflegeprodukten achten sollten

Es gibt unzählige Produkte zur Behandlung von Aknehaut. Bei der Auswahl sollten Sie einige Dinge beachten. Aknehaut neigt dazu, eher fettig zu sein, weswegen eher „leichte“ statt fettende Produkte verwendet werden sollten, die die Haut nicht noch zusätzlich verschließen. Auf diese drei Stichworte sollten Sie beim Kauf der Produkte Acht geben: Sie sollten „nicht komedogen“ bzw. „komedolytisch“ oder „keratolytisch“ sein. Pflegeprodukte, die diese drei Kriterien erfüllen, eignen sich gut zur Behandlung der Akne. Sie machen die Poren frei, helfen Pickel und Mitesser aufzulösen und lösen abgestorbene Hautzellen. Bei der Reinigung sollten milde, am besten pH-neutrale Produkte verwendet werden, um die Haut nicht weiter zu reizen. Meistens reicht jedoch bei einer Akne keine lokale Hautpflege aus, sondern rezeptpflichtige Wirkstoffe werden benötigt.

Ist die Akne stark ausgeprägt, kann in Absprache mit dem behandelnden Dermatologen auch eine medikamentöse Therapie mit Hormonpräparaten, Antibiotika oder Vitamin A-Säure-Präparaten angeordnet werden. Diese muss aber genau auf das Hautbild abgestimmt werden. Auch chemische Peelings können helfen, die Akne zu bekämpfen. Diese sollten ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.

Dr. med. Alice Martin ist Ärztin und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic.com. 

Pädagogin verrät: So steigern Sie das Selbstbewusstsein Ihrer Teenie-Tochter

Vielen Teenagern fehlt das Selbstvertrauen. Genau hier können Eltern sie unterstützen, sagt Diplompädagogin Sonja Brocksieper.

„Unsere Tochter (13) ist total schüchtern und wirkt oft verunsichert. Ich habe das Gefühl, dass sie gar kein Selbstvertrauen hat. Wie können wir sie stärken und unterstützen?“

Die Teenagerjahre sind oft von Unsicherheiten und Selbstzweifeln geprägt, und Eltern sollten in dieser Phase sowohl das Wertgefühl ihres Kindes stärken als auch ein gesundes Selbstvertrauen vermitteln. Denn genau genommen müssen wir zwischen diesen beiden Begriffen „Selbstwertgefühl“ und „Selbstvertrauen“ unterscheiden.

Selbstwertgefühl ist nicht gleich Selbstvertrauen

Für ein gesundes Selbstwertgefühl braucht Ihre Tochter zunächst die Gewissheit, dass sie eine wertvolle Persönlichkeit ist, die um ihrer selbst willen geliebt wird, und das unabhängig von dem, was sie leistet. Nehmen Sie Ihr Kind als ganze Person ernst, mit all ihren Meinungen, Empfindungen und ihrem Temperament. Das bedeutet, dass Sie Ihrer Tochter vermitteln: „Du bist okay so, wie du bist. Und auch wenn ich nicht immer mit allem einverstanden bin, was du tust, bist du geliebt und angenommen.“ Wenn ihre Tochter oft schüchtern wirkt, ist das erst mal okay. Nicht jeder steht gerne im Mittelpunkt und hat das Bedürfnis, sich anderen mitzuteilen. Sprechen Sie Ihrer Tochter zu, dass dieser Wesenszug okay ist und sie sich nicht verbiegen muss.

Selbstvertrauen ist dagegen etwas ganz anderes. Es ist das Wissen um die eigenen Fähigkeiten und Begabungen. Und dieses Vertrauen in die eigenen Stärken kann Ihre Tochter entwickeln, wenn Sie ihr etwas zutrauen. Jedes Kind bringt ein Potenzial mit, das man lobend hervorheben und bestärken kann. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Tochter, was sie richtig gerne macht, was sie auszeichnet und besonders macht. Eine gute Schulnote in einem bestimmten Fach, ein gelungenes Musikvorspiel, Erfolg im Sport – all das kann gefeiert werden.

