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Mehr Bücher als Tassen im Schrank: Ein Plädoyer für das Lesen

Jennifer Zimmermann liebt es zu lesen – und ihren Kindern vorzulesen. Auch wegen der Krummeluspillen …

Ich habe eine Lieblingsgeschichte. Sie spielt in einer kleinen schwedischen Stadt in einem großen, bunten, vielleicht etwas maroden Haus, auf dessen Veranda manchmal ein Pferd steht. Hier präsentiert Pippi Langstrumpf ihren staunenden Freunden Tommy und Annika etwas, das aussieht wie drei gelbe Erbsen: „Krummeluspillen“. Wer sie im Dunkeln schlucke und dazu „Liebe kleine Krummelus, niemals will ich werden gruß!“ sage, der werde fast ganz bestimmt nicht erwachsen. Denn Erwachsene, da sind sich die drei Freunde einig, wissen nicht mehr, wie man spielt und trauen sich vor lauter Aberglauben nicht mal mehr, das Messer abzulecken.

Astrid Lindgren vermittelt Hoffnung

Astrid Lindgrens Weisheit in dieser Geschichte beeindruckt mich nicht nur, sie bewegt mein Herz. Sie lässt mich lächeln, selbst wenn draußen der Matsch steht und der Nebel tief zwischen den Ästen festhängt. Es ist eine unbeschwerte Hoffnung, von der sie erzählt. Eine Hoffnung, die es für möglich hält, dass jeder von uns sich mindestens ein paar Krümel vom kindlichen Lebensfreudekuchen aufheben kann. Eine Hoffnung, die weiß, dass es kleine und ein paar große Menschen gibt, denen man den Genuss des Augenblicks nicht erst in langwierigen Achtsamkeitsübungen wieder beibringen muss. Es sind Lieblingsgeschichten wie diese, wegen denen ich meinen Kindern so gern vorlese.

Sie vermitteln eine Botschaft, die ohne die Hilfe der Erzählung, ohne die Erschaffung einer einprägsamen Figur wie Pippi Langstrumpf, kaum so zu Herzen gehen würde.

Lesen ist Kurzurlaub

Worte faszinieren mich, seit ich lesen kann. Dieselben Buchstaben, die sachlich beschreiben, wie eine Blume aufgebaut ist, können uns an dem Gefühl teilhaben lassen, das der Autor hatte, als er im Sommer mitten in einer Blumenwiese saß. Sie fangen die Sichtweise eines wertvollen Menschen Gottes ein und zeigen uns die Welt aus seiner Sicht. Wenn wir lesen, schnuppern wir die Lebensluft des Autors, und das kann sich anfühlen wie ein Kurzurlaub. Ein Tapetenwechsel. Manchmal finden wir dann Botschaften, die die Unbeschwertheit in Person hereinlassen, die mit ihren roten Zöpfen auf einem Pferd in den manchmal grauen Erwachsenenalltag reitet. Manchmal erkennen wir auch Anteile von uns selbst wieder in den Geschichten und finden neue Worte für das, was uns beschäftigt. Wir lernen, was es für andere heißt, wütend zu sein. Ängstlich. Traurig. Verliebt. Geschichten, die mit Liebe und Feingefühl erzählt werden, machen diese Welt zu einem besseren Ort.

Es gibt fast nichts, was ich mit meinen Kindern lieber tue, als ihnen vorzulesen, weil ich ahne, dass ich einen Funken Faszination für die unendlichen Möglichkeiten des geschriebenen Wortes weitergebe. Wie ein Kind tauche ich dann selbst wieder in die alten und neuen Geschichten ein. Plötzlich ist es leicht, den Moment zu genießen und all das, was in meinem Gehirn so unheimlich wichtig tut, für eine Weile stumm zu schalten. Man muss wirklich mehr Bücher als Tassen im Schrank haben, finde ich. Oder „Krummeluspillen“.

Jennifer Zimmermann lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Bad Homburg.

