Beiträge

0 bis 2 – Vor dem Baby daddeln?

Elternfrage: „Ist es okay, wenn ich mein Handy vor den Augen meines Kleinkindes benutze? Oder ist es irgendwie schädlich? Und macht es mich gleich zum schlechten Vorbild?“

Im stressigen Familienalltag kann das Smartphone eine große Unterstützung sein und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Ob Absprachen in der Kita-WhatsApp-Gruppe, Einkaufslisten-Apps oder Online-Shopping für die Großen und Kleinen – das Internet erleichtert uns die Organisation von vielen Dingen enorm. Zudem hält das Netz für Sie als Eltern unzählige Informationsmöglichkeiten bereit. Darüber hinaus nutzen wir das Smartphone auch zur Unterhaltung und Entspannung, indem wir Beiträge lesen, durch Social Media scrollen oder Videos anschauen. Es ist also auch eine willkommene Quelle, um mal kurz abzuschalten und dem Alltag für ein paar Augenblicke zu entkommen.

Vorbildrolle bedenken

Dass Eltern das Smartphone ab und zu in die Hand nehmen und vor den Augen ihres Kleinkindes benutzen, lässt sich daher nicht vermeiden. Es spricht erst einmal auch nichts dagegen. Wer dies jedoch sehr häufig tut, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Art und Weise, wie man als Elternteil mit Medien umgeht, die eigenen Kinder prägt – auch bereits die ganz Kleinen. Diese werden zum einen neugierig auf das digitale Gerät und möchten es auch anschauen und benutzen. Zum anderen merken sie schon früh, wenn die Aufmerksamkeit des Elternteils nicht auf ihnen liegt. Im schlechtesten Fall kann dies die Beziehung zwischen Kind und Elternteil sogar stören.

Die gemeinsame Zeit ohne Ablenkung genießen

Der elterlichen Vorbildrolle im Alltag gerecht zu werden, ist nicht immer einfach. Wenn es um den Umgang mit digitalen Medien geht, sollten Eltern schauen, wie sie sich regelmäßig Auszeiten vom Smartphone schaffen. In diesen Zeiten können sie sich ausschließlich mit dem Kind beschäftigen, ohne dass die Aufmerksamkeit leidet und man vom Smartphone abgelenkt wird. Statt häufig auf den Bildschirm zu starren, ist es daher wichtig, die gemeinsame Zeit zu genießen, dem Kind zuzuhören und ihm zu vermitteln, dass Sie voll und ganz anwesend sind. Sich ohne Ablenkung auf Ihr Kind zu konzentrieren, tut sowohl dem Kind als auch Ihnen selbst gut. Das schafft noch mehr Nähe und bietet Raum für wichtige Momente ohne digitalen Begleiter.

Derya Leehmeier ist Referentin bei der Landesanstalt für Medien NRW für die EU-Initiative klicksafe.

„Das Kind nicht allein mit den digitalen Medien lassen“

Kleinkinder ganz vor digitalen Medien zu bewahren, funktioniert nicht, meint Victoria Hellberg von der Landesanstalt für Medien NRW. Sie erklärt, wie für Kleinkinder und deren Eltern der Einstieg in die digitale Welt gelingt.

Addiert man die Zahlen der miniKIM-Studie 2020, beträgt die geschätzte tägliche Nutzungsdauer verschiedener Medien ohne Bücher durch Kleinkinder 112 Minuten. Wie viel Medienkonsum würden Sie empfehlen?
Bei den Zwei- bis Dreijährigen empfehlen wir maximal zehn Minuten am Tag. Für Kinder in diesem Alter ist das alles neu und aufregend, und das Gesehene muss erst mal verarbeitet werden. Bei den Vier- bis Sechsjährigen sollten es maximal 30 Minuten am Tag sein, aber nicht täglich. Das sind nur Richtwerte, die individuell an jedes Kind angepasst werden können.

Wie gelingt der Einstieg in die digitale Welt?
Am besten Schritt für Schritt und gemeinsam mit den Eltern. Kleinkinder ganz davor zu bewahren, funktioniert nicht. Kinder wachsen von Beginn an in einer medialen Umwelt auf. Deshalb sollten Eltern altersgerechte Medien aussuchen und Interesse für die Reaktion des Kindes zeigen. Auf keinen Fall sollten sie ihr Kind allein mit den Medien lassen.