Ermutigen Sie Ihr Kind!

Nutzen Sie dafür die Macht der Worte. Diese haben eine nicht zu unterschätzende Kraft. „Du schaffst das.“ „Ich bin stolz auf dich.“ „Probiere es ruhig aus. Wenn es nicht klappt, helfe ich dir.“ Solche Sätze haben eine starke Wirkung und fördern das Selbstwertvertrauen Ihres Kindes. Wenn ein Kind dagegen ständig hört, was alles nicht gut läuft, dann entwickelt es schnell ein einseitiges Bild von sich selbst. „Pass bloß auf!“ „Das musste ja schiefgehen.“ „War ja klar, dass du die Mathearbeit verhaust.“ All das sind negative Botschaften, die das Selbstvertrauen schwächen. Schaffen Sie stattdessen eine Atmosphäre der Ermutigung.

Manchmal lässt sich aber auch Kritik im Umgang mit Kindern nicht vermeiden. Hierbei sollten Sie sich vor Augen führen, wie vernichtend manch kritische Äußerung sein kann. Vor diesem Hintergrund sollten Sie Kritik möglichst in Maßen, behutsam und besonnen äußern. Und je mehr ein gutes Polster an Wertschätzung und Anerkennung vorhanden ist, desto eher wird die Kritik auf offene Ohren stoßen.

Schwächen sind normal

Übrigens sollte jede Form der Ermutigung und des Lobes angemessen und realistisch sein, damit Kinder kein falsches Selbstbild entwickeln. Jedes Kind hat Schwächen und Begrenzungen, die nicht ignoriert werden sollten. Erzählen Sie von Ihren eigenen Schwächen und Ihrem Umgang damit. Solche persönlichen Erfahrungen können Ihrer Tochter helfen, mit ihren eigenen Misserfolgen selbstsicher umzugehen. Je besser das Selbstwertgefühl eines Kindes ist, desto leichter können Kinder motiviert werden, an ihren weniger starken Seiten zu arbeiten.

Sonja Brocksieper ist Diplom-Pädagogin. Sie lebt mit ihrer Familie in Remscheid und ist Mitarbeiterin bei Team.F. sonja-brocksieper.de

Pulverfass Pubertät – 8 Tipps sollten Eltern beachten, wenn Jugendliche in der Gefühls-Achterbahn feststecken

Mit dem Teenie-Alter beginnt für Eltern eine nervenzehrende Phase. Pädagogin Sonja Brocksieper verrät, wie Mütter und Väter das emotionale Chaos ihrer Kinder meistern können.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – in diesem Spektrum bewegen sich viele Jugendliche, manche innerhalb eines Tages mehrere Male. Gerade war das Leben noch wunderschön, ein paar Minuten später geht die Welt unter. Dieses Gefühlschaos wird zu einem großen Teil durch den Umbau des Gehirns in der Pubertät ausgelöst. Bestehende neuronale Verknüpfungen werden aufgelöst und neue kommen hinzu, sodass manche Gehirnareale eine Zeit lang ruhen, was auch das Ruhen von bestimmten Kompetenzen mit einschließt, zum Beispiel die Impulskontrolle und die Gefühlsregulation. Und das Unberechenbare daran ist, dass Jugendliche oft selbst nicht wissen, wo ihre Stimmung gerade herkommt.

Gefühlschaos sortieren

Außerdem müssen sich Jugendliche neuen und komplexen Entwicklungsaufgaben stellen, zum Beispiel der eigenen Identitätsfindung und der wachsenden Eigenständigkeit. Das kann sie zeitweise überfordern. Kleine Herausforderungen werden dann schnell zu großen Katastrophen. Und gleichzeitig können kleine Glücksmomente eine herausragende Euphorie auslösen. Diese Gefühlsachterbahn kostet eine Menge Kraft – sowohl die Teenager als auch uns Eltern. Aber die gute Nachricht ist: Wir können unsere Kinder darin begleiten, in dieser brisanten Zeit einen gesunden Umgang mit Gefühlen zu lernen. Nicht von heute auf morgen, aber mit Geduld, starken Nerven und Feinfühligkeit können wir helfen, das Gefühlschaos zu sortieren.

