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Stress vor Weihnachten: Wenn im Advent der Burnout brennt

Der „besinnliche“ Advent ist die stressigste Zeit des Jahres. Das belastet auch die Paarbeziehung. Paartherapeutin Ira Schneider erklärt, was die Adventszeit retten kann.

Der Dezember ist angebrochen: Hiermit heiße ich euch Herzlich Willkommen in dem wohl stressigsten Monat des Jahres! Gleichzeitig ist es ein Monat, der besinnlich, kuschelig, ruhig und gemütlich sein soll. So richtig passt dieses Bild eines entschleunigten Ruhemomentes nicht zu dem von außen geforderten Marathon. Nicht zuletzt ist der Dezember der Monat, der gesellschaftlich den höchsten Anspruch hat, „perfekt“ zu werden. Ein Monat, der voller Erwartungen steckt. So können wir in diesem Sinne alle ein altbekanntes Lied umdichten: Statt „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ heißt es dann „Advent, Advent, unsere Energie brennt aus!“ Es ist ein Monat, der nicht nur Energie bindet, sondern diese auch Paaren regelrecht raubt.

Nicht mit mir!

Eigentlich soll der Monat doch besinnlich und fast schon magisch sein. Das Essen muss schmecken. Die Deko muss stehen. Die Geschenke sollen gefälligst gefallen. Kein Wunder, dass sich viele Paare im Dezember zerreißen. Im Job müssen sie Jahresabschlüsse durchpeitschen, für die Kinder werden Adventskalender gebastelt, Festlichkeiten werden organisiert, Päckchen verschickt, Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt und Termine und Adventsfeiern werden auch noch im Wochenkalender untergebracht.

Es gäbe sicherlich zahlreiche Tipps, was Paare tun oder lassen könnten. Ganze Listen darüber ließen sich niederschreiben. Am besten schreibe ich eine neue Liste: mit Not-To-Dos, also, was man alles lassen sollte. Wenn das eure Hoffnung war, kurze und schnelle Tipps für den Advent zu erhalten, dann muss ich euch leider enttäuschen. Aber was ich euch entgegenwerfen kann, ist hoffentlich eine warme Woge der Entlastung. Zwei Dinge sind während des Dezembers wahr: Egal, wie ihr den Dezember dreht und wendet. Er bleibt wohl oder übel immer etwas knackig. Was aber auch wahr ist: Ihr dürft neue Grenzen setzen.

Tradition im Advent: Stress

Starten wir mit dem ersten Teil der Wahrheit. Es ist in Ordnung, wenn euch dieser Monat stresst. Ihr dürft gestresst sein. Ihr müsst nicht auch noch das nicht-gestresst sein leisten. Es ist ok, wenn ihr euch zwischen Stille und Eile nicht entscheiden könnt. Es ist ok, wenn ihr euch rastlos und überfordert fühlt. Euer Zeitmanagement ist nicht schuld daran. Euer Abwägen, euer Zusagen und euer Absagen sind nicht der Knackpunkt. Wie wir Weihnachten feiern, ist ein strukturelles Problem. Eins, das sich zutiefst in unsere Gesellschaft hineintradiert hat. In diesem Monat zahlt nicht nur unser Portemonnaie einen hohen Preis, auch unser Nervenkostüm wird auf die Probe gestellt.

Wenn Paare sich diesen Ist-Zustand gewähren, weicht der der Druck möglichst, „entspannt sein zu müssen“. Ohne Druck möchte ich euch behutsam zusprechen, dass es kein „Ihr müsst kürzertreten“ sein muss. Es ist vielmehr ein „Ihr dürft kürzertreten“. Wie oft verwehren Paare sich selbst ihre eigentlichen Bedürfnisse, weil der Druck von außen so hoch ist. Ihnen fehlt nachvollziehbarerweise eine gewisse innere Erlaubnis.

