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3 bis 5 – Kindergeburtstag im Winder: Coole Ideen

Elternfrage: „Meine Tochter (noch 4) hat im Januar Geburtstag und will zum ersten Mal ‚richtig‘ feiern. Aber ich habe keine Ahnung, was ich mit ihr und ihren Gästen unternehmen soll…“

Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob auch keiner zu kurz kommt. Der Gedanke, dass die Kinder bei nasskaltem Wetter im Zimmer hocken müssen, kann dabei zusätzlich stressen. Aber: nur Mut! Auch im Januar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss. Hier einige Ideen:

Strandparty

Warum nicht einfach den Winter ignorieren und die Kleinen zur Strandparty einladen? Die Gäste kommen in Sommerkleidung mit Sonnenhut und Sonnenbrille. Beim Picknick auf einem großen Strandhandtuch und mit sommerlichen „Cocktails“ erzählen alle von ihrem letzten Sommerurlaub. Gespielt wird zum Beispiel ein Angelspiel, bei einer Hausrallye werden Sandförmchen gesucht, mit Salzteig werden Muscheln und Fische geknetet oder es wird mit Flüssigkleber und Sand ein Bild kreiert. Für den Bewegungsdrang gibt es eine kleine Disko mit Sommerhits.

Geschichten-Zeit

Die Party unter ein Buch-Motto zu stellen, gibt dem Tag einen guten Rahmen und birgt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten sich die Mädchen alle als „Conni“ verkleiden, und das Buch „Conni backt Pizza“ wird vorgelesen. Anschließend dürfen die Kleinen wie Conni Pizza backen: Jedes Kind kreiert seine eigene Lieblingspizza. Nach dem Essen gibt es einen Conni-(Stopp)-Tanz und klassische Spiele wie Topfschlagen, bei denen jedes Kind das Pixi-Buch mit der Geschichte erspielen kann.

Wenn es die Gruppenkonstellation erlaubt, sind Geschichten-Partys auch toll, wenn die Kinder erst zum Abendessen kommen. Zuerst wird ein kleines Buffet aufgestellt, dann bauen sich alle ein gemütliches Lager aus Decken, Kissen und Kuscheltieren. Eingekuschelt hören die Kleinen Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch, das sie mitgebracht haben, einen Podcast oder ihre Lieblingshörspiele. Zwischendurch können sie sich am (Knabbereien-)Buffet bedienen. Erst am späten Abend endet die Kuschel-Party. Für Vierjährige ist allein das lange Aufbleiben ein Abenteuer!

Laternen-Fest

Warum läuft man eigentlich nur im November Laterne? Auch im Januar, wenn es genauso früh dunkel ist, macht das Spaß! Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen für kleine Laternen, Lampions, Stablichter … Die Kinder haben nach dem Kuchenessen Zeit, eine schöne Laterne zu basteln. Anschließend geht’s nach draußen. Bei einem kleinen Spaziergang können die Kinder spielen: Wer sieht zuerst …? (einen Schornstein, einen Vogel, einen Briefkasten, einen VW, einen Tannenzapfen…) Oder: Wer hört zuerst …? (Hupen, Vogelgezwitscher, Musik, Motorengeräusche…) Nach der Spazierrunde gibt es ein warmes Getränk zum Aufwärmen, es ist Zeit für weitere Spiele im Zimmer und für das Abendessen.

Der Erfolg eines Geburtstages hängt nicht vom Wetter ab. Und auch nicht davon, dass die Party möglichst kostspielig ist. Viele Kinder genießen es einfach, entspannt mit ihren Freunden zusammen zu sein. Da darf es auch unverplante Zeiten für freies Spiel geben oder um die mitgebrachten Geschenke zu testen. Die einfachen, klassischen Geburtstagsspiele sind für viele Kinder neu und machen immer Spaß. Mit Bastelideen geht die Zeit schnell vorbei, und wenn es zwischendurch mal einen (Stopp-)Tanz oder ein Bewegungsspiel gibt, ist auch der Bewegungsdrang gestillt.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kindermagazine Family FIPS und KLÄX und Mutter von vier Kindern.

Kindergeburtstag im Winter? Da sind coole Ideen gefragt!

Kindergeburtstag im Winter kann eine echte Herausforderung sein. Doch die richtige Party muss weder ausfallen, noch teuer sein. Eine kleine Ideenkiste.

Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob auch keiner zu kurz kommt. Der Gedanke, dass die Kinder bei nasskaltem Wetter im Zimmer hocken müssen, kann dabei zusätzlich stressen. Aber: nur Mut! Auch im Januar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss.

Strandparty

Warum nicht einfach den Winter ignorieren und die Kleinen zur Strandparty einladen? Die Gäste kommen in Sommerkleidung mit Sonnenhut und Sonnenbrille. Beim Picknick auf einem großen Strandhandtuch und mit sommerlichen „Cocktails“ erzählen alle von ihrem letzten Sommerurlaub. Gespielt wird zum Beispiel ein Angelspiel, bei einer Hausrallye werden Sandförmchen gesucht, mit Salzteig werden Muscheln und Fische geknetet oder es wird mit Flüssigkleber und Sand ein Bild kreiert. Für den Bewegungsdrang gibt es eine kleine Disko mit Sommerhits.

Geschichten-Zeit

Die Party unter ein Buch-Motto zu stellen, gibt dem Tag einen guten Rahmen und birgt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten sich die Mädchen alle als „Conni“ verkleiden, und das Buch „Conni backt Pizza“ wird vorgelesen. Anschließend dürfen die Kleinen wie Conni Pizza backen: Jedes Kind kreiert seine eigene Lieblingspizza. Nach dem Essen gibt es einen Conni-(Stopp)-Tanz und klassische Spiele wie Topfschlagen, bei denen jedes Kind das Pixi-Buch mit der Geschichte erspielen kann.

Wenn es die Gruppenkonstellation erlaubt, sind Geschichten-Partys auch toll, wenn die Kinder erst zum Abendessen kommen. Zuerst wird ein kleines Buffet aufgestellt, dann bauen sich alle ein gemütliches Lager aus Decken, Kissen und Kuscheltieren. Eingekuschelt hören die Kleinen Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch, das sie mitgebracht haben, einen Podcast oder ihre Lieblingshörspiele. Zwischendurch können sie sich am (Knabbereien-)Buffet bedienen. Erst am späten Abend endet die Kuschel-Party. Für Vierjährige ist allein das lange Aufbleiben ein Abenteuer!

Laternen-Fest

Warum läuft man eigentlich nur im November Laterne? Auch im Januar, wenn es genauso früh dunkel ist, macht das Spaß! Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen für kleine Laternen, Lampions, Stablichter … Die Kinder haben nach dem Kuchenessen Zeit, eine schöne Laterne zu basteln. Anschließend geht’s nach draußen. Bei einem kleinen Spaziergang können die Kinder spielen: Wer sieht zuerst …? (einen Schornstein, einen Vogel, einen Briefkasten, einen VW, einen Tannenzapfen…) Oder: Wer hört zuerst …? (Hupen, Vogelgezwitscher, Musik, Motorengeräusche…) Nach der Spazierrunde gibt es ein warmes Getränk zum Aufwärmen, es ist Zeit für weitere Spiele im Zimmer und für das Abendessen.

Der Erfolg eines Geburtstages hängt nicht vom Wetter ab. Und auch nicht davon, dass die Party möglichst kostspielig ist. Viele Kinder genießen es einfach, entspannt mit ihren Freunden zusammen zu sein. Da darf es auch unverplante Zeiten für freies Spiel geben oder um die mitgebrachten Geschenke zu testen. Die einfachen, klassischen Geburtstagsspiele sind für viele Kinder neu und machen immer Spaß. Mit Bastelideen geht die Zeit schnell vorbei, und wenn es zwischendurch mal einen (Stopp-)Tanz oder ein Bewegungsspiel gibt, ist auch der Bewegungsdrang gestillt.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kindermagazine Family FIPS und KLÄX und Mutter von vier Kindern.

Ein Paar, zwei Perspektiven: Glückwunschkarten

Wertschätzung brauchen wir alle

Katharina Hullen steckt viel Zeit in Geburtstagskarten. Leider wird sie häufig trotzdem nicht rechtzeitig fertig.

