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Weihnachten ohne Kinder

„Unsere Kinder feiern dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten nicht mit uns. Unsere Tochter ist im Ausland, und unser Sohn feiert das Fest mit der Familie seiner Frau. Ich kann nicht sagen, dass ich mich auf die Weihnachtstage freue. Wie komme ich damit zurecht?“

Es weihnachtet: Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen planen und die Vorfreude auf fröhliche Gesichter – so kennen und lieben wir das Weihnachtsfest; besonders den Heiligen Abend. Aber die Kinder werden flügge, haben das Elternhaus verlassen, und plötzlich sitzt man mit dem Ehepartner allein unter dem Weihnachtsbaum.

Weihnachten neu entdecken

Uns übermannt eine gewisse Trostlosigkeit, und selbst der alljährliche Weihnachtsstress ist auf einmal erstrebenswerter, als nur ein Essen zu zweit zu planen. Doch wenn wir jetzt in diesen Erinnerungen haften bleiben oder ein gelungenes Weihnachtsfest nur von den Kindern abhängig machen, ist dies eine Garantie für einen traurigen und inhaltsleeren Weihnachtsabend. So möchten wir jedoch nicht das „schönste Fest des Jahres“ verbringen! „Plötzlich zu zweit“ bietet die Perspektive, Weihnachten neu zu entdecken und zu erleben.

Vielleicht laden wir Freunde ein, denen es ebenso geht wie uns, und gestalten ein Weihnachtsdinner mit allem Drum und Dran: ein tolles Essen, zu dem jeder etwas beiträgt. Oder man entschließt sich, die Zweisamkeit an diesen Feiertagen besonders zu genießen: Der Wecker bleibt aus, das Abendessen wird vorgekocht, man liest endlich wieder ausgiebig Zeitung oder die ungelesenen Bücher und verbringt einen Pyjama-Tag, an dem Weihnachten abseits von großartigem Essen und Abendkleidung zelebriert wird.

Chance für eine neue Perspektive

Vielleicht machen wir uns aber auch auf und entschließen uns, denen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten, die ohnehin nicht mehr mit ihrer Familie feiern können. Wir besuchen Menschen im Altersheim oder gestalten mit anderen zusammen einen schönen, festlichen Abend für Obdachlose.

Weihnachten hat viele Aspekte – auch ohne Kinder, ohne liebgewonnene Traditionen. Letztlich ist jedes Weihnachtsfest auch die Chance, sich vielleicht ganz neu bewusst zu machen, wen und was wir feiern, und darauf den Fokus zu setzen. Und vielleicht wird uns dann auch deutlich, dass – wenn sich unsere Leben ändern – neue Traditionen entstehen können, die das Weihnachtsfest anders gestalten, aber nicht schlechter.

Ute Sinn ist verheiratet mit Martin, hat drei erwachsene Kinder und lebt und arbeitet als Seelsorgerin und Künstlerin in Wetter/Ruhr.

Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Digitale Medien unterm Weihnachtsbaum

Smartphone, Tablet, Spielkonsole und Co. – bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen dieses Jahr digitale Medien auf dem Wunschzettel. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ gibt Eltern Tipps, welche Mediengeschenke für welches Alter geeignet sind und was sie beim Kauf beachten können.

Ist mein Kind schon bereit für ein eigenes Smartphone, Tablet oder einen eigenen Laptop? „Kinder bis etwa sechs Jahre nutzen am besten bereits vorhandene Geräte mit altersgerechten Inhalten, begleitet von ihren Eltern“, rät SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. „Ältere Kinder sind für eigene Geräte bereit, sobald sie genug Erfahrung und Reife besitzen, mit den Gerätefunktionen verantwortungsvoll umzugehen, und wissen, wie sie sich vor Risiken schützen.“ Immer empfehlenswert sind Vereinbarungen zu Bildschirmzeiten, Datenschutz sowie Nutzungsregeln. „Beim Kauf von Spielen, Apps und Co. helfen Alterskennzeichen und pädagogische Empfehlungen dabei, geeignete Angebote für das Alter Ihres Kindes zu finden“, so Langer „Für EinsteigerInnen ist es besonders wichtig, dass Eltern die Angebote gemeinsam mit ihren Kindern ausprobieren.“

Hörangebote für 3- bis 6-Jährige 
„Hörbücher und -spiele können für Kinder schon im Kleinkindalter eine Bereicherung sein, wenn Eltern Empfehlungen von ExpertInnen folgen und die Vorlieben ihres Kindes berücksichtigen“, sagt Langer. Für CD- oder MP3-Player können Eltern Inhalte gezielt und altersgerecht auswählen. Als Alternative bieten sich Musikboxen an. 

Altersgerechte Filme und Apps für 6- bis 9-Jährige 
Für Sechs- bis Neunjährige sind Apps zum Lernen und Entdecken sinnvolle Weihnachtsgeschenke. Thematisch bieten sich Geschichten an, die den Alltag der Kinder einbeziehen, wie Schule, Familie, Tiere oder das „Großwerden“. Auch altersgerechte Kinderfilme sowie Computer- oder Konsolenspiele, die sich gemeinsam schauen oder spielen lassen, sind geeignete Geschenkideen.