1. Die Launen ernst nehmen

Eine wesentliche Grundlage für einen guten Umgang mit Gefühlen ist, dass wir die Empfindungen unserer Kinder ernst nehmen. Läuft uns morgens ein schlecht gelaunter Teenager über den Weg, ist ein Spruch wie „Na, was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ wenig hilfreich. Auch Kommentare, mit denen wir uns über den Liebeskummer lustig machen oder mit ironischem Unterton eine bestimmte Gefühlslage abwerten, sind nicht empfehlenswert. Können wir dagegen die Emotionen stehen lassen oder sogar Empathie für die Stimmungsschwankungen entwickeln, fühlen sich Jugendliche mit ihren Emotionen nicht abgewertet.

2. Zuhören und Verständnis zeigen

Alle Gefühle sind okay – auch die, die sich weniger gut anfühlen. Wenn sich ein Teenager darüber ärgert, dass er sich kein Tattoo stechen lassen darf oder dass er die Spülmaschine ausräumen soll, ist das absolut in Ordnung. Auch wir räumen nicht voller Glückseligkeit die Spülmaschine aus. Wenn wir spiegeln, dass wir seine Unlust und seinen Ärger verstehen, bauen wir Brücken. „Ich kann dich verstehen, das macht einfach keinen Spaß.“ Das heißt nicht, dass ihm die Hausarbeit erspart bleibt oder dass wir das Tattoo jetzt doch erlauben. Aber empfinden wir die Gefühle unseres Kindes nach, wird es sich schneller verstanden fühlen und weniger in die Konfrontation gehen.

3. Gefühlen einen Namen geben

Dann ist es gut, das Gefühl zu benennen. Oft ist Wut nur ein Oberflächengefühl und ein ganz anderes Gefühl steckt dahinter: Enttäuschung, Traurigkeit oder Scham. Möglicherweise steckt hinter der Motzerei beim Abendessen ein verletzendes Erlebnis mit den Mitschülern. Wenn wir unseren Kindern helfen, dem eigentlichen Gefühl auf die Spur zu kommen, entlastet das Jugendliche und so manche Situation wird sich entspannen.

4. Nicht bedrängen

Bei Teenagern, die eher introvertiert reagieren und sich in ihr Schneckenhaus zurückziehen, ist es ratsam, den Rückzug zunächst zu akzeptieren und sie nicht zu bedrängen. Je mehr wir auf den verschlossenen Jugendlichen einreden, desto bedrohter und unwohler fühlt er sich. Hier braucht es viel Fingerspitzengefühl, den passenden Moment zu finden, in dem wir Zugang zu dem Jugendlichen bekommen.

5. Gefühle ausdrücken lassen

Wut, die heruntergeschluckt wird, macht krank. Deswegen ist es gut, wenn Teenager die Möglichkeit bekommen, über das, was sie ärgert, zu sprechen. Wir müssen es auch mal aushalten, dass wir von unseren Teenagern angeschrien und angemotzt werden und dass sie manchmal wie ein Pulverfass explodieren. Dürfen sich Teenager ihren ganzen Frust von der Seele schimpfen, haben wir ganz nebenbei die Gelegenheit zu hören, was unser Kind wirklich bewegt und was die Ursache für seinen Ärger ist. Das heißt aber nicht, dass Teenager immer alles unkontrolliert herauslassen dürfen. Damit niemand verletzt oder gefährdet wird, brauchen sie konstruktive Wege, wie sie Dampf ablassen können, ohne etwas zu zerstören.