Auch im Netz: Kinder ahmen Vorbilder nach

Wie gewährleisten Eltern, dass ihre Kinder altersgerechte Inhalte konsumieren?
Es gibt viele Angebote, um sich vorab über Inhalte zu informieren. Beim Fernsehen ist das die Programmberatung „Flimmo“. Wenn es um kindgerechte Internetseiten geht, dann ist „Seitenstark“ zu empfehlen und über Apps können sich Eltern beim „Internet ABC“ informieren.

Wie lernen die Kinder Medienkompetenz?
Kleinkinder lernen, indem sie ihre Vorbilder nachahmen. Wenn die Eltern sich gemeinsam mit den Kindern den digitalen Medien annähern, tragen sie viel dazu bei, dass ihre Kinder medienkompetent werden und lernen, Medien selbstbestimmt zu nutzen. Außerdem ist es wichtig, dass Eltern begründen, warum die Kinder zum Beispiel eine Serie nicht schauen dürfen.

Nicht mit dem Handy am Esstisch sitzen

Wie können Eltern gute Vorbilder sein?
Eltern sollten ihren eigenen Medienkonsum kritisch hinterfragen. Wenn ich möchte, dass beim Abendessen der Esstisch für mein Kind eine handyfreie Zone ist, dann muss er das auch für mich sein. Eltern sollten auch reflektieren, was sie ihrem Kind vermitteln, wenn es malt und sie danebensitzen und die ganze Zeit mit dem Smartphone beschäftigt sind. Es sollte ein guter Mittelweg gefunden werden.

Wann ist ein Kind bereit, den Fernseher oder ein Smartphone zu nutzen?
Der Fernseher und kurze Kindergeschichten auf YouTube sind ein guter Einstieg für Kinder in das Thema Bildschirmmedien. Kurze Episoden können sie gut verarbeiten, wenn die Eltern sich anschließend aktiv mit ihnen darüber austauschen. Ein Smartphone mit Internetzugang ist erst ab zwölf Jahren zu empfehlen. Gerade bei Kleinkindern kann man das Smartphone aber bereits nutzen, um zusammen Fotos anzuschauen oder mit den Großeltern zu facetimen.

Interview: Pascal Alius

Hilfreiche Websites:

internet-abc.de, flimmo.de, fragzebra.de, klicksafe.de, schau-hin.info, familieundmedien-nrw.de

Immer nur zu Hause

„Mein Sohn geht, außer zur Schule, nie weg und ist fast immer nur zu Hause. Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt Freunde hat. Müssen wir uns Sorgen machen, dass er vereinsamt?“

Prinzipiell sind wir Menschen auf Beziehungen angelegt. Von Anfang an gehen Kinder in Kontakt mit anderen Menschen – zuerst mit den Eltern und dann mehr und mehr mit Gleichaltrigen, mit denen sie Freundschaften aufbauen. Gerade im Jugendalter, wenn sie sich von den Eltern lösen, spielen Freunde eine wichtige Rolle – sie geben Anerkennung, stiften Identität und sind Ansprechpartner bei Problemen.

INTROVERTIERTE KINDER BRAUCHEN RUHE

Vor diesem Hintergrund ist es schon berechtigt, dass Sie sich Sorgen machen, wenn Ihr Sohn außerhalb der Schule keinerlei Kontakte pflegt. Hier stellt sich zunächst die Frage, ob er schon immer ein eher introvertiertes Kind war, für das Freundschaften nicht so bedeutsam sind. Solche Kinder gibt es. Es sind die Kinder, die vielleicht schon in der Kindergartenzeit weniger Lust auf Gruppenspiele und gemeinsame Aktionen hatten und lieber für sich allein herumtüftelten. Auch in der Schulzeit sind für sie weniger die anderen Kinder im Fokus, sondern das Gespräch mit den Lehrern und die spannenden Sachthemen. Sind Kinder grundlegend eher so veranlagt, sind sie mit ein, zwei Freunden glücklich und zufrieden.

