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Finanzen in den Griff bekommen

„Über Geld spricht man nicht, Geld hat man.“ Das sagt sich leicht, stimmt bei vielen Familien aber nicht mit der Realität überein. Wie können sie herausfinden, warum das Geld nicht reicht? Und sich einen guten Überblick verschaffen über Einnahmen und Ausgaben? Henrik Diekmann gibt Tipps.

Es kostet einige Mühe, um sich einen Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben der Familie zu verschaffen. Aber langfristig lohnt sich die Mühe. Ein Modell, mit dem meine Frau und ich seit vielen Jahren arbeiten, basiert auf einer Excelgestützten Jahresübersichtstabelle der festen Einnahmen und Ausgaben (eine Vorlage findet ihr auf www.family.de/Budgetplanung).

Zunächst werden die Einnahmen aufgelistet: Wie viel Gehalt bekommen wir netto, wie viele Zuschläge – in welchem Monat und in welcher Höhe? Kindergeld, Honorare, Mieteinnahmen oder sonstige Einnahmen werden jeweils auf die Monate aufgeführt in die Tabelle eingetragen. So kann ich erkennen, ob die Einnahmen beständig sind oder schwanken.

FIXKOSTEN BERECHNEN

Die Ausgaben kann ich unterschiedlich aufführen. In unserem Modell führen wir in einer Tabelle nur die festen, regelmäßigen Ausgaben auf, die im Laufe des Jahres anfallen:

Wohnausgaben (Miete, Abzahlungen Darlehen, Wasser/Abwasser, Strom, Heizung, Straßenreinigung, Müllgebühren, Grundsteuer, Wartungsausgaben, GEZ etc.), Versicherungen (Wohngebäude, Hausrat, Privathaftpflicht, Tierversicherung und -steuer, Rechtschutz, Unfall etc.), Fahrzeug (Raten, Versicherung, Steuer, Inspektion etc.), Kinder (Taschengeld, Kitabeitrag, Vereinsbeiträge, Schulgebühren etc.), Sonstiges (Spenden, Vereine, Abos, Beiträge etc.), Rücklagenbildung (Autoanschaffung, Reparaturen, Urlaub).

Diese Ausgaben führe ich jeweils in dem Monat auf, in dem sie anfallen, egal, ob mehrmals im Jahr oder einmal im Jahr. Auf diese Weise kann ich mir einen Überblick verschaffen, wie viel Geld im jeweiligen Monat übrig bleibt für die Ausgaben des täglichen Lebens.

HAUSHALTSBUCH FÜHREN

Was unter dem Strich bei den jährlichen Fixkosten übrig bleibt, ist das Geld für das tägliche Leben. Über diesen Bereich kann man gut elektronisch oder analog ein Haushaltsbuch führen, in dem man zunächst plant, wie viel Geld für die einzelnen Bereiche zur Verfügung stehen könnte, und dann im Laufe des Monats einträgt, was tatsächlich ausgegeben wurde. Am besten plant man diese Ausgaben in Kategorien wie Essen und Trinken, Hygieneartikel, Tanken, Friseur, Geschenke, Kleidung Mann, Kleidung Frau, Kleidung Kinder, Büromaterialien, Deko und Garten, Urlaube, Freizeitaktivitäten, Reparaturen, Anschaffungen für die Wohnung etc. So kann man am Ende des Monats einen Überblick gewinnen, wofür wie viel ausgegeben wurde.

Wir lassen die Abbuchungen der regelmäßigen Ausgaben über ein zweites Konto laufen, auf das monatlich der Betrag geht, der notwendig ist, um im Jahresschnitt das Konto finanziell ausgeglichen zu gestalten. Wir rechnen alle Ausgaben auf das Jahr zusammen und teilen die Summe durch zwölf. Dieser Betrag wird (monatlich etwa aufgerundet) von unserem Gehaltskonto auf dieses Abbuchungskonto überwiesen und muss uns über das Jahr keine Sorgen mehr machen.

Henrik Diekmann ist Pastor der EFG Göttingen, verheiratet mit Stefanie und Vater von drei (fast) erwachsenen Kindern.

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