Sichere Spiele und Geräte für 10- bis 12-Jährige
Ab circa neun Jahren sind Computer und Spielekonsolen mit altersgerechten Spielen, deaktiviertem Internetzugang und aktivierten Sicherheitseinstellungen geeignet. „Wenn Kinder digitale Medien zunehmend allein nutzen, sind sicher eingerichtete Familiengeräte im Wohnzimmer eine gute Alternative“, sagt Langer. „So behalten Eltern den Überblick und können für ausreichend Ausgleich sorgen.“ 

Smartphone und Co. mit Surferfahrung für Kinder ab 12 Jahren
Ein eigenes Smartphone empfiehlt sich, wenn Kinder bereits Surferfahrung haben und wesentliche Sicherheitsregeln kennen: Kinder ab zwölf Jahren haben meist bereits gelernt, nicht altersgerechte oder wenig vertrauenswürdige Angebote zu erkennen, und wissen, was sie tun können, wenn sie online auf etwas stoßen, was ihnen komisch vorkommt oder Angst macht. „Viele Kinder sind in diesem Alter bereit für ein eigenes Smartphone – abhängig von ihren Medienerfahrungen“, so Langer. Die „Checkliste Smartphone“ kann die Entscheidung erleichtern.

Alterskennzeichnung beachten
Wichtig ist, dass Eltern die Altersfreigaben beachten, wenn sie Filme und Computerspiele kaufen. Alterskennzeichnungen vergeben die Freiwillige Selbstkontrolle Filmwirtschaft (FSK) für Filme sowie die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für Computerspiele. Gesetzliche Alterskennzeichnungen sind jedoch keine pädagogischen Empfehlungen. Inhaltliche Einschätzungen finden Eltern auf Plattformen wie flimmo, Kinderfilmwelt, Klick-Tipps, dem Spieleratgeber NRW und der Datenbank „Apps für Kinder“ des Deutschen Jugendinstituts.

Mehr Informationen zur Mediennutzung ihrer Kinder finden Eltern auf www.schau-hin.info.

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Weihnachtsgottesdienst im Wohnzimmer

In diesem Jahr fällt für viele Familien der Besuch des Gottesdienstes, der Christvesper oder Christmette an Heiligabend aus. Doch auch zu Hause lässt sich ein eigenes Familienritual schaffen, um den Festtagen eine besondere Bedeutung zu geben. Von Anke Kallauch

Wichtig: Kinder und Gäste sollten darauf vorbereitet werden, dass wir einen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Wenn alle die Lieder, die gesungen werden, schon in den Adventswochen kennengelernt haben, kann man besser mit einstimmen.

Ort und Zeit finden

Wann der beste Zeitpunkt für den Gottesdienst ist, hängt von den anderen Aktivitäten ab. In unserer Familie gab es am frühen Nachmittag immer eine kleine Stärkung, damit man den Gottesdienst gut durchhält. Danach könnte man auch daheim den Gottesdienst starten.

Planen Sie die gemeinsame Zeit und verteilen Sie Aufgaben an alle, die dabei sind (Gebet, Lieder begleiten, Sterne ausschneiden). Suchen Sie einen schönen Platz: vor dem Weihnachtsbaum oder am Wohnzimmertisch. Räumen Sie unnötige Deko zur Seite, damit die Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt steht.

Gestartet wird mit dem Klang eines Glöckchens oder der Melodie eines bekannten Weihnachtsliedes auf dem Xylophon oder der Blockflöte. Jetzt wissen alle: Es geht los.

Die Lieder sind sorgfältig ausgesucht. Wenn jemand Gitarre oder Klavier spielen kann, ist das natürlich toll, aber man kann auch zu Liedern von CDs singen. Kinderlieder wie „Weihnachten ist Party für Jesus“ oder „Ein Kind ist heut geboren“ und ältere Lieder wie „Mit den Hirten will ich gehen“ oder „Wisst ihr noch wie es geschehen“ können dabei sein.

Am besten nimmt man eine Weihnachtskrippe mit robusten Figuren, die man in die Hand nehmen und bespielen kann. Der Stall ist zunächst noch leer, und weit weg davon besucht der Engel Maria. Dann wandern Maria und Josef nach Bethlehem und suchen ihre Unterkunft. Die Hirten auf dem Feld sind natürlich wichtig. Was haben sie erlebt? Die Engel am Himmel singen „Gloria“ – da singen natürlich alle mit. An einer anderen Stelle im Wohnzimmer sehen die Weisen einen hellen Stern und beginnen ihre Reise. Jeder spielt eine oder mehrere Figuren.

Mit verteilten Rollen

Kleinere Kinder können sich manchmal noch nicht an die Geschichte erinnern. Es ist ja schon ein ganzes Jahr her! Dann kann sie auch aus einer Kinderbibel vorgelesen werden.

Wenn größere Geschwister dabei sind und auch Oma und Opa gern aktiv mitmachen, kann die Geschichte auch mit verteilten Rollen gespielt werden. Am besten organisiert man dafür einige Tücher oder die Baby- puppe aus dem Kinderzimmer. Oft staunt man nicht schlecht, welche Gedanken, Handlungen und Worte den Personen dabei zugedacht werden.

Ein kleines Gespräch schließt sich an: Was ist das Wichtigste an der Geschichte? Worüber freust du dich besonders? Wofür willst du Gott „Danke“ sagen? Für jedes „Danke“ kann ein vorher ausgeschnittener Stern zur Krippe gelegt werden.