Wenn Sie Ihren Sohn diesem Charaktertyp zuordnen können, er einen ausgeglichenen Eindruck macht und die Zeit zu Hause positiv gestaltet, dann können Sie gelassen sein. Vielleicht ist sein Bedürfnis nach einem anstrengenden Schultag einfach nur Ruhe. Gleichzeitig würde ich aber auch empfehlen, Ihren Sohn ohne Druck immer wieder mal zu motivieren, wenige Kontakte zu pflegen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob er in der Schule wirklich gar keine Freunde hat. Fragen Sie ruhig vorsichtig nach, wenn ihr Sohn nicht viel erzählt. Außerdem wäre es sinnvoll, die Lehrer um ein Gespräch zu bitten, damit Sie eine Einschätzung bekommen, wie es ihm im Schulalltag ergeht und welche Kontakte er hat.

HAT SICH IHR KIND VERÄNDERT?

Mehr Grund zur Sorge besteht, wenn ihr Sohn sich in der letzten Zeit verändert hat. Gab es vorher Freundschaften und Aktivitäten am Nachmittag, die er aufgegeben hat? Welchen Eindruck haben Sie insgesamt von Ihrem Sohn? Wirkt er zufrieden oder könnte ihn etwas beschäftigen? Wie verbringt er die Nachmittage zu Hause? Welche Rolle spielt der Medienkonsum? Wenn aus Ihrem kontaktfreudigen und aktiven Sohn ein Stubenhocker geworden ist, der sich mehr und mehr zurückzieht, besteht tatsächlich Handlungsbedarf.

Auf der einen Seite kann es sein, dass ihm „nur“ die Herausforderungen der Pubertät zu schaffen machen und er deswegen viel mit sich selbst beschäftigt ist. Dann kann schon das eine oder andere vertrauensvolle Gespräch hilfreich sein. Auf der anderen Seite können aber auch schwerwiegende Probleme dahinterstehen wie Mobbing, Missbrauchserfahrungen, Streit unter Freunden oder Ähnliches. Dann braucht Ihr Sohn Hilfe. Sollte sich die Situation schon so zugespitzt haben, dass Sie als Eltern an Ihren Sohn nicht mehr herankommen, ist eine professionelle Unterstützung unbedingt ratsam.

Sonja Brocksieper ist Diplom-Pädagogin. Sie lebt mit ihrer Familie in Remscheid und ist Mitarbeiterin bei Team.F. www.sonja-brocksieper.de Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

„Spione“ auf Kinderwebsites

Harmlose Spiele, pädagogisch wertvolles Wissen, lustige Zeichentrickfilme: Viele Internetseiten locken Kinder und Jugendliche mit Gratisangeboten. Doch oft dient das vor allem einem Zweck: Die Kinder sollen ausspioniert werden.

Kinder und Internet? Da denken die meisten Eltern in erster Linie an Gefahren wie Gewalt, Mobbing und Pornografie. Die Rettung versprechen speziell auf die junge Zielgruppe ausgerichtete Angebote, wie helles-koepfchen.de, kividoo.de oder spielaffe.de. Auf den bunten, harmlos erscheinenden Seiten erwartet niemand etwas Böses. Doch der Schein trügt, wie eine aktuelle eBlocker-Studie zeigt. Auf vielen dieser Internetseiten werden Kinder ausspioniert und anschließend mit verlockender Werbung konfrontiert.