Katharina: Heute sind unsere Zwillinge zum Geburtstag ihrer Freundin eingeladen. Das Geschenk ist besorgt und hübsch verpackt. Ich frage die Mädchen, ob sie Karten zu ihrem Geschenk geschrieben haben. Und es ist wie jedes Mal: Die eine Tochter zückt ein effektvoll gebasteltes Karten-Kunstwerk voller Pop-up-Elemente und Geheimfächer, wohingegen die andere motzig in ihrem Zimmer verschwindet, um noch schnell auf ein nacktes DIN A4-Blatt ein paar Glückwünsche zu kritzeln. Sticker drauf, fertig! Sie pfeffert ihr Werk neben das Geschenk mit den Worten: „Echt, Mama, kein Mensch schreibt mehr Karten! Die will auch keiner lesen und am Ende werden sie eh weggeworfen!“ Offenkundig scheint es eine Typfrage zu sein, ob man seinen Mitmenschen wenigstens zu bestimmten Anlässen auch ein paar nette Worte schreiben will. Aber ist es nicht so, dass jeder gern persönliche Karten bekommt? Ein paar Zeilen voll ehrlicher Wertschätzung und guter Wünsche? Ein Bildmotiv passend gewählt, eine liebevolle Bastelei, ein besonderer Umschlag? Alles doch Zeichen für: Ich habe an dich gedacht! Zwar wird es so ein Papier natürlich nicht gleich in den Nachlass des Beschenkten schaffen, doch ich hoffe, dass es ihm wenigstens für diesen Moment das Herz erwärmt. Wie sagte Mark Twain? „Von einem guten Kompliment kann ich zwei Monate leben.“ Doch das Problem ist: Um wirklich bedeutsame und tiefergehende Worte zu finden, braucht es leider auch viel mehr Zeit. Wie soll man es bloß schaffen, all die guten Wünsche, all die gemeinsamen Erfahrungen, all die Sympathie in wenigen Sätzen auf ein kleines Kärtchen zu quetschen? Oft schon habe ich stundenlang an den richtigen Formulierungen gefeilt – und dann die Karte doch in Haukes Hände gegeben. Einfach, weil wir jetzt wirklich losmussten. Und weil Hauke, obwohl er ein Beziehungsmuffel ist, ironischerweise dann doch die witzigsten Karten schreibt. Zwar nicht besonders tiefgründig, aber eben sehr unterhaltsam. Diese Texte fließen ihm einfach so aus der Feder – was für eine Gabe! Der Beschenkte hat immer ein Lächeln auf den Lippen! Und schmeißt die Karte dann nachher weg.

Katharina Hullen (Jahrgang 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache in Elternzeit. Sie und Ehemann Hauke haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

 

Ein Jahr älter – na und?

Hauke Hullen findet das Tamtam, das um Geburtstage gemacht wird, völlig überzogen.

Hauke: Ich muss zugeben: Ich gratuliere nicht gerne. Vor allem nicht schriftlich. Und mündlich eigentlich auch nicht. Irgendwie erschließt sich mir der Sinn dieses Rituals nicht: Wofür soll ich gratulieren? Dass jemand es geschafft hat, ein Jahr älter zu werden? In der Regel war dazu keine besondere Leistung nötig – älter werden wir von ganz allein, das kann jeder bestätigen, der sich wie ich beim Schuhezubinden jedes Mal überlegt, was man bei der Gelegenheit noch alles erledigen könnte, wenn man schon mal da unten ist.