Mit einem Weihnachtsgebet und Liedern klingt der Gottesdienst daheim aus. „Du bist geboren, Jesus – darüber freuen wir uns riesig! Danke, dass du uns besucht hast. Danke, dass du auch heute bei uns bist. Wir feiern deinen Geburtstag und lassen dich hochleben! Amen.“

Anke Kallauch ist Referentin für Kindergottesdienste im Bund Freier evangelischer Gemeinden. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

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Videospiele unterm Weihnachtsbaum: 5 Dinge sollten Eltern beachten

Je älter Kinder werden, desto angesagter sind Computerspiele. Diese fünf Tipps schützen vor gefährlichen Inhalten oder versteckten Käufen, sagt Mediencoach Kristin Langer.

Für Kinder das richtige Videospiel zu Weihnachten zu finden, ist gar nicht schwer, findet Mediencoach Kristin Langer von der Initiative Schau Hin! Was Dein Kind mit Medien macht. Die Schenkenden sollten nur ein paar Dinge beachten:

1. Bis zum Grundschulalter warten

Kinder brauchen für Computerspiele eine manuelle Geschicklichkeit. Zum Beispiel sollten sie schon die unterschiedlichen Schalter an der Spielekonsole bedienen können. Auch müssen sie schon komplexe Zusammenhänge überschauen können. Deswegen sollten Eltern mit dem Kauf eines Computerspiels warten, bis ihr Kind in der Grundschule ist, rät Mediencoach Kristin Langer.

2. Auf die Bedürfnisse des Kindes achten

Findet ein Kind das Thema des Spiels toll und hat Interesse daran, ist der erste Schritt getan. Zudem sollten die Herausforderungen im Spiel auch zu bewältigen sein. Nicht jedes Spiel ist automatisch auch für jedes Kind geeignet, selbst wenn es „altersgerecht“ ist. Hat ein Kind zum Beispiel ein Problem mit Zeitlimits, weil es sich davon schnell unter Druck gesetzt fühlt? Dann suchen Eltern oder Großeltern besser Spiele aus, die frei in der Zeitgestaltung sind. Kann das Kind schon gut Enttäuschungen einstecken? Falls nicht, sollte das Spiel keinen ausgeprägten Wettbewerbscharakter haben. Um einschätzen zu können, ob das ausgesuchte Spiel auch gut zum Kind passt, sollten Eltern gerade zu Anfang gemeinsam mit ihm spielen. Wichtig ist dabei die Frage: Wie reagiert das Kind beim Spielen?

3. An Altersangaben und pädagogischen Empfehlungen orientieren

Altersangaben, die von den App Stores oder Spieleanbietern selbst festgesetzt werden, sind wenig verlässlich, erklärt Kristin Langer: „Diese Einstufung hat in erster Linie mit der Zielgruppe zu tun, an die verkauft werden kann.“ Bei Computerspielen, die Eltern als Datenträger im Handel kaufen, sollten sie sich nach der dort aufgedruckten gesetzlichen Alterseinstufung durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) richten. Teilweise werden auch Online-Spiele und Apps nach diesen Kriterien eingestuft, jedoch längst nicht alle. Die USK-Kriterien fragen danach, ob die Inhalte im Spiel sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Wie bedrohend ist das Spiel? Wieviel Gewalt wird eingesetzt? Ist das Setting glaubwürdig?

Es gibt Altersfreigaben ab 0, 6, 12 und 16 Jahren. „Als Eltern wissen wir aber auch: Zwischen sechs und zwölf passiert eine ganze Menge“, merkt Kristin Langer an. Daher ist es hilfreich, wenn die Schenkenden, ergänzend zu der USK-Freigabe, auch pädagogische Altersempfehlungen zu Rate ziehen. Auf spielbar.de oder spieleratgeber-nrw.de finden sie zum Beispiel pädagogische Bewertungen und Alterseinschätzungen für Computerspiele. Das Deutsche Jugendinstitut bewertet Kinder-Apps. Auf der umfangreichen Datenbank „Apps für Kinder“ können Interessierte gezielt nach Spielen für das Alter des Kindes (zum Beispiel Schulanfänger) und auch nach gewünschten Genres (zum Beispiel Lernspiel, Kinderbuch-App) suchen.

4. Vorsicht vor versteckten Käufen

Gerade bei kostenlosen Spielen versuchen die Hersteller, ihre Entwicklungskosten über In-Game-Käufe wieder einzuspielen. Mit diesen Käufen im Spiel kann das Kind weitere Spielfunktionen oder höhere Level freischalten kann. Der Kauf von kostenpflichtigen Spielen kann eine erste wirkungsvolle Schutzmaßnahme dagegen sein. Doch auch bei gekauften Spielen können Kinder in Bezahlfallen tappen. Die Schenkenden sollten bei der Wahl des Spiels darauf achten, dass keine Lootboxen gekauft werden können. Lootboxen sind virtuelle Kisten, die verschiedene Gegenstände wie extra Rohstoffe, bessere Waffen oder neue Charaktere beinhalten. Die Boxen können im Spiel freigespielt oder mit einer fiktiven Währung gekauft werden. Oft lassen sie sich aber auch für echtes Geld kaufen. „Diese Boxen haben eine Art Glücksspielcharakter. Man weiß nicht, was man für sein Geld bekommt“, sagt Kristin Langer.