Tracker „verfolgen“ auch Kinder

Beispiel Helles-Koepfchen.de: Das Wissensportal für Kinder und Jugendliche verspricht pädagogisch und journalistisch hochwertige Inhalte und will einen guten Überblick über das Angebot innerhalb der „Kinderseiten-Landschaft“ verschaffen. Siegel wie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend suggerieren Sicherheit. Tatsächlich verstecken sich aber auf der Seite insgesamt 31 so genannter „Web Wanzen“ (englisch „Tracker“), die Kinder mitunter über mehrere Websites hinweg verfolgen. Auch trackende Werbung, Like-Buttons und vieles mehr trägt dazu bei, dass das Surfverhalten von Internetnutzern genauestens protokolliert wird. Anhand verschiedener individueller Merkmale können Werbeunternehmen die Kinder dadurch eindeutig identifizieren und so ein genaues Persönlichkeitsprofil erstellen. Die dahinterstehenden Unternehmen protokollieren dazu die gelesenen Artikel, die angeschauten Videos und aufgerufenen Spiele und wissen dann nach einiger Zeit genau, mit wem sie es zu tun haben: Alter, Geschlecht, Vorlieben, Lernfortschritte, Entwicklungsstand – das surfende Kind
hinterlässt unbewusst seine persönliche Visitenkarte. Aber auch Dinge wie finanzieller Hintergrund, mögliche Lernschwächen oder soziale Probleme können so ans Licht kommen.

Helles-Koepfchen.de ist leider kein Einzelfall, wie die Ende Januar durchgeführte eBlocker-Untersuchung zeigt. Von zwölf geprüften Kinderseiten schnüffeln neun Ihre vorrangig kindlichen Besucher aus, ergab die Quellcodeanalyse der jeweiligen Startseiten durch die eBlocker-Experten. Besonders wild treiben es neben Helles-Koepfchen.de die Seiten Spielaffe.de mit 64, Kividoo.de mit 20 und Bravo.de mit 14 Web-Wanzen. Besonders heikel: auf der Hälfte der geprüften Internetseiten werden auch Tracker von Werbenetzwerken wie doubleclick.net, das zum Google-Konzern gehört, verwendet. Das ermöglicht nicht nur dem Webseitenbetreiber, sondern auch Dritten (dem Werbenetzwerkbetreiber) umfangreiche Einblicke in das Surfverhalten der jungen Besucher.

Es gibt aber auch positive Beispiele. Das Angebot von Blinde-Kuh.de erwies sich zum Beispiel datenschutztechnisch als rundum unbedenklich. Ebenfalls empfehlenswert sind WDRMaus.de sowie kidsville.de. Auf beiden Seiten ist jeweils nur ein Tracker vorhanden und dazu handelt es sich um harmlose Varianten, die keine Persönlichkeitsprofile erstellen.

Freie Bahn für Datenschnüffler?

Die Praktiken der Tracker sind nicht generell verboten. Persönlichkeitsprofile von Kindern und Jugendlichen – wie von jedem anderen Internetnutzer auch – dürfen kommerziell verwertet werden. Aus Sicht von Anti-Tracking-Experte und Initiator der Studie Christian Bennefeld ist das ein Skandal. Sein Appell: „Eltern müssen nicht nur überprüfen, was die Kinder mit den Medien machen. Sondern auch, was die Medien mit ihren Kindern machen.“ Übrigens: Aus gutem Grund ist in den USA bereits seit 2013 das Tracken von Onlineaktivitäten von Kindern unter 13 Jahren per Gesetz verboten. Hierzulande genießen die Datenschnüffler dagegen – noch – freie Bahn.

Wer seine Kinder ungern zum Spielball der Datensammler machen möchte, muss sie schützen. Eine Möglichkeit besteht darin, auf jedem einzelnen Gerät die Datenschutz-Einstellungen des Browsers zu überprüfen und gegebenenfalls Add-ons wie „Better Privacey“ bei Firefox zu installieren (Tipps z.B. hier: selbstdatenschutz.info). Wer aber nicht jedes einzelne Gerät für sicheres Surfen fit machen möchte, für den bietet sich der eBlocker Family an. Die kleine Box wird per Kabel am Router angedockt. Fortan schützt sie alle Geräte vor Tracking. Sie bietet darüber hinaus die Möglichkeit, für jedes Mitglied im Haushalt eigene Einstellungen zu treffen, so können für Kinder und Jugendliche spezielle Jugendschutz-Funktionen eingerichtet werden.Der eBlocker Family ist ab EUR 249,- erhältlich unter www.eblocker.com.

