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Urlaub ohne Eltern

„Unsere Tochter (16) möchte zusammen mit ihrer Freundin nach Italien fahren. Sollen wir das erlauben?“

Zum Erwachsenwerden gehören auch Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuerlust und Urlaubsträume. Eigentlich toll, dass Ihre Tochter schon eigene Reisepläne hat und es sich zutraut, allein mit einer Freundin nach Italien zu fahren. Andererseits sollten Sie sehr sorgfältig abwägen, ob Sie Ihrer Tochter das erlauben möchten. Es gibt keine gesetzliche Regelung, ab wann Jugendliche allein in Urlaub fahren dürfen. Sie als Eltern tragen bis zum 18. Geburtstag die Verantwortung und haben die Aufsichtspflicht für Ihre Tochter. So sollte Ihre Entscheidung nicht allein vom Alter, sondern vor allem von der individuellen Reife Ihrer Tochter und deren Freundin abhängen. Wie selbstständig sind die Jugendlichen, zum Beispiel bei Planungen, Telefonaten und Einkäufen? Können Sie ihnen vertrauen, was den Umgang mit Alkohol angeht? Lassen sich die beiden leicht beeinflussen oder in gefährliche Situationen bringen? Wie gehen sie mit ungewohnten Situationen um? Sie dürfen sich bei der Entscheidung Zeit lassen. Beraten Sie sich auch mit den Eltern der Freundin. Wenn Sie nicht ganz sicher sind, brauchen Sie Ihre Zustimmung zu der Reise nicht zu geben.

KLEIN ANFANGEN
Überlegen Sie gemeinsam, was es für Alternativen geben könnte. Das Angebot an Jugendfreizeiten ist riesig. Wer mehr Freiheit möchte, könnte an eine begleitete Jugendreise denken. Seriöse Anbieter finden Sie auf der Internetseite des Bundesforums für Kinder- und Jugendreisen (www.bundesforum.de). Eine gute Möglichkeit ist auch eine Kombination aus Familienurlaub und eigener Reise: Die Familie mietet sich eine Ferienwohnung, und die Jugendlichen zelten in der Umgebung. Wenn es dann doch eine Reise auf eigene Faust sein soll, dann lassen Sie die Jugendlichen klein anfangen. Wie wäre es mit einem Städtetrip innerhalb Deutschlands für ein verlängertes Wochenende? So machen die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen für den nächsten Urlaub. Wenn alles gut klappt, können Sie auch über eine Auslandsreise nachdenken. Dafür brauchen Jugendliche übrigens außer dem eigenen Personalausweis auch Ausweiskopien der Eltern sowie eine schriftliche Einverständniserklärung. Ein Handy sowie ein extra Zettel mit wichtigen Telefonnummern sind ebenso selbstverständlich wie genug Geld und eine vorgebuchte und möglichst auch schon bezahlte Unterkunft.

RIESENSCHRITT
Selbstständige Planungen und Reisen bedeuten einen Riesenschritt in Richtung Erwachsenwerden. Teilen Sie bei allen Vor sicht smaßnahmen und Überlegungen die Vorfreude Ihrer Tochter und vertrauen Sie darauf, dass alles gut geht, sie einen schönen Urlaub hat und viel Neues lernt. Reisen bildet … In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Gespräche und Entscheidungen! Übrigens: Mit sechzehn wollte ich mit einer Freundin die holländische Nordseeküste entlangradeln, von Jugendherberge zu Jugendherberge. Zu meinem eigenen Erstaunen erlaubten es meine Eltern. Es wurde eine tolle und unvergessliche Reise …

 

Astrid Zuche ist Apothekerin und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Saarburg.

Stressfrei unterwegs

5 Tipps für Bahnreisen mit Kind

Mit Mama die Großeltern besuchen oder zum Wanderwochenende mit Papa? In den Herbstferien ist für Familien wieder Ausflugszeit angesagt. Vor allem für Alleinreisende mit Kind kann die Tour jedoch ganz schön fordernd sein: Als größte Herausforderungen empfinden sie, das Gepäck zu befördern (39 Prozent), eigenen Anliegen nachzukommen (38 Prozent), etwa selbst zur Toilette zu gehen oder zu essen, sowie ihre Kinder zu unterhalten (37 Prozent). Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bahn (DB). Fünf Tipps, wie der Familienausflug auch im elterlichen Alleingang zum Kinderspiel wird:

1. Persönliche Junior-Reise-Assistenten
Die Nörgerlei geht schon los, bevor die Reise überhaupt begonnen hat? Das lässt sich vermeiden, indem Eltern ihre Kleinen von Anfang an mit in die Reiseplanung einbeziehen und sie zu Junior-Reise-Managern ernennen. Mit festen Aufgaben wie der Gleissuche oder Proviantverwaltung ist der Nachwuchs voll ins Reisegeschehen eingespannt, langweilt sich nicht und kann Mama oder Papa sogar noch unterstützen.

