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Ferien zu Hause – So klappt das Urlaubsfeeling ohne Verreisen

Der eigentliche Urlaub ist schon rum, es regnet oder eine Reise hat in diesem Jahr nicht geklappt? Dann helfen diese Tipps für entspannte Tage mit Urlaubsfeeling in den eigenen vier Wänden.

Ferien ohne Wegfahren kann für Kinder und Eltern sehr anstrengend sein. Damit das nicht passiert, gibt es viele Möglichkeiten, die Ferne nach hause zu holen.

Länder- oder Mottotage veranstalten

Macht euch zum Beispiel einen Nordseetag mit Fisch, einen Mexikotag mit typischer Musik, Käsenachos und Tacos, einen Lieblingstiertag oder einen Märchentag mit Verkleidung. Zu dem jeweiligen Thema könnt ihr euch optimal mit einer Doku einstimmen, wissenswerte Facts recherchieren (zum Beispiel typische Tiere, Geografie, Demografie, Kultur, Besonderheiten, Entstehung, Entwicklung) und der restlichen Familie vortragen, das Haus oder einzelne Zimmer dekorieren oder themenbezogene Bastelideen auspacken.

Freizeit einfacher planen mit Kindaling

Kindaling ist eine Inspirations- und Buchungsplattform für Familienaktivitäten in Deutschland. Darauf könnt ihr Kurse für euer Kind, Ausflugsideen fürs Wochenende oder diverse Ferienangebote in eurer Nähe suchen (kindaling.de). Mit der neuen Kindaling-App lässt sich die Freizeit noch einfacher planen. Außerdem könnt ihr in der App mit wenigen Klicks personalisierte Angebote in eurer Nähe finden.

Online-Stationen-Parcours „Wir sind Familie! spielend unterwegs“

Auf spielerische Weise werden auf sechs Stationen klassische Familienthemen wie Kommunikationskultur, Teamfähigkeit, Konfliktlösung, Selbstwirksamkeit, Diversität etc. aufgegriffen – unter anderem mit Spielen wie Luftballon-Wettrennen, Schimpfwort-Generator, Geschicklichkeitsübungen, Segensgebeten und Bastelaktionen. Die Stationen stehen unter den Überschriften „Das sind wir!“, „Stell dich in die Mitte!“, „Streit gehört dazu!“, „Lachen tut gut!“, „Worauf du dich verlassen kannst“ und „Auf dich kommt’s an“. Die kostenlose Aktion auf familienweg.de ist einfach mit einem Handy umsetzbar. Das Projekt eignet sich für jegliche Familienform, besonders mit Kindern im Alter von 4-12 Jahren.

Weitere Ideen

  • Im Garten zelten
  • Mit Straßenmalkreide durch die Straßen ziehen und nette Botschaften hinterlassen
  • Durch einen nahegelegenen Park spazieren und „Souvenirs“ (besondere Steine, Blätter, abgestorbene Äste, Fotos von Blumen etc.) sammeln
  • Betten oder Zimmer tauschen für mehr Urlaubsfeeling
  • Stadtführung, Museums- oder Kulturbesuch in der Heimatstadt buchen
  • Aufs Land fahren und Sternenhimmel begutachten
  • Ein Sommer-/Urlaubstagebuch führen, zum Beispiel mit Vorlagen aus dem Internet – einfach mal suchen
  • Eine Bus- oder Bahnstrecke von der Anfangs- bis zur Endhaltestelle fahren und dort ein Eis essen
  • Eine Ferienplaylist zusammenstellen
  • Picknicken im Grünen (auf der Terrasse, dem Balkon, im Park etc.)

Helena Berger ist Voluntärin bei Family.

Sommerferien: Mit diesen 3 spaßigen Spielen können Sie jetzt Lernlücken schließen

Im Sommer wollen Kinder vor allem Spaß haben. Mit diesen Übungen bleibt der Schulstoff trotzdem spielend leicht im Kopf.

Jedes Kind freut sich auf die Sommerferien. Einfach nichts tun, sich mit Freundinnen und Freunden treffen, den Hobbys nachgehen – das ist ganz wichtig! Kinder brauchen eine Auszeit, um vom stressigen Schulalltag abzuschalten. Nur so tanken sie Kraft fürs neue Schuljahr. Dennoch kann es für manche hilfreich sein, Lernlücken aufzuarbeiten.

Gerade in der Grundschulzeit ist es wichtig, den Lernprozess bestmöglich zu unterstützen. Vor allem in den Ferien sind Kinder aber verständlicherweise nur schwer zu motivieren, wenn es um Schule geht. Jetzt ist spielerisches Lernen angesagt, das für Erfolgserlebnisse sorgt! Spaß beim Lernen ist das A und O für ein angenehmes Lernklima und einen geringen Stresspegel. In den Ferien stehen die Kinder nicht unter Leistungsdruck und können gute Lernerfolge erzielen. Denn gelernt wird in der schulfreien Zeit nur ungern, gespielt dafür umso mehr! Hier drei Lernspiel-Ideen an der frischen Luft:

Lernidee 1: Wasser Marsch

Material: Wasserpistole/Wasserbomben, Kreide
So geht’s:
 Malt mit Kreide Kreise auf den Boden. Sie sollten nicht zu weit voneinander entfernt sein, um sie mit der Wasserpistole/den Wasserbomben zu treffen. In jeden Kreis schreibt ihr je nach Fach zum Beispiel Ergebnisse von Rechenaufgaben, Wörter zum Vorlesen, Antworten zu Fragen etc. Wenn ihr Rechenaufgaben (1×1) üben wollt, kommt in jeden Kreis die Lösung einer Aufgabe. Dann stellt ihr dem Kind eine Aufgabe. Mit der Wasserpistole/ einer Wasserbombe muss jetzt der richtige Kreis getroffen werden.

