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In 5 einfachen Schritten: So basteln Sie aus alten Büchern ein Lesezeichen

Ausgediente Bücher müssen nicht im Müll landen. Mit dieser simplen Upcycling-Idee entstehen aus ihnen praktische Lesezeichen.

Ich kann mich nur schwer von alten Büchern trennen. Lieblingsbücher hebe ich selbstverständlich auf und auch die, die ich einfach nur schön oder inspirierend finde. Oder Bücher, an denen Erinnerungen hängen … Eigentlich hebe ich ziemlich viele Bücher auf. Aber es gibt auch die Sorte, die sich irgendwo in Ecken oder Regalen stapeln und von denen man ganz genau weiß, dass man sie eigentlich nie wieder in die Hand nehmen, geschweige denn lesen wird.

Wohin damit? Verschenken, tauschen, auf dem Flohmarkt verkaufen ist die eine Möglichkeit. Etwas Neues daraus basteln (Neudeutsch „Upcycling“) ist die andere.

Wer es nicht übers Herz bringt, den eigenen Büchern an den Kragen zu gehen, der schaut sich auf dem Bücherflohmarkt um. In vielen Städten gibt es außerdem Tauschstationen für Bücher, wo man alte Bücher abgeben und andere Bücher mitnehmen kann.

Tipp: Wer ein sehr altes oder besonders schönes Exemplar in den Händen hält, kann online sicherheitshalber nachschauen, ob er nicht aus Versehen eine Rarität zum Bastelmaterial macht. Im Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher (zvab.de) bekommt man schnell heraus, ob man zufällig ein seltenes und kostbares Exemplar vor sich hat …

So ein schöner Rücken …

Aus Büchern mit einem schön gestalteten Buchrücken werden ganz besondere Lesezeichen. Das Kinderbuch aus den 50ern habe ich in unserem örtlichen Bücherschrank gefunden. Der geprägte Leinenrücken ist zwar schon ein bisschen mitgenommen, wird aber trotzdem ein gutes Lesezeichen abgeben.

Material:

  • altes Buch mit schönem Rücken
  • Tonkarton
  • Bastelskalpell
  • Schere
  • Klebstoff (Bastelkleber oder Klebestift)
  • Lochzange
  • buntes Garn
  • Sticker, Stifte, Stempel … zum Verzieren
Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 1

Zunächst muss der Umschlag vom Buchblock getrennt werden. Das geht mit einem Bastelskalpell, allerdings sollten diesen Schritt besser Erwachsene übernehmen. Mit dem Skalpell schneidet man den Falz zwischen Umschlag und Buchseiten auf. Das macht man auf der Vorder- und Rückseite des Buches und kann dann den Umschlag in einem Stück abnehmen.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 2

Den Buchrücken mit einer Schere vom Cover trennen, dabei möglichst nah an den Coverpappen entlangschneiden. Der Buchrücken hat ein eigenes Stück Karton auf der Rückseite, rechts und links davon sollte so viel Überzugsmaterial wie möglich übrig bleiben (wenn man vorsichtig schneidet, schafft man etwa 2 mm). Dieses überstehende Material klebt man auf dem rückseitigen Karton des Buchrückens fest. So erhält man ringsum saubere Kanten.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 3

Buchrücken ausmessen. Ein Stück Tonkarton 2 mm kürzer und schmaler als den Rücken zuschneiden und auf die Rückseite des Buchrückens kleben.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 4

Jetzt können Kinder (und Erwachsene) kreativ werden. Die Tonkarton-Rückseite kann ganz nach Lust und Laune gestaltet und verziert werden: mit Stiften, Stickern, Stempeln, Washi-Tapes …

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Schritt 5

Mit der Lochzange mittig ein Loch an den unteren Rand des Lesezeichens stanzen (ca. 1-1,5 cm vom Rand entfernt). Garn fünf- bis sechsmal um die Hand wickeln und an einer Seite aufschneiden: Auf diese Weise erhält man auf unkomplizierte Weise gleich lange Fäden. Alle Fäden als Schlaufe durch das Loch fädeln, verknoten und ggf. auf eine einheitliche Länge kürzen.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Fertig ist das Lesezeichen.

