Beiträge

Weihnachten mal anders: Mit Nachbarn feiern

Elternfrage: „Wir wollen dieses Jahr ein etwas anderes Weihnachtsfest feiern und statt unserer Verwandten am Heiligen Abend unserer Nachbarn einladen. Hat das schon mal jemand gemacht und kann uns dafür Tipps geben?“

Als Jesus auf die Welt kam, gab es aber für ihn nicht eine familiäre Welcome-Party im trauten Kreis mit Mama, Papa und vielleicht Oma und Opa. Sondern es kamen ziemlich bald Hirten und Weise von weither. Deshalb war und ist es auch uns als Familie immer wieder wichtig, Weihnachten nicht nur als Fest der Familie zu feiern, sondern unsere Freude über den Geburtstag von Jesus auch mit anderen zu teilen. So haben wir auch schon eine Hausweihnacht gefeiert.

Facettenreiche Angebote

Besonders gut umzusetzen ist diese Aktion natürlich, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Sie ist aber auch abwandelbar in ein weihnachtliches Straßenfest, wenn man in einem Einfamilienhaus wohnt. Für unsere Hausweihnacht haben wir einen Aushang im Eingangsbereich gemacht und dazu eingeladen. In einem Jahr war es eine Adventsaktion und im anderen Jahr haben wir es direkt an Weihnachten veranstaltet.

In beiden Fällen gibt es unterschiedliche Bausteine, die man einbauen kann, denn Jesus hat es sich auch nicht leicht gemacht. Seine Geburt war eine Sensation für Hirten und Könige. Selbst der Herrscher Herodes hat davon Wind bekommen und sich mächtig darüber aufgeregt. Deshalb ist es schön, wenn unsere Angebote auch möglichst viele ansprechen.

Wir haben erst mal eine Zeit gehabt, in der jeder etwas mit einem kleinen Tischchen vor seine Haustür gestellt hat, zum Beispiel die leckersten Plätzchen, Kinderpunsch oder eine kleine, kurze Bastelidee (Sterne falten oder schneiden, ein Weihnachtslicht herstellen, eine Weihnachtskugel beschriften, was Weihnachten für mich bedeutet …). Plötzlich war auf den Haustreppen viel los, es wurde munter geredet, gekaut und gebastelt. Es war ein reges und fröhliches, weihnachtliches Treiben!

Inbrunst und Freude

Nach circa einer Stunde versammelten sich alle auf der Treppe vor unserer Haustür. Mithilfe eines Bilderbuches habe ich die Weihnachtsgeschichte erzählt. Große, runde Kinderaugen hörten gebannt zu. An Weihnachten eignet sich natürlich die Weihnachtsgeschichte am besten, aber gerade für eine Hausgemeinschaft ist auch die Geschichte „Ein großer Tag für Vater Martin“ sehr eindrücklich. Danach haben wir zusammen Weihnachtslieder gesungen. Die Kinder, die ein Musikinstrument spielen konnten, haben es geholt und mitgespielt. Auch wenn die Töne vielleicht nicht immer gerade waren, an Inbrunst und Freude hat es nicht gefehlt.

Danach ist jeder fröhlich an den heimischen Tannenbaum gegangen und hat Geschenke ausgepackt. Aber wir wussten ganz sicher: An diesem Tag hatten alle unsere Nachbarn die Gelegenheit, an Jesu Geburtstagsparty teilzunehmen und von seiner Geburt zu hören. Keiner musste allein und traurig in seiner Wohnung sitzen. Wir können die Hausweihnacht deshalb sehr empfehlen. Sie zwingt niemandem etwas auf, aber die Weihnachtsbotschaft ist enthalten und wird weitergegeben. Außerdem verbindet das gemeinsame Feiern alle Nachbarn zu einer fröhlichen Gemeinschaft.

Stefanie Böhmann ist Pädagogin und individualpsychologische Beraterin. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Freude teilen: So wird Weihnachten mit Nachbarn ein Erfolg

Für die meisten Menschen ist Weihnachten ein Familienfest. Doch es gibt auch Menschen, die nicht im Kreis der Familie feiern können. Wie wäre es mit einem Fest für Nachbarn und Freunde? Einige Anregungen gibt die Pädagogin Stefanie Böhmann.

An Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu, wie sie in der Bibel berichtet wird. Nach der Überlieferung  gab es aber für Jesus keine familiäre Welcome-Party im trauten Kreis mit Mama, Papa und vielleicht Oma und Opa. Sondern es kamen ziemlich bald Hirten und Weise von weither. Deshalb war und ist es auch uns als Familie immer wieder wichtig, Weihnachten nicht nur als Fest der Familie zu feiern, sondern unsere Freude über den Geburtstag von Jesus auch mit anderen zu teilen. So haben wir auch schon eine Hausweihnacht gefeiert.

Facettenreiche Angebote

Besonders gut umzusetzen ist diese Aktion natürlich, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Sie ist aber auch abwandelbar in ein weihnachtliches Straßenfest, wenn man in einem Einfamilienhaus wohnt. Für unsere Hausweihnacht haben wir einen Aushang im Eingangsbereich gemacht und dazu eingeladen. In einem Jahr war es eine Adventsaktion und im anderen Jahr haben wir es direkt an Weihnachten veranstaltet.

In beiden Fällen gibt es unterschiedliche Bausteine, die man einbauen kann, denn Jesus hat es sich auch nicht leicht gemacht. Seine Geburt war eine Sensation für Hirten und Könige. Selbst der Herrscher Herodes hat davon Wind bekommen und sich mächtig darüber aufgeregt. Deshalb ist es schön, wenn unsere Angebote auch möglichst viele ansprechen.

Wir haben erst mal eine Zeit gehabt, in der jeder etwas mit einem kleinen Tischchen vor seine Haustür gestellt hat, zum Beispiel die leckersten Plätzchen, Kinderpunsch oder eine kleine, kurze Bastelidee (Sterne falten oder schneiden, ein Weihnachtslicht herstellen, eine Weihnachtskugel beschriften, was Weihnachten für mich bedeutet …). Plötzlich war auf den Haustreppen viel los, es wurde munter geredet, gekaut und gebastelt. Es war ein reges und fröhliches, weihnachtliches Treiben!

Inbrunst und Freude

Nach circa einer Stunde versammelten sich alle auf der Treppe vor unserer Haustür. Mithilfe eines Bilderbuches habe ich die Weihnachtsgeschichte erzählt. Große, runde Kinderaugen hörten gebannt zu. An Weihnachten eignet sich natürlich die Weihnachtsgeschichte am besten, aber gerade für eine Hausgemeinschaft ist auch die Geschichte „Ein großer Tag für Vater Martin“ sehr eindrücklich. Danach haben wir zusammen Weihnachtslieder gesungen. Die Kinder, die ein Musikinstrument spielen konnten, haben es geholt und mitgespielt. Auch wenn die Töne vielleicht nicht immer gerade waren, an Inbrunst und Freude hat es nicht gefehlt.

Danach ist jeder fröhlich an den heimischen Tannenbaum gegangen und hat Geschenke ausgepackt. Aber wir wussten ganz sicher: An diesem Tag hatten alle unsere Nachbarn die Gelegenheit, an Jesu Geburtstagsparty teilzunehmen und von seiner Geburt zu hören. Keiner musste allein und traurig in seiner Wohnung sitzen. Wir können die Hausweihnacht deshalb sehr empfehlen. Sie zwingt niemandem etwas auf, aber die Weihnachtsbotschaft ist enthalten und wird weitergegeben. Außerdem verbindet das gemeinsame Feiern alle Nachbarn zu einer fröhlichen Gemeinschaft.

Stefanie Böhmann ist Pädagogin und individualpsychologische Beraterin. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

So klappt es mit der Adventsüberraschung für große Kinder

Auch erwachsene Kinder freuen sich über ein Adventspaket von den Eltern. Doch was kommt in ein solches Päckchen hinein? Einige hilfreiche Tipps.

Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit, und es ist eine schöne Idee, den flügge gewordenen Kindern diese Zeit mit einem elterlichen Paket zu versüßen. Während uns Social Media und Werbung bei der Umsetzung solch einer netten Initiative glänzende Augen, glückselig lächelnde Gesichter und freudig überraschte Jubelrufe versprechen, könnte der Realitätscheck allerdings auch anders aussehen – sogar wenn all die angepriesenen, „genau richtigen Dinge“ in der „genau richtigen Verpackung“ geschickt worden sind.

Von daher könnte es ein erster Schritt sein, zu überlegen, welche Wünsche, Hoffnungen oder Erwartungen für uns als Eltern damit (heimlich) verknüpft sind.

Welche davon sind legitim? Welche vielleicht auch unrealistisch oder sogar übergriffig? Von diesen gilt es, sich zu verabschieden, um damit offen zu werden für das, was möglich ist:

Nicht nur was, sondern warum soll es hinein?

