Beiträge

Unfälle vermeiden: So einfach machen Sie Ihre Wohnung babysicher

Im Kleinkindalter passieren die meisten Unfälle drinnen. Andreas Kalbitz von der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder zeigt, wo die Fallstricke liegen.

Was gehört ins Babyzimmer?
Neugeborene brauchen eine gewisse Grundausstattung: ein Kinderbett, eine Wickelkommode, einen Schrank, ein Regal fürs erste Spielzeug oder Bücher. Der Wickeltisch sollte eine hohe Umrandung haben und möglichst in einer Zimmerecke stehen, das vermindert die Sturzgefahr. Lassen Sie beim Wickeln immer eine Hand am Kind und lassen Sie es nie unbeaufsichtigt. Die Möbel sollten stabil angebracht werden, damit sie dem Kind nicht entgegenkommen, wenn es sich daran festhält oder hochzieht. Mein Rat bei der Einrichtung: Weniger ist mehr! Das gilt sowohl für kleine als auch für ältere Kinder. Ein Zuviel schadet nicht nur der Orientierung, sondern erhöht auch die Unfallgefahr. Denn wo viel herumliegt, gibt es auch viele Stolperfallen.

Was sollten Eltern beim Einrichten ihrer Wohnung beachten?
Begeben Sie sich in die Perspektive Ihres Kindes. Wie sieht die Wohnung aus diesem Blickwinkel aus? Vielleicht fallen Ihnen Dinge auf, die bei Ihrem Kind Neugierde wecken könnten. Natürlich sollen Kinder die Welt entdecken dürfen. Fragen Sie sich aber, mit welchen Dingen eine Unfallgefahr einhergehen könnte: herunterhängende Kabel eines Wasserkochers zum Beispiel, Pfannenstiele, die den Herdrand überragen, herumliegende Stromkabel, die zu Stolperfallen werden könnten, und – ganz klassisch – ungesicherte Steckdosen oder Treppen.

Stürze häufigste Kinderunfälle

Was sind zu Hause die häufigsten Kinderunfälle?
Im Alter zwischen null und sechs Jahren sind es zu zwei Dritteln Stürze. Während die Kleinen häufig vom Wickeltisch stürzen, stürzen ältere Kinder häufig vom Hochbett oder beim Toben. Hinzu kommen Verbrühungen und Verbrennungen. Diese können bei den Kindern schwerwiegende Folgen haben. Eine Tasse Kaffee reicht aus, um einen kritischen Anteil der Körperfläche eines Babys zu verbrühen! Was auch vorkommt, sind Stromunfälle durch das Fassen in Steckdosen oder Vergiftungen durch Wasch- und Reinigungsmittel. Auch beim Baden kommt es zu Unfällen. Hier gilt: Immer beim Kind bleiben und die Aufsicht nicht aufs ältere Geschwisterkind übertragen, weil es im Krisenszenario noch nicht in der Lage ist, damit umzugehen. Im Sommer kommt es häufiger zu Stürzen aus Fenstern oder von Balkonen. Hier darauf achten, dass die Türen und Griffe gesichert sind und keine Steighilfen wie Hocker oder Kisten in der Nähe stehen.

Manche Eltern achten auf schadstofffreie Möbel. Ist das wichtig?
Schadstoffe können tatsächlich gesundheitliche Auswirkungen haben, bis hin zu hormonellen Veränderungen. Hier kann man sich an Öko-Siegeln orientieren. Das gilt übrigens auch für Spielzeug, das ja oft in den Mund genommen wird, und für Kleidung, die den ganzen Tag auf der Haut der Kinder aufliegt.

Interview: Ruth Korte

Digitales Spielzeug zu Weihnachten?

