Symbolbild Hochzeit: Getty Images / iStock / Getty Images Plus / kkshepel

Großer Tag – kleiner Fußabdruck: 5 Tipps für eine nachhaltige Hochzeit

Eine Hochzeit nachhaltig zu gestalten, ist gar nicht schwer. Als Merksatz dient ein amerikanisches Sprichwort.

Wer an seiner Hochzeit die Umwelt und ganz nebenbei auch noch den Geldbeutel schonen möchte, kann sich einfach an einer alten amerikanischen Tradition orientieren, wonach eine Braut an ihrer Hochzeit fünf Dinge braucht: „Something old, something new, something borrowed and something blue. And a silver sixpence in her shoe.“

1. Something old (Etwas Altes)

Es ist nicht nötig, für die Hochzeit alles neu anzuschaffen. Vasen und Kerzenständer können Feiernde günstig gebraucht kaufen. „Alte“ Blumen in Form von Trockenblumen erleben derzeit ihren zweiten Frühling und geben eine wunderschöne Boho-Deko ab. Und heruntergekommenes Mobiliar oder verkratzte Tischplatten können mithilfe von Stuhlhussen und Tischdecken in neuem Glanz erstrahlen. Stofftischtücher sind natürlich besonders umweltschonend.

Auch beim Essen tut es „etwas Altes“, und zwar im übertragenen Sinne: „Iss nichts, was nicht auch deine Großmutter gegessen hätte“, rät Ernährungsberaterin Lynn Hoefer in Hinblick auf eine ganzheitliche, gesunde Ernährung. Das bedeutet: Bei der Speiseauswahl kann das Hochzeitspaar die dann herrschende Saison im Blick behalten und regionale Lebensmittel auf dem Buffet anbieten.

Ein ganz besonderer Hingucker ist es, wenn Omas altes Brautkleid noch im Schrank hängt und von einer kundigen Schneiderin zu einem neuen, modernen Kleid umgearbeitet werden kann.

2. Something new (Etwas Neues)

Natürlich sollte es auf einer nachhaltigen Hochzeit so wenig Wegwerfprodukte wie möglich geben. Wer jedoch auf Strohhalme und den Luftballonstart nicht verzichten möchte, kann sich zumindest um einen nachhaltigen Ersatz bemühen. Inzwischen gibt es viele ökologisch wertvolle Alternativen zu herkömmlichen Produkten, so zum Beispiel Luftballons aus Naturlatex. Überschüssige Glas- oder Stahlröhrchen kann das Brautpaar nach der Feier an die Gäste verschenken, welche sie dann zuhause weiterverwenden.

Beim Upcycling entsteht etwas ganz Neues aus einem ehemals alten Produkt: Teelichte leuchten in einem alten Marmeladenglas, das mit einer Buchseite aus einem ausrangierten Buch umwickelt ist. Vasen können aus Altglas, Konservendosen und sogar Tetrapacks gebastelt werden. Und aus zerknitterten Servietten aus Mutters Krims-Krams-Schublade lassen sich wunderschöne Blumengirlanden und Pompoms zaubern, die von der Decke baumeln. Sogar der Ehering lässt sich aus recyceltem Edelmetall fertigen.

3. Something borrowed (Etwas Geliehenes)

Hochzeitsdeko und Blumenschmuck, ja sogar Brautkleider kann man heutzutage leihen und nach der Feier problemlos zurückgeben. Gleiches gilt für Getränke, die Feiernde beim Getränkehändler auf Kommission erwerben können. Das spart Ressourcen und Geld.

Übrig gebliebenes Essen kann das Brautpaar zwar nicht zurückgeben, aber zumindest den Gästen mitgeben. Daher am Hochzeitstag an Verpackungsmaterial aus biologisch abbaubaren Materialien wie Papier oder Bienenwachstücher denken und auf die gute alte Alufolie beziehungsweise den Plastikgefrierbeutel nach Möglichkeit verzichten.

4. Something blue (Etwas Blaues)

Blau ist, wer auf der Hochzeit zu tief ins Glas geschaut hat. Auch beim Thema Getränkekonsum lässt sich auf Nachhaltigkeit achten: Wenn die Gäste mehrere Bier aus demselben Glas trinken, lassen sich Spülgänge einsparen. Statt Plastikflaschen lieber Glasflaschen kaufen und die Getränke immer in Gläsern, nie in Papp- oder gar Plastikbechern ausschenken. Das macht den ökologischen Fußabdruck gleich kleiner!

5. And a silver Sixpence in her shoe (Und ein Ein-Cent-Stück in ihrem Schuh)

Ganz von allein spart das Brautpaar bei einer nachhaltigen Hochzeit Geld. Den Blick sollte das Paar jedoch nicht darauf richten, worauf es bei einer nachhaltigen Hochzeit verzichten muss, sondern was es dadurch gewinnt: Die Kreativität wird angeregt beim Ausdenken upgecycelter Dekoelemente, das Essen ist lecker und dabei noch gesund, das Ambiente umso schöner. Und es bleibt sogar mehr Geld übrig für die Flitterwochen. Und immer dran denken: Worauf es bei einer Hochzeit wirklich ankommt, gibt es sowieso in keinem Laden der Welt zu kaufen!

Catharina Bihr lebt mit ihrem Mann in Stuttgart und arbeitet in der Erwachsenenbildung.

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  1. […] das auf der Erde bereits angebrochen ist. Daran möchte ich gerne mitbauen. Mit jeder kleinsten Konsumentscheidung, die ich treffe, entscheide ich auch über das Wohlergehen der Natur und meiner Mitgeschöpfe. Ich […]

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