Zuviel

Der zweite Teil der Wahrheit, verkennt den ersten Teil nicht, aber er macht euch Mut eigene Wege zu gestalten und Grenzen zu setzen. Daher dürft ihr beides: Zum einem vollkommen gestresst sein und euch der Akzeptanz hingeben, dass der Dezember ein besonderer Monat ist und bleibt. Ende. Ihr dürft aber auch das Nein-Sagen und Absagen ausprobieren, wenn ihr beispielsweise bestimmte Konstellationen bei Zusammenkünften vermeidet, weil sie euch zu viel sind. Oder ihr dürft Feierlichkeiten früher verlassen. Ihr dürft kürzertreten, wenn es um Weihnachtsgeschenke geht. Ihr dürft Weihnachtspost weglassen, wenn sie euch zu viel wird. Ihr dürft all das, was euch zu viel ist wahrnehmen und dürft euch selbst begrenzen.

Auch wenn die Harmonie rund um die Festlichkeiten euch hoch oben auf der Agenda schweigend anschreit, ist es okay, wenn ihr für euch als Paar sorgt. Not-To-Do-Listen umzusetzen oder grundsätzlich Grenzen rundum die Feiertage zu setzen, kann im ersten Moment eine unliebsame Aufgabe sein. Abgrenzung kann durch Unverständnis im Außen Spannungen erzeugen. Das heißt: Es müssen die Folgen der eigenen Grenzen ausgehalten werden oder sie müssen zumindest aushaltbar sein. Es ist eine besondere Herausforderung für Paare, für sich selbst und für sich als Familie zu entscheiden und folglich auszuhalten, dass Erwartungen enttäuscht werden. Doch nur enttäuschte Erwartung haben die Chance in gedämpfter und weniger fordernder Kleidung im kommenden Jahr wieder anzuklopfen. Es hilft. Denn dann werden aus überhöhten Anforderungen vielleicht realistische Erwartungen. Das kann entlasten!

Ira Schneider ist Paartherapeutin und Autorin. Mehr unter: @ira.schneider_

So klappt es mit der Adventsüberraschung für große Kinder

Auch erwachsene Kinder freuen sich über ein Adventspaket von den Eltern. Doch was kommt in ein solches Päckchen hinein? Einige hilfreiche Tipps.

Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit, und es ist eine schöne Idee, den flügge gewordenen Kindern diese Zeit mit einem elterlichen Paket zu versüßen. Während uns Social Media und Werbung bei der Umsetzung solch einer netten Initiative glänzende Augen, glückselig lächelnde Gesichter und freudig überraschte Jubelrufe versprechen, könnte der Realitätscheck allerdings auch anders aussehen – sogar wenn all die angepriesenen, „genau richtigen Dinge“ in der „genau richtigen Verpackung“ geschickt worden sind.

Von daher könnte es ein erster Schritt sein, zu überlegen, welche Wünsche, Hoffnungen oder Erwartungen für uns als Eltern damit (heimlich) verknüpft sind.

Welche davon sind legitim? Welche vielleicht auch unrealistisch oder sogar übergriffig? Von diesen gilt es, sich zu verabschieden, um damit offen zu werden für das, was möglich ist:

Nicht nur was, sondern warum soll es hinein?

Zunächst gilt es, die Grundsatzentscheidung zu fällen: Bekommen alle das gleiche oder jeder ein individuelles Paket? Beides hat sein Für und Wider. Bei individuellen Paketen kann Geschwisterneid aufkommen, andererseits kann sich auch jede und jeder ganz individuell gesehen fühlen. Gleiche Pakete sind per se „gerechter“ und können Verbundenheit vermitteln, andererseits haben sie nicht die besondere, persönliche Note.

Vor der Frage, was hinein soll, lohnt es sich, die Frage zu stellen, warum es hinein soll. Was wollen wir mit diesem Paket auslösen? Es ist hilfreich, diese Frage mit einem Satz zu beantworten. Zum Beispiel so: „Ich möchte, dass sich meine Kinder mit diesem Paket gesehen und geliebt fühlen.“ Oder: „Ich möchte mit diesem Paket Verbundenheit als Familie im Advent unter neuen Bedingungen gestalten.“ Oder …

Adventsabend per Videokonferenz

Alles, was dann in das Paket kommt, sollte zu dieser Fragestellung passen. Im ersten Beispiel kämen die Lieblingskekse für die Naschkatze, extra warme Socken für das Kind mit den kalten Füßen oder das neue Buch des Lieblingsautors für die Leseratte in Frage. Oder für jedes Kind ein selbst gestalteter Foto-Adventskalender mit schönen Kinderfotos, der deutlich macht: „Wir haben dich wohlwollend im Blick“.