6. Auszeiten nutzen

Eine Zeit des Abstands, die Eltern und Jugendliche nutzen können, hilft der Deeskalation. Wenn die Gefühle hoch hergehen, ist es für jeden Menschen schwer, vernünftig zu reagieren. Das liegt daran, dass der Körper in einem aufgeladenen Zustand Cortisol und Adrenalin ausschüttet. Dann ist es aus rein biologischen Gründen nicht mehr möglich, klar zu denken und besonnen zu reagieren. Deswegen macht es Sinn, eine Abkühlungszeit einzuschieben, in der die Gefühle zunächst reguliert werden. Den Raum zu verlassen, bis zehn zu zählen oder kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, sind Wege, um innerlich Abstand zu bekommen. Anderen hilft ein Boxsack oder Sport oder Musik zu machen.

7. Gefühle aufarbeiten

Erst wenn sich die Wogen geglättet haben, ist es zielführend, einen Konflikt und mögliche Überreaktionen aufzuarbeiten und gemeinsam zu überlegen: Wie hast du dich in dieser Situation gefühlt? Wie ist es zu diesem Konflikt gekommen? Wann ist es eskaliert und wodurch? Wie können wir das in Zukunft vermeiden?

8. Vorbild der Eltern

Zu guter Letzt sollten wir uns als Eltern selbst hinterfragen: Wie gehe ich mit meinen Emotionen um? Habe ich Kontrolle über meinen Ärger, meine Enttäuschung oder meinen Frust? Oft werden Überreaktionen durch anstrengende und schwierige Situationen ausgelöst. Sind wir überfordert oder mit den Nerven am Ende, ist es nicht leicht, seine Gefühle zu kontrollieren und gelassen zu reagieren. Aber wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen und wenn Gefühle einen Platz in unserer Familie haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass unsere Kinder einen guten Zugang zu ihren Gefühlen bekommen und diese angemessen ausdrücken können.

Sonja Brocksieper ist Diplom-Pädagogin. Sie lebt mit ihrer Familie in Remscheid und ist Mitarbeiterin bei Team.F.

Gelassen durch die Pubertät

„Sina ist zurzeit so ätzend“, stöhnt ein Bekannter. „Voll pubertär eben!“ – Ja, pubertierende Teenager können herausfordernd sein. Und manche Eltern fragen sich, wo denn ihr süßes Kind geblieben ist. Aber statt nostalgisch die gute alte Kindheit hochleben zu lassen, sollten wir Teenie-Eltern lieber das sehen, was unsere Teens jetzt sind: junge Menschen, die ziemlich durcheinandergewirbelt sind. Menschen, die viele Fragen haben – an sich und an andere. Mädchen und Jungen, die mit sich und anderen nicht immer gut klar kommen. Kinder, die ihre Eltern brauchen, aber ihnen das nicht zeigen können. Menschen, die gesehen werden wollen – von ihren Freunden, aber auch von ihren Eltern.

Weil diese ganze Phase für Teens und ihre Eltern so herausfordernd ist, haben wir ein Mini-Magazin speziell für Teenie-Eltern zusammengestellt. Mit Anregungen, wie Eltern ihre Teens gut durch die Pubertät begleiten können. Und mit Tipps, wie es gelingen kann, auch in Bezug auf den Glauben ein guter Begleiter zu sein. Wertschätzung schenken und Freiheit geben – das sind wichtige Schritte auf dem Weg.

Das Mini-Magazin haben wir den aktuellen Ausgaben von Family und FamilyNEXT beigeheftet. Man kann es aber auch als PDF auf unserer speziellen Teenie-Eltern-Website herunterladen: family.de/teens/. Hier haben wir auch weitere Artikel aus früheren Ausgaben von Family und FamilyNEXT zusammengestellt, die Teenie-Eltern helfen können, die Herausforderungen ihre Familienlebens zu meistern.

Übrigens: So wie Family und FamilyNEXT gute Begleiter für Eltern sind, ist es das Magazin Teensmag für Teenager. Vielleicht eine Idee für ein nachhaltiges Weihnachtsgeschenk? teensmag.net

Bettina Wendland

Redakteurin Family/FamilyNEXT