2. Kinderkleidung in Signalfarben
Bereit zum Einstieg, doch plötzlich fehlt jede Spur der Tocher oder des Sohns? Wenn die Kids am Reisetag in besonders leuchtenden Farben gekleidet sind, kann das die Suche im Gewimmel enorm erleichtern. So erkennen Alleinreisende ihre Sprösslinge garantiert auch aus größerer Entfernung und an Orten, wo sich viele Menschen tummeln.

3. Bahnreisen mit professioneller Kinderbetreuung
Trotz des Kindes im Schlepptau einfach mal für ein Stündchen die Augen zu machen? Als einzige Verantwortliche kommen alleinreisende Eltern nur selten zur Ruhe. Damit sich Mütter und Väter auf Reisen zurücklehnen und Kids sich kreativ betätigen können, kommen seit fünf Jahren regelmäßig professionelle Kinderbetreuer an Bord der Bahn. 75.000 Kids haben sie die Zugfahrt schon mit Spiel- und Bastelunterhaltung versüßt.

4. Nicht ohne Schlafkissen und Schmusetuch
Sollten mal keine Kinderbetreuer an Bord sein, gibt es noch einen sehr verlässlichen Alleinunterhalter für kleine Reisende: Schlaf. Damit es die Kids dabei besonders komfortabel haben und sich auch in fremden Sitzen gleich wie zu Hause fühlen: Lieblings-Schlafkissen und Schmusetuch nicht vergessen!

5. Kleidung waschen statt schleppen
Das Kind im Blick behalten, die Uhrzeit checken, das richtige Gleis finden: Als wären das noch nicht genügend Herausforderungen, müssen natürlich auch Tasche, Koffer und Co. mittransportiert werden. Profi-Tipp: Viele Familien steuern in den Herbstferien Freunde und Familie an. Und die stellen sicher gern ihre Waschmaschine zur Verfügung. So kann das Gepäck ganz einfach halbiert werden – und mit ihm der Trageaufwand. Wer ganz auf die Schlepperei verzichten möchte, lässt schwere Koffer vor Reiseantritt vom Gepäckservice der Bahn abholen und bequem bis ans Urlaubsdomizil liefern.

 

Urlaub mit Freund

„Wir planen unseren Urlaub für nächsten Sommer. Da unser Sohn (12) ein Einzelkind ist, würden wir gern seinen Freund mitnehmen. Was müssen wir dabei beachten?“

Urlaub wird von den meisten Menschen als die schönste Zeit im Jahr angesehen. Klar, dass man diese so heiß ersehnten Ferien gerne mit Freunden verbringt. Warum sollte das für Kinder anders sein? Der Urlaub wird – aus dem Blickwinkel Ihres Sohnes – einfach doppelt so schön, wenn er seinen Freund in den Urlaub mitnehmen darf. Damit der Urlaub auch für Sie als Eltern in schöner Erinnerung bleibt, sollten Sie ein paar Dinge beachten:

KENNENLERNEN
Das Gastkind sollte in Ihre Familie passen. Wenn Sie die Eigenarten des Kindes kennen, das Sie in Ihre Familie einladen, werden Sie wissen, ob der jugendliche Gast Ihre Regeln und Ermahnungen annehmen oder ob er sich darüber hinwegsetzen wird. Das ist nicht ganz unwichtig, denn wenn Sie ein fremdes Kind anvertraut bekommen, geht auch die Aufsichtspflicht während dieser Zeit auf Sie über. Wenn Sie noch ein paar Monate Zeit haben, können Sie den Freund Ihres Sohnes gut kennenlernen. Sie könnten ihn auch mal über ein ganzes Wochenende zu sich einladen. So stellen Sie ganz schnell fest, wie sich der Umgang mit dem Freund im Alltag gestaltet.