Beim zweiten Beispiel ist es kniffliger. Hier ist es besonders wichtig, sensibel zu sein und den erwachsen gewordenen Kindern frei anzunehmende oder abzulehnende Angebote zu machen. Eine Idee könnte es zum Beispiel sein, sich an einem Abend im Advent via Videokonferenz zusammenzuschalten und zuvor jedem das Equipment in Form von Kerze, Lieblingssüßigkeit und -getränk zu schicken. Das kann ein Versuch sein, den alle super finden und der eine neue Adventstradition begründet oder der auch voll peinlich in die Hose gehen kann. Aber so ist das ja immer mit Familienaktionen. Manchmal gibt es glänzende Augen, und manchmal werden sie verdreht. Meine Erfahrung ist: Je mehr ich die Freiheit habe, dass beides sein darf, desto höher ist die Chance, dass es glänzende Augen gibt.

Elisabeth Vollmer ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und lebt mit ihrem Mann in Freiburg.

Auf eigenen Füßen – Weihnachtliche Überraschung

Wenn die Kinder aus dem Haus sind, freuen auch sie sich über ein Adventspaket von den Eltern. Doch was sollte in ein solches Paket hinein? Elisabeth Vollmer gibt wertvolle Tipps.

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Mehr Besinnlichkeit: 4 Tipps für einen liebevollen Advent als Paar

Der Advent ist chronisch hektisch. Paarberaterin Ira Schneider kennt diese Situation und hilft dabei, innezuhalten und die Zeit bewusst zu genießen.

Irgendwie ist es doch jedes Jahr das Gleiche. Wir nehmen uns vor, ruhig, besinnlich und achtsam den Advent zu erleben, doch dann artete es wieder in Stress aus. Zeit, daran etwas zu verändern. Wir haben als Paar ein wenig die Adventszeit umstrukturiert und fahren bewusst ein paar Gänge runter. Wir wollen nicht mehr von Festlichkeit zu Festlichkeit hetzen, sondern im Hier und Jetzt sein und im Miteinander verweilen.

Um als Paar besondere Zeiten der Zweisamkeit im Advent zu erleben, haben wir vier Ideen zusammengestellt. Dabei gibt es aber vorab einen kleinen Exkurs: Das Konzept aus dem Standardwerk Die fünf Sprachen der Liebe kann uns im Advent ein kleiner Begleiter sein. Irgendwie scheint jeder sie zu kennen oder zumindest inhaltlich etwas damit anfangen zu können. Gary Chapman geht von fünf Liebessprachen aus: Unterstützen, Zärtlichkeiten austauchen, Geschenke machen, Komplimente machen und Zeit zu zweit. Immer wieder treffen wir Paare, die sagen, dass sie die fünf Liebessprachen schonmal gehört haben oder sie stellen Vermutungen auf, welche womöglich ihr Partner spricht. Im Grunde sind die Liebessprachen Strategien. Sie sind Wege und Handlungsoptionen, um das emotionale Bedürfnis nach Liebe beim anderen zu stillen. Gary Chapman spricht hier auch vom Liebestank. Mein Mann und ich lieben es, den Alltag zu feiern und uns kleine Challenges, sprich: kleine Strategien, zu überlegen. Hier findet ihr eine Auswahl unserer Lieblingsaktionen. Alle Liebessprachen sind dabei abgedeckt. Wie wäre es, vier davon als kleine Begleiter in der Adventszeit umzusetzen?

4 Adventsideen für Paare

Etwas Süßes

  1. Ob Zimtsterne, Dominosteine, Lebkuchen oder Marzipan:
    Bring deinem Partner seine oder ihre Lieblingsweihnachtsleckerei mit.

Etwas Warmes

  1. Ob Kopf, Fuß oder Rücken – das könnt ihr entscheiden – gießt euch ein paar Tropfen Öl in die Hände und wärmt euch gegenseitig auf. Der Dezember ist meist kalt genug. Was spricht gegen eine kuschelige Massage?