Geräte-Tests zum eBlocker (zum Teil bezogen auf das Vorgänger-Modell) gibt es hier:

test.de

datenschutzbeauftragter-info.de

 

Ostern – kindgerecht erklärt

In vielen Geschäften ist es nicht zu übersehen: Bald ist Ostern. Hasen, Eier und Küken schmücken die Schaufenster. Der eigentliche Sinn von Ostern ist allerdings kaum präsent. Auch im Buchladen dominieren die „Häschenschule“ und die „schönsten Ostereiergeschichten“. Aber es gibt auch Bücher, Hörspiele und DVDs, in denen es um die Ostergeschichte an sich geht. Hier wird kindgerecht die zugegeben etwas schwierige Geschichte erzählt, wie Jesus gestorben und vom Tod auferstanden ist. Solche Medien eignen sich gut, um mit Kindern über den Sinn von Ostern ins Gespräch zu kommen.

Amelie Benn: Die Ostergeschichte

Hier wird für Kinder ab zwei Jahren in kurzen, einfachen Sätzen die Ostergeschichte erzählt. Vom Einzug in Jerusalem über das letzte Abendmahl, die Verhaftung und Hinrichtung (diese allerdings sehr zurückhaltend) bis hin zur Auferstehung. Sehr gelungen!

Marlene Fritsch: Wie Jesus nach Emmaus kam

Für Kinder ab drei ist diese Erzählung von den so genannten Emmaus-Jüngern geeignet. Nachdem Jesus gestorben ist, machen sich Kleopas und Jakob auf den Weg nach Emmaus. Unterwegs treffen sie einen Fremden, erzählen ihm von Jesus‘ Tod und den Gerüchten, er sei auferstanden. Erst als sie gemeinsam essen, wird ihnen klar, dass der vermeintlich Fremde Jesus ist. Hier wird die Ostergeschichte in der Rückschau der beiden Jünger erzählt und gleichzeitig durch Jesus, der vermeintlich Fremden, erklärt und gedeutet. Auch noch für Grundschulkinder passend.

SchlafSchaf.TV: Ostern

Diese DVD enthält neun Folgen der Sendung SchlafSchaf.TV, die sich mit den Ereignissen rund um Ostern beschäftigen und sie kindgerecht erzählen und erklären. SchlafSchaf.TV ist für Kinder von vier bis sieben Jahren gedacht.

Leonie: Die Osterentführung

Leonie und ihre Freundinnen planen einen besonderen Ostergottesdienst. Der soll in einem Zirkuszelt stattfinden. Doch plötzlich verschwindet das wertvollste Pferd des Zirkus. Kurz darauf ist auch Leonies Pferd Silver Cloud spurlos verschwunden. Leonie und ihre Freundinnen müssen unbedingt herausfinden, was dahintersteckt. Sie nehmen die Spur auf – und lernen außerdem viel über den wahren Sinn von Ostern.Ein Hörspiel von Christian Mörken für Kinder ab sieben.

Ben und Lasse: Juwelendieb in der Osternacht

Die Brüder Ben und Lasse sind zu Besuch bei ihren Großeltern. In der Nacht wird Omas teure Juwelenkette gestohlen. Die Brüder machen sich auf die Suche nach dem Täter. Diese Hörspiel-CD bietet nicht nur ein spannendes Abenteuer aus der Feder von Harry Voß, sondern erklärt „nebenbei“ noch die Ereignisse und den Sinn von Ostern. Für Kinder ab acht.

 

 

 

„Ich werde Youtube-Star“

„Unsere Söhne (11 und 13) möchten gern eigene Musik-Videos auf YouTube hochladen. Sollen wir es ihnen erlauben? Was müssen wir beachten?“

Früher spielten Teenager in Schülerbands. Spielten sie einigermaßen gut, wurden sie umjubelt. Heute ist die Bühne der eigene YouTube-Kanal. Hier misst man die Begeisterung in Video-Aufrufen, Likes und der Anzahl der Abonnenten. Waren Eltern dagegen, wenn ihre Kinder früher in Schülerbands spielten? So sind die Beatles aus John Lennons Schülerband hervorgegangen. Imagine: In der Jetzt-Zeit hätte John Lennon sicherlich YouTube genutzt, und die Beatles wären vielleicht nicht im berühmten Cavernclub oder im Starclub aufgetreten …

YouTube macht einen Großteil seiner Einnahmen dank junger Nutzer. Die erzielen mit selbstgedrehten Videos Millionen Klicks. YouTube ist eine gute Möglichkeit, sein Talent (oder Nicht-Talent) vor einem Publikum zu präsentieren. In den letzten Jahren hat sich die Videoplattform rasant entwickelt und eigene Stars hervorgebracht.