VOLLMACHT UND PAPIERE
Eine Vollmacht mit der Unterschrift der Eltern des Freundes ist wichtig, vor allem dann, wenn Sie in ein anderes Land reisen. Sie sollten diese Vollmacht zusammen mit dem Ausweis des Gastes aufbewahren und jederzeit griffbereit haben. In manchen Ländern genügt die Vollmacht alleine nicht, sondern sie muss amtlich beglaubigt sein, wie in Mazedonien, Griechenland, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Zur Ergänzung sollte eine Kopie der Geburtsurkunde vorgelegt werden können. Nehmen sie zusätzlich eine Ausweiskopie der Eltern des Kindes mit. Notieren Sie sich die Heimatanschrift des Freundes sowie die Telefonnummern der Eltern. Informieren Sie sich außerdem über die jeweiligen Formalitäten im Urlaubsland.

GESUNDHEITLICHE VERSORGUNG
Man hofft natürlich, dass nie etwas passiert. Aber auch in den Ferien besteht diese Möglichkeit. Und auch wegen einer simplen Erkrankung kann ein Arztbesuch notwendig werden. Für eine Behandlung beim Arzt oder in einer Klinik sollten Sie eine medizinische Vollmacht mitführen, die von den Eltern ausgestellt und unterschrieben wurde. Klären Sie außerdem den Versicherungsschutz für Ihr Gastkind. Fragen Sie die Eltern, ob der Freund an Allergien leidet oder ob er regelmäßig Medikamente einnehmen muss. Grundsätzlich ist ein Urlaub, bei dem das eigene Kind einen Freund dabei hat, für alle Beteiligten ein Gewinn. Denn der Sohn kann Aktivitäten mit einem Freund teilen, und den Eltern bleibt mehr Zeit für sich. So haben unterm Strich alle mehr Spaß und einen tollen Urlaub.

Ingrid Neufeld ist Erzieherin und Mutter von drei inzwischen erwachsenen Töchtern. Sie lebt in Mittelfranken.

Länger, weiter, teurer? Warum ich als Lehrerin den Klassenfahrts-Irrsinn nicht mehr mitmache

Ein Gastbeitrag von Martina Hagemann

„Frau Hagemann, können wir heute mal über die Klassenfahrt sprechen?“

Es dauert keine fünf Sekunden und meine 11.-Klässler sind hellwach! Urlaubsplanung statt Nullstellenberechnung? Das weckt die letzten Kräfte. Und meien Schüler haben auch schon sehr konkrete Vorstellungen, wo es hingehen soll:

„Die c fliegt nach Sorrent, zehn Tage lang.“ – „Der Biokurs aus dem letzten Jahr ist nach Spanien geflogen, und da gab es sogar einen Tauchkurs. Können wir das auch machen?“ – „Nee, ich will lieber auf eine Insel, Teneriffa vielleicht!“

Früher wanderte man an Wandertagen

Als ich Schülerin war, gab es so etwas wie „Wir sprechen über die Klassenfahrt“ gar nicht. Da bestimmten die Lehrer Ziel, Begleitperson, Programmpunkte und Zeitraum einer Fahrt. Oder es hieß – berechtigt oder nicht – gleich zu Beginn des Schuljahres: „Mit euch fahre ich nicht, ihr seid zu undiszipliniert.“ Aber das war auch zu der Zeit, als an Wandertagen noch gewandert wurde. Mittlerweile erwarten die Schüler an Wandertagen Events. Unter „Geocaching“, „Teambuilding“ oder „Adventurecamp“ läuft da gar nichts. Unter 30 Euro pro Kind im Übrigen auch nicht.

Bei einer Klassenfahrt wünschen sich Schüler solche Events sieben Tage am Stück. Reiseveranstalter haben sich darauf schon lange eingestellt und bieten Reisen ins In- und Ausland. Die Themenschwerpunkte reichen von „Abenteuer“ über „Klettern“ und „Skifahren“ bis hin zu „Surfen und Tauchen“. Die Lehrer, ach nein, falsch, die Schüler natürlich, können sich unter einer Vielzahl von Bausteinen ihre Wunschreise zusammenstellen. Der Lehrer übernimmt dabei vor allem das Marketing auf dem Elternabend.