Lernidee 2: Schatzsuche

Material: Papier, Stift, Schere & kleiner Schatz (z. B. ein Bonbon)
So geht’s:
 Schneidet ein Blatt in zehn Teile. Danach beschreibt ihr jeden Zettel je nach Fach mit Rechenaufgaben, Lese- oder Schreibübungen. Zudem notiert ihr auf jedem Zettel, wo das Kind den „nächsten Hinweis“ suchen muss, wie: „Jetzt beginnt die Schatzsuche. Den ersten Hinweis findest du bei der Schaukel!“ Auf dem letzten Zettel steht, wo das Kind den Schatz suchen muss. Vor der Schatzsuche versteckt ihr alle Hinweise – außer den Startzettel – an den jeweiligen Orten. Nach Erledigung der Aufgaben wird der nächste Zettel gesucht.

Lernidee 3: Bleib fit!

Material: Papier, Stift
So geht’s: Auf ein Blatt schreibt ihr die Zahlen 1 bis 10. Neben jede Zahl ergänzt ihr eine Bewegung (Hampelmann springen, auf einem Bein hüpfen, hinknien, klatschen etc.). Nun stellt ihr dem Kind eine Aufgabe, zum Beispiel 32:8. Das Kind sagt die Lösung (4) und führt die Bewegung neben der Zahl 4 aus. Das Lernspiel eignet sich auch für Vokabeln, Fragen, Begriffszuordnungen etc. Statt Zahlen schreibt ihr die jeweiligen Lösungen neben die Bewegungen.

Katharina Hilberg ist Diplompädagogin mit über 18 Jahren Erfahrung als Nachhilfelehrerin sowie in der Kinder- und Jugendarbeit und bloggt auf lernenmitspielundspass.de.

Zeugnis-Tag!

Dieses Schuljahr hatte es in sich! Und vielleicht spiegelt das Zeugnis die Herausforderungen der letzten Monate wider. Aber egal, wie es ausgefallen ist – der Zeugnis-Tag ist vor allem auch der Beginn der Sommerferien. Und den gilt es zu feiern – mit Anregungen von Annette Daumüller.

Zeugnis-Tage sind besondere Tage. Vielleicht kannst du dich noch an den einen oder anderen eigenen erinnern. Sätze, die du zu hören bekommen hast, die dir guttaten, oder auch solche, die heute noch in deinem Inneren festsitzen und schmerzen. Was können wir tun, um unseren Kindern gute Erinnerungen an ihre Zeugnis-Tage mitzugeben? Hier ein paar Ideen, um diesen Tag zu einem besonderen Tag zu machen, an den jeder gerne zurückdenkt:

Schreibe doch Lobkärtchen zu den Kategorien, die in einem Zeugnis nicht vorkommen. Auf welche Leistungen kann dein Kind stolz sein, weil es dafür hart arbeiten musste? Welche Fähigkeiten und Stärken gehören zur Persönlichkeit deines Kindes? Sind es vielleicht der Sinn für Gerechtigkeit oder wahrzunehmen, wie es anderen geht? Kann es toll malen oder Dinge gestalten? Da fällt dir doch sicher einiges ein!

Nicht vergleichen!

Meistens wissen die Kinder selbst, wo ihre Schwächen liegen. Oft ist es nicht nötig, noch einmal darauf einzugehen. Aber falls dein Kind es selbst zur Sprache bringt, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, Pläne zu schmieden fürs nächste Schuljahr. Besprecht, was sich dein Kind wünscht und was es für Ideen hat, um seine Leistungen zu verbessern. Aber denkt auch daran, dass jetzt erst mal Ferien sind, die zur Erholung dienen sollen.

Das Vergleichen von Zeugnissen mit denen der Geschwister, Freunde, Cousins und Cousinen oder gar dem eigenen ist von Seiten der Eltern nicht nötig. Es hinterlässt oft ein frustriertes Gefühl bei mindestens einer von beiden Parteien. Dabei ist immer einer der Verlierer.

Feierlaune

Läutet heute einfach den Ferienbeginn ein! Das Schuljahr, das alles andere als leicht war und von allen Seiten sehr viel gefordert hat, ist abgeschlossen. Das sollte gefeiert werden: mit dem Lieblingsessen der Kinder, mit (ungesunden) Getränken, die sie lieben. Vielleicht auch mit Luftschlangen und Luftballons. Oder ihr packt ein paar leckere Dinge ein und macht spontan einen Ausflug mit Picknick. Austoben und Planschen im See oder Schwimmbad oder Geocachen in einer tollen Umgebung?

Ihr könnt das Fest auch auf den Abend verschieben, um an einem gemütlichen Lagerfeuer Stockbrot mit Nuss-Nougat-Aufstrich oder Kräuterbutter zu genießen. Bei schlechtem Wetter kann man einen Spieleabend machen oder einen lustigen Film anschauen – mit reichlich Popcorn oder Chips. Plant etwas, das euch alle in Feierlaune versetzt! Und vergesst nicht, tolle Bilder zu schießen, damit ihr euch später noch daran erinnern könnt.

Und Geschenke?

Um noch einmal ein Zeichen zu setzen und wirklich das Schuljahr hinter sich zu lassen, wäre es auch möglich, gleich zu Beginn der Ferien den Schulranzen auszumisten, durchzuputzen und alle „alten“ Sachen abzuheften und wegzuräumen, um dann den Schulranzen für sechs Wochen einzumotten.