REGELN FESTLEGEN
Eltern sollten sich mit ihren Kindern gemeinsam eine kritische Distanz zu YouTube erhalten und sorgsam mit persönlichen Daten umgehen, damit diese auch später nicht missbraucht werden. Denn: Das Internet vergisst nie! Viele Jugendliche denken nicht darüber nach, dass ihr Video auch noch im Internet kreist, wenn sie erwachsen sind. Das Mindestalter, um Videos hochladen zu können, ist von YouTube auf 13 Jahre festgelegt. Daran sollten Sie und Ihre Kinder sich halten.

Informieren Sie sich immer über die Videopläne ihrer Kinder, lassen Sie sich zeigen, woran sie gerade arbeiten. Lassen Sie ihnen dabei aber kreativen Spielraum. Seien Sie der größte Fan, und melden Sie sich als Abonnent an. Das, was Sie bedenklich finden, sprechen Sie direkt an. Stimmen Sie bereits im Vorfeld gemeinsame Regeln ab. Legen Sie fest, was tabu ist. Natürlich sollten Ihre Kinder die Community-Spielregeln von YouTube kennen und einhalten.

RECHTE BEACHTEN
Wie sieht es aber mit den Rechten eines Musikvideos aus? Beim Hochladen des eigenen Materials übertragen die User die Rechte an YouTube. Dazu bedarf es „eigentlich“ der Zustimmung des gesetzlichen Vertreters. Wie YouTube das aber genau ausübt, darauf gibt es bis heute keine Antwort.

Möchten Ihre Söhne ein Musikstück covern, dürfen sie damit kein Geld verdienen. Es muss dazu die Erlaubnis des Komponisten beziehungsweise des Rechteinhabers vorliegen. Die ist natürlich in der Praxis schwer zu bekommen. Nur, wenn der Komponist schon siebzig Jahre tot ist, kann jeder die Komposition verwenden. Mittlerweile drücken viele Plattenfirmen und Rechteinhaber bei Fan- Coverversionen ein Auge zu. Sie müssen es aber nicht!

Und wenn Ihren Söhnen mit eigenen Musik-Kompositionen vielleicht der YouTube-Überraschungs-Ohrwurm- Hit gelingt? Dann kann der natürlich von anderen auch geklaut werden. Sicher ist man davor nie, wenn man etwas ins unendliche Netz stellt.

Rainer Schwabe ist Vater eines pubertierenden Sohnes (13), schreibt Ratgeber für Schüler, Eltern und Lehrer und gibt bundesweit Lehrerfortbildungen.

Handys in der Schule

Mehr als 50 Prozent der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren besitzen ein Handy. In der Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen gehören die Smartphones mit einer Verbreitung von 85 Prozent bereits zur Standardausstattung. Auch Schulen stehen deshalb vor der Frage, wie sie damit umgehen. Ob Handys in Schulen generell verboten sind, mit welchen Konsequenzen Schüler rechnen müssen und wieso sie besonders bei Prüfungen lieber auf ihr Mobiltelefon verzichten sollten, beantwortet Michaela Zientek, Juristin der D.A.S. Rechtsschutz Leistungs-GmbH (D.A.S. Leistungsservice).

Die meisten Schüler besitzen ein Mobiltelefon und nehmen es fast überall hin mit. Dürfen sie es auch in der Schule dabei haben?