Auch in Spielen für Spielekonsolen wie zum Beispiel der Playstation, der Xbox oder der Nintendo Switch ist es möglich, über den Shop In-Game-Käufe zu tätigen. Das kann schnell schiefgehen: „Ich bekomme häufig Zuschriften von Eltern, die berichten, dass ihre 12- oder 13-jährigen Kinder viel Geld im Spiel ausgegeben haben. Da kommen meist unbeabsichtigt hohe Summen zustande. Eine anstrengende Situation für Eltern und Kind“, berichtet Kristin Langer. Um dem vorzubeugen, können Eltern auf den Spielekonsolen ein extra Kinderkonto einrichten, das keine Käufe erlaubt. Auf dem Smartphone können In-App-Käufe in den Einstellungen eingeschränkt werden. So ist das Kind vor Spontankäufen geschützt. Falls es schon älter ist und die Eltern ihm erlauben, sein Taschengeld dafür einzusetzen, sollten diese mit ihm über diese Stolperfallen sprechen und Geld-Limits verabreden.

5. Den Datenschutz im Blick behalten

Gerne wird in digitalen Spielen dazu aufgefordert, seine Erfolge mit Freunden auf sozialen Medien zu teilen oder sie zum Spiel einzuladen. Zur Belohnung gibt es dann zum Beispiel Sonderpunkte. Das ist für Kinder attraktiv, sie wollen gerne ihren Freunden zeigen, was sie geschafft haben. Sie wissen nicht, dass diese Spiele darauf ausgelegt sind, die Daten von anderen zu sammeln. Wenn das Kind noch jünger ist, sollten Schenkende auf solche Spiele verzichten. „Das ist im Grundschulalter absolut ausgeschlossen. Kinder sollten soziale Medien nicht mit eigenen Accounts und ohne Begleitung nutzen, solange sie nicht 13 Jahre alt sind“, erklärt Kristin Langer.

Sarah Kröger ist freie Journalistin und Projektmanagerin und bloggt unter neugierigauf.de zu Themen wie Familie, Digitales, Arbeit, Soziales und Nachhaltigkeit.

25 Jahre „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ geht in diesem Jahr in die 25. Runde. Durch diese Aktion erhalten jedes Jahr mehr als zehn Millionen Kinder ihr oftmals erstes Weihnachtsgeschenk.

Tausende Unterstützer und Unterstützerinnen werden in den kommenden Wochen wieder fleißig Schuhkartons packen, Pack-Partys organisieren oder sich in der Weihnachtswerkstatt in Berlin engagieren. „Wir wollen gerade in diesen Zeiten Kindern in schwierigen Lebenssituationen zeigen, dass sie geliebt und nicht vergessen sind“, sagt „Weihnachten im Schuhkarton“- Leiter Rainer Saga.

Ein besonderes Hoffnungszeichen

Dass die Aktion weitaus mehr als einen kleinen Glücksmoment im tristen Alltag eines Kindes bedeuten kann, weiß Rainer Saga aus eigener Erfahrung: „Ich denke zum Beispiel an Madalina, die unser Team in Rumänien kennenlernte. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen und erhielt vor vier Jahren ein Geschenkpaket. Das war für sie ein besonderes Hoffnungszeichen und machte ihr deutlich: Sie ist geliebt – von Gott und den Menschen.“ Madalina sei der Einladung zum Glaubenskurs „Die größte Reise“ gefolgt und habe Anschluss an eine lokale Kirchengemeinde gefunden. „Bei den jüngsten Geschenkverteilungen an andere Kinder wirkte sie nun beim Krippenspiel mit.“

 Kleine Schatzkisten für Osteuropa

Mehr als 8,5 Millionen Kinder durften sich in den vergangenen Jahren über ein Geschenkpaket mit Spielzeug, Schulmaterialien, Hygieneartikel und Kleidung aus dem deutschsprachigen Raum freuen. Verteilt werden die Päckchen an Kinderhände zwischen zwei und 14 Jahren in Osteuropa. Die kleinen Schatzkisten gehen nach Georgien, Lettland oder auch die krisengeschüttelte Ukraine. Oft macht dieses Geschenk einen großen Unterschied im Leben eines Kindes.

Mit der Päckchenübergabe hört „Weihnachten im Schuhkarton“ nicht auf

Samaritan’s Purse arbeitet jeweils vor Ort mit christlichen Gemeinden verschiedener Konfessionen zusammen, welche die Päckchen bei einer Weihnachtsfeier an die ausgewählten Empfängerkinder verteilen. Gleichzeitig wird ein Heft mit Bibelgeschichten zur freiwilligen Mitnahme angeboten, das von den meisten Kindern gern angenommen wird. Wer möchte, kann in den Folgewochen an einem kindgerechten Glaubenskurs teilnehmen, der – ähnlich wie die Konfirmation – mit einer großen Feier endet.

Wie kann man bei Weihnachten im Schuhkarton mitmachen

Alle, die in Deutschland mitpacken möchten, können entweder eigene Schuhkartons weihnachtlich gestalten oder vorgefertigte Kartons unter jetzt-mitpacken.de bestellen. Und wer keine Zeit hat, kann auch online mitpacken. Pro beschenktem Kind wird eine Geldspende von zehn Euro empfohlen; denn damit wird die Durchführung der Gesamtaktion finanziert. Die fertigen Schatzkisten können in der Abgabewoche vom 9. – 16. November zu einer von tausenden Abgabestellen gebracht werden. Alle Informationen, Abgabeorte und Packtipps sind unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org zu finden.

„Weihnachten war Überleben“: Bruder nimmt sich an Heiligabend das Leben

Das Weihnachtsfest ist für den Gospelsänger Chris Lass mit einer Familientragödie verknüpft: Sein Bruder begeht am Heiligen Abend Suizid. Doch Chris findet einen Weg aus der Trauer – und bricht dabei mit allen Traditionen.

