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Jahrelang hat Lisa Schmerzen beim Sex. Dann gibt ihr die Frauenärztin einen Tipp

Immer, wenn Lisa* mit ihrem Mann schläft, hat sie Schmerzen. Dann wendet sie sich an ihre Ärztin. Und erlebt bald ihren ersten vaginalen Orgasmus.

Als wir in den Flitterwochen unsere Hochzeitsnacht nachholten, hatte ich etwas Angst, dass es beim ersten Mal wehtun könnte, doch mein Mann war so zärtlich, dass es mir nicht schwerfiel, mich fallen zu lassen. Aber wir stießen auf Hindernisse. Miteinander zu verschmelzen war nicht so leicht, wie wir erwartet hatten, und es tat weh. Wir probierten in dieser Woche auf den Kanaren so manches, doch im Nachhinein hatten wir es uns wohl beide anders vorgestellt. Ich erlebte zwar viele schöne Höhepunkte – aber nicht, wenn er in mir war, sondern nur durch äußere Stimulation mit den Händen. Als wir wieder zu Hause waren, holte uns schnell der Alltag ein. Die Probleme beim Sex hielten an und ich stellte fest, dass wir längst nicht so oft miteinander schliefen, wie ich es erwartet hatte.

Es geht nur noch um den Kinderwunsch

Nachdem wir zwei Jahre verheiratet waren, fühlten wir uns bereit für Kinder. So setzte ich die Pille ab und hoffte, dass der gemeinsame Kinderwunsch neuen Schwung in unser Sexleben bringen würde. Nach wie vor tat es oft weh. Doch meine Erwartungen in Sachen Häufigkeit wurden enttäuscht und schwanger wurde ich auch nicht. Auch eine Behandlung im Kinderwunschzentrum brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil. In unserem Sexualleben fühlten wir uns in diesen Monaten sehr unter Druck gesetzt. Besonders mein Mann litt darunter, dass es scheinbar nur noch um den Kinderwunsch ging.

Erst als wir diesen ein Stück weit loslassen konnten, ließ der Druck nach und es entstand wieder mehr Raum in unserer Beziehung – auch in sexueller Hinsicht. Fünf Monate nach unserer letzten Behandlung im Kinderwunschzentrum wurde ich dann tatsächlich schwanger. Im darauffolgenden Sommer kam unser Sohn zur Welt.

Immer noch Schmerzen

Während der Schwangerschaft schlief unser Sexleben leider wieder ein. Es dauerte schließlich über eineinhalb Jahre, bis wir nach der Geburt unser Sexleben wiederbelebten. Es war schön, doch unsere Probleme hatten sich nicht geändert. Intimität konnten wir genießen, aber sobald wir „richtig“ miteinander schliefen, bereitete es mir Schmerzen.

Ich fasste schließlich den Mut, mit meiner Frauenärztin darüber zu sprechen. Sie empfahl mir zunächst eine Behandlung durch Elektrostimulation. Für manche Frauen ist das wohl eine hilfreiche Therapie, bei mir änderte sich leider nichts.

Hilfe suchen ist keine Schande

Daraufhin empfahl mir meine Frauenärztin ein Gerät namens Epi-No. Es hilft, die Beckenboden- und Vaginalmuskulatur zu dehnen. Nach einigen Wochen Training schliefen wir miteinander und ich erlebte eine Überraschung: Es tat überhaupt nicht weh! Kurze Zeit danach erlebte ich tatsächlich meinen ersten Orgasmus, während mein Mann in mir war, indem ich dabei bewusst die Beckenbodenmuskulatur anspannte.

Inzwischen wünsche ich mir, ich hätte viel eher den Mut gefasst, mir Hilfe zu suchen. Ich habe gelernt, dass das keine Schande ist. Als Christin glaube ich, dass Gott gerade im Bereich der Sexualität so viel Schönes für uns bereithält, von dem uns falsche Scham oder prüdes Denken abhalten können.

*Name von der Redaktion geändert. Die Autorin möchte anonym bleiben.

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  1. […] ist, werden beide in der Regel auch guten Sex haben. Ausnahmen sind allerdings beispielsweise körperlich-medizinische Störungen, die das Sexualleben beeinflussen können, oder auch […]

  2. […] Für viele Mädchen sind Frauenärztinnen zunächst die große Unbekannte. Früher gab es nur den Kinderarzt oder die Kinderärztin. Den meisten Kids ist klar, im Erwachsenenalter gibt es stattdessen Hausärzte. Wozu braucht es zusätzlich eine Frauenärztin? […]

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