Ob Handys auf dem Schulhof oder im Unterricht erlaubt sind, müssen die Schulen entscheiden. Meist regeln ihre individuellen Schulordnungen, wie und wann Schüler ihr Handy in der Schule nutzen dürfen. Da Schulrecht Sache der Länder ist, können in unterschiedlichen Bundesländern auch verschiedene Regeln gelten. So ist beispielsweise Bayern besonders streng: Dort ist sogar im Schulgesetz festgelegt, dass Handys auf dem gesamten Schulgelände ausgeschaltet bleiben müssen. Allerdings ist ein generelles Handy-Verbot in Schulen nicht möglich. Die Schulleitung kann und darf Schülern nicht untersagen, vor oder nach dem Schulbesuch beispielweise mit Freunden oder Eltern zu telefonieren oder zu chatten. Während des Unterrichts sind Mobiltelefone nach den Schulordnungen oder Landesschulgesetzen jedoch in der Regel verboten und müssen ausgeschaltet sein. Übrigens: Die Regelungen zu Handys gelten meist auch für Tablet-PCs, Gameboys oder MP3-Player.

Wenn die Handynutzung in der Schule oder im Unterricht nicht erlaubt ist, dürfen die Lehrer es dem Schüler dann wegnehmen?

Halten sich die Schüler nicht an die Vorschriften, darf die Schule, also der Lehrer, zu erzieherischen Maßnahmen greifen. Denn die Mitglieder des Lehrerkollegiums sind für die Durchsetzung der Schulordnung zuständig. Klingelt das Handy zum Beispiel in der Französischstunde oder postet der Schüler während der Physikstunde eine Nachricht in sozialen Netzwerken, stört das den Unterricht. Dann darf der Lehrer dem Schüler das Mobiltelefon wegnehmen. Wichtig: Der Lehrer darf das Gerät nur in Gewahrsam nehmen. Das Handy durchsuchen, um beispielsweise zu überprüfen, ob der Schüler SMS verschickt hat, ist ihm untersagt. Sonst verletzt er den Schutz des Post- und Fernmeldegeheimnisses und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung des Schülers. Ist der Unterricht oder der Schultag beendet, kann der Schüler sein Telefon wieder abholen. Entweder beim Lehrer oder im Sekretariat. Behält die Schule das Mobiltelefon länger als für die Dauer des Schultages, würde das einen unverhältnismäßigen Eingriff in das Eigentumsrecht des Schülers darstellen.

Welche Regelungen gelten bei schulischen Prüfungen?

Handys, insbesondere Smartphones mit ihren zahlreichen Apps, könnten als elektronische Spickzettel benutzt werden. Wird ein Schüler mit seinem Mobiltelefon während einer Klassenarbeit erwischt, kann die Schule das als Täuschungsmanöver ansehen. Wurde der Schüler vorher ausreichend deutlich auf ein solches Verbot hingewiesen, muss er bei entsprechender Regelung in der Schul- oder Prüfungsordnung sogar mit der Note “ungenügend” rechnen, so ein Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe (Az. 7 K 3433/10). Deshalb ist es besser, entweder das Handy zu Hause zu lassen oder es noch vor Prüfungsbeginn beim Lehrer abzugeben.

Papa, leg das Smartphone weg!

Der richtige Umgang mit digitalen Medien sorgt immer wieder für Streit in Familien. Dabei finden Kinder Regeln für die Nutzung von Handy und Computer durchaus in Ordnung – wenn Eltern mit gutem Vorbild vorangehen. Das zeigt eine FACT-Umfrage unter 1.014 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren im Auftrag des Online-Lernspezialisten scoyo in Kooperation mit ZEIT LEO.

Mädchen und Jungen beobachten genau, wie oft und wann ihre Mütter und Väter aufs Handy schauen oder schnell mal online gehen. 68 Prozent der befragten Kinder stört es zumindest manchmal, wenn ihre Eltern telefonieren, surfen oder am Computer arbeiten, während sie dabei sind. Sie selbst akzeptieren Regeln im täglichen Umgang mit Medien eher, wenn diese auch für Erwachsene gelten: 75 Prozent der Kinder, deren Eltern sich an Regeln halten, finden Vorschriften für sich selbst „gut“ oder „okay“. Gelten sogar die gleichen Absprachen für alle, sagen dies 89 Prozent der jungen Mediennutzer. Halten sich die Eltern hingegen an keine Vorgaben, schrumpft die Akzeptanz bei den Kindern: 37 Prozent empfinden es in diesem Fall als „blöd“, wenn ihr Medienkonsum reguliert wird.