Zunächst gilt es, die Grundsatzentscheidung zu fällen: Bekommen alle das gleiche oder jeder ein individuelles Paket? Beides hat sein Für und Wider. Bei individuellen Paketen kann Geschwisterneid aufkommen, andererseits kann sich auch jede und jeder ganz individuell gesehen fühlen. Gleiche Pakete sind per se „gerechter“ und können Verbundenheit vermitteln, andererseits haben sie nicht die besondere, persönliche Note.

Vor der Frage, was hinein soll, lohnt es sich, die Frage zu stellen, warum es hinein soll. Was wollen wir mit diesem Paket auslösen? Es ist hilfreich, diese Frage mit einem Satz zu beantworten. Zum Beispiel so: „Ich möchte, dass sich meine Kinder mit diesem Paket gesehen und geliebt fühlen.“ Oder: „Ich möchte mit diesem Paket Verbundenheit als Familie im Advent unter neuen Bedingungen gestalten.“ Oder …

Adventsabend per Videokonferenz

Alles, was dann in das Paket kommt, sollte zu dieser Fragestellung passen. Im ersten Beispiel kämen die Lieblingskekse für die Naschkatze, extra warme Socken für das Kind mit den kalten Füßen oder das neue Buch des Lieblingsautors für die Leseratte in Frage. Oder für jedes Kind ein selbst gestalteter Foto-Adventskalender mit schönen Kinderfotos, der deutlich macht: „Wir haben dich wohlwollend im Blick“.

Beim zweiten Beispiel ist es kniffliger. Hier ist es besonders wichtig, sensibel zu sein und den erwachsen gewordenen Kindern frei anzunehmende oder abzulehnende Angebote zu machen. Eine Idee könnte es zum Beispiel sein, sich an einem Abend im Advent via Videokonferenz zusammenzuschalten und zuvor jedem das Equipment in Form von Kerze, Lieblingssüßigkeit und -getränk zu schicken. Das kann ein Versuch sein, den alle super finden und der eine neue Adventstradition begründet oder der auch voll peinlich in die Hose gehen kann. Aber so ist das ja immer mit Familienaktionen. Manchmal gibt es glänzende Augen, und manchmal werden sie verdreht. Meine Erfahrung ist: Je mehr ich die Freiheit habe, dass beides sein darf, desto höher ist die Chance, dass es glänzende Augen gibt.

Elisabeth Vollmer ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und lebt mit ihrem Mann in Freiburg.

Was ich mir wünsche

Ich will Kitsch, ich will Sterne, ich will Funkeln drauß’ im Dunkeln.

Ich will Lachen, ich will Freude, ich will Staunen, ich will Raunen.

Ich will Glitzer in den Ecken, ich will Rauhreif in den Hecken,

ich will Kekse, Zimt und Nelken, Weihnachtssterne, die nicht welken.

 

Ich will Funkelaugen, Klebefinger, Tannenduft ab jetzt für immer.

Ich will Glühwein schmecken, Kuschelfell, Lichterketten – nur nicht grell.

Ich will Schnee, der knirscht und schimmert, Krippenhäuschen selbst gezimmert.

Ich will Glimmer, ich will Schimmer, will das schönste Weihnachtszimmer.

 

Ich will Lachen, Flüstern, Schmatzen,

Küssen, Kuscheln und auch Klatschen.

Ich will tanzen, singen, Lieder,

Glöckchen, Flöten –  immer wieder.

 

Ich will Ruhe, ich will Liebe, ganz viel Harmonie und Friede.

Lachen in den Kinderaugen, selber Kind sein, alles glauben.

Keine Hektik, Stress und Hetze, kurze, schnell gesagte Sätze.

Schweigen, Streit, Geschenkewahn, noch mehr müssen, als ich kann.

 

Ich will die sehn, denen’s schlecht geht, da sein, wo der Wind zu kalt weht.

Die hör’n, deren Lied verklingt, trösten die, die traurig sind.

Von dem geben, was ich habe, das auch meinen, was ich sage,

eine Extra-Meile gehn, Fremde lernen zu verstehn.

 

Ich will Päckchen packen voll mit Lachen, Kraft und Stärke für die Schwachen,

tiefe Blicke, Zeit und Liebe, Mut und Achtsamkeit und Friede,

Mitgefühl, Zufriedenheit, Freude, Leben jetzt im Heut’.

Darum geht’s zur Weihnachtszeit

 

Gott kommt selbst, ein Kind, das Licht,

das die Dunkelheit durchbricht.