Nein – Anerkennung fürs Überleben verdienen nur diejenigen, die unter prekären Bedingungen aufwachsen, weil vielleicht im Stadtteil Gewalt grassiert, im Land eine Hungersnot wütet oder die Eltern Volksmusik hören. Logischerweise sollte man daher eher der Mutter des Jubilars zum Jahrestag ihrer Niederkunft gratulieren – war sie doch die einzige, die an dem Tag etwas Produktives gemacht hat. Die beste Ehefrau von allen will trotzdem, dass ich Leuten zu ihrem Geburtstag beglückwünsche, weil es darum gehe, dem anderen seine tiefe Wertschätzung zu zeigen. Wirklich? Einmal im Jahr? Und ausgerechnet an diesem einen Tag? Immerhin mag man seine Freunde und Bekannten ja meistens durchaus langfristiger als nur 24 Stunden, da müsste man ja eigentlich täglich oder wenigstens im Wochentakt ein paar warme Worte wechseln, oder? Außerdem gibt es auch Menschen, mit denen mich gar nicht so wahnsinnig viel verbindet. Sie teilen sich nur dank einer Laune der Natur den gleichen Lebensraum mit mir in Firma, Verein oder Kirche. Doch statt sich konsequenterweise neutral zu verhalten, muss man sich auch dort eine Gratulation abringen, vor allem, weil das Geburtstagskind den Weg zum Kuchenbuffet versperrt. Auch der Empfänger interessiert sich doch nicht wirklich für die wohlgesetzten und tiefsinnigen Sentenzen, die wir mit Herzblut auf die Karte gezirkelt haben. Für meine Kinder ist das Kartenlesen eine lästige Pflicht vor dem Auspacken, dessen einziger Sinn darin besteht, die Spannung auf das Geschenk zu erhöhen. Wozu also der ganze Stress? Am nervigsten sind Chatgruppen auf WhatsApp & Co. Irgendwer sammelt immer ein Fleißkärtchen und schickt um kurz nach Mitternacht den ersten Glückwunsch auf die Reise. Danach pingt und brummt es, bis der Akku leer ist. Irgendwann sieht man sich genötigt, sich den zahlreichen Vorrednern anzuschließen. Man möchte ja nicht wie ein gefühlskalter Idiot erscheinen, weil man als Einziger nicht gratuliert. Vor ein paar Wochen hatte ich übrigens selbst Geburtstag. Viele haben mir gratuliert. Hat mich sehr gefreut.

Hauke Hullen (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

Eltern fragen sich: Wie sollen sie den ersten Geburtstag des Kindes feiern?

Braucht ein Einjähriger schon Geschenke? Und macht eine Geburtstagsfeier in dem Alter überhaupt Sinn? Pädagogin Stefanie Diekmann gibt Antworten.

„Mein Sohn Jonas wird bald ein Jahr alt. Natürlich wollen wir seinen ersten Geburtstag feiern, aber muss das gleich mit einer Mottoparty sein? Was gibt es für Alternativen?“

Der erste Geburtstag ist der Übergang vom Baby zum Kleinkind. Unweigerlich drängen sich bei den Eltern an diesem Tag Erinnerungen an die Geburt und das erste Lebensjahr auf. Viele Eltern wollen diesen Tag bewusst mit ihrem Sprössling feiern.

Babys spüren, dass es um sie geht

Eine Party ist keinesfalls zwecklos, auch wenn sich Ihr Baby später tatsächlich nicht bewusst daran erinnern wird. Einjährige haben, anders als wir Erwachsene, noch kein Ich-Bewusstsein. Ihr Erinnerungsvermögen ist somit noch nicht ausgereift. Sie sind aber durchaus in der Lage, die Aufmerksamkeit, die ihnen durch die Feier und die Gäste zuteil wird, zu bemerken. Babys können also durchaus spüren, dass sie der Grund für die Party sind.

Ein weiterer Grund, den ersten Geburtstag zu feiern, ist, Rituale einzuführen und damit das Familienleben zu gestalten. Eltern können beispielsweise einen Geburtstagstisch mit Kerzen, Blumen und Kuchen dekorieren oder die Haustür schmücken als sichtbares Zeichen: Hier hat jemand Geburtstag! Mit einem Foto im immerselben Türrahmen kann am ersten Geburtstag begonnen werden – dies ergibt eine tolle Fotostrecke zum 18. Geburtstag.

Geschenke begrenzen

Geschenke als Ausdruck von Liebe können schnell zu einem nicht zu bewältigenden Berg werden. Aber keine Sorge: Eltern haben die Möglichkeit, Ideen zu äußern. Nützlich dafür ist eine Einladung in Kartenform oder per Mail, in der sie zum einen ihre Erwartungen an den Tag (ob sie lieber mit bunter Kaffeetafel am Tag des Geburtstages oder mit einem Frühstück am folgenden Wochenende feiern möchten) und zum anderen Geschenkideen formulieren können.

Wie wäre es, wenn Sie den Gästen vorschlagen, jedes Jahr ein Teil zu einer dadurch immer größer werdenden Sammlung beizusteuern, zum Beispiel Spieltiere, Bücher oder Holzeisenbahnschienen? Auch immaterielle Geschenke wie eine Spende für Kinder ohne Geschenke im Überfluss (zum Beispiel: geschenke-der-hoffnung.org) sind eine schöne Idee.

