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Fit für ein Studium im Ausland?

„Unser Sohn (17) interessiert sich für ein englischsprachiges Studium in Holland. Wir sind aber unsicher, ob seine Sprachkenntnisse dafür ausreichen. Welche Voraussetzungen sollte er noch mitbringen?“

Wer ein Studium in Holland anstrebt, sollte zumindest die Bereitschaft mitbringen, sich ins Englische einzufinden. Wenn das Interesse in der Schule für Fremdsprachen nicht groß gewesen ist, kann sich das mit dem richtigen Ziel vor Augen aber schlagartig ändern. Im Ausland besteht eine ganz andere Notwendigkeit, die Sprache anzugehen als noch zu Schulzeiten. Aus Erfahrungsberichten, aber auch aus persönlichen Erlebnissen weiß ich, dass man dann schnell lernt, sich in der jeweiligen Fremdsprache zurechtzufinden. Ein sehr zentraler Punkt dabei ist aber, dass man das Studium auch wirklich will.

Stellen Sie Ihrem Sohn offene Fragen, die ihn dazu bringen, seine Idee zu überprüfen. Wenn sich herausstellt, dass es viele Anknüpfungspunkte mit seinen persönlichen Wünschen, Interessen, Stärken und Lebenswünschen gibt, sollte der Punkt, dass das Studium auf Englisch stattfindet, kein größeres Problem sein. Gibt es aber noch sehr viele Unsicherheiten, wäre er gut beraten, diesen Schritt noch einmal zu überprüfen. Wie kann so eine Überprüfung aussehen?

NEUTRALE BERATUNG

Wichtig ist, dass Sie als Eltern möglichst wertfrei an die Studien- und Lebensideen Ihres Kindes herangehen und nicht eigene Vorstellungen ungefiltert abgeben. Oft neigen Eltern dazu, ihr Kind vor allen Unwägbarkeiten beschützen zu wollen. Dieser Wunsch ist sehr verständlich, führt aber in die Irre, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen geht. Denn nicht Sie werden dieses Studium in Holland meistern müssen, sondern Ihr Sohn.

Es ist sinnvoll, eine neutrale Beratung in Anspruch zu nehmen. Erfahrene Berater der Agentur für Arbeit oder auch freie Coaches können gemeinsam mit dem Jugendlichen ein realistisches Bild seiner Persönlichkeit zeichnen und mit ihm die nötigen Schritte im weiteren Studien- und Berufswahlprozess durchsprechen. Eine weitere Möglichkeit bieten Orientierungsmessen. Hier kann Ihr Sohn mit Studierenden holländischer Hochschulen direkt ins Gespräch kommen oder sich über deren Angebote einen Eindruck verschaffen. „Schnuppern“ kann er auch direkt vor Ort, indem er nach Holland an seinen Wunschort fährt und dort mit Studierenden spricht oder sich in eine Vorlesung setzt. Hält er es aus, dass er nicht direkt alles versteht oder kehrt er ernüchtert zurück und denkt über neue Studienpläne nach?

ONLINE-TESTS

Auch das Internet bietet mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, Klarheit über seine eigenen Studien- und Berufswünsche zu bekommen, etwa über kostenlose Online-Tests. Ermuntern Sie Ihren Sohn, sich auf den Internetseiten der Hochschulen einmal mit den Studienverlaufsplänen des Wunschstudienganges zu beschäftigen oder die geforderten Voraussetzungen dafür zu recherchieren. Beißt er sich durch, wenn er bestimmte Infos nur auf Englisch findet und zeigt schon hier, dass es ihm wirklich wichtig ist? Nicht zuletzt kann er sich über Sprachkursangebote auf ein Studium in den Niederlanden vorbereiten.

Sabine Gärtner arbeitet als pädagogische Leiterin und Senior Beraterin für die Einstieg GmbH in Köln.
Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

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