Einige Schulklassen verkaufen jahrelang im Voraus auf dem Schulhof Kuchen, weil das von der Schule festgelegte Budget nicht reicht.

Geht’s vielleicht auch eine Nummer kleiner?

Nach einigen solchen Klassenreisen habe ich keine Lust mehr, den Eltern teure Fahrten schmackhaft zu machen, die mehr und mehr Urlaubs- statt Bildungsreisen entsprechen. Dabei sind Sinn und Zweck der Klassenfahrten in den Richtlinien der Länder festgelegt: Schulfahrten sollen der Begegnung mit Kultur, Natur und Umwelt dienen und das Zusammenleben und gegenseitige Verständnis aller am Schulleben Beteiligten fördern. Mir leuchtet nicht ein, warum diese Ziele nur weit weg und mit viel Geld erreicht werden können. Einige Schulklassen verkaufen jahrelang im Voraus auf dem Schulhof Kuchen, weil das von der Schule festgelegte Budget nicht reicht. Grundsätzlich freue ich mich immer, wenn ich mir meine Pausenaufsichten versüßen kann, aber welchen Sinn macht dann noch der Finanzrahmen?

St. Peter Ording statt Teneriffa

„Frau Hagemann, was ist denn jetzt, stimmen wir nun ab?“

Ich habe gar nicht bemerkt, dass meine Schüler bereits ihre Wunschziele an die Tafel geschrieben haben (bei solchen Dingen können meine 11.-Klässler ungemein selbstständig sein). Ich wische die Liste wieder weg und male stattdessen zwei winzige Punkte an die Tafel:

„Ich habe mir bereits einige Gedanken über eure Kursfahrt gemacht. Und ihr dürft auch auswählen zwischen zwei Zielen.“

Neugierige Stille. Nun schreibe ich an die beiden Punkte „St. Peter Ording“ und „Westerhever“.

„Wo ist das denn?“ – „Das sind irgendwelche Orte an der Nordsee.“ – „Och nö, ich war schon als Kind immer in Büsum.“

Ich stelle der Klasse kurz die beiden Ziele vor, Hauptunterschied: Die eine Unterkunft ist abgelegen, die andere Unterkunft ist ganz abgelegen. Zunächst muss ich den Schülern unser Programm noch schmackhaft machen: Wattwanderung, Vögel beobachten, Exkursion in die Salzwiese, am Deich sitzen … Doch dann scheint bei den ersten ein wenig Interesse aufzukeimen. Sie überlegen, was sie kochen wollen (es ist eine Selbstversorgerunterkunft), ob man im September noch in der Nordsee schwimmen kann und nur wenige reden noch von Tauchkursen im Mittelmeer.

Und siehe da: Vor der Tür ist es auch ganz erlebnisreich!

Im Rückblick erinnere ich mich noch gut an die Fahrt, auch wenn sie inzwischen Jahre her ist. Tagsüber sind wir durch Priele gewandert, haben Fritz aus dem Matsch gezogen und gewettet, ob Jana, Michel und Jakob wirklich bei 12 °C Außentemperatur in der Nordsee schwimmen (ja!). Dass ein Schüler auch einen Wattwurm gegessen hat, hielt ich so lange für eine Legende, bis mir ein Schüler ein Video als Beleg zeigte. Abends haben wir gemeinsam gekocht (irgendwie habe ich mich bei der Einteilung der Gruppen wohl übersehen, aber einer muss ja auch den Überblick haben), gegessen, versucht, den Kamin in Gang zu kriegen, Tee statt heimlich Alkohol getrunken und gespielt.

Die pädagogischen und inhaltlichen Ziele einer Klassenfahrt haben wir im heimatlichen Bundesland für wenig Geld mehr als erreicht. Und ich hatte noch nie ein solches Urlaubsgefühl und so viel Spaß wie auf dieser Studienreise (mal abgesehen davon, dass ich fast jede Spielerunde verloren habe). Die fünf Tage fühlten sich, nicht nur aufgrund der kurzen Anreise, sondern auch aufgrund der Intensität der Erlebnisse, an wie zehn Tage.

Bald steht mal wieder eine Planung mit der 10. Klasse an. Wie wär’s mit Halligen Hooge und Langeness?