„Das musst du lesen!“

Die „Rupelrather Bücherfrauen“ haben anfangs einander ihre Lieblingsbücher vorgestellt. Inzwischen gibt es ein Bookcrossing-Regal, Vorlese-Stunden für Kinder und Büchertrödel für den guten Zweck. Von Stefanie Mergehenn

Am Anfang war das Wort. Oder der Einstiegssatz. Oder das Cover. Es gibt vieles, was einen animiert, ein neues Buch in die Hand zu nehmen. Oft ist es auch eine Rezension, der Tipp einer Freundin oder des Buchhändlers. „Das musst du mal lesen“: Unter dieser Prämisse fanden wir uns denn auch vor etlichen Jahren bei einer Gemeindefreizeit auf Langeoog mit interessierten Menschen an einem Abend im Kaminraum wieder, um einander bei einem Glas Wein und Knabbereien aktuelle Empfehlungen oder Immer-schon-Lieblingsbücher vorzustellen.

Das Konzept überzeugte. Als 2016 in meiner Kirchengemeinde die erste Wochenend-Freizeit nur für Frauen angeboten wurde, stand auf dem Willkommens-Brief: „Wer mag, bitte ein Lieblingsbuch, -film oder -CD einpacken, um es den anderen vorzustellen!“ Der entsprechende Abend dauerte rund drei Stunden – und ich griff nun doch zu den begeistert angepriesenen Werken von Charlotte Roth und Robert Seethaler, obwohl mir deren Cover vorab zu kitschig oder langweilig erschienen waren. Denn gegenseitiges Leihen gehört natürlich dazu – und ich wurde nicht enttäuscht!

WELTEN ZWISCHEN BUCHDECKELN

Nachdem die Literatur-Runde fortan Bestandteil jeder Freizeit war, fand eine der Frauen, es sei doch an der Zeit, diese schöne Tradition auch in den heimischen Alltag zu übertragen. Seitdem treffen wir uns vier-, fünfmal im Jahr mit interessierten Frauen – mal sind es sechs, mal ein ganzes Dutzend – in heimischen Wohnzimmern, um einander vorzulesen, Bücher zu präsentieren und zu erzählen, warum sie uns so berührt haben.

Sabine, die Initiatorin, empfindet es als großen Gewinn, „die vielfältigen Welten zwischen den Buchdeckeln aus ganz persönlicher Sicht zu beschreiben“. Denn ein Buch verändere den Lesenden „nicht nur durch das Aufnehmen des Inhalts, sondern durch das Einordnen der eigenen Erfahrungen und Gefühlswelten: Jede von uns liest ja anders, auch wenn die Buchstaben für alle gleich sind“. Der 54-jährigen Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist es zu verdanken, dass bei unseren Treffen immer auch einige Bilderbücher vorgestellt werden, in deren Geschichten und Illustrationen wir Erwachsenen mindestens ebenso versinken (können) wie die eigentliche Zielgruppe.

Auch Christine, eine weitere regelmäßig teilnehmende „Rupelrather Bücherfrau“, betont, dass sie schon viele Empfehlungen genutzt und so Autoren kennengelernt habe, auf die sie unter anderen Umständen gar nicht aufmerksam geworden sei. Ihr persönliches Fazit: „Mit echten Menschen zu sprechen, ist auch bei der Buch-Auswahl deutlich besser, als sich von Internet-Algorhythmen bestimmen zu lassen.“ Was die 54-Jährige darüber hinaus begeistert, ist, dass „ich dank unserer Gruppe viele tolle Frauen näher kennengelernt habe, denen ich sonst gar nicht begegnet wäre“.

NOCH VIER KISTEN IM KELLER …

Eine davon wurde beispielsweise von ihrer Nachbarin zu den „Bücherfrauen“ eingeladen und gehört jetzt zum „harten Kern“. Da liegt es nahe, auch mal am Rande der Buchstapel über die ein oder andere kulturelle Veranstaltung oder einen besondern Gäste-Gottesdienst in der eigenen Gemeinde zu sprechen. Apropos „eigene Gemeinde“: Die liegt den Bücherfrauen natürlich auch am Herzen. Deshalb war es naheliegend, für den Um- und Anbau unserer Kirche in den vergangenen Jahren zwei Bücher-Flohmärkte für das „Bau-Konto“ zu veranstalten.