Die Digitalisierung endet nicht an der Kinderzimmertür. Sogenannte „Smart Toys“ mit WLAN, GPS und Bluetooth erzeugen ein ganz neues Spielerlebnis. Digitales Spielzeug bietet reizvolle Möglichkeiten, aber auch größeren Gesprächsbedarf als die Holzeisenbahn. Eltern sollten daher mögliche Datenschutzrisiken und Sicherheitslücken beachten und mit ihrem Kind darüber sprechen, empfiehlt der Elternratgeber „SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.“

Raumschiffe per App steuern, Bilderbücher interaktiv erleben – Smart Toys erweitern die reale Spielwelt in das digitale Universum der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. Durch die  Interaktion mit Puppen oder das Programmieren von Robotern nutzen Kinder schon früh digitales Spielzeug. SCHAU HIN! rät Eltern, aufmerksam zu bleiben. Ist das Spielzeug mit dem Internet verbunden, gilt es, mögliche Onlinerisiken im Blick zu behalten, wie den Zugriff auf Daten durch Dritte. Am besten richten Eltern und Kind das Spielzeug gemeinsam ein und besprechen gleich zu Beginn mögliche Risiken und Nutzungsregeln.

Datenschutz bei Spielzeug-Apps beachten
Viele Smart Toys werden mithilfe von Apps über Smartphone oder Tablet gesteuert. Daher ist es wichtig, die Apps vor dem Kauf genau zu prüfen. Durch die Installation der App wird die Datenschutzerklärung des Herstellers automatisch akzeptiert. „Eltern sind gut beraten, genau darauf zu achten, wie der Hersteller mit persönlichen Daten umgeht“, sagt Iren Schulz, Mediencoach bei SCHAU HIN!. Informationen zu den Zugriffsrechten der jeweiligen Apps für Spiele lassen sich für Android-Geräte im Google Play Store und für Apple-Geräte im App Store schon vor dem Kauf des Spielzeugs prüfen. Hilfreich sind hier auch Bewertungen anderer Nutzer. „Seriöse Hersteller stellen zudem Transparenz her und informieren schon auf den Verpackungen genau darüber, welche Daten wie genutzt werden.“

Privatsphäre des Kindes schützen
Eltern können über die Datenschutzerklärung auch in Erfahrung bringen, ob etwa Standort oder Sprachaufnahmen ausgewertet werden. Iren Schulz: „Es ist wichtig, dass Eltern sich vorab umfassend informieren und die internetfähigen Smart Toys abschalten, wenn sie nicht in Gebrauch sind.“ Dann können keine Daten gesammelt werden. Kuscheltiere und Puppen, die mit Kindern kommunizieren, können auch fehleranfällig sein und von außen manipuliert werden. Die Bundesnetzagentur hat inzwischen einige Spielzeuge verboten, wie die Puppe „My friend Cayla“ Anfang 2017. Sie wurde als versteckte, sendefähige Anlage eingestuft, da sie per Mikrofon unbemerkt Gespräche aufzeichnet und an das Smartphone überträgt. Hinweise, ob Produkte aktuell Gefahren bergen, bietet das Internetangebot „Surfen ohne Risiko“ unter www.surfen-ohne-risiko.net/spielzeug-vernetzt/.

Mobile Geräte sicher einrichten
Wenn das digitale Spielzeug durch eine App funktionsfähig ist, gilt für Eltern: auf den Jugendschutz auf dem genutzten Smartphone oder Tablet achten. Wenn Eltern Spielzeug und App gemeinsam mit dem Kind einrichten und aktivieren, können mögliche Risiken besprochen und Nutzungsregeln vereinbart werden. Manche Apps enthalten Links zu App-Stores oder anderen Internetseiten. So könnte das Kind möglicherweise Zugang zu ungeeigneten Inhalten erlangen. Über In-App-Käufe bieten manche Hersteller zudem Spielerweiterungen an – das verursacht zusätzliche Kosten. Um dies zu verhindern, sollten In-App-Käufe mit einem Passwort geschützt sein. Wenn das Smart Toy auch ohne Internetzugriff funktioniert, deaktivieren Eltern WLAN und Mobile Daten besser vorsorglich. Weitere Tipps, wie Eltern mobile Geräte kindersicher einrichten können, gibt es unter schau-hin.info/sicherheit.

Weitere Tipps zum Thema „Digitales Kinderzimmer“ bietet eine Broschüre der Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/gutes-aufwachsen-mit-medien/86410

Überwachung per Smartwatch?