Foto: Annegret Prause

Foto: Annegret Prause

Annegret Prause arbeitet in einem Verlag und hat (nicht nur) deswegen viele Bücher zu Hause. Die meisten behält sie, aber aus manchen entstehen auch neue Dinge. Über ihre Experimente mit Büchern (und viele andere Themen) bloggt sie unter heiterundhurtig.de.

Kleines Geld, große Party: Mit diesen 8 Tipps muss ein Kindergeburstag nicht viel kosten

Kindergeburtstage müssen kein Vermögen kosten. Katrin Leppert hat 8 Ideen zusammengestellt – für Zeiten, in denen man wieder so richtig feiern kann.

Als unsere Kinder ins Kindergeburtstagsalter kamen, musste ich recht schnell feststellen: Wer feiern will, muss investieren. „Wir fahren zum Kinder-Indoor-Spielplatz“, „Wir gehen Bogenschießen“, „Wir fahren ins Kino“ und sogar: „Wir fahren zum Starlight Express“, las ich auf diversen Einladungskarten. Ich war irritiert. Jetzt schon? Im Kindergarten?

Ich fand das alles übertrieben. Obwohl ich Geburtstage toll finde und Feiern sowieso. Aber was soll das alles kosten? So viel Geld hatten wir für die Party-Gestaltung unserer Kinder gar nicht eingeplant. Wir waren davon ausgegangen, dass man bis zum Teenie-Alter Topfschlagen, Reise nach Jerusalem und Blinde Kuh toll findet und mit klassischen Spielen und selbstgemachtem Essen den Tag verbringt. Doch offensichtlich waren die Ansprüche der Kinder – oder die der Eltern? – anders.

Und irgendwie graute es mir plötzlich davor, selbst Einladungen auszusprechen. Konnte ich den Ansprüchen genügen, wenn wir „nur“ zu Hause feiern? Wir waren verunsichert. Und dennoch entschieden wir uns ganz bewusst gegen den Trend. Wir waren zu geizig, teure Eintrittskarten und überteuerte Pommes zu kaufen. Wir waren zu überzeugt davon, dass der gute alte Kindergeburtstag seine Berechtigung hat. Und wir bekamen Recht: Jahr für Jahr haben wir mit kleinem Budget und viel Spaß Partys für unsere Kinder ausgerichtet. Wir haben viel investiert: Kreativität und Einsatz. Denn eins ist klar: Wer nicht das „Rundum-Sorglos-Paket“ bucht, muss den Alleinunterhalter spielen und anschließend dreckige Klos putzen. Aber es hat sich für uns immer gelohnt. Und so kann es gehen:

1. MottoParty

Kinder lieben Verkleidungen. Und für den Gastgeber ist es einfach, die Feier unter ein bestimmtes Motto zu stellen, an dem sich alles orientiert. Bei einer Zoo-, Piraten-, Zirkus- oder Fußball-Party kommen die Gäste in der entsprechenden (Ver-)Kleidung. Zum Essen gibt es Kuchen in Tierform, Piraten-Muffins, Rasen-grünen oder Zirkus-bunten Kuchen. Die Deko wird dem Motto entsprechend gestaltet und die Spiele auf das Thema abgestimmt. Aus Reise nach Jerusalem wird Ab in den Käfig, beim Topfschlagen werden Piraten-Taler gesucht, im Garten-Stadion stehen Spiele mit Bällen auf dem Plan und im Wohnzimmer-Zirkus werden verschiedene Nummern einstudiert und aufgeführt …

2. Farben-Feier

Alle Kinder kleiden sich in der festgelegten Farbe, die Deko und auch das Essen passen perfekt. Es gibt beispielsweise roten Wackelpudding, Erdbeer-Kuchen, rote Süßigkeiten und zum Abendessen Spaghetti mit Tomatensoße. Oder gelben Zitronenkuchen, Ananas-Bananen-Spieße, Pommes mit Majo …