Etwas zum Dahinschmelzen

  1. In den Nikolausstiefeln müssen nicht nur die Mandarinen und Nüssen zerquetscht werden oder die Schokolade schmelzen. Manchmal kann auch durch Worte das Herz schmelzen. Schreibe eine Dankeskarte und beschreibe Facetten und Eigenschaften, die du an deinem Partner oder deiner Partnerin besonders schätzt oder bewunderst.

Etwas Stille

  1. Zwischen gedimmten Lichtern, bunten Farben und dem Geruch von Kerzen ist die Adventszeit gemütlich, aber auch durchaus reizüberflutend. Da ist es besonders wertvoll, Stille miteinander auszuhalten und zu genießen. Stellt euch einen Timer und ladet einander ein, euch eine Minute lang in die Augen zu schauen.

 

Ira Schneider ist Paarberaterin, Referentin & Autorin. Gemeinsam mit ihrem Mann David bietet sie Paarcoaching an.

 

Was ich mir wünsche

Ich will Kitsch, ich will Sterne, ich will Funkeln drauß’ im Dunkeln.

Ich will Lachen, ich will Freude, ich will Staunen, ich will Raunen.

Ich will Glitzer in den Ecken, ich will Rauhreif in den Hecken,

ich will Kekse, Zimt und Nelken, Weihnachtssterne, die nicht welken.

 

Ich will Funkelaugen, Klebefinger, Tannenduft ab jetzt für immer.

Ich will Glühwein schmecken, Kuschelfell, Lichterketten – nur nicht grell.

Ich will Schnee, der knirscht und schimmert, Krippenhäuschen selbst gezimmert.

Ich will Glimmer, ich will Schimmer, will das schönste Weihnachtszimmer.

 

Ich will Lachen, Flüstern, Schmatzen,

Küssen, Kuscheln und auch Klatschen.

Ich will tanzen, singen, Lieder,

Glöckchen, Flöten –  immer wieder.

 

Ich will Ruhe, ich will Liebe, ganz viel Harmonie und Friede.

Lachen in den Kinderaugen, selber Kind sein, alles glauben.

Keine Hektik, Stress und Hetze, kurze, schnell gesagte Sätze.

Schweigen, Streit, Geschenkewahn, noch mehr müssen, als ich kann.

 

Ich will die sehn, denen’s schlecht geht, da sein, wo der Wind zu kalt weht.

Die hör’n, deren Lied verklingt, trösten die, die traurig sind.

Von dem geben, was ich habe, das auch meinen, was ich sage,

eine Extra-Meile gehn, Fremde lernen zu verstehn.

 

Ich will Päckchen packen voll mit Lachen, Kraft und Stärke für die Schwachen,

tiefe Blicke, Zeit und Liebe, Mut und Achtsamkeit und Friede,

Mitgefühl, Zufriedenheit, Freude, Leben jetzt im Heut’.

Darum geht’s zur Weihnachtszeit

 

Gott kommt selbst, ein Kind, das Licht,

das die Dunkelheit durchbricht.

Staunen, Wunder, Hoffnungsschimmer,

ja, das will ich jetzt für immer.

 

Tabea Gruhn

So wird die Weihnachtszeit entspannt

Weihnachten kommt immer so plötzlich … Und leider wird es in der Weihnachtszeit oft hektisch und stressig. Die Pädagogin Sarah Maria Röckel gibt Tipps, wie die Adventszeit und die Feiertage entspannt gefeiert werden können. 

Wenn wir zu viel Zeit damit verbringen, unsere weihnachtlichen To-Do Listen abzuarbeiten, ist plötzlich Heiligabend und die magische Vorweihnachtszeit nur so an einem vorbei gerauscht, während man hektisch Geschenke besorgt, Deko gebastelt und Weihnachtskarten geschrieben hat. Besonders Eltern sollten daher immer wieder daran denken, ihre Batterien aufzuladen. Denn auch Kinder haben nichts von genervten Eltern! Es lohnt sich, sich bewusst zu machen: Dein Kind kennt nicht das perfekte Deko Pinterest Board und es wird sich in zehn Jahren auch nicht daran erinnern, ob der Adventskalender gebastelt und die Plätzchen selbst gebacken wurden oder beides gekauft war. Woran es sich erinnern wird, sind Kuschelnachmittage mit Kakao auf dem Sofa und der gemeinsam geschmückte Baum!