Wenn Kinder auf weiterführende Schulen kommen, entscheiden sich inzwischen zahlreiche Eltern für eine Smartwatch als Alternative zum Smartphone. Die kinderfreundlichen Modelle sollen viele Vorteile bieten: leichte Bedienung, einfache Kontaktmöglichkeit, geringe Risiken. Eltern können sie aber auch zur Überwachung nutzen. Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ empfiehlt Eltern, die Uhren nicht dafür einzusetzen, um ihre Kinder stärker zu kontrollieren.

Längere Unterrichtszeiten, ein neuer und oftmals weiterer Schulweg – Eltern möchten ihre Kinder erreichen. Viele Smartwatches sind auf die Kommunikation zwischen Eltern und Kind spezialisiert. Doch auch Kontroll-Funktionen wie eine GPS-Ortung sind häufig integriert. Diese Möglichkeit sollte jedoch nur in Absprache mit dem Kind und in echten Notfällen genutzt werden, rät der Elternratgeber SCHAU HIN!.

Mehr Übersicht

Vorteile der Uhren, die speziell auf Kinder zugeschnitten sind: Die Eltern haben eine Übersicht darüber, mit wem ihr Nachwuchs telefoniert, schreibt und Sprachnachrichten austauscht, da die Kontakte vorher von den Eltern auf der Smartwatch hinterlegt werden müssen. Zum Telefonieren wird eine SIM-Karte direkt in die Uhr eingesetzt, über das Handgelenk können Anrufe erledigt und empfangen werden, ohne dass das Kind ein eigenes Mobiltelefon besitzt. Zudem ist ein Zugang zum Internet mit den Kinder-Smartwatches meist unmöglich. Damit werden unabsichtliche Online-Käufe, das Betrachten unangemessener Inhalte und die Weitergabe sensibler Daten vermieden. Einige Modelle bieten kleine Spiele oder eine Kamerafunktion an. Schulleitungen haben die technische Entwicklung dabei genau im Blick – in manchen Schulen müssen Kinder fortschrittlichere Modelle, etwa mit Internetzugriff und Nachrichtenfunktion, bei Klausuren bereits abgeben.

Zu viel Kontrolle

Überwachungsmöglichkeiten in Smartwatches wie GPS-Ortung oder „Voice Monitoring“ – bei dem die Eltern die Umgebungsgeräusche des Kindes hören, selbst aber nicht gehört werden können – stellen einen Eingriff in die Freiräume des Kindes dar. Sie sollten daher nur in Ausnahmefällen und nicht ohne Einverständnis des Kindes genutzt werden. Im schlechtesten Fall kann das Vertrauen zwischen Eltern und Nachwuchs nachhaltig beeinträchtigt werden.

SCHAU HIN!-Tipps zur Smartwatch-Nutzung

• Die Smartwatch gemeinsam mit dem Kind einrichten und vereinbaren, welche Funktionen genutzt werden.
• Eine Smartwatch ist keine dauerhafte Alternative – ist das Kind sicher in der Nutzung des Internets und verantwortungsbewusst genug, kann es auch ein Mobiltelefon nutzen, das von den Eltern in den Einstellungen kindersicher gemacht worden ist.
• Lückenlose Überwachung ist schädlich für das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind und bremst die Entwicklung der Selbstständigkeit. Eltern sollten ihren Kindern Freiräume und Vertrauen schenken und Standortbestimmung und „Voice-Monitoring“ eher nicht einsetzen.
• Eltern sollten sich in jedem Fall bereits vor dem Kauf informieren, wie die AGB, Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärungen bei verschiedenen Anbietern und Uhren aussehen. Inzwischen ist häufiger bekannt geworden, dass Wearables und Smartwatches besonders datenhungrig sind und viele Nutzerinformationen erfassen.

Eltern können sich bei Fragen über die Internetseite www.schau-hin.info an Experten wenden – dort finden sie unter anderem einen Chat und alle wichtigen Kontaktmöglichkeiten aufgelistet.