Da die Spenden für den ersten Trödelmarkt eine unvorhergesehene Eigendynamik entwickelten („Ich hab‘ übrigens auch noch vier Kisten im Keller …“), hatten wir anschließend sogar mehr als zwölf Körbe übrig, die wir noch am selben Tag in die „Flohkiste“ unserer Nachbargemeinde bringen konnten. Beim zweiten Mal sortierten wir schon im Vorfeld aus, um mit den nicht ganz so umfangreichen Hinterlassenschaften die Bücherschränke in einem Neubaugebiet unseres Gemeindebezirks zu bestücken.

Für einen eigenen Bücherschrank – diese öffentliche Bücherregale beispielsweise in ausrangierten Telefonzellen gibt es inzwischen ja in vielen Städten – hat sich in unserer Gemeinde leider noch kein Platz gefunden. Stattdessen haben wir ein „Bookcrossing-Regal“ im Café-Bereich, in das ausgelesene (und keineswegs nur christliche) Bücher hineingestellt und von anderen dankbar herausgenommen werden. „Dabei geht es nicht ums Loswerden, sondern um das Weitergeben eines Buches, das uns selbst berührt hat“, betont Sabine. Die Auswahl erfordere deshalb eine besondere Sorgfalt und regelmäßige Durchsicht seitens der Bücherfrauen, die dann auch mal einen verjährten Stadtführer oder einen zerlesenen Trivial-Roman entfernen.

NOSTALGISCHES ANGEBOT

Die Freude und Faszination an Büchern kann nicht früh genug gesät werden – davon ist in dieser FamilyNEXTAusgabe an vielen Stellen zu lesen. Ich habe, als unser Sohn noch klein war, gern das ein oder andere Mal in seiner Kita vorgelesen. Viele Stadtbüchereien oder Grundschulen suchen heutzutage „Vorlese-Paten“. Mir macht es viel Spaß, bei unserem Kinder-Action-Samstag „Kiwi“, zu dem regelmäßig rund 70 Kinder ins Gemeindezentrum kommen, eine „Vorlese-Stube“ anzubieten. Es berührt mich zu erleben, wie Kinder, die sonst vielleicht eher auf flackernde Displays oder Monitore starren, zur Ruhe kommen, die Augen schließen und sich auf dieses nostalgische Angebot des „Kopfkinos“ einlassen – wenn sie sich nicht dicht um das Bilder- oder Geschichtenbuch drängen. Auch darin sehe ich als „Rupelrather Bücherfrau“ eine Chance: Kindern die Liebe zu diesen vielseitigen Freunden zu vermitteln – am besten eine Liebe fürs Leben.

Stefanie Mergehenn ist Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Solingen.

Fasziniert von Büchern

7 Ideen, wie man Kindern die Freude am Lesen vermitteln kann

1. VORLESEN

Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, fällt das Lesenlernen leichter. Außerdem kann man mit dem Vorlesen schon früh Rituale schaffen, die auch später, wenn das Kind selbst lesen kann, weitergeführt werden können. Und: Auch wenn Kinder schon selbst lesen können, lieben sie es trotzdem noch, wenn Mama oder Papa ihnen vorliest.

2. GEMEINSAM LESEN

Gerade für Leseanfänger sind spezielle Bücher toll, in denen das Kind den hervorgehobenen Text liest und Mama oder Papa den Rest, wie beispielsweise bei der Reihe „Lies mit mir!“ (SCM Verlag). Später kann man sich dann abwechseln: Eine Seite liest Mama oder Papa, eine Seite das Kind. Ein guter „Trick“ ist es auch, wenn der Vorleser an einer besonders spannenden Stelle aufhört – dann ist das Kind besonders motiviert, selbst weiterzulesen.