Das Weihnachtsfest 1999 war in vielerlei Hinsicht gewöhnlich. Das Wirtschaftsmagazin „Brand Eins“ titelte „Oh, My Holy Creditcard!“ und das Orkantief „Lothar“ verhagelte so manchem Feierwütigen die besinnlichen Abendstunden. Nicht so Familie Lass: In Bremen saß Chris mit seiner Familie im 17 Uhr-Weihnachtsgottesdienst, voller Vorfreude auf den Kartoffelsalat mit Bockwurst – den besten der Welt, klar! –, holte Oma zur Bescherung ab und zeigte, was er so im Klavierunterricht gelernt hatte. Christmas as usual also. So unbeschwert wie an diesem Abend sollte es trotzdem nicht wieder werden. Denn als sich Olli, Chris’ großer Bruder, an diesem Abend verabschiedete, ahnte noch keiner, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würden. Olli nahm sich in dieser Nacht das Leben.

Nie wieder so wie früher

Für den 15-jährigen Chris bedeutete es das Ende des kindlichen Weihnachten, wie er es kannte. Beim ersten Weihnachtsfest nach Ollis Tod hofften noch alle, es würde wie immer. Aber daran war angesichts der traurigen Erinnerung nicht zu denken. „So eine Situation verwirrt einfach alle“, sagt Chris heute mit Blick auf damals. Irgendwie hatte jeder seine Strategie, mit der Situation umzugehen. Die Familienrollen wurden neu verhandelt. Die Eltern kämpften mit der Trauer, Chris fühlte sich verantwortlich, für den „anwesenden Teil der Familie“ Atmosphäre zu schaffen. „Da fing ich an, zum jungen Erwachsenen zu werden und hab mir gesagt: Sorg dafür, dass es für deine Eltern angenehm wird. Für dich wird’s eh nicht geil.“

Einer fehlt immer

In den Folgejahren wurden die Rituale zu Ankern, an denen sich die Familie festhielt. Aber der Charakter von Weihnachten hatte sich ein für allemal gewandelt. „Weihnachten war kein fröhliches Fest mehr. Weihnachten war Überleben. Du kannst dich mental überhaupt nicht darauf einstellen, bis du das 2-3 Mal erlebt hast. Du guckst in die Runde und da fehlt halt jemand.“ Äußerlich änderte sich nicht viel, aber Olli war Jahr für Jahr mit im Raum – ob man über ihn sprach oder nicht. In dieser Zeit lernte Chris – eigentlich, wie er sagt, ein „sehr emotionaler Mensch“ –, seine Gefühle zu kontrollieren und den Raum zu geben, der ihnen zusteht. „Ich versuche mich da zu disziplinieren: Wenn ich nicht in dem Raum bin, in dem die Emotion wohnt, dann darf die auch nicht da sein. Also: Ende November ist noch nicht die Zeit, traurig zu sein. Denn es ist noch nicht Weihnachten.“ Den Advent über gibt er seinem Weihnachtsschmerz keinen Raum, spielt Gospelkonzerte und Firmenfeiern mit „Jingle Bells“ und „Chestnuts Roasting on an Open Fire“. An Weihnachten selbst sieht er den Schmerz in den Augen seiner Mutter. Weihnachten zerbricht in fröhliche Oberflächlichkeit und familiäre Traurigkeit.

Neuer Raum, neues Glück

Dann kommt Sandra in sein Leben und mit ihr der Wunsch, der bedrückenden Tradition ein Schnippchen zu schlagen. Der Wandel kommt mit einer Banalität: einem Raumwechsel. „Das ist ja einfachste Psychologie: Wenn du in den Raum gehst – also ganz im Sinne des Wortes –, dann hat dieser Raum Macht über dich. Du kannst nicht in die Kirche gehen und so tun, als wärst du in einer Disko. Der Raum diktiert dir, wie du dich benimmst. Da haben wir uns gedacht: Lass uns doch mal komplett diese Mechanik aushebeln und woanders hingehen.“

Bye Tradition

Weihnachten 2012 wird ihr Wendepunkt. Sandra und Chris entscheiden sich, Weihnachten diesmal anders zu feiern, und laden seine Eltern zum Abendessen in ein kleines Hotelrestaurant ein. Der Raum, der für gut 30 Personen Platz bietet, ist spärlich gefüllt. An einem zweiten Tisch sitzt ein Paar, außerdem noch ein Typ allein. Über allem der Geist der Weihnacht und Musik zwischen Sinatra und Remixes von Christina Aguilera. Die Stimmung: heiter. „Du beobachtest erstmal die anderen. Warum sind die denn wohl hier? Jeder, der Weihnachten in einem Hotel feiert, hat seinen Grund.“ Schnell kommt man ins Gespräch mit dem Kellner, der revanchiert sich mit einer 1A-Führung durchs Hotel. Chris isst Ente mit Rotkohl – wie der Papa. Und jeder fragt sich: Warum gab es über all die Jahre eigentlich Würstchen mit Kartoffelsalat? Familie Lass erlebt das erste Weihnachten in Freiheit.