Martina Hagemann ist Lehrerin und Mutter von zwei Kindern. Sie lebt mit ihrer Familie in Lübeck.

Ferien und Arbeit

Die einen sind schon mittendrin, die anderen müssen noch etwas warten: Die Sommerferien sind ein großer Einschnitt im Jahr. Die einen feiern Abschied vom Kindergarten oder der Grundschule, die anderen schon den Abschluss der zehnten Klasse oder das Abi. Manche Familien nutzen diese Zeit für ihren Umzug, viele natürlich für einen Urlaub. Und nicht wenige zerbrechen sich den Kopf, wie sie es schaffen, dass ihre Kinder in diesen sechs Wochen gut betreut sind und trotzdem Ferien genießen können.

Auch in der Redaktion sehen wir die nahende Urlaubszeit mit gemischten Gefühlen. Wir freuen uns auf Urlaube und freie Zeit, auf Erholung und besondere Erlebnisse. Aber vieles muss vor dem Urlaub noch erledigt werden. Die Zeitschriften, die im Herbst erscheinen, sollen ja nicht unter unserer Pause leiden. Und so ist die Zeit vor dem Urlaub oft eine ganz intensive und arbeitsreiche.

Da ist es großartig zu wissen: Ich kann mich auf die Kollegen und Kolleginnen verlassen. Die werden in meiner Abwesenheit das Schiff schon schaukeln. Alle sind bemüht, ihr Bestes zu geben. Die Urlauber bereiten ihre Abwesenheit gut vor. Und die Vertretungen arbeiten sich in neue Arbeitsfelder ein, sind bereit, Mehrarbeit zu bewältigen.

Wir arbeiten gerade an der Family 5, die nach den Ferien erscheinen wird. Das Dossierthema heißt: „Mein Job – dein Job“. Es handelt nicht von der Arbeitsaufteilung bei uns im Büro, sondern von der Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit in den Familien.

Auch hier sind gute Planung und gute Absprachen wichtig. Dabei geht es nicht darum, irgendwelche Rollenmuster zu erfüllen oder eben gerade nicht zu erfüllen, sondern vor allem darum, die anstehende Arbeit passend zur derzeitigen Situation gut und fair zu verteilen. Zum Glück leben wir in einer Gesellschaft, in der die Wahlfreiheit groß ist – theoretisch zumindest. Denn oft wird sie durch äußere Umstände eingeschränkt. Oft auch durch unsere Vorstellungen, wie irgendetwas zu sein habe. Oder durch den Einfluss unserer Umwelt, in der die eine oder andere Form nicht üblich ist. Da muss man sich dann auf einmal rechtfertigen für eine Entscheidung, die doch eigentlich gut getroffen wurde.

Wir möchten Familien Mut machen, ihre jeweils eigene, passende Lösung zu finden auf die Frage, wer wann wie viel arbeitet. Und wer sich um die Kinder, die Wohnung, die alten Eltern … kümmert. Manche müssen auch alles allein wuppen, weil der Partner verstorben ist oder sich nach einer Trennung nicht wirklich an der Arbeitsaufteilung beteiligt. Oft ist es schwer, eine gute Lösung zu finden. Da müssen dann Kompromisse her. Auch mit denen kann man gut leben. Unsere Kinder brauchen nicht die Ideallösung. Sie brauchen Eltern, die sie lieben und die Zeit mit ihnen verbringen – auch und besonders in den Ferien.

In diesem Sinne: Schöne Ferien!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Einmal volltanken!

Wenn die Welt so ist, wie sie sein sollte.

Warum klatschen die alle?“, fragte unsere Tochter auf dem Katamaran während der Abendrundfahrt. Natürlich verdankten wir keinem Menschen den wunderschönen Sonnenuntergang – Erde und Sonne folgten bloß ihrem normalen Lauf. Trotzdem war es auch mir zum Applaudieren zumute.

Es war so ein Moment, wie er in der Liedzeile „when the world‘s all as it should be’“ (wenn die Welt so ist, wie sie sein sollte) von Matt Redman besungen wird. Zusammen mit meiner Familie durfte ich während unserer Auszeit diesen ergreifenden Moment auf dem Meer erleben. Da war dieses Gefühl von Ganzheit, umfassender Liebe und von Einssein mit sich und der Umwelt. In diesen Momenten spürte ich, wie mein Tank mit neuer Energie gefüllt wurde.