Höchste Zeit also, Traditionen neu zu überdenken! Welche Weihnachtsrituale möchte man übernehmen und welche dürfen getrost über Bord geworfen werden?

Für ein „Mindful Christmas 2021“ gibt es drei Geheimzutaten:

– eine gute, vorausschauende Planung

– den Perfektionsanspruch runterschrauben

– nach Hilfe fragen (und diese auch annehmen)

  1. Gute Planung ist die halbe Miete!
  • Anfang November wird es Zeit für den „Familienstammtisch“! Dann kann gemeinsam besprochen werden, wer welche Wünsche für die Weihnachtszeit hat. Jedes Kind darf 1-2 Wünsche für Aktivitäten äußern. Außerdem ausreichend Platz für Spontanität und Pausen einplanen.
  • Geschenkideen für Familie und Freunde sollte man sich spätestens im November überlegen. Wenn möglich, können Geschenke schon Anfang Dezember besorgt werden, sodass auf den letzten Metern kein Stress ausbricht.
  • Statt Unmengen handgeschriebener Karten für die ganze Verwandtschaft könnte man auch einen sogenannten Familienbrief schreiben. Jedes Familienmitglied schreibt oder malt etwas, was mit dem vergangen Jahr zu tun hat. Am Ende wird alles mehrfach kopiert und in bunte Umschläge gesteckt – oder digital verschickt.
  1. Weniger Perfektion, mehr Spaß!
  • Dir macht es Spaß, einen Adventskalender zu basteln? Super, dann mach das! Aber sei dir gewiss: Der Adventskalender von der Stange tut es genauso. Mach dir also nicht zu viel Druck!
  • Kekse backen mit der ganzen Familie kann viel Spaß machen – aber gerade mit kleinen Kindern ist danach oft ein Großputz nötig. Es ist überhaupt nicht schlimm, Kekse im Supermarkt zu kaufen. Das gemeinsame Naschen und dabei Weihnachtsliedern lauschen ist viel wichtiger!
  • Weniger ist mehr – das gilt bei Geschenken, bei Deko, bei Treffen mit Freunden – bei fast allem! Setze deine Prioritäten und schau, was wirklich nötig ist und was dir Spaß macht.
  1. Mit einer Portion Hilfe geht vieles wie von Zauberhand!
  • Wenn möglich, nutze den Geschenke-Einpack-Service, den viele Geschäfte und Onlineshops während der Vorweihnachtszeit anbieten.
  • Ob an Heiligabend, zum Nikolaus Kaffee oder für den Wichtelabend: Gastgeber/in sein macht Spaß, aber eben auch viel Arbeit. Daher sollte das Motto lauten: klar, kommt gerne zu mir – aber jeder bringt etwas mit und hilft am Ende kurz beim Aufräumen.
  • Niemand trägt die Verantwortung für eine gelungene Weihnachtszeit ganz alleine. Daher gilt: Partner/in und Kinder dürfen gerne mit eingespannt werden. Das gilt für konkrete Aufgaben wie Besorgungen erledigen, aber auch für die klassischen „mental load“-Themen, also sich zu überlegen, wer welches Geschenk bekommt und was Weihnachten auf dem Tisch stehen soll.

Quelle: Kindsgut

Einmal werden wir noch wach …

Morgen beginnt die Adventszeit. Ich sehe ihr immer mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freue ich mich auf gemütlichen Kerzenschein, inspirierende Impulse, Weihnachtsmarktbesuche, besondere Konzerte, Weihnachtsfeiern … Andererseits habe ich Sorge, dass alles viel zu viel wird: Extra-Termine, Geschenke besorgen, Kekse backen, Deko aufhängen, Adventskranz basteln. Und was packe ich in den Adventskalender?