Staunen, Wunder, Hoffnungsschimmer,

ja, das will ich jetzt für immer.

 

Tabea Gruhn

So wird die Weihnachtszeit entspannt

Weihnachten kommt immer so plötzlich … Und leider wird es in der Weihnachtszeit oft hektisch und stressig. Die Pädagogin Sarah Maria Röckel gibt Tipps, wie die Adventszeit und die Feiertage entspannt gefeiert werden können. 

Wenn wir zu viel Zeit damit verbringen, unsere weihnachtlichen To-Do Listen abzuarbeiten, ist plötzlich Heiligabend und die magische Vorweihnachtszeit nur so an einem vorbei gerauscht, während man hektisch Geschenke besorgt, Deko gebastelt und Weihnachtskarten geschrieben hat. Besonders Eltern sollten daher immer wieder daran denken, ihre Batterien aufzuladen. Denn auch Kinder haben nichts von genervten Eltern! Es lohnt sich, sich bewusst zu machen: Dein Kind kennt nicht das perfekte Deko Pinterest Board und es wird sich in zehn Jahren auch nicht daran erinnern, ob der Adventskalender gebastelt und die Plätzchen selbst gebacken wurden oder beides gekauft war. Woran es sich erinnern wird, sind Kuschelnachmittage mit Kakao auf dem Sofa und der gemeinsam geschmückte Baum!

Höchste Zeit also, Traditionen neu zu überdenken! Welche Weihnachtsrituale möchte man übernehmen und welche dürfen getrost über Bord geworfen werden?

Für ein „Mindful Christmas 2021“ gibt es drei Geheimzutaten:

– eine gute, vorausschauende Planung

– den Perfektionsanspruch runterschrauben

– nach Hilfe fragen (und diese auch annehmen)

  1. Gute Planung ist die halbe Miete!
  • Anfang November wird es Zeit für den „Familienstammtisch“! Dann kann gemeinsam besprochen werden, wer welche Wünsche für die Weihnachtszeit hat. Jedes Kind darf 1-2 Wünsche für Aktivitäten äußern. Außerdem ausreichend Platz für Spontanität und Pausen einplanen.
  • Geschenkideen für Familie und Freunde sollte man sich spätestens im November überlegen. Wenn möglich, können Geschenke schon Anfang Dezember besorgt werden, sodass auf den letzten Metern kein Stress ausbricht.
  • Statt Unmengen handgeschriebener Karten für die ganze Verwandtschaft könnte man auch einen sogenannten Familienbrief schreiben. Jedes Familienmitglied schreibt oder malt etwas, was mit dem vergangen Jahr zu tun hat. Am Ende wird alles mehrfach kopiert und in bunte Umschläge gesteckt – oder digital verschickt.
  1. Weniger Perfektion, mehr Spaß!
  • Dir macht es Spaß, einen Adventskalender zu basteln? Super, dann mach das! Aber sei dir gewiss: Der Adventskalender von der Stange tut es genauso. Mach dir also nicht zu viel Druck!
  • Kekse backen mit der ganzen Familie kann viel Spaß machen – aber gerade mit kleinen Kindern ist danach oft ein Großputz nötig. Es ist überhaupt nicht schlimm, Kekse im Supermarkt zu kaufen. Das gemeinsame Naschen und dabei Weihnachtsliedern lauschen ist viel wichtiger!
  • Weniger ist mehr – das gilt bei Geschenken, bei Deko, bei Treffen mit Freunden – bei fast allem! Setze deine Prioritäten und schau, was wirklich nötig ist und was dir Spaß macht.
  1. Mit einer Portion Hilfe geht vieles wie von Zauberhand!
  • Wenn möglich, nutze den Geschenke-Einpack-Service, den viele Geschäfte und Onlineshops während der Vorweihnachtszeit anbieten.
  • Ob an Heiligabend, zum Nikolaus Kaffee oder für den Wichtelabend: Gastgeber/in sein macht Spaß, aber eben auch viel Arbeit. Daher sollte das Motto lauten: klar, kommt gerne zu mir – aber jeder bringt etwas mit und hilft am Ende kurz beim Aufräumen.
  • Niemand trägt die Verantwortung für eine gelungene Weihnachtszeit ganz alleine. Daher gilt: Partner/in und Kinder dürfen gerne mit eingespannt werden. Das gilt für konkrete Aufgaben wie Besorgungen erledigen, aber auch für die klassischen „mental load“-Themen, also sich zu überlegen, wer welches Geschenk bekommt und was Weihnachten auf dem Tisch stehen soll.