Ich kann nur mutmaßen, warum die anderen 130 Teilnehmenden dieser Katamaranfahrt an der Küste Spaniens an diesem Abend beim Sonnenuntergang applaudierten. Aber ich kann darüber reflektieren, warum es mir in diesem Moment einfach zu spontanem Applaus zu Mute war. Es war eine Form von Lobpreis: Überwältigt vom Anblick der roten Kugel, die da am Horizont langsam verschwand, wollte auch mein Herz jemandem für die Schönheit des Moments danken. Darum gehörte mein Applaus dem Schöpfer all dieser Schönheit.

Mein Herz war jedoch nicht nur wegen des Sonnenuntergangs voller Dank. Das Erlebnis war eingebettet in unser langersehntes Sabbatical. Erstmals konnten wir als Familie einen richtig langen Urlaub erleben, erstmals waren wir zusammen am Meer und erstmals wohnten wir in einer Villa mit eigenem Pool. Das war richtig toll und hat uns unheimlich gut getan.

Lange hatten wir vor unserer fünfwöchigen Auszeit überlegt, was wir machen könnten, damit alle auf ihre Rechnung kommen. Pläne wurden geschmiedet – und oft wieder verworfen. Meistens, weil die Pläne a) zu teuer und b) zu sehr nach dem Geschmack des Papis waren. Als ein finanzierbarer und konsensfähiger Plan geschnürt war, stieg die Vorfreude auf unser Sabbatical von Monat zu Monat. Was uns Freunde schon im Voraus sagten, hat sich eindeutig bestätigt: Weniger wichtig ist, was wir unternommen haben, sondern dass wir einmal Zeit für ein ausgedehntes Familienerlebnis hatten.

Drei Wochen verbrachten wir zusammen in einem wunderschönen Haus in Javea (Costa Blanca) – ohne Zeitdruck, ohne TV und PC, ohne To-Do-Liste. Dafür drei Wochen gefüllt mit Familienerlebnissen wie der Katamaranfahrt, dem stundenlangen Baden im Pool, dem Essen am Meer, dem Geocachen, dem Hören von alten TKKG-Fällen, der Irrfahrt durch den Industriehafen von Valencia … Vor und nach den drei Familienwochen hatten wir je eine Woche für uns als Ehepaar eingeplant. Zu unserem 15-jährigen Hochzeitstag haben wir uns mit einem Ausflug nach Venedig beschenkt und als krönender Abschluss unseres Sabbaticals durften wir beim Leadership Summit von Willow Creek dabei sein. Auch diese Ehezeiten waren sehr wertvoll.

Wenn ich an unser Sabbatical zurückdenke, will mein Herz gleich wieder applaudieren: „Danke, Gott, dass dieses Auftanken möglich war.“

GerberStefan Gerber ist Theologe im Bundes- Verlag (Schweiz) und Leiter der Netzwerk- Kirche „gms – gospel movement seeland“. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. In seinem neuen Buch „Glück finden – hier und jetzt“ schreibt er, wie mit dem „ShalomLeben-Windrad“ mehr Lebenszufriedenheit im Alltag integriert werden kann.

 

 

Urlaub: Ein großer Schritt nach vorn

Manche haben ihn schon hinter sich, die anderen dürfen sich noch darauf freuen: Urlaub. Eine Zeit zum Erholen, für gemeinsame Erlebnisse und neue Eindrücke. Aber Urlaub ist noch viel mehr. Denn gerade im Urlaub machen Kinder oft wichtige Entwicklungsschritte. Viele Kinder verabschieden sich zum Beispiel von Windel oder Schnuller. Denn im Urlaub haben die Eltern mehr Zeit und mehr Gelassenheit, solche „Projekte“ anzugehen. Aber auch die ungewohnte Umgebung fordert zu neuen Entwicklungsschritten heraus. Konnte das Kleinkind bisher keine Treppe allein bewältigen, weil es in der Wohnung zu Hause keine gibt, lernt es das im Ferienhaus. Und auch größere Kinder machen neue Erfahrungen: Ohne Hilfe duschen, allein ein Eis kaufen, im Meer schwimmen, tauchen lernen …

Viele dieser Entwicklungsschritte ergeben sich einfach so und nach dem Urlaub reibt man sich verwundert die Augen. Aber manches – wie der Abschied von der Windel oder das Schwimmenlernen – lässt sich auch bewusst planen. Nur bitte ohne Stress – schließlich ist ja Urlaub!