Geschenke – besonders Geldgeschenke – für bestimmte Noten sind umstritten. Denn das lässt sich kaum gerecht gestalten. Wie viel Anstrengung hat welches Ergebnis erbracht? Da ist es vielleicht sinnvoller, einen Pauschalbetrag unabhängig von der Leistung zu verschenken. Oder gar kein Geld, sondern lieber etwas Schönes zum Auspacken. Wird noch etwas für den Urlaub oder die Ferien benötigt, das man gut als Geschenk verpacken könnte? Vielleicht eine neue Taucherbrille, ein spannendes Buch oder einen Gutschein für einen großen Eisbecher?
Und jetzt viel Spaß beim Feiern!

Annette Daumüller ist eine meistens glückliche Mutter von drei Jungs. Sie liebt alltagsnahes Kabarett, Milchkaffee und herzliche Gespräche.

Sommerferien: Was sie so wichtig macht

Von den Kindern werden sie sehnlichst erwartet, die Eltern sehen ihnen oft mit gemischten Gefühlen entgegen: die Sommerferien. Warum sie so wichtig sind und wie man sie gestalten kann.

Das Kind schultert seinen Schulranzen und geht aus dem Haus. In der Tür stehen die Eltern und sobald der Nachwuchs außer Sichtweite ist, strecken sie ihre Arme in die Luft und brechen in Jubel aus. Videos und Fotos mit ähnlichen Szenen füllen jedes Jahr die sozialen Netzwerke, wenn die Sommerferien zu Ende sind. Ich kann das gut verstehen, denn spätestens ab Ferienwoche sechs sitze ich selbst da und zähle die Tage, bis der Alltag wieder in normalere Bahnen kommt. Doch genauso sehr freue ich mich Jahr für Jahr wieder darauf, dass die großen Ferien endlich beginnen. Ich bin ein Fan dieser unverplanten Zeit.

BARFUSS ÜBER TERRASSENFLIESEN

Ich erinnere mich bis heute sehr lebhaft an diese Tage, als ich selbst noch ein Kind war. Sechs Wochen, in denen ich mir keine Sorgen ums Lernen machen musste. Sechs Wochen, in denen es keine Hausaufgaben gab, keine Noten, keinen morgendlichen Stress. Stattdessen gab es ein Planschbecken im Garten, Eis aus der Gefriertruhe und Übernachtungen bei Oma. Ich habe diese Zeit geliebt. Wenn ich heute darüber nachdenke, erinnere ich mich an Radtouren zur Fulda mit meinem kleinen Bruder. Dort angekommen, haben wir mit Chips und Trinktütchen auf einem Brückenpfeiler gesessen und uns meine Walkman-Kopfhörer geteilt. Die großen Fragen dieser Tage waren, ob Papa wohl am Abend den Rasensprenger noch einmal anstellen wird und wann wir das nächste Mal grillen. Wir haben Zelte aufgebaut und mit Freunden im Garten übernachtet, haben Tennis auf der Straße gespielt oder sind bei schlechtem Wetter mit Spielzeugautos im Flur Rennen gefahren. Diese Zeit war wertvoll, das beweist allein schon die Tatsache, dass ich mich so gut daran erinnern kann. Noch heute weiß ich, wie es sich anfühlte, barfuß über die Terrassenfliesen meiner Eltern zu laufen, eine Schüssel frisch gepflückter Erdbeeren in der Hand, und ich weiß noch, wie sie geschmeckt haben, wenn wir sie mit Dosenmilch und Zucker gegessen haben. In diesen Wochen habe ich losgelassen und aufgetankt, ich habe Momente für die Ewigkeit gesammelt und Herzensbünde mit meinem Bruder, meinen Cousins, Cousinen und Kindern aus dem Ort geknüpft.

BESSER NUR VIER WOCHEN?

Heute wird der Wert dieser langen freien Zeit in Frage gestellt. Auf den ersten Blick zu Recht. Denn immer weniger Familien verfügen über Strukturen, die es möglich machen, dass Kinder so viele Wochen am Stück zu Hause sein können. Wenn beide Eltern berufstätig sind und Großeltern nicht in der Nähe, bleiben oft nur noch kostspielige Betreuungsangebote. Wenn diese nicht verfügbar oder zu teuer sind, müssen Eltern den Jahresurlaub getrennt voneinander nehmen, um die vielen Wochen abdecken zu können. Dann sind die Kinder zwar zu Hause, doch die Familie hat keine Zeit miteinander. Kein Wunder, dass Eltern sich manchmal wünschen, die großen Ferien wären kürzer. Doch die Frage nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht das Einzige, was viele Eltern und Pädagogen heute an den langen Sommerferien zweifeln lässt. Auch die Frage, ob es bildungspolitisch sinnvoll ist, dass Kinder so lange am Stück schulfrei haben, wird diskutiert. Unsere Kinder vergessen während der Sommerferien viel von dem, was vorher gelernt wurde, heißt es oft. Und Lehrer müssten in den ersten Schulwochen wertvolle Zeit mit Wiederholung verbringen. Viele halten daher eine Ferienlänge von vier Wochen für sinnvoller.

TRÄUMEN UND HÖHLEN BAUEN

Dabei wird übersehen, dass Kinder diese Zeit benötigen. Ihr Alltag ist vollgestopft. Oft sind unsere Kinder schon in jungen Jahren eng getaktet, und zwischen Schulaufgaben, Nachmittagsprogramm und Abendessen bleibt wenig Raum für freies Spiel und Muße. Sie dürfen wenig selbstbestimmte Zeit und kreative Langeweile kennenlernen. Bereits Grundschulkinder stehen unter Stress. Lange Erholungsphasen tun ihnen genau deshalb gut. Die Sommerferien sind eine Möglichkeit, Erfahrungen zu machen, die man nur außerhalb von Klassenräumen und Unterrichtsfächern machen kann. Langfristig wirkt sich dies positiv auf ihren Lernerfolg aus.