Mehr tiefe Musik

Gleichzeitig häufen sich die Ereignisse, die Chris ins Nachdenken über den Wert des Weihnachtsfestes und der Weihnachtslieder bringen. Auf Betriebsweihnachtsfeiern spielt er als Chorleiter jahrelang „ganz stumpfe Weihnachtsmusik“, bis ihm einer aus dem Chor zurückschreibt: „Boah, ist aber schon ein bisschen flach, oder?“ Eine satte Ohrfeige. „Das tat mir richtig weh, weil mir bewusst war, dass die Songs, die wir spielten, mehr Entertainment als Theologie waren. Ich wusste gerade selbst nicht, wie ich diesen inneren Konflikt in mir auflösen sollte, und jetzt wurde voll mit dem Finger drauf gezeigt.“ Andererseits erlebt Chris die Kraft der Weihnachtshymnen, als eine Frau auf Umwegen erst in ein Gospelkonzert von Chris gelangt und dann in der Krise eben diesen Ort wieder aufsucht, an dem sie diese Form von Verbundenheit mit Christen erlebt hatte. Chris und sein Chor werden zu ihrer Taufe eingeladen, auf der sie dann die volle Story erfahren. „Da wurde mir bewusst: Die Frau kam in die Kirche, weil auf dem Plakat ganz schlicht ‚Weihnachtsgospel‘ draufstand. Das war nicht irgendwie tief, aber es war der Beginn ihrer Reise. Mir hat das Mut gemacht. Die Dinge müssen nicht immer ‚deep‘ sein, damit sie am Ende ‚deep‘ werden können.“

Weihnachten als Lebensthema

Für Chris ist das einer der Auslöser zu sagen: Weihnachten ist eines der Themen, zu denen er mehr beitragen kann, als er vermutet. Weil er sich an den Kern des „frohen Fests“ heranrobben musste. Und das tut er dann auch. So, wie es ihm am besten liegt: musikalisch. Seit 2010 ist er hauptberuflich im Musikbusiness unterwegs, arbeitet als Songwriter, Produzent, Sänger und Chorleiter. Zum Weihnachtsfest 2016 bringt er schließlich sein eigenes Weihnachtsgospelalbum heraus – teils mit bekannten Gospelsongs, aber es sind drei Eigenkompositionen dabei, in denen er sich mit dem Kern von Weihnachten auseinandersetzt. „Ein Kind wurde für dich und mich geboren“, heißt es im Song „Have you heard?“. Und: „Es bringt uns Hoffnung, die uns freimachen kann.“ Frei. Auch von der Trauer.

Weihnachten zelebrieren

Und jetzt? Chris und Sandra laden beide Eltern zu sich nach Hause ein. Chris wird vorher noch das Auto durch die Waschstraße schieben und den besten Anzug aus dem Kleiderschrank holen. „Früher dachte ich: Ich zieh mir doch jetzt keinen Anzug an, wenn ich gleich eh auf der Couch lande.“ Heute setzt er bewusst einen Kontrast zum Alltag. Kulinarisch bedeutet das Rehrücken oder Rumpsteak statt Bockwurst und Kartoffelsalat. „Damit werde ich mich nicht mehr zufrieden geben.“ Dafür aber mit „Feliz Navidad“. Denn Weihnachten ist inzwischen auch biografisch ein richtig frohes Fest.

Weihnachten feiern mit erwachsenen Kindern

Vorbei sind die Zeiten, als sich aufgeregte Kinder auf die Geschenke stürzten und mit großen Augen den Weihnachtsbaum bestaunten. Wie feiern Familien mit großen Kindern Weihnachten? Einige Einblicke:

SPAGHETTI MIT GRÜNEM KETCHUP

Weihnachten in unserer Familie – was bedeutet das für uns? Wir, das sind Vater (49), Mutter (50), Sohn (22) und Tochter (21). Seit wir Familie sind, feiern wir den Heiligen Abend in unserem Zuhause. Einige Male hatten wir Gäste. Meistens sind wir für uns. Wir gehen in den Gottesdienst, essen zusammen und öffnen unsere Geschenke. In früheren Jahren sind wir gemeinsam zu den Großeltern gefahren. Zweimal haben wir Weihnachten in den Bergen verbracht. So weit, so gut. Was also macht das Fest für uns zu einem besonderen Ereignis?

Beide Kinder sind bereits ausgezogen und kommen Weihnachten „nach Hause“. Wir entscheiden uns in jedem Jahr neu, wie wir das Fest gestalten wollen. Deshalb gab es auch schon als Festessen Spaghetti mit grünem Ketchup, damit mehr Zeit zum Feiern bleibt. Seit einigen Jahren legen wir alle Wert auf ein ausgedehntes Mahl, das wir zusammen vorbereiten. Der Christbaum wird bereits am dritten Advent geschmückt, und nach und nach finden sich dort Geschenke ein, die mit dem Namen des Empfängers versehen sind. Man darf sie anschauen, aber auf keinen Fall anfassen. Das Spekulieren und die Vorfreude bereiten uns sehr viel Spaß (früher erzeugte das natürlich auch eine enorme Spannung). Zu wissen, dass man beschenkt werden wird, ist ein sehr schönes Gefühl und gibt uns einen Blick auf den Glanz der Heiligen Nacht mit dem Geschenk aller Geschenke.

Weihnachten ist bei uns keine Zeit der Streitereien. Wir müssen uns auch nicht beherrschen, um schwelende Konflikte zu unterdrücken. Unsere Familie ist bunt, und wir erleben Positives und auch viele Spannungen, nicht immer ist alles gut. Wir sind exorbitant häufig umgezogen, da schien es uns wichtig, einen festen Ort zu haben, an dem man zu Hause ist. Und das ist unsere Familie. Hier bin ich einfach, weil ich bin. Das ist wohl für uns alle das größte Geschenk, wir nennen das Liebe.