Kinder finden oft keine Hilfe

Kinder, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind, erfahren oft erst spät oder auch keine Hilfe, weil Familienangehörige zwar von dem Missbrauch wissen, aber nicht handeln. Das ist eins der Ergebnisse des ersten Zwischenberichts der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Seit Mai 2016 haben sich bei der Kommission rund 1.000 Betroffene  für eine vertrauliche Anhörung gemeldet. Davon konnten bisher etwa 200 Personen angehört werden. Zusätzlich sind 170 schriftliche Berichte eingegangen. Bei rund 70 Prozent der Betroffenen, die sich bisher an die Kommission gewandt haben, fand der Missbrauch in der Familie oder im sozialen Nahfeld statt.

In ihrem Bericht stellt die Kommission die besondere Rolle von Müttern fest: Sie treten auch als Täterinnen auf, vorwiegend aber als Mitwissende. Warum sie in vielen Fällen nichts gegen den Missbrauch ihres Kindes unternehmen, hat unterschiedliche Gründe: Abhängigkeiten, erlebte Rechtelosigkeit, Ohnmachtserfahrungen und Gewalt in der Partnerschaft, die Angst vor dem Verlust des Partners oder der gesamten Familie sowie eigene Missbrauchserfahrungen.

Auf die Problematik, dass Kinder, die anderen von ihrem Missbrauch erzählen, häufig keine Hilfe finden, weist auch Family-Autor Christian Rommert hin. Im September erscheint sein Buch „Trügerische Sicherheit. Wie wir Kinder vor sexueller Gewalt in Gemeinden schützen“ (SCM R.Brockhaus). Darin schreibt er: „Ein Kind, das in der Situation des Missbrauchs den Mut findet, sich einem Erwachsenen oder seinem Umfeld gegenüber zu offenbaren, erfährt häufig negative Reaktionen. Einige Experten sagen, dass eine betroffene Person im Durchschnitt bis zu sieben Personen anspricht, bevor jemand hilfreich reagiert. Vorher erleben die Betroffenen häufig Unglauben, Unverständnis und nicht selten sogar Schuldzuweisungen. Junge Mädchen, die ihren Müttern erzählten, dass der Stiefvater sie missbrauchte, erlebten, dass die Mütter ihnen nicht glaubten oder sagten: ‚Jetzt weißt du, wie es ist.'“

Rommerts Buch beschäftigt sich zwar schwerpunktmäßig mit sexuellem Missbrauch in Gemeinden, geht aber auch auf familiäre Situationen ein. Und er gibt Anregungen, was Eltern tun können, wenn das Kind sich ihnen anvertraut: „Wenn Ihr Kind sich Ihnen öffnet, achten Sie darauf, dass Sie nicht überstürzt reagieren. Handeln Sie bedacht, suchen Sie sich selbst Hilfe bei einer geschulten Vertrauensperson der Stadt, des Kinderschutzbundes, der Familienstellen der Caritas oder der Diakonie oder im Internet. Unterbinden Sie jeglichen Kontakt zu den Tatverdächtigen. Wenn Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind von Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner oder von großen Geschwistern missbraucht wird, dann ist dies besonders schwer. Überlegen Sie sorgsam, wie Sie weiter vorgehen können, und besprechen Sie dies mit den Fachkräften.“ Den Täter oder die Täterin selbst direkt mit dem Vorwurf zu konfrontieren, davon rät Christian Rommert ab.

Und was kann man tun, um Kinder davor zu schützen, überhaupt Opfer zu werden? „Der wirksamste Schutz gegen sexuelle Gewalt ist ein starkes Kind“, erklärt Christian Rommert. „Kinder, die Unangenehmes äußern, sich zur Wehr setzen, Grenzen setzen können, stehen weniger in der Gefahr, Opfer sexueller Gewalt zu werden. Außerdem sind Kinder eher in der Lage, Nein zu sagen, wenn ihnen vermittelt wurde, dass Erwachsene nicht immer recht haben und dass auch Erwachsene nicht alles dürfen. Diese Kinder können den Aufbau von missbräuchlichen Systemen, in denen sexuelle Gewalt ermöglicht wird, eher unterbrechen, als Kinder, denen vermittelt wurde, dass Erwachsene immer das letzte Wort haben.“

Bettina Wendland

Redakteurin Family/FamilyNEXT

Auf die Schaukel, fertig, los!