Der Umgang mit freier Zeit ist etwas, das unsere Kinder lernen sollten. Selbst Herr über unsere Zeit zu sein, überfordert selbst uns Erwachsene manchmal. Viele Kinder lernen es heute gar nicht erst kennen. Ihre Tage sind durchgeplant, die Wochen bestehen aus Ganztagsbetreuung und Vereinsleben, aus Nachhilfe und von den Eltern organisierten Verabredungen. An den Wochenenden finden Turniere statt und am Sonntag ist Kindergottesdienst. Die Sommerferien sind ein guter Anlass, diese Logik zu durchbrechen. Am Anfang mag es für uns Eltern anstrengend sein, weil wir uns gefordert fühlen und die Zeit in gewohnter Manier füllen wollen. Es liegt aber ein großer Gewinn für alle Seiten darin, dies nicht zu tun. Vielmehr können wir uns darauf verlassen, dass unsere Kinder selbst etwas finden. Vielleicht legen sie Schlafanzugtage ein. Vielleicht vertiefen sie sich in Bücher oder suchen in der Nachbarschaft nach anderen Kindern. Vielleicht nutzen sie die Zeit zum Träumen oder zum Höhlebauen. Auf jeden Fall werden sie bald selbst merken, wie gut es ihnen tut, wirklich FREIzeit zu haben und loszulassen. Sie werden dieses Wissen mit in ihr weiteres Leben nehmen, und es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie als Erwachsene für sich und ihre freie Zeit sorgen. Auch was das Vergessen von Schulstoff angeht, darf man den langen Ferien entspannt gegenüberstehen. Zwar zeigen Studien, dass es tatsächlich einen Wissensverlust gibt. Aber Wiederholungen am Schuljahresanfang sind ohnehin notwendig, um Schüler und Schülerinnen wieder auf ein gemeinsames Ausgangsniveau zu bringen. Dazu kommt, dass Pausen und Wiederholungen zu einem Lernprozess dazugehören und dass sich Gelerntes dadurch langfristig sogar besser festigt.

HERZENSMOMENTE SCHAFFEN

Es lohnt sich deshalb, wenn wir Eltern uns frühzeitig darüber Gedanken machen, wie wir die Ferien gestalten wollen und wer uns dabei helfen kann. Vielleicht können sich mehrere Familien die Kinderbetreuung teilen, sodass mal bei dem einen und mal bei dem anderen Kind gespielt werden kann. Wenn Großeltern weiter entfernt wohnen, freuen sich ältere Kinder oft darüber, eine längere Zeit am Stück bei ihnen verbringen zu können. Und vielleicht gibt es ja in der Nachbarschaft ältere Menschen, die Lust haben, mal ein Auge auf die Kinder zu werfen.

Doch Sommerferien sollten auch Beziehungszeit sein. Egal, ob Familien gemeinsam in den Urlaub fahren oder die Zeit zu Hause verbringen – sie sollten sicherstellen, dass sie einen Teil der Zeit gemeinsam verbringen können. Den Jahresurlaub so zu planen, dass nicht nur die Ferienzeiten abgedeckt werden, sondern alle gemeinsam Spaß haben können, macht Sinn. Wenn es dafür nötig ist, auf externe Betreuungsangebote zurückzugreifen, müssen das nicht unbedingt pädagogisch hochwertige Programme sein. Das Zelt auf der grünen Wiese mit ein paar netten Betreuern reicht völlig aus. Bei der Gestaltung von Sommerferien sollten die Prioritäten klar sein: faulenzen, Freiheit genießen und Herzensmomente schaffen. Das sind die Dinge, die sich bei unseren Kindern einprägen. Vielleicht ist es nicht das Gefühl, barfuß auf Terrassenfliesen zu laufen und nicht der Geschmack von Erdbeeren mit Dosenmilch, woran sich unsere Kinder einmal erinnern, sondern etwas völlig anderes. Hauptsache, ihnen bleiben die großen Ferien als Zeit in Erinnerung, in der alles ein bisschen leichter sein durfte.

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern- und Familienberaterin. Sie lebt mit Ihrem Mann und drei Kindern in Kaufungen bei Kassel und bloggt unter eltern-familie.de.

Ferien und Arbeit

Die einen sind schon mittendrin, die anderen müssen noch etwas warten: Die Sommerferien sind ein großer Einschnitt im Jahr. Die einen feiern Abschied vom Kindergarten oder der Grundschule, die anderen schon den Abschluss der zehnten Klasse oder das Abi. Manche Familien nutzen diese Zeit für ihren Umzug, viele natürlich für einen Urlaub. Und nicht wenige zerbrechen sich den Kopf, wie sie es schaffen, dass ihre Kinder in diesen sechs Wochen gut betreut sind und trotzdem Ferien genießen können.

Auch in der Redaktion sehen wir die nahende Urlaubszeit mit gemischten Gefühlen. Wir freuen uns auf Urlaube und freie Zeit, auf Erholung und besondere Erlebnisse. Aber vieles muss vor dem Urlaub noch erledigt werden. Die Zeitschriften, die im Herbst erscheinen, sollen ja nicht unter unserer Pause leiden. Und so ist die Zeit vor dem Urlaub oft eine ganz intensive und arbeitsreiche.

Da ist es großartig zu wissen: Ich kann mich auf die Kollegen und Kolleginnen verlassen. Die werden in meiner Abwesenheit das Schiff schon schaukeln. Alle sind bemüht, ihr Bestes zu geben. Die Urlauber bereiten ihre Abwesenheit gut vor. Und die Vertretungen arbeiten sich in neue Arbeitsfelder ein, sind bereit, Mehrarbeit zu bewältigen.

