25 Jahre Mauerfall
„Das Jahr 1989 hat mein Leben geteilt – in Vorher und Nachher.“
Flucht in den Westen
Auch wenn Deutschland nach dem Mauerfall geeint wurde: Das Jahr 1989 hat mein Leben geteilt – in Vorher und Nachher. Aufgewachsen bin ich in Oranienburg und mir ging es für damalige Verhältnisse recht gut. Ich hatte einen Job, meine eigene Wohnung und sogar einen Trabi. Trotzdem war der Entschluss gereift, meine Zukunft im anderen Teil Deutschlands gestalten zu wollen – nicht, um eine bessere Leberwurst zu essen, sondern um so leben zu können, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wegen meiner christlichen Einstellung wurde ich zum Beispiel nicht zum Abitur zugelassen. Damit war mein Traumberuf unerreichbar.
Die Genehmigung des Besuchsvisums zum Geburtstag meiner Oma am Bodensee im August 1989 war ein Wunder für mich – und DIE Gelegenheit, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Für uns als Familie war es ein herzzerreißender Abschied, den ich nie vergessen werde. Niemand wusste genau, wann wir uns wiedersehen würden. Von der „Wende“ keine Spur. Dass die „Republikflüchtlinge“ noch im gleichen Jahr amnestiert wurden und wir Weihnachten 1989 wieder als ganze Familie zusammen feiern konnten, war ein Geschenk. Wer hätte das gedacht?
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