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Auf die Schaukel, fertig, los!

Endlich können die Kinder wieder im Garten spielen! Der TÜV NORD weist aber darauf hin, dass Spielgeräte, die den Herbst und Winter über ungeschützt im Garten stehen, im Laufe der Monate Schwachstellen entwickeln können. Schuld daran sind vor allem Kälte und langanhaltende Niederschläge. Klettertürme, Rutschen und Schaukeln sollten daher vor dem ersten Gebrauch im Frühling genau untersucht werden. „Bevor die Kinder im Frühjahr wieder im Garten spielen, sollten Eltern einen kritischen Blick auf die einzelnen Bauteile der Spielgeräte werfen“, sagt Frank Rohland von TÜV NORD. Der Fachreferent für Spiel- und Sportgeräte gibt Tipps, worauf Eltern – besonders vor der ersten Nutzung im Frühling – achten sollten.

Holzkomponenten
Die langen Regenphasen im Herbst und Winter können Bauteile aus Holz angreifen. Insbesondere wenn Spielgeräte im Schatten aufgestellt sind, kann die Feuchtigkeit nur schlecht trocknen. Das Holz kann morsch werden und die Last von Kind und Schaukel nicht mehr zuverlässig tragen. Vor allem tragende Balken und solche, die mit dem Erdreich verbunden sind, sollten genau in Augenschein genommen werden. „Von außen kann man den Zustand des Materials nicht immer erkennen. Es gibt aber einige einfache Hilfestellungen“, sagt Rohland. Als Faustregel gilt: Zuerst an der Wetterseite des Geräts gucken – also dort, wo es Schnee und Regen am meisten ausgesetzt ist. Meist ist das die Nordseite, erkennbar am Moosansatz. „Wenn man dort einen Nagel mit der Hand zwei bis drei Zentimeter in den Querbalken einer Schaukel drücken kann, ist das ein Zeichen dafür, dass sich die Tragkraft signifikant verringert hat. Dann sollte der Balken umgehend ausgetauscht werden“, ergänzt Rohland. Aber auch Pilzbefall ist ein Zeichen dafür, dass das Holz morsch ist. Bei kleineren Rissen im Holz ist es ratsam darauf zu achten, dass sich keine Splitter bilden, an denen sich die Kinder verletzen können.

Schraubverbindungen und Fundamente
Die meisten Spielgeräte für den Garten werden im Baumarkt oder online gekauft und von Eltern oder Großeltern selbst aufgebaut. „Im Gegensatz zu Klettertürmen auf dem Spielplatz sind hier meist keine Profis am Werk und nicht jeder hat Profi-Werkzeug im Haus“, sagt Rohland. Werden die Teile nicht gleichmäßig ins Fundament gesetzt, kann das Gerüst leicht verkeilt sein. Das mag im täglichen Betrieb nicht auffallen, kann aber dafür sorgen, dass sich Schraubverbindungen schneller lösen oder Nahtstellen Risse bekommen. Deshalb sollten Schrauben und Fundamente regelmäßig angeschaut und auf Festigkeit geprüft werden – und das nicht nur nach der Winterpause, sondern vor allem im Sommer, wenn Schaukel und Rutsche oft genutzt werden. Auch rostige Schrauben sollten umgehend ausgetauscht werden.

Fallschutz
Überall, wo Höhe ins Spiel kommt, ist es wichtig, dass Kinder sich beim Toben und Springen nicht verletzen. Daher kommt es ganz besonders auf den Untergrund an. „Am besten eignet sich Rasen im Spielbereich. Alternativ sorgen auch Holzspäne für die notwendige Dämpfung“, so Rohland. Eltern, die für die kommende Saison erste oder neue Spielgeräte anschaffen wollen, sollten darauf achten, dass diese mit einem GS-Zeichen ausgezeichnet sind: „Das Zeichen bescheinigt einem Produkt, dass es die Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes erfüllt und dem Großeinsatz im Garten Stand hält“, sagt Rohland abschließend.

Mama, es blitzt!

Viele Kinder haben bei Gewitter Angst. So lange sie sich im Haus oder Auto aufhalten, ist diese Angst nicht berechtigt. Hier ist man sicher.

Wenn man sich gerade draußen aufhält und nicht sofort Schutz in Haus oder Auto suchen kann, sollten Eltern und Kinder Folgendes beachten:

Am besten sucht man einen möglichst tiefen Punkt im Gelände, idealerweise eine Mulde, und hockt sich mit dicht aneinander stehenden Füßen hin.