Eltern können im Urlaub übrigens auch Entwicklungsschritte machen. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, ein Hobby oder eine Sportart (neu) zu entdecken. Beim Urlaub auf dem Bauernhof steigt Papa mal (wieder) aufs Pferd. Mama bucht einen Surfkurs. Oder nimmt ein leeres Notizbuch mit, um endlich mal mit dem Schreiben anzufangen.

Genießen Sie Ihren Urlaub – mit all seinen Möglichkeiten! Und freuen sie sich an jedem Schritt, den eins Ihrer Familienmitglieder macht!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Entspannt fliegen mit Kindern

Diesen Beitrag des Fluggastrechte-Portals flightright.de finden wir hilfreich für alle, die mit Kindern in den Urlaub fliegen:

Flugreisen mit Kindern können für alle Beteiligten zu einer echten Belastung werden. Die Kinder haben im Flieger keinen Platz zum Austoben, der wechselnde Luftdruck macht ihnen zu schaffen und mitreisende Passagiere sind leicht vom erhöhten Lärmpegel genervt. Laut einer Umfrage der Reisesuchmaschine Skyscanner (2010) sprachen sich 54 Prozent der kinderlosen Befragten dafür aus, dass Familien mit Babys oder Kleinkindern in einem gesonderten Bereich im Flugzeug sitzen sollten. 17 Prozent plädierten sogar für ein Angebot von Flügen nur für Erwachsene.

Eltern sollten sich jedoch nicht von dieser Umfrage entmutigen oder sich gar vom Fliegen abhalten lassen. Das Fluggastrechteportal flightright hat einige Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen sich die nächste Reise mit den Kleinen möglichst stressfrei gestalten lässt.

Richtig buchen – Eltern sollten bei der Buchung darauf achten, dass die Flugzeiten – wenn möglich – mit dem Schlafrhythmus des Kindes übereinstimmen. Die erste Sitzreihe des Fliegers bietet etwas mehr Beinfreiheit sowie oft die Möglichkeit, ein Babybett zu befestigen. Da diese Plätze jedoch sehr begehrt sind, sollten Eltern sich so früh wie möglich um deren Reservierung kümmern.

Clever packen – Auch wenn sie keinen eigenen Sitzplatz beanspruchen, haben Babys und Kinder bei vielen Fluggesellschaften oft die gleichen oder ähnliche Freigepäckmengen wie Erwachsene. Hierein kann ausreichend Spielzeug oder Wechselkleidung gepackt werden. Für den Fall, dass sich die Wartezeit am Flughafen verlängert, das aufgegebene Gepäck verspätet am Zielort ankommt oder gar ganz verloren geht, sollte das Wichtigste ins Handgepäck gepackt werden. Auf keinen Fall sollte man Lieblingsspielzeug, Kopfhörer fürs Bordkino oder kleine Snacks und Getränke vergessen, um die Kids bei Laune zu halten; aber auch Feuchttücher sind bewährte Helfer in der Not. Für den Druckausgleich der Kleinen schaffen Schnuller, Fläschchen oder gegebenenfalls auch Nasentropfen Abhilfe.

Familienfreundliche Flughäfen – Um das Warten auf den Abflug für Familien angenehmer zu gestalten, bieten einige deutsche Flughäfen, wie etwa Hamburg und München, Spielecken, kindgerecht eingerichtete Waschräume oder Restaurants mit Kindermenüs und -nahrung an. In einer weiteren Umfrage von Skyscanner (2012) kam heraus, dass die wichtigsten Kriterien für einen familienfreundlichen Flughafen für Eltern viele Sitzgelegenheiten sowie kurze Wege sind. Unter den deutschen Flughäfen schnitt der Münchner Flughafen am besten ab, gefolgt von Dresden und Hamburg. Der Flughafen Frankfurt landete nur auf Platz acht. Es besteht jedoch weiterhin Nachholbedarf in Bezug auf die Kinderfreundlichkeit an Flughäfen. Das gilt zum Beispiel für Gepäckwägen mit Kindersitz. Denn mit Handgepäck, Kinderwagen und Kind an der Hand ist es recht mühsam, die teils langen Wege im Flughafen zurückzulegen.