Mir hilft es, im Vorfeld ein paar Entscheidungen zu treffen: Welche Weihnachtsfeiern sind mir wichtig, welche sind nur eine Verpflichtung, auf die ich auch verzichten kann? A propos verzichten: Ursprünglich war die Adventszeit ja Fastenzeit. Das ist für mich eine gute Anregung, ganz bewusst auf Dinge zu verzichten, die zwar eigentlich schön und attraktiv sind, mir aber zu viel Zeit und Aufmerksamkeit stehlen. Deshalb habe ich mich entschieden, in diesem Jahr auf alle Online-Adventskalender zu verzichten. Sowohl auf die, die mir gute Impulse geben wollen als auch auf die, bei denen ich jeden Tag tolle Preise gewinnen kann. Stattdessen habe ich einen schön gestalteten Adventskalender für die Wand und ein Buch, in dem ich jeden Tag zusammen mit meinem Mann lesen möchte.

Und: Einen Adventskalender für die Kinder habe ich dieses Jahr nicht gebastelt, sondern einen gekauft, den ich nur befüllen muss. – Oh, das sollte ich heute noch machen. Morgen ist ja schon der 1. Dezember!

Ich wünsche euch eine segensreiche, mit viel Gutem gefüllte, aber nicht zu volle Adventszeit. Überlegt doch mal, was ihr in dieser Adventszeit „fasten“ wollt, damit ihr die anderen Dinge umso mehr genießen könnt.

Bettina Wendland

Redakteurin Family und FamilyNEXT

 

Advents-Impulse

Adventskalender enthalten immer häufiger keine Schokolade, sondern Geschichten, Anregungen und Impulse. Schokolade oder selbstgebackene Kekse kann man ja dazu essen. Wir stellen euch hier Kalender vor, die uns sehr gut gefallen:

Für Kinder: Lukas, der Stern und die geheimnisvollen Fremden

Das lieben Kids: Bei diesem Adventskalenderbuch müssen die Seiten erst mal aufgetrennt werden. Dann geht es ans (Vor-)Lesen: Die durchgehende Geschichte in – natürlich – 24 Kapiteln handelt von Lukas. Er ist Diener am Hof von König Herodes, wo eines Tages drei Fremde auftauchen und von der Geburt eines Königs berichten. Lukas macht sich mit ihnen auf den Weg. Zu jedem Kapitel der Geschichte gibt es ein Rätsel oder ein Ausmalbild. Geeignet für Kinder ab 6.

https://www.scm-shop.de/lukas-der-stern-und-die-geheimnisvollen-fremden.html

 

Für Wortliebhaber: Sternstunden

Hanna Buiting ist eine Wortkünstlerin. Für diesen Buchkalender – originell gestaltet mit Seiten zum Aufklappen – hat sie 24 Geschichten und Gedanken formuliert, die zum Nachdenken und Nachsinnen einladen.

https://www.spiegelburg-shop.de/produkt/62944/sternstunden-24-impulse-im-advent-adventskalenderbuch/

 

Für Paare: Ehe-Adventskalender

Ein schöner und anregender Adventsbegleiter für Paare: Die edle Dose enthält 24 kreativ gestaltete Karten mit Aufgaben zum Reden, Beten und Tun, zum Beispiel: „Reden: Wenn wir alt sind …“ Oder: „Tun: Verabredet euch vor dem 24.12. mit jemandem, der euch als Paar segnet“.

Der Kalender kann für € 10,- hier bestellt werden: Pastor.Jackisch@kirche-in-buechen.de

 

Für Himmelssucher: 24 Sternstunden

Dieses Büchlein lädt zu einer Entdeckungsreise ein: In ihren 24 Texten möchte Claudia Stangl die Spuren Gottes sichtbar machen und dazu motivieren, neue Wege zu gehen.

https://www.neufeld-verlag.de/de/24-sternstunden-fuer-himmelssucher.html

 

Für Kreative: Dezembertage

Nicht 24, sondern gleich 31 Tage deckt dieses Buch ab. Für jeden Tag gibt es inspirierende Gedanken mit Bezug zu einem Bibeltext sowie kreative Ideen zum Umsetzen. Neben Rezepten zum Kochen und Backen findet man Anleitungen für Adventsdeko und Anregungen für die Gestaltung der Adventszeit.