Quelle: Kindsgut

Weihnachten ohne Kinder – Die Feiertage zu zweit müssen nicht einsam sein

Wenn die Kinder erwachsen werden, ändert sich auch Heiligabend. Aber daraus kann etwas Neues entstehen.

„Unsere Kinder feiern dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten nicht mit uns. Unsere Tochter ist im Ausland, und unser Sohn feiert das Fest mit der Familie seiner Frau. Ich kann nicht sagen, dass ich mich auf die Weihnachtstage freue. Wie komme ich damit zurecht?“

Es weihnachtet: Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen planen und die Vorfreude auf fröhliche Gesichter – so kennen und lieben wir das Weihnachtsfest; besonders den Heiligen Abend. Aber die Kinder werden flügge, haben das Elternhaus verlassen, und plötzlich sitzt man mit dem Ehepartner allein unter dem Weihnachtsbaum.

Bloße Erinnerungen sind ein Garant für inhaltsleere Weihnachten

Uns übermannt eine gewisse Trostlosigkeit, und selbst der alljährliche Weihnachtsstress ist auf einmal erstrebenswerter, als nur ein Essen zu zweit zu planen. Doch wenn wir jetzt in diesen Erinnerungen haften bleiben oder ein gelungenes Weihnachtsfest nur von den Kindern abhängig machen, ist dies eine Garantie für einen traurigen und inhaltsleeren Weihnachtsabend. So möchten wir jedoch nicht das „schönste Fest des Jahres“ verbringen! „Plötzlich zu zweit“ bietet die Perspektive, Weihnachten neu zu entdecken und zu erleben.

Vielleicht laden wir Freunde ein, denen es ebenso geht wie uns, und gestalten ein Weihnachtsdinner mit allem Drum und Dran: ein tolles Essen, zu dem jeder etwas beiträgt. Oder man entschließt sich, die Zweisamkeit an diesen Feiertagen besonders zu genießen: Der Wecker bleibt aus, das Abendessen wird vorgekocht, man liest endlich wieder ausgiebig Zeitung oder die ungelesenen Bücher und verbringt einen Pyjama-Tag, an dem Weihnachten abseits von großartigem Essen und Abendkleidung zelebriert wird.

Raum für neue Traditionen

Weihnachten hat viele Aspekte – auch ohne Kinder, ohne liebgewonnene Traditionen. Letztlich ist jedes Weihnachtsfest auch die Chance, sich vielleicht ganz neu bewusst zu machen, wen und was wir feiern, und darauf den Fokus zu setzen. Und vielleicht wird uns dann auch deutlich, dass – wenn sich unsere Leben ändern – neue Traditionen entstehen können, die das Weihnachtsfest anders gestalten, aber nicht schlechter.

Ute Sinn ist verheiratet mit Martin, hat drei erwachsene Kinder und lebt und arbeitet als Seelsorgerin und Künstlerin in Wetter/Ruhr.

7 kreative Ideen, den Großeltern trotz Abstand nahe zu sein

Der Kinderarzt Dr. Harvey Karp hat sieben kreative Möglichkeiten zusammengetragen, wie Großeltern und Enkel sich trotz aller Corona-Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen nahe fühlen können.

1 Eine Umarmung per Post verschicken

Dieser Tipp lädt die Kinder zum Basteln ein: Zunächst ein großes Stück Papier, z.B. eine auseinandergeklappte Einkaufstüte auf den Boden legen. Das Kind legt sich mit ausgebreiteten Armen auf das Papier und Mama oder Papa zeichnen die Körperumrisse nach. Im Anschluss kann das Kind den Körper ausmalen. Das ist besonders für kleine Kinder eine lustige Aktivität. Am Ende das Papier zusammenfalten, mit einer Notiz versehen, dass es sich um eine Umarmung aus der Ferne handelt und mit der Post an die Großeltern versenden.

2 Handgeschriebene Karte oder Brief

Selbst wenn die Worte falsch geschrieben sind, eine Karte oder ein Brief von den Enkeln im Postkasten erfreut Oma und Opa immer. Beim Briefeschreiben üben Kinder nicht nur die korrekte Rechtschreibung, sondern lernen dabei auch, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Kinder, die noch nicht schreiben können, können ihren Eltern diktieren, was sie den Großeltern mitteilen möchten und den Brief mit ihrem Handabdruck “unterzeichnen”. 