3. Kreativ-Party

Feste, bei denen gebastelt oder gebacken wird, gehen schnell vorbei, denn Kreativität braucht Zeit. Im Internet gibt es viele tolle Bastelideen, die für Jungs und Mädchen gleichermaßen interessant sind und mit wenig Materialaufwand tolle Ergebnisse liefern. Gleichzeitig haben die Kinder etwas in der Hand, das sie anstelle einer süßen Tüte mit nach Hause nehmen können. Unser Highlight war der Geburtstag, auf dem wir Steckenpferde gebastelt haben und anschließend mit den Kindern durch den Wald „geritten“ sind. Oder das Fest, bei dem wir mit dem Buch „Conny backt Pizza“ alle Kinder zur Ruhe bringen konnten und jeder anschließend seine eigene Pizza zum Abendessen kreieren konnte.

4. Schatzsuche

Die gemeinsame Suche nach einem Schatz ist immer spannend, und es tut allen gut, sich nach dem Kaffeetrinken auszupowern. Eine einfache Schnitzeljagd, bei der man von Hinweis zu Hinweis laufen muss oder eine Foto-Rallye, bei der die Kinder Orte in der Nachbarschaft per Foto entdecken müssen, sind schnell vorbereitet und immer ein Erfolg. Wichtig: Beim Heben des Schatzes müssen alle gemeinsam arbeiten, und die Gruppe sollte immer zusammenbleiben. Der Inhalt des Schatzes könnte eine süße Tüte für jeden oder Material für eine Bastelaktion sein. Wir haben die Schatzkiste einmal ganz banal mit Seifenblasen befüllt und waren anschließend „arbeitslos“, weil alle Kinder beschäftigt waren.

5. Doppelter Spaß

Um Kapazitäten, Budget und Ideen zu bündeln, kann es sich lohnen, mit Freunden gemeinsam zu feiern. Oft überschneidet sich der Freundeskreis, und wenn die Geburtstage relativ nah beieinanderliegen, kann man eine große gemeinsame Party feiern. Dabei könnte man zum Beispiel in zwei großen Teams gegeneinander Sport- oder Gruppenspiele spielen oder Schmugglerspiele (Räuber gegen Polizisten) und Schnitzeljagden (Gruppe 1 sucht Gruppe 2) im Wald durchführen. Große Gruppen bieten viele Möglichkeiten und gleichzeitig kann man die Vorbereitung und Durchführung mit zwei Elternpaaren stemmen.

6. Gartenparty

Bei Sommerwetter ist eine Gartenparty ein Selbstläufer: Sandkasten, Rutsche und ein Planschbecken reichen schon, um auch kleine Kinder stundenlang zu beschäftigen. Es bietet sich an, zu den einzelnen Stationen Spiele vorzubereiten: Schätze im Sandkasten finden, Wasserbomben-Weitwurf oder andere Spiele mit Wasser. Auch größere Kinder finden Gartenpartys mit Pool und Lagerfeuer oder eine Übernachtung im Zelt spannend.

7. Beauty-Tag

Teenie-Mädels kann man mit einem Beauty-Tag überraschen. An verschiedenen Stationen werden Haare, Haut und Nägel verwöhnt, die Kids können sich gegenseitig massieren, frisieren und schminken. Anschließend gibt es ein Fotoshooting mit Fotos zum Sofort-Ausdrucken. 

8. Kino XXL

Ein Kinobesuch schluckt viel Geld. Genauso spaßig ist es im Heimkino: im Wohnzimmer, im Hobbyraum oder vielleicht im Gemeindehaus wirft ein Beamer den Lieblingsfilm an die Wand. Dazu gibt es eine Getränke-Bar und ein Chips-Buffet.

Die verschiedenen Ideen können für die entsprechenden Altersgruppen immer wieder angepasst werden. Ein Vorteil im Vergleich zu Kindergeburtstagen außer Haus ist der, dass die Gäste unter sich sind. Und oft genießen die Kinder das und kommen schnell ins freie Spiel oder ins Gespräch. So haben wir oft weniger Programm gebraucht als gedacht.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kinderzeitschrift KLÄX und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Marburg.

Jedes Kind ist kreativ

„Mein Sohn (4) hat meistens keine Lust zu malen oder zu basteln. Wie kann ich seine Kreativität wecken?“

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