Beten! Nicht Daumen drücken!

Heute in einem Facebook-Forum für Eltern von herzkranken Kindern: Eine Mama schreibt: „Meine kleine M. ist seit 3,5 Stunden im OP. Bitte, betet für meine kleine Tochter!“ Die meisten Kommentare darauf lauten: „Daumen sind gedrückt!“

Wie traurig, denke ich. Da bittet eine verzweifelte Mama um Gebete und bekommt (fast) nur gedrückte Daumen. Anteilnahme ist gut. Aber es ist nicht das, was diese Mama gerade braucht. Und ich denke, wie schwer es für Menschen sein muss, wenn sie in Situationen der Verzweiflung und der Angst nicht die Möglichkeit sehen, sich an Gott zu wenden. Ihm das Leid zu klagen, die Sorgen vor die Füße zu werfen, um Hilfe zu bitten.

Ich bin dankbar, dass ich diese Möglichkeit kenne und sie nutzen kann. Und ich möchte jeden ermutigen, es zu probieren. Nein, Beten ist kein Allheilmittel. Und längst nicht alle Gebete werden erhört und gehen so in Erfüllung, wie ich es mir wünsche. Das ist auch etwas, das ich Gott manchmal vor die Füße werfe: Warum hast du nicht geholfen? Warum hast du nicht geheilt?

Aber ich möchte das Gebet nicht missen. Man kann es übrigens auch ausprobieren, wenn man es sonst nicht macht. Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Formulierungen. Und wenn du Menschen suchst, die mit dir oder für dich beten, in deinem Umfeld aber keine sind, empfehle ich dir amen.de. Da findest du Menschen, die für dich vor Gott eintreten und ihm deine Anliegen bringen.

Bettina Wendland, Redakteurin Family und FamilyNEXT