3 Interview mit den Großeltern

Die Großeltern haben in ihrem Leben schon viel erlebt. Oftmals wissen die Enkel jedoch gar nicht, was Oma und Opa eigentlich einmal gearbeitet haben oder wo sie aufgewachsen sind. Gemeinsam mit den Eltern können sich Kinder eine Liste interessanter Fragen über das Leben von Oma und Opa ausdenken. Anschließend spielen die Enkel Reporter und  interviewen die Großeltern per Telefon oder Video-Chat. 

4 Besuche am Gartenzaun

Für Familien, die nahe bei den Großeltern leben, könnte ein spontaner Besuch am Gartenzaun, bei dem jeder mindestens zwei Meter Abstand hält, eine schöne Überraschung sein. Auch wenn Umarmungen und Küsse nicht erlaubt sind, können sich zumindest alle für eine kurze Zeit persönlich sehen.

5 Gute-Nacht-Geschichte

Kleine Kinder lieben es, wenn ihnen vorgelesen wird. Also einfach mal das Telefon oder Tablet zur Schlafenszeit mit ins Bett nehmen und Oma oder Opa die Lieblingsgeschichte vorlesen lassen. Großeltern können das Vorlesen auch als Video- oder Audio-Datei aufnehmen: Auf diese Weise können die Enkel sich ihre Lieblingsgeschichte oder einfach die Stimme von Oma oder Opa immer und immer wieder anhören. 

6 Basteln, backen oder ein Brettspiel spielen – per Videotelefonie

Manche Kinder (und Großeltern!) sitzen nicht gerne vor dem Bildschirm und reden einfach nur. Stattdessen können Enkel mit Oma und Opa etwas gemeinsam machen. Mit ein wenig Planung können Kinder und Großeltern zusammen basteln, ein Brettspiel spielen und sogar backen. Dazu alle benötigten Materialien bereit stellen und Oma oder Opa übernehmen die Anleitung beim Falten, Schneiden und Kleben. Wenn Mama und Papa helfen, klappt auch das virtuelle Plätzchen backen.

7 Das Care-Paket

Einfach einen Karton schnappen und mit lustigen Dingen für die Großeltern füllen, z.B. Omas leckere Schokokekse, die nach ihrem Rezept gebacken wurden, eine handgeschriebene Karte, ein Bild oder eine Bastelarbeit des Enkels oder andere Dinge, die für die Großeltern von Bedeutung sein könnten.

Dr. Harvey Karp ist Kinderarzt und Gründer des Unternehmens Happiest Baby.

Weihnachten ohne Kinder

„Unsere Kinder feiern dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten nicht mit uns. Unsere Tochter ist im Ausland, und unser Sohn feiert das Fest mit der Familie seiner Frau. Ich kann nicht sagen, dass ich mich auf die Weihnachtstage freue. Wie komme ich damit zurecht?“

Es weihnachtet: Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen planen und die Vorfreude auf fröhliche Gesichter – so kennen und lieben wir das Weihnachtsfest; besonders den Heiligen Abend. Aber die Kinder werden flügge, haben das Elternhaus verlassen, und plötzlich sitzt man mit dem Ehepartner allein unter dem Weihnachtsbaum.

Weihnachten neu entdecken

Uns übermannt eine gewisse Trostlosigkeit, und selbst der alljährliche Weihnachtsstress ist auf einmal erstrebenswerter, als nur ein Essen zu zweit zu planen. Doch wenn wir jetzt in diesen Erinnerungen haften bleiben oder ein gelungenes Weihnachtsfest nur von den Kindern abhängig machen, ist dies eine Garantie für einen traurigen und inhaltsleeren Weihnachtsabend. So möchten wir jedoch nicht das „schönste Fest des Jahres“ verbringen! „Plötzlich zu zweit“ bietet die Perspektive, Weihnachten neu zu entdecken und zu erleben.

Vielleicht laden wir Freunde ein, denen es ebenso geht wie uns, und gestalten ein Weihnachtsdinner mit allem Drum und Dran: ein tolles Essen, zu dem jeder etwas beiträgt. Oder man entschließt sich, die Zweisamkeit an diesen Feiertagen besonders zu genießen: Der Wecker bleibt aus, das Abendessen wird vorgekocht, man liest endlich wieder ausgiebig Zeitung oder die ungelesenen Bücher und verbringt einen Pyjama-Tag, an dem Weihnachten abseits von großartigem Essen und Abendkleidung zelebriert wird.

Chance für eine neue Perspektive

Vielleicht machen wir uns aber auch auf und entschließen uns, denen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten, die ohnehin nicht mehr mit ihrer Familie feiern können. Wir besuchen Menschen im Altersheim oder gestalten mit anderen zusammen einen schönen, festlichen Abend für Obdachlose.