https://www.scm-shop.de/dezembertage.html?sqid=846526

 

Für die Wand: Leuchttage

Dieser wunderschöne Kalender ist selbst schon Adventsdeko genug. Vom 1. Dezember bis zum 6. Januar bietet er aber nicht nur abwechlsungsreich gestaltete Kalenderseiten, sondern anregende Gedanken und Geschichten, Bastelideen, Ausmalbilder, originelle Rezepte, Gestaltungsideen für Familien … Ein echter Hingucker!

https://www.gerth.de/index.php?id=details&sku=835176

 

Weihnachtsbücher für die Kleinen

Alle Jahre wieder ist es wunderschön, bei Keksen und Kerzen den Kindern Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Wir haben für euch ein paar besonders schöne Bilderbücher zum Vorlesen ausgesucht:

Ein Fuchs erzählt von Weihnachten

Von Nick Butterworth und Mick Inkpen

Ein Fuchs berichtet von der Nacht, die alles verändert. Seine Suche nach einer leckeren Mahlzeit entwickelt sich schon bald zur Suche nach dem geheimnisvollen Königskind, das in der Stadt Bethlehem geboren sein soll. In kindgerechter, großer Schrift erzählt das Buch die Weihnachtsgeschichte aus einer anderen Perspektive.

Besuch im Stall

Von Juliet David und Jo Parry

Die Kuh Miriam genießt in ihrem warmen Stall die abendliche Ruhe. Doch diese ist schlagartig vorbei, als die ersten unerwarteten Gäste vor der Türe stehen – Hanna und Henri mit allen ihren Hasenkindern. Aber damit nicht genug! Im Laufe der Nacht wird es im Stall immer voller und etwas Unvergessliches geschieht: Ein besonderes Baby wird dort geboren!

Die Weihnachtsgeschichte

Von Sabine Zett und Susanne Göhlich

Sabine Zett erzählt die klassische Weihnachtsgeschichte ausführlich und in leicht verständlichen Worten. Maria und Josef, die Hirten und die drei Sterndeuter werden zu lebendigen Figuren. Große bunte Bilder laden Kinder dazu ein, in die Geschichte einzutauchen und herauszufinden, warum wir eigentlich Weihnachten feiern.

Matthias und die Geschichten von Bethlehem

Von Natanja und Sigrid Mischnick

Matthias aus Bethlehem will die Vergangenheit seines Volkes Israel kennenlernen. In Gesprächen mit seinem Großvater erfährt er außerdem von einer Verheißung Gottes, die sich vor gar nicht langer Zeit in seiner Heimatstadt erfüllt haben soll. Die 26 Geschichten für die Advents- und Weihnachtszeit machen so die großen Zusammenhänge der Bibel deutlich und geben einen Überblick über die jüdische Kultur und Geschichte bis zur Zeit Jesu.

Das kleine Weihnachtsglück

Von Antonia Woodward

Mit liebevollen Illustrationen erzählt Antonia Woodward nach biblischem Vorbild, was vor mehr als 2000 Jahren in Israel geschah: Ganz unterschiedliche Menschen machen sich auf den Weg nach Betlehem – ein Ehepaar, drei weise Männer und ein paar einfache Schafhirten. Ihr Ziel ist der Stall, in dem Jesus, der Sohn Gottes, zur Welt kommt.

Drei Könige

Von Erich Jooß und Maren Briswalter

In dieser modernen Interpretation reisen die Heiligen Drei Könige weder aus dem fernen Morgenland an, noch tragen sie kostbare Gaben bei sich. Drei Brüder sind es, die von Haus zu Haus ziehen, um Geschenke zu erbitten. Diese sind für ein neugeborenes Kind bestimmt, ein Flüchtlingskind, das noch viel ärmer ist als sie selbst.

Der kleine Dachs im Weihnachtswald

Von Suzy Senior und James Newman Gray

Der kleine Dachs ist noch ganz neu im Weihnachtswald, darum möchte er unbedingt Freunde finden. Aber das ist schwieriger als gedacht, denn alle Tiere scheinen Angst vor ihm zu haben … Die zusammenhängenden Geschichten erzählen von Mut, Freundschaft und Versöhnung und stimmen mit den ansprechenden Bildern auf Weihnachten ein.