Was macht es da schon, wenn wir nicht alle die gleiche Auffassung von Kirche und Lebensgestaltung haben? Weihnachten hat uns Frieden gebracht, jedes Jahr aufs Neue und über das ganze Jahr. Und wenn es in Zukunft doch einmal Streit geben sollte? Ja, dann ist das eben so. Und in Zukunft? Die Kinder haben Partner gefunden, sie sind uns willkommen. In diesem Jahr haben beide entschieden, allein mit Vater und Mutter Weihnachten zu verbringen. Vielleicht werden sie einen Feiertag in der Familie ihres Freundes/ihrer Freundin sein. Das können wir Eltern gelassen sehen.

Christiane Lötter

 

 

 

NICHT MIT ERWARTUNGEN ÜBERFRACHTEN

Bisher haben wir mit unseren erwachsenen Kindern immer noch Weihnachten mit unseren Familientraditionen gefeiert. Aber es tut sich was. In diesem Jahr kam von zweien der Wunsch, Heiligabend in den Gemeinden an den Studienorten zu verbringen. Dort sind sie in der Musikarbeit und im Kindergottesdienst engagiert und wollen ihre Teams nicht allein lassen. Das ist für mich ein weiterer Schritt des Erwachsenwerdens, und ich freue mich darüber. Auch im letzten Jahr kamen sie schon kurz vor knapp nach Hause, und wir mussten wahrnehmen, wie erschöpft sie waren, und dass es keine gute Idee war, eine Flüchtlingsfamilie zum Essen einzuladen. Was im Jahr zuvor noch für alle schön war (jedes von den Kindern lud ausländische Studenten, die sonst allein gewesen wären, zu einem Weihnachtsessen bei uns ein), passte auf einmal nicht mehr. Unsere Leben entwickeln sich, trotz unseres guten Familienzusammenhalts, auch auseinander. Und dann muss bei unserem verheirateten Sohn noch koordiniert werden, wann die andere Familie besucht wird. Wir wollen gelassen bleiben und das Weihnachtsfest nicht mit Erwartungen überfrachten.

Anke Kallauch

 

 

Weitere Beitrage zum Thema gibt es in der FamilyNEXT 01/2019.

 

Ohren auf beim Spielzeugkauf!

Babys und Kleinkinder lieben Spielzeug, das Geräusche macht. Aber Rasseln, Quietsch-Tiere oder Musikinstrumente können schnell Lautstärken von bis zu 100 Dezibel erreichen und das Gehör der Kinder gefährden. Wenn es in diesem Jahr an die Auswahl der Weihnachtsgeschenke geht, sollten Eltern daher genau prüfen, ob ein Spielzeug für Kinderohren geeignet ist oder eine Gefahr für sie darstellt.

Untersuchungen haben gezeigt, dass schon eine Babyrassel nahe am Ohr Lautstärken von über 90 Dezibel erzeugen kann. Das entspricht etwa dem Geräuschpegel in Diskotheken oder dem Schall eines Martinshorns aus zehn Metern Entfernung. Quietsche-Enten oder Trillerpfeifen bringen es in unmittelbarer Ohrnähe sogar auf bis zu 130 Dezibel – so laut ist ein startender Düsenjet oder ein Rockkonzert. Bei einem Schallpegel in dieser Größenordnung liegt auch die Schmerzschwelle des Gehörs, und Hörschäden sind schon bei kurzer Einwirkung möglich. Kinderohren sollten daher grundsätzlich von derartigen Lärmquellen ferngehalten werden.

Wenn es um die Lärmprävention bei den Jüngsten geht, stehen insbesondere Eltern und Großeltern in der Verantwortung. Sie sollten die Ohren der Kleinen nicht unbedarft belasten und ein Bewusstsein für die Gefahren von Lärm vermitteln. Bei der Auswahl geeigneter Spielzeuge sollte zudem genau darauf geachtet werden, welche hohen Lautstärken sie erzeugen. Nicht zu empfehlen sind etwa Spielsachen mit dem Warnhinweis „von den Ohren fernhalten“.

Auch unterschiedliche Prüfsiegel decken häufig nicht alle Bereiche einer ausreichenden Produktsicherheit ab. So sind in der für das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) zuständigen EU-Spielzeugrichtlinie keine konkreten Grenzwerte für geräuscherzeugende Spielsachen hinterlegt. Verbraucherschützer raten daher, Spielzeuge vor dem Kauf selbst zu prüfen und auszuprobieren oder sich von einem Verkäufer vorführen zu lassen. Dabei gilt: Was schon für Erwachsene zu laut ist, ist es für Kinderohren erst recht, da sie durch ihr geringeres Gehörgangsvolumen erheblich lautere Höreindrücke aufnehmen.

Der Schutz des kindlichen Gehörs ist auch deshalb so wichtig, weil frühkindliche Hörschäden, ob angeboren oder durch äußerliche Einwirkungen erworben, den Spracherwerb und damit die gesamte Entwicklung der Kinder beeinträchtigen. Insbesondere Kleinkinder können sich oft aus eigener Kraft noch nicht dem Lärm entziehen oder sich dazu mitteilen. Auch bei Kindergarten- und Schulkindern bleiben Hörschwächen nicht folgenlos: Schwächere Lernleistungen und Konzentrationsstörungen können daraus resultieren.