Sich der Vorbildrolle bewusst sein

Den Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Norbert Neuß überrascht das Ergebnis nicht: „Regeln im Umgang mit Medien machen nur dann Sinn, wenn auch Eltern sich daran halten. Gibt es zum Beispiel eine Verabredung, dass Smartphones während der Mahlzeiten tabu sind, muss das selbstverständlich auch für die Erwachsenen gelten.“ Bei Diskussionen zur Mediennutzung spielt daher auch die Medienzeit der Eltern eine Rolle. Laut Umfrage nervt es 64 Prozent der befragten Kinder, wenn sie mit ihren Eltern über Medienzeit verhandeln müssen, obwohl die Erwachsenen viel mehr Zeit mit Computer und Handy verbringen als sie selbst.

Medien als Lernmittel anerkennen

Genauso verärgert es die Kids, wenn Eltern nicht verstehen, dass sie mit Computer, Tablet und Handy auch lernen. Mit zunehmendem Alter steigt der Frust über das Unverständnis der Eltern von 20 Prozent bei den Siebenjährigen auf 40 Prozent bei den 14-Jährigen. Dabei nutzen Kinder laut der Kids-Verbraucheranalyse 2015 das Internet am häufigsten, sowohl um Musik zu hören und E-Mails zu schreiben oder zu empfangen, als auch um Informationen für die Schule zu sammeln. „In der Faszination von Kindern für digitale Medien steckt eben auch eine große Chance: Das Lernen fällt vielen auf diese Weise leichter und sie sind obendrein mit Spaß und Motivation bei der Sache“, so Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. Norbert Neuß weist zudem auf weitere Lerneffekte hin: „Heranwachsende nutzen das Handy vor allem für die Kommunikation miteinander, für die Selbstdarstellung oder die Dokumentation ihrer Erlebnisse. Auch das sind wichtige ,Lernbereiche‘ innerhalb der eigenen Identitätsfindung, die Eltern manchmal übersehen.“

Weitere Infos zur Studie: http://www-de.scoyo.com/eltern/kinder-und-medien/studie-regeln-fuer-kinder-mediennutzung

 

 

 

 

 

Schadet der Computer?

„Ich habe gehört, dass durch die Nutzung des Computers die Lernfähigkeit von Kindern abnimmt. Soll ich Lucas (8) künftig nicht mehr an den Computer lassen?“

Weiterlesen

Familien-Fernsehabend vor dem Aus?

Letzten Freitagabend haben wir uns als Familie aufs Sofa gekuschelt und den Kinderfilm auf KIKA zusammen gesehen. Mit einer großen Tüte Chips natürlich. Wir haben gemeinsam gelacht und geweint (na gut, geweint habe eigentlich nur ich – aber warum müssen diese Kinderfilme auch immer so rührend sein?).

Solche gemeinsamen Fernseh-Erlebnisse werden allerdings immer seltener. Meine Tochter (11) schaut ihre Lieblingssendungen inzwischen meist auf dem Laptop. Mein Kollege, deren Kinder schon weiter im Teenie-Alter fortgeschritten sind, berichtet, dass bei ihnen kaum noch etwas zusammen geguckt wird. Da sitzt jeder vor seinem eigenen Bildschirm, schaut Youtube oder irgendeine Mediathek. Hat ja auch Vorteile, dass man nicht immer das gucken muss, was sich die Programmmacher so ausgedacht haben. Und dass nicht der Tagesablauf von den Sendezeiten der Lieblingsserien abhängig gemacht werden muss.

Aber schade ist es trotzdem, wenn dieser Teil des Familienlebens abhanden kommt. Noch funktioniert es bei uns. Noch kann ich abends mit den Kindern logo! gucken. Noch können wir über gemeinsame Fernseherlebnisse lachen. Aber ich werde nicht verhindern können, dass diese Erlebnisse seltener werden. Oder vielleicht doch? Wie ist es bei euch? Ist der Familien-Fernsehabend noch zu retten?

Bettina Wendland

Family-Redakteurin