Weihnachten hat viele Aspekte – auch ohne Kinder, ohne liebgewonnene Traditionen. Letztlich ist jedes Weihnachtsfest auch die Chance, sich vielleicht ganz neu bewusst zu machen, wen und was wir feiern, und darauf den Fokus zu setzen. Und vielleicht wird uns dann auch deutlich, dass – wenn sich unsere Leben ändern – neue Traditionen entstehen können, die das Weihnachtsfest anders gestalten, aber nicht schlechter.

Ute Sinn ist verheiratet mit Martin, hat drei erwachsene Kinder und lebt und arbeitet als Seelsorgerin und Künstlerin in Wetter/Ruhr.

Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Digitale Medien unterm Weihnachtsbaum

Smartphone, Tablet, Spielkonsole und Co. – bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen dieses Jahr digitale Medien auf dem Wunschzettel. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ gibt Eltern Tipps, welche Mediengeschenke für welches Alter geeignet sind und was sie beim Kauf beachten können.

Ist mein Kind schon bereit für ein eigenes Smartphone, Tablet oder einen eigenen Laptop? „Kinder bis etwa sechs Jahre nutzen am besten bereits vorhandene Geräte mit altersgerechten Inhalten, begleitet von ihren Eltern“, rät SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. „Ältere Kinder sind für eigene Geräte bereit, sobald sie genug Erfahrung und Reife besitzen, mit den Gerätefunktionen verantwortungsvoll umzugehen, und wissen, wie sie sich vor Risiken schützen.“ Immer empfehlenswert sind Vereinbarungen zu Bildschirmzeiten, Datenschutz sowie Nutzungsregeln. „Beim Kauf von Spielen, Apps und Co. helfen Alterskennzeichen und pädagogische Empfehlungen dabei, geeignete Angebote für das Alter Ihres Kindes zu finden“, so Langer „Für EinsteigerInnen ist es besonders wichtig, dass Eltern die Angebote gemeinsam mit ihren Kindern ausprobieren.“

Hörangebote für 3- bis 6-Jährige 
„Hörbücher und -spiele können für Kinder schon im Kleinkindalter eine Bereicherung sein, wenn Eltern Empfehlungen von ExpertInnen folgen und die Vorlieben ihres Kindes berücksichtigen“, sagt Langer. Für CD- oder MP3-Player können Eltern Inhalte gezielt und altersgerecht auswählen. Als Alternative bieten sich Musikboxen an. 

Altersgerechte Filme und Apps für 6- bis 9-Jährige 
Für Sechs- bis Neunjährige sind Apps zum Lernen und Entdecken sinnvolle Weihnachtsgeschenke. Thematisch bieten sich Geschichten an, die den Alltag der Kinder einbeziehen, wie Schule, Familie, Tiere oder das „Großwerden“. Auch altersgerechte Kinderfilme sowie Computer- oder Konsolenspiele, die sich gemeinsam schauen oder spielen lassen, sind geeignete Geschenkideen.

Sichere Spiele und Geräte für 10- bis 12-Jährige
Ab circa neun Jahren sind Computer und Spielekonsolen mit altersgerechten Spielen, deaktiviertem Internetzugang und aktivierten Sicherheitseinstellungen geeignet. „Wenn Kinder digitale Medien zunehmend allein nutzen, sind sicher eingerichtete Familiengeräte im Wohnzimmer eine gute Alternative“, sagt Langer. „So behalten Eltern den Überblick und können für ausreichend Ausgleich sorgen.“ 

Smartphone und Co. mit Surferfahrung für Kinder ab 12 Jahren
Ein eigenes Smartphone empfiehlt sich, wenn Kinder bereits Surferfahrung haben und wesentliche Sicherheitsregeln kennen: Kinder ab zwölf Jahren haben meist bereits gelernt, nicht altersgerechte oder wenig vertrauenswürdige Angebote zu erkennen, und wissen, was sie tun können, wenn sie online auf etwas stoßen, was ihnen komisch vorkommt oder Angst macht. „Viele Kinder sind in diesem Alter bereit für ein eigenes Smartphone – abhängig von ihren Medienerfahrungen“, so Langer. Die „Checkliste Smartphone“ kann die Entscheidung erleichtern.