3. RITUALE SCHAFFEN

Kinder lieben Rituale. Der Klassiker ist sicher die Gute-Nacht-Geschichte. Aber wie wäre es mit 20 Minuten lesen nach dem Mittagessen? Schön ist es, wenn es zum Lesen einen besonderen Ort gibt – vielleicht einen Sitzsack oder Opas Ohrensessel. Wichtig ist es, dass Lesen nicht unter Druck geschieht, sondern mit einer schönen, gemütlichen Atmosphäre verbunden ist.

4. BÜCHER ENTDECKEN

Entscheidend für die Motivation zum Lesen ist das richtige Buch. Hier muss man vielleicht ein bisschen ausprobieren. Mag das Kind lieber kurze Geschichten? Oder doch längere Erzählungen oder vielleicht Sachbücher? Welche Themen begeistern das Kind: Tiere, Maschinen, Entdecker, Fußball … Zu (fast) allem findet man das passende Buch. Für Kinder mit Lern- und Leseschwierigkeiten gibt es Bücher in einfacher Sprache, zum Beispiel die Reihe „Die Tigerbande“ (Neufeld Verlag) oder „leichter lesen“ (Ravensburger).

5. BÜCHEREI ERFORSCHEN

In Büchereien können Kinder nach Belieben stöbern und in Bücher reinlesen. Vielleicht entdecken sie ein Thema oder eine bestimmte Art von Buch, die sie bisher nicht kannten? Viele Büchereien bieten auch Vorlesestunden oder andere Aktionen an, die die Lust am Lesen wecken.

6. MIT BÜCHERN SPIELEN

Bücher sind nicht nur zum Lesen da. Warum nicht mal eine eigene Bücherei im Kinderzimmer aufmachen? Oder ausprobieren, wer den höheren Bücherstapel baut? Vielleicht können Bücher auch in die Lego- oder Schleichtierwelt integriert werden …

7. COMICS UND ZEITSCHRIFTEN WERTSCHÄTZEN

Nicht nur Bücher sind wertvoller Lesestoff. Gerade Kinder, denen das Lesen schwer fällt, finden vielleicht leichter Zugang zu Comics oder Zeitschriften, wie zum Beispiel FamilyFIPS oder KLÄX. Da die Texte fast „nebenbei“ gelesen werden, ist die Hürde niedriger. So können Kinder gut ans Lesen herangeführt werden.

Bettina Wendland ist Redakteurin bei Family und FamilyNEXT. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Bochum.

So macht Lesenlernen Spaß!

Nun starten wieder viele Erstklässler in das Abenteuer „Lesenlernen“. Wie Eltern sie dabei unterstützen können, erklärt Margret Schaaf, 1. Vorsitzende des Bundesverbandes von MENTOR – Die Leselernhelfer.

Lesen lernen die Kleinen ja nicht von heute auf morgen. Anfangs hört es sich immer etwas holprig an. Wie können Eltern und Lehrer überhaupt feststellen, dass ein Grundschulkind Leseprobleme hat?

Lesen, Vorlesen und Zuhören sind die Basis für die Sprachentwicklung der Kinder und dieser Prozess fängt lange vor der Schule an. Leider liest gut ein Drittel der Eltern zu selten vor. Für die Kinder hat das gravierende Folgen: Sie kommen mit großen sprachlichen Lücken in die Schulen. Die Eltern können das z.B. daran merken, dass ihren Kindern der Schulunterricht nicht gefällt. Sie können ihm oft einfach nicht folgen, denn vielen Kindern ‚fehlen’ die Worte. Sie kennen sie nicht und können Texte nicht verstehen. Betroffen sind deutsche Kinder genauso wie Kinder mit Migrationshintergrund. Sie brauchen dringend Unterstützung, denn Lesen und Sprache sind die Basis für alle anderen Fächer und den Schulabschluss.