Endlich können die Kinder wieder im Garten spielen! Der TÜV NORD weist aber darauf hin, dass Spielgeräte, die den Herbst und Winter über ungeschützt im Garten stehen, im Laufe der Monate Schwachstellen entwickeln können. Schuld daran sind vor allem Kälte und langanhaltende Niederschläge. Klettertürme, Rutschen und Schaukeln sollten daher vor dem ersten Gebrauch im Frühling genau untersucht werden. „Bevor die Kinder im Frühjahr wieder im Garten spielen, sollten Eltern einen kritischen Blick auf die einzelnen Bauteile der Spielgeräte werfen“, sagt Frank Rohland von TÜV NORD. Der Fachreferent für Spiel- und Sportgeräte gibt Tipps, worauf Eltern – besonders vor der ersten Nutzung im Frühling – achten sollten.

Holzkomponenten
Die langen Regenphasen im Herbst und Winter können Bauteile aus Holz angreifen. Insbesondere wenn Spielgeräte im Schatten aufgestellt sind, kann die Feuchtigkeit nur schlecht trocknen. Das Holz kann morsch werden und die Last von Kind und Schaukel nicht mehr zuverlässig tragen. Vor allem tragende Balken und solche, die mit dem Erdreich verbunden sind, sollten genau in Augenschein genommen werden. „Von außen kann man den Zustand des Materials nicht immer erkennen. Es gibt aber einige einfache Hilfestellungen“, sagt Rohland. Als Faustregel gilt: Zuerst an der Wetterseite des Geräts gucken – also dort, wo es Schnee und Regen am meisten ausgesetzt ist. Meist ist das die Nordseite, erkennbar am Moosansatz. „Wenn man dort einen Nagel mit der Hand zwei bis drei Zentimeter in den Querbalken einer Schaukel drücken kann, ist das ein Zeichen dafür, dass sich die Tragkraft signifikant verringert hat. Dann sollte der Balken umgehend ausgetauscht werden“, ergänzt Rohland. Aber auch Pilzbefall ist ein Zeichen dafür, dass das Holz morsch ist. Bei kleineren Rissen im Holz ist es ratsam darauf zu achten, dass sich keine Splitter bilden, an denen sich die Kinder verletzen können.

Schraubverbindungen und Fundamente
Die meisten Spielgeräte für den Garten werden im Baumarkt oder online gekauft und von Eltern oder Großeltern selbst aufgebaut. „Im Gegensatz zu Klettertürmen auf dem Spielplatz sind hier meist keine Profis am Werk und nicht jeder hat Profi-Werkzeug im Haus“, sagt Rohland. Werden die Teile nicht gleichmäßig ins Fundament gesetzt, kann das Gerüst leicht verkeilt sein. Das mag im täglichen Betrieb nicht auffallen, kann aber dafür sorgen, dass sich Schraubverbindungen schneller lösen oder Nahtstellen Risse bekommen. Deshalb sollten Schrauben und Fundamente regelmäßig angeschaut und auf Festigkeit geprüft werden – und das nicht nur nach der Winterpause, sondern vor allem im Sommer, wenn Schaukel und Rutsche oft genutzt werden. Auch rostige Schrauben sollten umgehend ausgetauscht werden.

Fallschutz
Überall, wo Höhe ins Spiel kommt, ist es wichtig, dass Kinder sich beim Toben und Springen nicht verletzen. Daher kommt es ganz besonders auf den Untergrund an. „Am besten eignet sich Rasen im Spielbereich. Alternativ sorgen auch Holzspäne für die notwendige Dämpfung“, so Rohland. Eltern, die für die kommende Saison erste oder neue Spielgeräte anschaffen wollen, sollten darauf achten, dass diese mit einem GS-Zeichen ausgezeichnet sind: „Das Zeichen bescheinigt einem Produkt, dass es die Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes erfüllt und dem Großeinsatz im Garten Stand hält“, sagt Rohland abschließend.

„Es muss erst was passieren!“

Diesen Satz hört man oft als Vorwurf gegenüber Politik und Verwaltung, wenn es zum Beispiel darum geht, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Bisher dachte ich, es sei halt so ein Spruch, den der Bürger gern sagt. Nun musste ich aber leider feststellen, dass er durchaus wahr ist.

