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Weihnachtsgottesdienst im Wohnzimmer

In diesem Jahr fällt für viele Familien der Besuch des Gottesdienstes, der Christvesper oder Christmette an Heiligabend aus. Doch auch zu Hause lässt sich ein eigenes Familienritual schaffen, um den Festtagen eine besondere Bedeutung zu geben. Von Anke Kallauch

Wichtig: Kinder und Gäste sollten darauf vorbereitet werden, dass wir einen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Wenn alle die Lieder, die gesungen werden, schon in den Adventswochen kennengelernt haben, kann man besser mit einstimmen.

Ort und Zeit finden

Wann der beste Zeitpunkt für den Gottesdienst ist, hängt von den anderen Aktivitäten ab. In unserer Familie gab es am frühen Nachmittag immer eine kleine Stärkung, damit man den Gottesdienst gut durchhält. Danach könnte man auch daheim den Gottesdienst starten.

Planen Sie die gemeinsame Zeit und verteilen Sie Aufgaben an alle, die dabei sind (Gebet, Lieder begleiten, Sterne ausschneiden). Suchen Sie einen schönen Platz: vor dem Weihnachtsbaum oder am Wohnzimmertisch. Räumen Sie unnötige Deko zur Seite, damit die Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt steht.

Gestartet wird mit dem Klang eines Glöckchens oder der Melodie eines bekannten Weihnachtsliedes auf dem Xylophon oder der Blockflöte. Jetzt wissen alle: Es geht los.

Die Lieder sind sorgfältig ausgesucht. Wenn jemand Gitarre oder Klavier spielen kann, ist das natürlich toll, aber man kann auch zu Liedern von CDs singen. Kinderlieder wie „Weihnachten ist Party für Jesus“ oder „Ein Kind ist heut geboren“ und ältere Lieder wie „Mit den Hirten will ich gehen“ oder „Wisst ihr noch wie es geschehen“ können dabei sein.

Am besten nimmt man eine Weihnachtskrippe mit robusten Figuren, die man in die Hand nehmen und bespielen kann. Der Stall ist zunächst noch leer, und weit weg davon besucht der Engel Maria. Dann wandern Maria und Josef nach Bethlehem und suchen ihre Unterkunft. Die Hirten auf dem Feld sind natürlich wichtig. Was haben sie erlebt? Die Engel am Himmel singen „Gloria“ – da singen natürlich alle mit. An einer anderen Stelle im Wohnzimmer sehen die Weisen einen hellen Stern und beginnen ihre Reise. Jeder spielt eine oder mehrere Figuren.

Mit verteilten Rollen

Kleinere Kinder können sich manchmal noch nicht an die Geschichte erinnern. Es ist ja schon ein ganzes Jahr her! Dann kann sie auch aus einer Kinderbibel vorgelesen werden.

Wenn größere Geschwister dabei sind und auch Oma und Opa gern aktiv mitmachen, kann die Geschichte auch mit verteilten Rollen gespielt werden. Am besten organisiert man dafür einige Tücher oder die Baby- puppe aus dem Kinderzimmer. Oft staunt man nicht schlecht, welche Gedanken, Handlungen und Worte den Personen dabei zugedacht werden.

Ein kleines Gespräch schließt sich an: Was ist das Wichtigste an der Geschichte? Worüber freust du dich besonders? Wofür willst du Gott „Danke“ sagen? Für jedes „Danke“ kann ein vorher ausgeschnittener Stern zur Krippe gelegt werden.

Mit einem Weihnachtsgebet und Liedern klingt der Gottesdienst daheim aus. „Du bist geboren, Jesus – darüber freuen wir uns riesig! Danke, dass du uns besucht hast. Danke, dass du auch heute bei uns bist. Wir feiern deinen Geburtstag und lassen dich hochleben! Amen.“

Anke Kallauch ist Referentin für Kindergottesdienste im Bund Freier evangelischer Gemeinden. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.