Wir arbeiten gerade an der Family 5, die nach den Ferien erscheinen wird. Das Dossierthema heißt: „Mein Job – dein Job“. Es handelt nicht von der Arbeitsaufteilung bei uns im Büro, sondern von der Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit in den Familien.

Auch hier sind gute Planung und gute Absprachen wichtig. Dabei geht es nicht darum, irgendwelche Rollenmuster zu erfüllen oder eben gerade nicht zu erfüllen, sondern vor allem darum, die anstehende Arbeit passend zur derzeitigen Situation gut und fair zu verteilen. Zum Glück leben wir in einer Gesellschaft, in der die Wahlfreiheit groß ist – theoretisch zumindest. Denn oft wird sie durch äußere Umstände eingeschränkt. Oft auch durch unsere Vorstellungen, wie irgendetwas zu sein habe. Oder durch den Einfluss unserer Umwelt, in der die eine oder andere Form nicht üblich ist. Da muss man sich dann auf einmal rechtfertigen für eine Entscheidung, die doch eigentlich gut getroffen wurde.

Wir möchten Familien Mut machen, ihre jeweils eigene, passende Lösung zu finden auf die Frage, wer wann wie viel arbeitet. Und wer sich um die Kinder, die Wohnung, die alten Eltern … kümmert. Manche müssen auch alles allein wuppen, weil der Partner verstorben ist oder sich nach einer Trennung nicht wirklich an der Arbeitsaufteilung beteiligt. Oft ist es schwer, eine gute Lösung zu finden. Da müssen dann Kompromisse her. Auch mit denen kann man gut leben. Unsere Kinder brauchen nicht die Ideallösung. Sie brauchen Eltern, die sie lieben und die Zeit mit ihnen verbringen – auch und besonders in den Ferien.

In diesem Sinne: Schöne Ferien!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Urlaub: Ein großer Schritt nach vorn

Manche haben ihn schon hinter sich, die anderen dürfen sich noch darauf freuen: Urlaub. Eine Zeit zum Erholen, für gemeinsame Erlebnisse und neue Eindrücke. Aber Urlaub ist noch viel mehr. Denn gerade im Urlaub machen Kinder oft wichtige Entwicklungsschritte. Viele Kinder verabschieden sich zum Beispiel von Windel oder Schnuller. Denn im Urlaub haben die Eltern mehr Zeit und mehr Gelassenheit, solche „Projekte“ anzugehen. Aber auch die ungewohnte Umgebung fordert zu neuen Entwicklungsschritten heraus. Konnte das Kleinkind bisher keine Treppe allein bewältigen, weil es in der Wohnung zu Hause keine gibt, lernt es das im Ferienhaus. Und auch größere Kinder machen neue Erfahrungen: Ohne Hilfe duschen, allein ein Eis kaufen, im Meer schwimmen, tauchen lernen …

Viele dieser Entwicklungsschritte ergeben sich einfach so und nach dem Urlaub reibt man sich verwundert die Augen. Aber manches – wie der Abschied von der Windel oder das Schwimmenlernen – lässt sich auch bewusst planen. Nur bitte ohne Stress – schließlich ist ja Urlaub!

Eltern können im Urlaub übrigens auch Entwicklungsschritte machen. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, ein Hobby oder eine Sportart (neu) zu entdecken. Beim Urlaub auf dem Bauernhof steigt Papa mal (wieder) aufs Pferd. Mama bucht einen Surfkurs. Oder nimmt ein leeres Notizbuch mit, um endlich mal mit dem Schreiben anzufangen.

Genießen Sie Ihren Urlaub – mit all seinen Möglichkeiten! Und freuen sie sich an jedem Schritt, den eins Ihrer Familienmitglieder macht!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Lernen in den Ferien: Selbstbewusstsein stärken statt Büffeln

Eins vorweg: Kinder sollten in den Ferien nur lernen, wenn es sinnvoll und vor allem nötig ist. Dazu kann gehören, Defizite abzubauen und den Druck für das neue Schuljahr zu senken. Ansonsten gehört die Schultasche in den Schrank. Die Ferien dürfen keine Belastung darstellen. Denn Schüler haben Ferien genauso nötig wie Berufstätige ihren Urlaub.

Das bedeutet nicht, dass partout nichts gelernt werden darf. Die Frage ist, wie man den Lernbegriff definiert. Die Ferien sollten dazu genutzt werden, Lernen positiv aufzuladen und aus dem schulischen Umfeld herauszulösen. Motivierend lernen statt fachlich orientiert. Weniger mit dem Schulbuch als mit anderen, neuen Methoden.

Im Schulalltag haben Kinder einen klar definierten Rahmen. Ganztagsschulen fördern diese Strukturen und verhindert damit oft, dass Schüler selbstständig planen. Mein Appell an alle Eltern lautet deshalb: Versucht einen großen Teil der Ferien so zu nutzen, dass Kinder möglichst viel selbst laufen können, im übertragenen Sinn. Dazu gehört, dass wir Eltern aufhören, den Tag zu organisieren. Wenn die Kinder morgens an den Tisch kommen und fragen, was wir jetzt machen, kann die Antwort am Anfang der Ferien also ruhig mal lauten: „Keine Ahnung.“

Die Kinder langweilen sich? Gut so! Denn dann werden sie sich irgendwann selbst motivieren und sich mit den Dingen beschäftigen, auf die sie wirklich Lust haben. Das ist schließlich der Sinn von Ferien, von einer Auszeit: Es wird ein Gegensatz zum Schulalltag gebildet, der Kopf bekommt Luft für neue Erfahrungen.