Alterskennzeichnung beachten
Wichtig ist, dass Eltern die Altersfreigaben beachten, wenn sie Filme und Computerspiele kaufen. Alterskennzeichnungen vergeben die Freiwillige Selbstkontrolle Filmwirtschaft (FSK) für Filme sowie die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für Computerspiele. Gesetzliche Alterskennzeichnungen sind jedoch keine pädagogischen Empfehlungen. Inhaltliche Einschätzungen finden Eltern auf Plattformen wie flimmo, Kinderfilmwelt, Klick-Tipps, dem Spieleratgeber NRW und der Datenbank „Apps für Kinder“ des Deutschen Jugendinstituts.

Mehr Informationen zur Mediennutzung ihrer Kinder finden Eltern auf www.schau-hin.info.

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Weihnachtsgottesdienst im Wohnzimmer

In diesem Jahr fällt für viele Familien der Besuch des Gottesdienstes, der Christvesper oder Christmette an Heiligabend aus. Doch auch zu Hause lässt sich ein eigenes Familienritual schaffen, um den Festtagen eine besondere Bedeutung zu geben. Von Anke Kallauch

Wichtig: Kinder und Gäste sollten darauf vorbereitet werden, dass wir einen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Wenn alle die Lieder, die gesungen werden, schon in den Adventswochen kennengelernt haben, kann man besser mit einstimmen.

Ort und Zeit finden

Wann der beste Zeitpunkt für den Gottesdienst ist, hängt von den anderen Aktivitäten ab. In unserer Familie gab es am frühen Nachmittag immer eine kleine Stärkung, damit man den Gottesdienst gut durchhält. Danach könnte man auch daheim den Gottesdienst starten.

Planen Sie die gemeinsame Zeit und verteilen Sie Aufgaben an alle, die dabei sind (Gebet, Lieder begleiten, Sterne ausschneiden). Suchen Sie einen schönen Platz: vor dem Weihnachtsbaum oder am Wohnzimmertisch. Räumen Sie unnötige Deko zur Seite, damit die Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt steht.

Gestartet wird mit dem Klang eines Glöckchens oder der Melodie eines bekannten Weihnachtsliedes auf dem Xylophon oder der Blockflöte. Jetzt wissen alle: Es geht los.

Die Lieder sind sorgfältig ausgesucht. Wenn jemand Gitarre oder Klavier spielen kann, ist das natürlich toll, aber man kann auch zu Liedern von CDs singen. Kinderlieder wie „Weihnachten ist Party für Jesus“ oder „Ein Kind ist heut geboren“ und ältere Lieder wie „Mit den Hirten will ich gehen“ oder „Wisst ihr noch wie es geschehen“ können dabei sein.

Am besten nimmt man eine Weihnachtskrippe mit robusten Figuren, die man in die Hand nehmen und bespielen kann. Der Stall ist zunächst noch leer, und weit weg davon besucht der Engel Maria. Dann wandern Maria und Josef nach Bethlehem und suchen ihre Unterkunft. Die Hirten auf dem Feld sind natürlich wichtig. Was haben sie erlebt? Die Engel am Himmel singen „Gloria“ – da singen natürlich alle mit. An einer anderen Stelle im Wohnzimmer sehen die Weisen einen hellen Stern und beginnen ihre Reise. Jeder spielt eine oder mehrere Figuren.

Mit verteilten Rollen

Kleinere Kinder können sich manchmal noch nicht an die Geschichte erinnern. Es ist ja schon ein ganzes Jahr her! Dann kann sie auch aus einer Kinderbibel vorgelesen werden.

Wenn größere Geschwister dabei sind und auch Oma und Opa gern aktiv mitmachen, kann die Geschichte auch mit verteilten Rollen gespielt werden. Am besten organisiert man dafür einige Tücher oder die Baby- puppe aus dem Kinderzimmer. Oft staunt man nicht schlecht, welche Gedanken, Handlungen und Worte den Personen dabei zugedacht werden.

Ein kleines Gespräch schließt sich an: Was ist das Wichtigste an der Geschichte? Worüber freust du dich besonders? Wofür willst du Gott „Danke“ sagen? Für jedes „Danke“ kann ein vorher ausgeschnittener Stern zur Krippe gelegt werden.

Mit einem Weihnachtsgebet und Liedern klingt der Gottesdienst daheim aus. „Du bist geboren, Jesus – darüber freuen wir uns riesig! Danke, dass du uns besucht hast. Danke, dass du auch heute bei uns bist. Wir feiern deinen Geburtstag und lassen dich hochleben! Amen.“

Anke Kallauch ist Referentin für Kindergottesdienste im Bund Freier evangelischer Gemeinden. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Weiterlesen