Drei Könige – Eine Weihnachtsgeschichte

Von Heinz Janisch und Birgitta Heiskel

Jeder kann ein König sein – das beweist diese Weihnachtsgeschichte. Allerdings wird klar, dass es hier nicht um Macht oder Reichtum geht. Im Gegenteil: Durch eine kleine Geste des Schenkens kommen drei wunderliche Männer einem großen Geheimnis auf die Spur. Und nicht nur in der Geschichte gibt es viel zu entdecken, sondern auch auf den detailreichen Bildern.

Gans vergessen

Von Stephanie Schneider und Ingrid Sissung

Klaus, das Kamel, reist aus der fernen Wüste an, um endlich seine Brieffreundin, die Kuh Tilda, zu treffen und mit ihr richtig Weihnachten zu feiern. Doch kurz vor dem Essen fällt dieser ein, dass sie vollkommen vergessen hat, eine Gans einzuladen! Und was ist Weihnachten ohne Weihnachtsgans? Also machen die beiden sich sofort auf zu Gänsebauer Bernd …

Jesus feiert Geburtstag im Stall

Von Swantje Kammerecker und Moritz Knacke

Der ganz besondere Adventskalender: Ein kleiner Engel lädt Menschen und Tiere zum Geburtstagsfest des Jesuskinds ein – in 24 kurzen Geschichten. Diese wurden in Schweizer Mundart für die beiliegende Doppel-CD vertont und mit Musik unterlegt. Ebenso sind Stifte und Ausmalkärtchen für jeden Tag enthalten.

 

Den Takt selbst bestimmen

Das Dossier zum Thema „Ruhe“ in der aktuellen Family und FamilyNEXT ist mir persönlich sehr wichtig. Ich merke, dass ich ohne bewusste Ruhezeiten meinen Alltag nicht bewältigen kann. Und dass ich immer wieder das Tempo rausnehmen muss.

Einen wesentlichen Impuls, wie ich das praktisch umsetzen kann, habe ich beim Reiten bekommen. Ich reite ein eher phlegmatisches Schulpferd, das aber manchmal, vor allem gegen Ende der Reitstunde, eine Art Renntrab einlegt. Wahrscheinlich weil es hofft, dass die Stunde dann schneller rumgeht …

Beim Leichttraben muss der Reiter im Takt des Pferdes im Sattel aufstehen und sich wieder hinsetzen. Wenn meine liebe Merrie nun losrennt, gibt es einen bewährten Tipp der Reitlehrer: Langsamer aufstehen! Wenn ich mich nicht seinem Tempo anpasse, sondern selbst ein ruhigeres Tempo wähle, wird auch das Pferd wieder etwas langsamer. Funktioniert nicht immer (Merrie kann ganz schön stur sein), aber immer öfter.

Irgendwann fiel mir auf, dass man dieses Prinzip auch auf das Leben anwenden kann. Der Alltag gibt oft einen zackigen Takt vor: Noch schnell dieses erledigen, jenes organisieren, Kind 1 hierhin bringen, mit Kind 2 Vokabeln lernen … Wenn ich merke, dass es mir zu schnell wird, versuche ich, einen Gang zurückzuschalten. Ich will mich nicht an den Takt des Alltags anpassen, ich will ihn – soweit das möglich ist – selbst bestimmen. Ich will mir mein Lebenstempo nicht von anderen oder vom Alltag vorgeben lassen.

Wie das praktisch geht: Jetzt in der Adventszeit heißt das für mich zum Beispiel, die Weihnachtsdeko eine Nummer kleiner ausfallen zu lassen. Nicht jede Woche Plätzchen zu backen (die ja nicht mal eine Woche überleben …), für das Adventskaffeetrinken nur einen einfachen Blechkuchen zu backen. Und beim Weihnachtseinkauf gehe ich einfach mal einen Schritt langsamer. Ich höre dem Straßenmusiker zu, nehme die unterschiedlichen Gerüche wahr und stelle mir vor, ich sei im Urlaub in einer fremden Stadt …

Bettina Wendland
Redakteurin Family/FamilyNEXT