Die etwas anderen Hausaufgaben

Das ist bereits bei den meisten Müttern und Vätern angekommen. Eine aktuelle scoyo-Umfrage hat gezeigt, dass viele Eltern zwar die schulischen Leistungen in den Ferien im Blick behalten, es jedoch wichtiger finden, dass sich ihre Kinder auf anderen Gebieten weiterentwickeln. Je 95 Prozent der Befragten legen Wert darauf, dass ihre Kinder soziale Kompetenzen ausbauen und ihr Selbstbewusstsein stärken. 93 Prozent wünschen sich, dass die Kinder selbstständiger werden, 83 Prozent halten die Weiterentwicklung der Kreativität für wichtig. Dafür ist die Ferienzeit wie geschaffen:

Selbstständigkeit trainieren

Kein Kind hat Lust, jetzt auf einmal für alles verantwortlich zu sein. Es sind ja Ferien! Die Selbstständigkeit der Kinder können wir aber auch auf subtile, motivierende Art fördern. Das kann schon beim Mittagessen anfangen: Die Kinder dürfen einen Tag lang entscheiden, was es zu essen geben soll und sind gleichzeitig für Einkauf und Zubereitung verantwortlich.

Auch einen kleinen Ausflug zu organisieren, ist eine tolle Aufgabe für die Ferien. Die Möglichkeiten sind unendlich: Von der Radtour über den Museumsbesuch bis zum Tag im Freibad gibt es viele aufregende Erlebnisse, die gleichzeitig die Selbstständigkeit der Kinder fördern.

Zelten gehen, zur Not im Garten, lauschen, wie sich die Nacht anhört, und die Kinder alles organisieren lassen – ein großes, spannendes Abenteuer für unseren Nachwuchs.

Gleichzeitig sollten wir unsere Kinder einbeziehen, wenn es um den Familienurlaub geht. Das kann bei der Abstimmung zum Reiseziel anfangen und bei der gerechten Verteilung von Aktivitäten aufhören. Jedes Familienmitglied sollte Mitspracherecht haben, zumindest dabei, was vor Ort gemacht werden kann. Dazu gehört aber auch, sich hinzusetzen und zu recherchieren, was es dort überhaupt für Möglichkeiten gibt.

Das alles schult enorm viele Kompetenzen unserer Kinder, sie lernen, sich zu organisieren, sich einzubringen, aber auch, auf andere einzugehen und Abstriche zu machen.

Selbstbewusstsein stärken, Talente entdecken

So komisch es klingt, am einfachsten findet jeder heraus, was ihn wirklich interessiert, wenn er sich langweilt. So ist es auch bei Kindern. Dadurch werden sie sich bewusst darüber, was sie wollen, abseits von dem, was sie sollen. Es macht Kinder stark, wenn Eltern nicht immer regulierend eingreifen, sondern dem Nachwuchs die Freiheiten lassen, etwas selbst zu schaffen – und ihn darin unterstützen.

Raum schaffen für Kreativität

In den beiden Lernzielen Selbstbewusstsein stärken und Selbstständigkeit trainieren steckt natürlich immer auch Kreativität, die es im besonderen Maße zu fördern gilt. Trotzdem stellt Kreativität kein eigenes Lernziel dar. Jeder hat diese Ideen in sich, was fehlt, ist Zeit, um sie wachsen zu lassen und auszuleben. Ein separates Ziel sollte deshalb immer sein: Raum schaffen, damit sich Kreativität entfalten kann. Und wenn nicht in den Ferien oder an den Wochenenden, wann dann?

Extra-Tipp: Spielend und kreativ lernen meine Söhne zum Beispiel mit einem speziellen Schnitzmesser für Kinder. Einfach damit in den Garten oder das nahe gelegene Waldstück gehen, ein Holzboot aus Rinde schnitzen, den kleinen Stock oben reinstecken und ab damit zum See.

Und am Ende ist es doch so: Die beste Requisite für Kinder ist die, die gerade griffbereit liegt. Unser Nachwuchs braucht nicht immer unsere Hände und Ideen. Am kreativsten sind sie in ihren Fantasie- und Abenteuerwelten. Und da können wir Eltern eh nicht mithalten.

 

Tipps von Daniel Bialecki, Bildungsexperte und Geschäftsführer des Online-Lernspezialisten scoyo: Der gelernte Diplom-Ingenieur ist seit 13 Jahren im Bereich der digitalen Wissensvermittlung tätig. Den dreifachen Vater beschäftigt vor allem, mit welchen Methoden und Mitteln man unseren Kindern den Spaß am Lernen erhalten kann.

 

Entspannt fliegen mit Kindern

Diesen Beitrag des Fluggastrechte-Portals flightright.de finden wir hilfreich für alle, die mit Kindern in den Urlaub fliegen:

Flugreisen mit Kindern können für alle Beteiligten zu einer echten Belastung werden. Die Kinder haben im Flieger keinen Platz zum Austoben, der wechselnde Luftdruck macht ihnen zu schaffen und mitreisende Passagiere sind leicht vom erhöhten Lärmpegel genervt. Laut einer Umfrage der Reisesuchmaschine Skyscanner (2010) sprachen sich 54 Prozent der kinderlosen Befragten dafür aus, dass Familien mit Babys oder Kleinkindern in einem gesonderten Bereich im Flugzeug sitzen sollten. 17 Prozent plädierten sogar für ein Angebot von Flügen nur für Erwachsene.

Eltern sollten sich jedoch nicht von dieser Umfrage entmutigen oder sich gar vom Fliegen abhalten lassen. Das Fluggastrechteportal flightright hat einige Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen sich die nächste Reise mit den Kleinen möglichst stressfrei gestalten lässt.

Richtig buchen – Eltern sollten bei der Buchung darauf achten, dass die Flugzeiten – wenn möglich – mit dem Schlafrhythmus des Kindes übereinstimmen. Die erste Sitzreihe des Fliegers bietet etwas mehr Beinfreiheit sowie oft die Möglichkeit, ein Babybett zu befestigen. Da diese Plätze jedoch sehr begehrt sind, sollten Eltern sich so früh wie möglich um deren Reservierung kümmern.