Was raten Sie Eltern, deren Kinder sich mit dem Lesen schwer tun?

Der Rat an die Eltern kann nur sein, mit ihrem Kind gemeinsam zu lesen, über die Bücher zu sprechen und dabei viel Freude zu haben. Lesevorbild sein und ihren Kindern durch das Lesen Zeit und Zuwendung schenken, am besten jeden Tag. So entdecken viele Kinder das Lesen als beglückend, spannend und entspannend und erweitern dabei automatisch ihren Wortschatz, entwickeln Fantasie und Empathie. Das ist viel besser, als das Kind zum regelmäßigen Üben aufzufordern. Dabei wird Lesen nämlich schnell zur Strafe, die dem Kind vor allem zeigt, was es nicht gut kann. Bei Leseproblemen Ihrer Kinder sollten Sie aber auch den Rat der Lehrer und Kinderärzte einholen. Manchmal reicht es, die Sehstärke zu überprüfen, in anderen Fällen, wie z.B. Legasthenie, brauchen die Eltern und das Kind fachmännische Unterstützung.

Gibt es bestimmte Techniken oder Bücher zur Leseförderung, die Sie Eltern empfehlen?

Es gibt gute, wissenschaftlich fundierte Förderansätze und ganz tolle Kinderbücher. Es geht aber auch ganz einfach: Nehmen Sie sich Zeit für das Kind, gehen Sie auf seine Interessen ein und sorgen Sie für kleine Erfolge. Lesen Sie abwechselnd und unterstützen Sie ihr Kind bei seinen Wörtern oder Passagen. Schafft ein Kind es, ein ganzes Buch vom Anfang bis zum Ende zu lesen, ist es stolz. Egal, wie einfach oder kurz die Geschichte ist. Suchen Sie Themen aus, die das Kind packen. Auch Comics oder Star Wars sind geeignet. Wenn das Kind aufmerksam folgt, lernt es zu lesen und erweitert seinen Wortschatz, versetzt sich in andere Personen und Welten. Man kann wirklich jedes Kind für’s Lesen begeistern. Bauen Sie niemals Druck auf. Das Kind soll sich wohl und sicher fühlen, es ist kein Schulunterricht mit Noten.

Wo können sich Eltern Hilfe holen?

Sie können die Lehrer fragen, ob die Schule mit einem Verein von MENTOR – Die Leselernhelfer kooperiert oder mit einer anderen Leseinitiative und Ihr Kind dadurch in der Schule Lesestunden mit einer ehrenamtlichen Mentorin oder einem Mentor bekommen kann. Die beiden treffen sich dann einmal pro Woche mindestens ein Jahr lang zur Lesestunde. Lesezeit ist dann besonders wertvoll, wenn das Lesen in einer 1:1-Situation in einer entspannten Atmosphäre stattfindet, bei der sich ein Vertrauensverhältnis einstellt. Dabei können die Erwachsenen gezielt auf die Fragen des Kindes eingehen und ihm den Sinn der Worte und Texte erklären. Kinder können dadurch ihre Sprache aufbauen. Sie können Texte selbst erfassen und sich eine Meinung darüber bilden. Andere Angebote, bei denen mehreren Kindern gleichzeitig vorgelesen wird, sind gut, um den Weg zu Sprache und Literatur für Ihr Kind überhaupt erstmal zu öffnen.

Tipp der Family-Redaktion: Die Erstlese-Bücher der Reihe „Lies mit mir!“ eignen sich sehr gut, um mit Kindern zu Hause das Lesen zu üben. Die Eltern lesen einen Großteil der Geschichte vor, einzelne, hervorgehobene Sätze kann das Kind schon selbst lesen. Und sobald das Kind ein bisschen Übung hat, kann es auch das ganze Buch allein lesen. Bei diesen Geschichten, die immer auch christliche Inhalte haben, wird besonders auf eine einfache, kindgerechte Sprache geachtet. Mehr Infos: Lies mit mir!