Für Fragen zum Lärmschutz oder vorsorgliche Hörtests auch bei Kindern sind die Partner-Akustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören die richtigen Ansprechpartner. Einen Fachbetrieb in der Nähe findet man unter www.fgh-info.de

Quelle: FGH

 

Einmal werden wir noch wach …

Morgen beginnt die Adventszeit. Ich sehe ihr immer mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freue ich mich auf gemütlichen Kerzenschein, inspirierende Impulse, Weihnachtsmarktbesuche, besondere Konzerte, Weihnachtsfeiern … Andererseits habe ich Sorge, dass alles viel zu viel wird: Extra-Termine, Geschenke besorgen, Kekse backen, Deko aufhängen, Adventskranz basteln. Und was packe ich in den Adventskalender?

Mir hilft es, im Vorfeld ein paar Entscheidungen zu treffen: Welche Weihnachtsfeiern sind mir wichtig, welche sind nur eine Verpflichtung, auf die ich auch verzichten kann? A propos verzichten: Ursprünglich war die Adventszeit ja Fastenzeit. Das ist für mich eine gute Anregung, ganz bewusst auf Dinge zu verzichten, die zwar eigentlich schön und attraktiv sind, mir aber zu viel Zeit und Aufmerksamkeit stehlen. Deshalb habe ich mich entschieden, in diesem Jahr auf alle Online-Adventskalender zu verzichten. Sowohl auf die, die mir gute Impulse geben wollen als auch auf die, bei denen ich jeden Tag tolle Preise gewinnen kann. Stattdessen habe ich einen schön gestalteten Adventskalender für die Wand und ein Buch, in dem ich jeden Tag zusammen mit meinem Mann lesen möchte.

Und: Einen Adventskalender für die Kinder habe ich dieses Jahr nicht gebastelt, sondern einen gekauft, den ich nur befüllen muss. – Oh, das sollte ich heute noch machen. Morgen ist ja schon der 1. Dezember!

Ich wünsche euch eine segensreiche, mit viel Gutem gefüllte, aber nicht zu volle Adventszeit. Überlegt doch mal, was ihr in dieser Adventszeit „fasten“ wollt, damit ihr die anderen Dinge umso mehr genießen könnt.

Bettina Wendland

Redakteurin Family und FamilyNEXT

 

Advents-Impulse

Adventskalender enthalten immer häufiger keine Schokolade, sondern Geschichten, Anregungen und Impulse. Schokolade oder selbstgebackene Kekse kann man ja dazu essen. Wir stellen euch hier Kalender vor, die uns sehr gut gefallen:

Für Kinder: Lukas, der Stern und die geheimnisvollen Fremden

Das lieben Kids: Bei diesem Adventskalenderbuch müssen die Seiten erst mal aufgetrennt werden. Dann geht es ans (Vor-)Lesen: Die durchgehende Geschichte in – natürlich – 24 Kapiteln handelt von Lukas. Er ist Diener am Hof von König Herodes, wo eines Tages drei Fremde auftauchen und von der Geburt eines Königs berichten. Lukas macht sich mit ihnen auf den Weg. Zu jedem Kapitel der Geschichte gibt es ein Rätsel oder ein Ausmalbild. Geeignet für Kinder ab 6.

https://www.scm-shop.de/lukas-der-stern-und-die-geheimnisvollen-fremden.html

 

Für Wortliebhaber: Sternstunden

Hanna Buiting ist eine Wortkünstlerin. Für diesen Buchkalender – originell gestaltet mit Seiten zum Aufklappen – hat sie 24 Geschichten und Gedanken formuliert, die zum Nachdenken und Nachsinnen einladen.

https://www.spiegelburg-shop.de/produkt/62944/sternstunden-24-impulse-im-advent-adventskalenderbuch/

 

Für Paare: Ehe-Adventskalender

Ein schöner und anregender Adventsbegleiter für Paare: Die edle Dose enthält 24 kreativ gestaltete Karten mit Aufgaben zum Reden, Beten und Tun, zum Beispiel: „Reden: Wenn wir alt sind …“ Oder: „Tun: Verabredet euch vor dem 24.12. mit jemandem, der euch als Paar segnet“.

Der Kalender kann für € 10,- hier bestellt werden: Pastor.Jackisch@kirche-in-buechen.de

 

Für Himmelssucher: 24 Sternstunden

Dieses Büchlein lädt zu einer Entdeckungsreise ein: In ihren 24 Texten möchte Claudia Stangl die Spuren Gottes sichtbar machen und dazu motivieren, neue Wege zu gehen.

https://www.neufeld-verlag.de/de/24-sternstunden-fuer-himmelssucher.html

 

Für Kreative: Dezembertage

Nicht 24, sondern gleich 31 Tage deckt dieses Buch ab. Für jeden Tag gibt es inspirierende Gedanken mit Bezug zu einem Bibeltext sowie kreative Ideen zum Umsetzen. Neben Rezepten zum Kochen und Backen findet man Anleitungen für Adventsdeko und Anregungen für die Gestaltung der Adventszeit.

https://www.scm-shop.de/dezembertage.html?sqid=846526

 

Für die Wand: Leuchttage

Dieser wunderschöne Kalender ist selbst schon Adventsdeko genug. Vom 1. Dezember bis zum 6. Januar bietet er aber nicht nur abwechlsungsreich gestaltete Kalenderseiten, sondern anregende Gedanken und Geschichten, Bastelideen, Ausmalbilder, originelle Rezepte, Gestaltungsideen für Familien … Ein echter Hingucker!

https://www.gerth.de/index.php?id=details&sku=835176