Clever packen – Auch wenn sie keinen eigenen Sitzplatz beanspruchen, haben Babys und Kinder bei vielen Fluggesellschaften oft die gleichen oder ähnliche Freigepäckmengen wie Erwachsene. Hierein kann ausreichend Spielzeug oder Wechselkleidung gepackt werden. Für den Fall, dass sich die Wartezeit am Flughafen verlängert, das aufgegebene Gepäck verspätet am Zielort ankommt oder gar ganz verloren geht, sollte das Wichtigste ins Handgepäck gepackt werden. Auf keinen Fall sollte man Lieblingsspielzeug, Kopfhörer fürs Bordkino oder kleine Snacks und Getränke vergessen, um die Kids bei Laune zu halten; aber auch Feuchttücher sind bewährte Helfer in der Not. Für den Druckausgleich der Kleinen schaffen Schnuller, Fläschchen oder gegebenenfalls auch Nasentropfen Abhilfe.

Familienfreundliche Flughäfen – Um das Warten auf den Abflug für Familien angenehmer zu gestalten, bieten einige deutsche Flughäfen, wie etwa Hamburg und München, Spielecken, kindgerecht eingerichtete Waschräume oder Restaurants mit Kindermenüs und -nahrung an. In einer weiteren Umfrage von Skyscanner (2012) kam heraus, dass die wichtigsten Kriterien für einen familienfreundlichen Flughafen für Eltern viele Sitzgelegenheiten sowie kurze Wege sind. Unter den deutschen Flughäfen schnitt der Münchner Flughafen am besten ab, gefolgt von Dresden und Hamburg. Der Flughafen Frankfurt landete nur auf Platz acht. Es besteht jedoch weiterhin Nachholbedarf in Bezug auf die Kinderfreundlichkeit an Flughäfen. Das gilt zum Beispiel für Gepäckwägen mit Kindersitz. Denn mit Handgepäck, Kinderwagen und Kind an der Hand ist es recht mühsam, die teils langen Wege im Flughafen zurückzulegen.

Im Falle einer Flugverspätung – Warten mit Kindern kann anstrengend sein. Zeitvertreibende Spielecken mögen da helfen. Tröstlich ist es zu wissen, dass Flugreisenden bei Flugverspätung und -annullierung eine Entschädigung von bis zu 600 Euro pro Person zustehen kann – auch den Jüngsten. Das Amtsgericht Düsseldorf entschied am 30.6.2011 (Az. 40 C 1745/11), dass auch Babys und Kleinkinder nach EU Verordnung 261/2004 Fluggäste seien und sie somit Anspruch auf Entschädigung haben. Dabei ist nicht relevant, ob sie einen eigenen Sitzplatz in Anspruch genommen haben, sondern dass ein Flugpreis für sie entrichtet wurde (LG Stuttgart, Urteil v. 7.11.2012, Az. 13 S 95/12). Die Höhe des Flugpreises spielt ebenfalls keine Rolle. Reist der Nachwuchs jedoch kostenlos, so steht ihm keine Entschädigung zu (BGH Urteil v. 17.3.2015, Az. X ZR 35/14).

Wenn die Reise ausfällt – Gerade mit Kindern muss man immer darauf gefasst sein, seine Pläne auch einmal gänzlich zu ändern. Krankheiten und Unpässlichkeiten führen vor allem im Kleinkindalter dazu, dass eine private oder aber auch berufliche Reise kurzfristig abgesagt werden muss. Eine Entlastung ist es dann zu wissen, dass es möglich ist, auch bei einer Ticketstornierung oder aber einem ohne Stornierung nicht angetretenem Flug bis zu 100 Prozent des Ticketpreises zurückzufordern. Betroffene können hierzu den neuen unkomplizierten Service von flightright unter www.flightright.de/flugticket-erstattung in Anspruch nehmen.

Über flightright: flightright (www.flightright.de), das Verbraucherportal für Fluggastrechte, startete im Frühjahr 2010. Passagiere haben die Möglichkeit, Entschädigungen für verspätete oder annullierte Flüge direkt über das Portal von flightright einzufordern. flightright beruft sich auf die EU-Verordnung 261/2004. Diese spricht Betroffenen von Flugausfällen und Verspätungen eine Wiedergutmachung durch die Fluggesellschaft zu. Wer seinen Fall prüfen lässt, zahlt erst mal nichts. Nur wenn die Fluggesellschaft eine Wiedergutmachung zahlt, bekommt flightright eine Provision.

Wissenswertes über Ferienjobs

Die Sommerferien stehen vor der Tür — und für viele Schülerinnen und Schüler beginnt damit die Zeit der Ferienjobs. Sie helfen, das Taschengeld aufzubessern und gewähren frühzeitig Einblicke in die Arbeitswelt. Die DGB-Jugend gibt Tipps, damit alles gut läuft und es keine Probleme gibt.

Es gibt ein breites Spektrum an Ferienjobs in den unterschiedlichen Branchen und mit verschiedensten Aufgaben, aber Schüler dürfen nicht jede Tätigkeit ausüben. „Im Jugendarbeitsschutzgesetz ist geregelt, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche arbeiten dürfen“, sagt DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller.

So verbietet das Jugendarbeitsschutzgesetz Kindern bis einschließlich zum 14. Lebensjahr zu arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen: Mit Zustimmung der Eltern dürfen Kinder über 13 Jahren bis zu zwei Stunden täglich zwischen 8 und 18 Uhr arbeiten. Im landwirtschaftlichen Bereich sind drei Stunden täglich innerhalb dieses Zeitraums erlaubt. Voraussetzung ist, dass es sich um leichte Tätigkeiten handelt – das können zum Beispiel Gartenarbeit, Zeitungen austragen oder Botengänge sein.