 

Adventszeit – Lesezeit

Was gibt es Gemütlicheres als eine gemütliche Lesestunde im Advent? Mit Keksen, Kerzen, Kuscheldecke und guten Büchern? Euch fehlen noch die Bücher? Vielleicht sind diese Tipps ja passend für euch:

 

Bilderbücher

„Kleiner Stern ganz groß“ ist vor zehn Jahren erschienen und hat nichts von seinem Reiz verloren. Ausgerechnet der unscheinbare kleine Stern erhält einen wichtigen Auftrag. Er soll drei Sterndeutern den Weg weisen. Eine Weihnachtsgeschichte, die Kindern Mut macht – wunderschön illustriert von Nina Dulleck. Für Kinder ab 4 Jahren.

https://www.scm-shop.de/kleiner-stern-ganz-gross.html

 

In „Malte und das schönste Geschenk der Welt“ geht es um den Sinn des Schenkens. Malte möchte seiner Mama ein Geschenk kaufen. Er besitzt aber nur 47 Cent. Dafür bekommt er kein schönes Geschenk. Oder vielleicht doch? Für Kinder ab 3 Jahren wird hier ganz alltagsnah der Sinn von Weihnachten erklärt.

https://www.scm-shop.de/malte-und-das-schoenste-geschenk-der-welt.html

 

Adventskalender-Bücher

„Wie lange noch bis Weihnachten?“ enthält 24 Geschichten von Niko, der alles über Weihnachten wissen will. Sein Opa erklärt ihm verschiedene Weihnachtsbräuche, außerdem erhält Niko geheimnisvolle Briefe, in denen seine Fragen beantwortet werden. Ideal für die abendliche Vorlesezeit mit Kindern zwischen 6 und 8 Jahren.

https://www.scm-shop.de/wie-lange-noch-bis-weihnachten.html

 

„Das Geheimnis der Weihnachtskugel“ erzählt in 24 Kapiteln von den Abenteuern der Kinder einer Dorfschule. Sie versuchen, eine gestohlene Halskette zu finden. Und was hat es bloß mit dieser Weihnachtskugel auf sich? Für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren.

https://www.scm-shop.de/das-geheimnis-der-weihnachtskugel.html

 

In „Flucht aus dem Adventskalender“ machen sich die Schokoladenstückchen von Florians Adventskalender selbstständig. Dabei hat Florian schon genug Sorgen. Wie bekommt er seinen Fußball zurück, der beim Nachbarn gelandet ist? Und was ist mit dem geheimnisvollen Mädchen am Fenster? Besonders toll: Die Seiten müssen jeden Tag erst aufgeschnitten werden, um die Geschichte weiterlesen zu können. Für Kinder ab 8.

Dazu passend gibt es eine Hörspiel-CD und ein Krippenspiel, das kostenlos heruntergeladen werden kann.

http://shop.bibellesebund.de/startseite-deutschland/flucht-aus-dem-adventskalender.html

Weihnachtszeit ist (Vor-) Lesezeit!

Es wird immer früher dunkel. Meckern hilft nicht. Unser Tipp: Kakao warm machen, Plätzchen auf den Teller, Kerzen an und ab aufs Sofa mit Kind und Buch. Hier unsere (Vor-) Lesetipps für die Weihnachtszeit:

Kleiner Stern ganz groß

So gern würde der kleine Stern mal bei einem besonderen Ereignis leuchten. Aber er ist ja so klein! Umso erstaunlicher, dass der Engel ausgerechnet ihn auswählt, um drei wichtigen Männern den Weg zu leuchten. Dieses wunderschöne Bilderbuch für Kinder ab vier macht deutlich: Jesus ist als Kind auf diese Welt gekommen. Und deshalb ist für ihn niemand zu klein und unbedeutend. Die Geschichte vom kleinen Stern gibt es auch als Bilderbuchfilm zum kostenlosen Download – ideal für Weihnachtsfeiern oder Familiengottesdienste. Außerdem gibt es weiteres Bonusmaterial.

