Hoch, runter, drüber, drunter

„Wie kann ich in meiner kleinen Wohnung dem Bewegungsdrang meines Kindes gerecht werden?“

Das Kinderzimmer ist der perfekte Ort, da es das eigene Reich der Kinder ist. Das Kind soll sich darin wohlfühlen und seine Bedürfnisse nach Bewegung, Spiel, Rückzug und Selbsttätigkeit stillen können. Um dem gerecht zu werden, bietet es sich an, den zur Verfügung stehenden Raum auf die kindlichen Bedürfnisse anzupassen.

UMRÄUMEN
Wie bei jeder Neugestaltung wird erstmal gemeinsam „Inventur“ gemacht. Womit spielt/lernt das Kind noch, womit nicht? Für was ist es zu alt? Ist etwas kaputt? Kann Spielzeug ausgelagert werden? Sind diese Fragen geklärt, empfehle ich, das Zimmer komplett leer zu räumen und dann neu einzurichten. In kleinen Räumen ist es wichtig, jeden Quadratzentimeter ideal zu nutzten. Hochbetten sind eine gute Lösung, denn sie sind Multifunktionsmöbel. Unter ihnen kann eine Spiel- oder Kuschelecke, der Schreibtisch oder der Kleiderschrank eingerichtet werden. Die Seitenteile können als Regale oder Ablagen genutzt werden. Um dem Bewegungsdrang der Kinder Freiräume zu schaffen, sollte möglichst viel Bodenfläche frei sein. Regale sollten entweder an der Wand hängen oder so stabil sein, dass sie bestiegen und bespielt werden können. Es ist nicht sinnvoll, einen Spieletisch mitten ins Zimmer zu stellen. Verwenden Sie lieber robuste Hängeregale in verschiedensten Ausführungen, um Ihrem Kind das Spielen im ganzen Zimmer zu ermöglichen. Somit fördern Sie Kreativität, Orientierungsvermögen und Raum-Lage- Kompetenz, wenn zum Beispiel das Spielzeugauto in der Hand durch das ganze Zimmer, hoch, runter, drüber und drunter fährt. Wenn der Kleiderschrank nicht unter dem Hochbett eingerichtet wird, können Hängeregale einen Meter unter der Decke angebracht werden und dienen als Kleiderablage. Mit Treppenregalen können die Kinder leicht selbst an die Kleider kommen und haben gleichzeitig Bewegung! Mit Schmirgelpapierstreifen macht man die Stufen rutschfest. Die Treppenregale sind ihrerseits wiederum Stauraum für Spielzeug oder Kleidung.

WENIGER REGELN, MEHR SPASS
Bei kleinen Zimmern ist es wichtig, dass die Kinder nicht noch durch zu viele Regeln eingeschränkt sind, das frustriert unnötig. Überlegen Sie genau, welche Regeln sein müssen und stellen Sie auch nur diese auf! Im Kinderzimmer sind empfindliche Oberflächen fehl am Platz. Sie müssen widerstandsfähig sein. So ermöglichen Sie dem Kind, sein ganzes Zimmer zum Spielen zu nutzen. Die Autos können auf dem Regal fahren, aufgebautes Spielzeug darf dort stehenbleiben! Und der Boden ist zum Toben immer noch frei! Dieser sollte mit einem Teppich ausgelegt sein, als Wohlfühlfaktor, als Fallschutz und als Schallschutz. Er ist rutschsicher und ermöglicht es den Kindern, auf Strümpfen im Kinderzimmer zu spielen, was wiederum förderlich für die Fußgesundheit und die Sinneswahrnehmung ist. Es nimmt etwas Zeit, Arbeit und vielleicht auch Geld in Anspruch, aber es steigert die Ausgeglichenheit Ihres Kindes!

Anika Sohn ist Erzieherin und bietet Bewegungs-Kurse für Eltern und Kinder an: familiebewegt. de. Sie lebt in Neuhofen (Pfalz).

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  1. […] wir bei unserem Umzug von Mannheim nach Freiburg zunächst in eine „Übergangswohnung“ gezogen. Schlecht geschnitten, zu teuer, aber etwas anderes war aus der Ferne nicht zu finden. Und so zogen wir ein. […]

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