Für Jugendliche, also 15- bis 17-Jährige, gibt es beim Jobben in den Ferien weniger Einschränkungen. „Aber auch hier sind einige Regeln zu beachten“, so Haggenmiller: „Wenn die Jugendlichen noch schulpflichtig sind, dann dürfen sie nicht länger als vier Wochen pro Jahr in den Ferien jobben. Denn ganz klar gilt: Schulferien dienen in erster Linie der Erholung.“

Wichtig: Für Jugendliche ist schwere körperliche oder gefährliche Arbeit nicht erlaubt. Dazu zählen das Tragen von schweren Gegenständen, das Hantieren mit Chemikalien oder Akkordarbeit, also tempoabhängige Arbeiten. Die Arbeitszeit von acht Stunden am Tag und 40 Stunden pro Woche darf nicht überschritten werden, auch nicht der Arbeitszeitraum zwischen 6 bis 20 Uhr.

Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, wenn der Schüler oder die Schülerin bereits 16 Jahre alt ist. Sie dürfen zum Beispiel im Gaststättengewerbe bis 22 Uhr und in mehrschichtigen Betrieben bis 23 Uhr arbeiten. Wochenendarbeit ist ebenfalls tabu – außer zum Beispiel bei Sportveranstaltungen.

Das Jugendarbeitsschutzgesetz regelt auch Fragen wie zum Beispiel die Ruhepausen von jungen Menschen unter 18. Bei einer Arbeitszeit von mehr als viereinhalb bis zu sechs Stunden am Tag müssen die Schüler mindestens eine Pause von 30 Minuten bekommen, bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden mindestens 60 Minuten.

Schüler sind während ihres Ferienjobs beim Unfallversicherungsträger des Arbeitgebers versichert. Der Unfallversicherungsschutz beginnt am ersten Arbeitstag und bezieht auch den Weg zur Arbeitsstelle und zurück nach Hause mit ein.

Die Arbeitgeber sind verpflichtet, das Jugendarbeitsschutzgesetz einzuhalten. Werden die gesetzlichen Regelungen nicht eingehalten, rät Haggenmiller den Schülern, sich zu wehren: „Verstöße gegen die Arbeitsschutzgesetze für die Jugendlichen sind nicht einfach hinzunehmen. Betroffene sollten sich unbedingt an die örtliche Aufsichtsbehörde wenden.“ In der Regel sind das die Gewerbeaufsichtsämter oder die Ämter für Arbeitsschutz.

Bei der Auswahl der Jobs empfiehlt Florian Haggenmiller, den Lohn im Blick zu behalten: „Auch Ferienjobs sind Jobs, die fair entlohnt werden sollen. Für Ferienjobs ist es wichtig zu wissen, dass Beiträge zur Sozialversicherung nicht anfallen. Wenn der Lohn allerdings über dem monatlichen Lohnsteuerfreibetrag (knapp 900 Euro brutto) pro Monat liegt, werden Steuern fällig. Die werden normalerweise im nächsten Jahr wieder erstattet.“ Ratsam ist es, dem Arbeitgeber die elektronische Lohnsteuerkarte mitzuteilen.

„Auf jeden Fall sollten die Schüler darauf achten, zu Beginn ihres Ferienjobs einen schriftlichen Vertrag zu bekommen, in dem die Aufgaben, Arbeitszeiten und der Lohn klar beschrieben sind“, rät Florian Haggenmiller.

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) / bildungsklick.de

 

 

In den Ferien lernen?

Zum Ende des Schuljahres habe ich von der Lehrerin meines Zweitklässlers einen netten Elternbrief bekommen. Er enthält die Anregung, in den Ferien „spielerisch“ und „unbemerkt“ mit dem Kind zu üben. Man könne zum Beispiel bei Autofahrten die Zahlen der Nummernschilder addieren lassen, mit dem Kind Urlaubskarten schreiben oder zusammen ein Buch lesen. Voraussetzung sei aber, dass Kind und Eltern daran Spaß haben.

Ich finde das eine schöne Herangehensweise an die Frage, ob Schüler in den Ferien etwas für die Schule tun sollen oder nicht. Wobei sie es ja eigentlich nicht für die Schule tun …

Ein Problem sehe ich aber auch: Bei Grundschulkindern mag es „spielerisch“ und „unbemerkt“ ja noch funktionieren. Aber in der weiterführenden Schule wird das schon schwieriger. Es sei denn, man verbringt den Urlaub in England, Frankreich oder dem Vatikan, um dabei ganz unbemerkt die entsprechende Fremdsprache zu üben. Bei einem Urlaub in Dänemark oder Großbritannien kann man das Kind beim Einkauf auch mal die Preise in Euro umrechnen lassen. Und beim Kniffelspielen über die Wahrscheinlichkeit eines Fünferpasches sinnieren.

Grundsätzlich gilt natürlich: Ferien sind Ferien. Und Lernstress haben viele Schülerinnen und Schüler schon das ganze Jahr. Andererseits haben Tests gezeigt, dass der IQ von Schülern von Ferienbeginn bis -ende merklich absackt. Es schadet sicher niemandem, alle paar Tage mal eine halbe Stunde Vokabeln zu lernen. Vielleicht ist das auch eine Chance, für eine intensive Eltern-Kind-Zeit: Mal sehen, wie gut Papas Französisch noch ist. Und wer gewinnt wohl das Wettrechnen?

Wichtig ist vor allem, keinen Stress aufzubauen. Letztlich muss aber jede Familie die Frage nach dem Lernen in den Ferien individuell beantworten. Und wie beantwortet ihr sie?

Bettina Wendland

Redakteurin Family