Der kleinste Engel von allen

Beim Weihnachtskonzert des Schulchores darf er ganz vorn stehen, denn er ist der kleinste Engel von allen. Doch auf dem Weg zum Konzert hat der kleinste Engel ganz unterschiedliche, weihnachtliche Begegnungen. Wird es pünktlich schaffen? – In dieser kurzweiligen Geschichte passiert viel Unvorhergesehenes und manches geht schief. Ein lustiges Buch zum Vor- und Selberlesen für Kinder ab sechs.

Malte und das schönste Geschenk der Welt

Malte möchte seiner Mama ein Weihnachtsgeschenk kaufen. Aber in seiner Spardose sind nur 47 Cent. Mit seiner Schwester klappert er mehrere Geschäfte ab. Tatsächlich hat er am Ende ein ganz besonderes Geschenk für Mama. Und etwas darüber gelernt, warum wir uns an Weihnachten beschenken. Ein wunderschön illustriertes Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren, dass die Lebenswirklichkeit der Kinder aufgreift und den Sinn von Weihnachten erklärt.

Alle Tage wieder

„Wär das toll, wenn jeden Tag Weihnachten wäre!“ Diesen Wunsch kennen viele Kinder. Max schreibt ihn auf seinen Wunschzettel. Und der Weihnachtsmann erfüllt diesen Wunsch tatsächlich. Doch nach dem 6. Weihnachtstag hat Max endgültig die Nase voll von Keksen, Gans und Geschenken. Humorvoll wird Kinder ab vier vermittelt, dass Weihnachten deshlab so besonders ist, weil es eben nicht jeden Tag stattfindet.

 

Vorlesen macht Familien stark

Vorlesen trägt zum Austausch zwischen Eltern und Kindern bei und stärkt so familiäre Bindungen. Dies zeigt die Vorlesestudie 2014 der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung. Die Vorstellung der Studie bildet den Auftakt zum elften Bundesweiten Vorlesetag, der am 21. November 2014 stattfindet.

Vor dem Hintergrund sich ändernder Familienstrukturen und immer größerem Alltagsstress hat das Vorlesen eine große Bedeutung für die familiäre Kommunikation: Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Eltern von Kindern zwischen zwei und acht Jahren gaben an, dass das Vorlesen weitere Gespräche anstößt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Gespräche über alltägliche Themen, die das Kind beschäftigen (32 Prozent). Aber auch einschneidende Ereignisse werden mit Hilfe von Geschichten thematisiert, etwa Familienzuwachs, Umzug, Einschulung oder auch Trennung und Verlust. Die Studienleiterin Dr. Simone C. Ehmig erläutert: „Vorlesen bietet Raum für alle Fragen, die Kinder beschäftigen, und hilft den Eltern bei den Antworten und Erklärungen. So erleichtert das Vorlesen den Umgang mit herausfordernden Situationen und Problemen, die sonst nur schwer anzusprechen sind.“

Viele Eltern sind sich über den Mehrwert, den das Vorlesen für die familiäre Kommunikation bietet, bewusst. 41 Prozent sagen, dass sie Bücher und Geschichten gezielt einsetzen, um ihren Kindern beim Verarbeiten schwieriger Situationen zu helfen. Vom Vorlesen profitieren dabei sowohl die Eltern als auch die Kinder: Rund drei Viertel der Eltern (76 Prozent) genießen nach eigener Aussage die gemeinsame Zeit beim Vorlesen genauso wie ihre Kinder.

Dennoch ist das Vorlesen in vielen Familien noch kein fester Bestandteil des Alltags: 31 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern selten oder gar nicht vor. „Vorlesen ist nicht nur der Zugang zu Bildung. Er macht auch Familien stark. In den Familien, in denen nicht vorgelesen wird, fehlen die stärkenden Erfahrungen der gemeinsamen Vorlesemomente.“, betont Dr. Rüdiger Grube. „Wir müssen  Eltern dazu motivieren, ihren Kindern am besten täglich vorzulesen.“