Immer wieder bemühen sich Eltern, den Schulweg ihrer Kinder möglichst sicher zu gestalten. Schließlich ist es ja auch gewünscht, dass zumindest Grundschulkinder allein und zu Fuß zur Schule gehen und nicht mit dem ungeliebten Mama-Taxi.

Doch das wird den Eltern nicht leicht gemacht. Schon seit Jahren bemühen sich Eltern in unserem Stadtteil vergeblich, an einer sehr unübersichtlichen Stelle einen Zebrastreifen installieren zu lassen. Die Kosten wären überschaubar, der politische Wille dafür ist aber nicht da. „Es muss erst was passieren“, werfen die Eltern Politik und Verwaltung vor.

Und dieser Vorwurf ist offensichtlich berechtigt: In unserem Stadtteil gibt es auch eine Straße, die von vielen Kindern als Schulweg benutzt wird. Allerdings parken in dieser Straße immer Autos auf dem Gehweg, sodass die Kinder auf der Straße laufen müssen. Es ist nur eine kleine Seitenstraße, aber die meisten Autos, die dort langfahren, halten sich nicht an die Tempo-30-Begrenzung. Und Grundschulkinder sind nicht immer so aufmerksam, wie sie sein sollten.

Nun gab es eine Initiative, die Parksituation in der Straße so zu verändern, dass der Gehweg auch als solcher benutzt werden kann. Die Antwort der Verwaltung ist zynisch. Sie räumt zwar ein, dass das Parken auf dem Gehweg ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung sei. Doch dann folgt die Aussage: „Jedoch ist weder der Verwaltung noch der Polizei bekannt, dass aufgrund dieser Fehlnutzung eine tatsächliche Gefährdung von Fußgängern oder gar schon Unfälle verursacht worden sind.“

Im Klartext: Es ist bisher nichts passiert, also müssen wir nichts machen. Muss man sich also wünschen, dass doch mal was passiert, damit der Schulweg für die Kinder sicherer wird? Das ist doch verrückt! Ich hoffe, dass sich die Eltern in unserm Stadtteil und anderswo davon nicht entmutigen oder bremsen lassen. Egal ob es um Schulwegsicherheit, gesundes Mensaessen oder ausreichend Spielmöglichkeiten für Kinder geht: Eltern, engagiert euch!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Ein Seepferdchen macht noch keinen Schwimmer

Sommerzeit ist Badezeit. Ob im Plantschbecken, Freibad, See oder Meer – Kinder lieben die Abkühlung und das Toben im Wasser. Leider ist dieser Spaß nicht ganz ungefährlich, deshalb ist es wichtig, dass Kinder möglichst früh und sicher schwimmen lernen. Ebenso wichtig ist aber auch, dass Eltern ihre Kinder immer im Blick haben – zumindest so lange sie nicht absolut davon überzeugt sind, dass ihr Kind ein sicherer Schwimmer ist.

Dafür reicht das Seepferdchen nicht aus. Die DLRG betont immer wieder, dass Kinder erst dann sicher schwimmen können, wenn sie mindestens das Schwimmabzeichen in Bronze, besser noch in Silber haben.

Beim Schwimmen im Meer oder Fluss kommt noch dazu, dass gefährliche Strömungen von außen oft nicht zu erkennen sind. Hier sollten Eltern auf jeden Fall in der Nähe der Kinder bleiben. Denn Ertrinken geht schnell und vor allem lautlos. Wer ertrinkt, hat in der Regel nicht mehr die Möglichkeit zu rufen oder mit den Armen zu rudern.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. rät Eltern, Kinder schon früh mit dem Element Wasser vertraut zu machen, zum Beispiel in einem Kurs zur Wassergewöhnung, der im Alter von drei bis vier Jahren Sinn macht. Ab vier oder fünf Jahren können Kinder an einem Anfängerschwimmkurs teilnehmen, wo sie das „Seepferdchen“ erwerben. Ein Schwimmkurs für das Schwimmabzeichen in Bronze macht ab sechs Jahren Sinn.

Weitere Infos zur Sicherheit beim Baden und zum Schwimmenlernen bietet die Internetseite www.kindersicherheit.de.