Bäume und Metallzäune sollte man grundsätzlich meiden, den Regenschirm nicht öffnen und sich nicht im Wasser aufhalten.

Gefährlich wird ein Gewitter, wenn es weniger als drei Kilometer entfernt ist. Die Entfernung des Gewitters misst man, indem man die Anzahl der Sekunden zwischen Blitz und Donner zählt. Die Sekundenzahl teilt man durch drei. So erhält man die ungefähre Entfernung in Kilometer.

Beispiel: 1 Sekunde: ca. 0,3 km

6 Sekunden: ca. 2 km

9 Sekunden: ca. 3 km

Wenn zwischen Blitz und Donner 10 Sekunden oder weniger gezählt werden, sollte man auf jeden Fall Schutz suchen!

 

 

Papas liebstes Kind

Ich fahre leidenschaftlich gern Auto. Es ist für mich ein Gebrauchsgegenstand und Arbeitsgerät. Mein Auto passt zu mir, und seit einem ADAC-Sicherheitstraining ist es auch ein richtiger Spaßfaktor. Ja, es ist auch ein Kostenfaktor, aber man kann halt nicht alles haben. Mein Auto ist mir auch Lehrmeister und Metapher für mein Vatersein.

Beim Sicherheitstraining habe ich Bremsen und Kurvenfahren gelernt. Jetzt mache ich ohne Scheu bei Regen und Gefahr eine Vollbremsung und freue mich, wenn ich die Autobahnabfahrt mit einem Schnitt von 100 schaffe. Frauen, die das lesen, halten mich für verantwortungslos. Ich meine aber, jede Heirat ist wie eine Vollbremsung bei Regen, und jedes geborene Kind ist wie eine Kurvenfahrt mit 100. Du musst Nerven wie Stahlseile haben, das Steuer fest in der Hand behalten und dich langsam auf die neue Situation einstellen. Ich war bei unserer Hochzeit 26 und eingefleischter Junggeselle. Da war schon manche Vollbremsung nötig, damit der Ehewagen nicht an die Wand fuhr.

Ich lerne von meinem Auto auch, dass es nicht gut ist, immer nur Vollgas zu fahren. Man kommt zwar schnell zum Ziel, aber der Preis ist hoch. Schnelle Väter trimmen ihre Kinder auf das Ziel und verpassen, was alles auf dem Weg geschieht. Wer immer nur den kürzesten Weg nimmt, entdeckt nichts Neues. Was für ein Schatz ist es, wenn du mit deinem Kind unterwegs bist. Du kannst an der Hand eines Kindes zum Beispiel die Langsamkeit entdecken. Jeder Spaziergang wird zur kostenlosen Survivaltour und zum erlebnispädagogischen Entschleunigungsseminar. Ich habe es in der Elternzeit gelernt. Leider erst nach Überlastungssymptomen und einer Auszeit bei der Geburt unserer fünften Tochter, aber es war nicht zu spät und prägt meine Lebenshaltung bis heute.

Und dann das Tanken. Du musst anhalten und neuen Kraftstoff tanken. Ich liebe den Diesel als Bild für die Vaterschaft. Diesel ist flüssig, und Vaterschaft muss auch flüssig sein. Vatersein ist keine Aufgabe, die du erledigen musst, um dich dann anderen Dingen widmen zu können. Es ist ein Aggregatzustand, in dem du lebst. Nicht hart wie ein Klotz. Nicht gasförmig, sprich überall präsent, aber nicht zu greifen. Nein, Väter sind flüssig, weil sie tragen, in die Weite führen und weil sie guten Antrieb geben. Und das machen sie gut und anders als Mütter.

Und sie machen es anders als andere Väter. Das lehrt mich der Straßenverkehr auch. Ich fahre gelassen 120, weil ich es so will. Andere fahren anders. Ich kann auch anders, aber ich will es nicht immer. Hier macht mir mein Auto Mut, Vaterschaft so zu leben, wie ich es für gut halte, auch wenn andere, ja, selbst meine Frau, es oft anders sehen. Ich bin kein Sturkopf, wie die 130-Linksfahrer, aber ich lass mich auch nicht verrückt machen von jeder neuen Welle und den vielen neuen Möglichkeiten. Ich möchte vor Gott und meiner Frau den Fahrstil meines Lebens vertreten können.

Du fragst dich vielleicht, warum ich nichts über Unfälle geschrieben habe. Weil ich es nicht wollte. Und was willst du?

Gottfried Muntschick ist Generalsekretär im CVJM Sachsen-Anhalt und Referent im Bereich Männer- und Familienarbeit.