Im Falle einer Flugverspätung – Warten mit Kindern kann anstrengend sein. Zeitvertreibende Spielecken mögen da helfen. Tröstlich ist es zu wissen, dass Flugreisenden bei Flugverspätung und -annullierung eine Entschädigung von bis zu 600 Euro pro Person zustehen kann – auch den Jüngsten. Das Amtsgericht Düsseldorf entschied am 30.6.2011 (Az. 40 C 1745/11), dass auch Babys und Kleinkinder nach EU Verordnung 261/2004 Fluggäste seien und sie somit Anspruch auf Entschädigung haben. Dabei ist nicht relevant, ob sie einen eigenen Sitzplatz in Anspruch genommen haben, sondern dass ein Flugpreis für sie entrichtet wurde (LG Stuttgart, Urteil v. 7.11.2012, Az. 13 S 95/12). Die Höhe des Flugpreises spielt ebenfalls keine Rolle. Reist der Nachwuchs jedoch kostenlos, so steht ihm keine Entschädigung zu (BGH Urteil v. 17.3.2015, Az. X ZR 35/14).

Wenn die Reise ausfällt – Gerade mit Kindern muss man immer darauf gefasst sein, seine Pläne auch einmal gänzlich zu ändern. Krankheiten und Unpässlichkeiten führen vor allem im Kleinkindalter dazu, dass eine private oder aber auch berufliche Reise kurzfristig abgesagt werden muss. Eine Entlastung ist es dann zu wissen, dass es möglich ist, auch bei einer Ticketstornierung oder aber einem ohne Stornierung nicht angetretenem Flug bis zu 100 Prozent des Ticketpreises zurückzufordern. Betroffene können hierzu den neuen unkomplizierten Service von flightright unter www.flightright.de/flugticket-erstattung in Anspruch nehmen.

Über flightright: flightright (www.flightright.de), das Verbraucherportal für Fluggastrechte, startete im Frühjahr 2010. Passagiere haben die Möglichkeit, Entschädigungen für verspätete oder annullierte Flüge direkt über das Portal von flightright einzufordern. flightright beruft sich auf die EU-Verordnung 261/2004. Diese spricht Betroffenen von Flugausfällen und Verspätungen eine Wiedergutmachung durch die Fluggesellschaft zu. Wer seinen Fall prüfen lässt, zahlt erst mal nichts. Nur wenn die Fluggesellschaft eine Wiedergutmachung zahlt, bekommt flightright eine Provision.

Eincremen – muss das sein?

Ich weiß nicht, wen es mehr nervt, dieses ewige Eincremen im Sommer: die Kinder oder die Eltern. Muss das wirklich sein? Klar, am Strand von Mallorca sieht man das ja noch ein. Oder wenn es so heiß ist wie zurzeit. Aber muss man sich auch vor der Sonne schützen, wenn sie gar nicht richtig scheint? Leider ja. Denn auch bei bedecktem Himmel gelangen noch 80 Prozent der UV-Strahlung auf die Haut.

Von daher ist Sonnenschutz wichtig. Wobei Kinder im ersten und möglichst auch im zweiten Lebensjahr sich am besten gar nicht in der prallen Sonne aufhalten. Da geht nichts über ein schattiges Plätzchen. Bei größeren Kindern ist Kleidung der beste Sonnenschutz. Ansonsten gilt: Eincremen, auch wenn es keinen Spaß macht. Wobei: Vielleicht kann man ja doch ein nettes Spiel ins Eincremen einbauen oder ganz bewusst ein schönes Ritual draus machen: Erst cremt Mama Leo ein, dann darf Leo Mama eincremen. Oder zumindest ein Bein oder den Rücken.

Am besten eignen sich spezielle Kindersonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20. Natürlich können sich auch die Eltern damit eincremen, dann hat man nur eine Flasche herumstehen. Sowieso ist das Vorbild der Eltern wichtig: Wenn sie sich eincremen und gut gegen die Sonne schützen, fällt es den Kindern meist deutlich leichter, das ungeliebte Eincremen zu überstehen.

Für den Kanadaurlaub auf dem Fahrrad frieren

Familie Faust hat kein Auto mehr, dafür können sie über schöne Reiseabenteuer berichten.

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