Gemeinsam zurückerinnern

Übrigens: Auch das Zurückerinnern an das vergangene Lebensjahr ist ein wichtiger Moment vor dem Geburtstagstrubel. Eltern können dafür (gemeinsam mit ihrem Kind) am Vorabend des Geburtstages anhand von Fotos ihren Herausforderungen und Genusssmomenten des vergangenen Lebensjahres auf die Spur kommen.

Bei allem Auswerten, eins bleibt: Es ist ein Geschenk, miteinander auf dem Weg zu sein und die Persönlichkeit des Kindes reifen zu sehen. In diesem Sinne: Happy Birthday, kleiner Schatz!

Stefanie Diekmann ist Diplom-Pädagogin und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ingelheim am Rhein.

18 werden sie nur einmal…

Lange fiebern Jugendliche auf diesen Tag hin: endlich erwachsen, endlich volljährig! Juliane Just gibt Anregungen, wie man diesen besonderen Tag angemessen würdigen kann – auch in Zeiten von Corona.

Nicht nur das Geburtstagskind selbst – auch Eltern, Freunde und Verwandte planen oft lange im Vo-raus, wie der 18. Geburtstag gefeiert werden kann. In der Regel gibt es eine Party, Familie und Freunde kommen. Vielleicht trinkt man endlich den Wein, den der Vater vor 18 Jahren zur Geburt des Kindes gekauft hat. Oder besucht den damals gepflanzten Baum. Aber auch wer nicht so vorausschauend war und bereits bei der Geburt für das Erreichen der Volljährigkeit vorgesorgt hat, kann diesen Geburtstag zu etwas ganz Besonderem machen. Und trotz Corona-Einschränkungen ist es möglich, einen 18. Geburtstag zu feiern, der für bleibende Erinnerungen sorgt.

Vorab zwei Denkanstöße: Ein 18. Geburtstag kann eine ganze Menge Druck erzeugen, sowohl beim Geburtstagskind als auch bei den Menschen, die die Feier ausrichten. Erwartungen, Wünsche, Träume, Hoffnungen – all das kann den Tag überfrachten und verderben. Ich finde es wichtig, die Wünsche und Vorstellungen des Geburtstagskindes in Erfahrung zu bringen und zu respektieren. Welchen Schwerpunkt die Geburtstagsfeier haben soll, ist recht individuell, und es ist wichtig, die Grundrichtung gemeinsam festzulegen.
Als zweites möchte ich dafür plädieren, die Feier nicht einfach sang- und klanglos auf die Zeit „nach Corona“ zu verschieben. Natürlich darf und soll die große Party nachgeholt werden, sobald es möglich ist. Trotzdem ist es wichtig, den eigentlichen Tag angemessen zu begehen.

Kreative Geschenke

Rituale nachholen

Wein gekauft, Baum gepflanzt – alles, was man vor 18 Jahren nicht getan hat, kann man nachholen. Natürlich wäre der Zeitpunkt vor 18 Jahren cool gewesen, aber der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt. Also nicht das „Versäumnis“ bedauern, sondern jetzt die Gelegenheit ergreifen: Pflanzt den Baum, kauft den Wein oder was es sonst für Rituale und Ideen gibt.

Eine Lebenserinnerung zusammenstellen

Das geht auf verschiedene Weisen:

Vor 18 Jahren wurde schon gefilmt, zunehmend auch digital. Neben den stolzen Eltern sind es oft Oma und Opa, die Filmmaterial über ihr Enkelchen zusammengetragen und aufbewahrt haben – zu feierlichen Meilensteinen, Schulaufführungen oder im Alltag. Daraus kann ein Film werden, der das Leben des Geburtstagskindes liebevoll begleitet. Das hat natürlich eine Menge Peinlichkeitspotenzial, da ist Feingefühl gefragt.
Fotos lassen sich ähnlich verarbeiten. Ein Rundruf in der Verwandtschaft, bei Paten und Freunden sorgt für Material über die familieninternen Bilder hinaus. Die Fotos kann man auf eine Leinwand als Diashow projizieren oder ein Fotobuch oder -album erstellen. Ein analoges Album hat den Vorteil, dass man es immer noch mal zur Hand nehmen und durchblättern kann.
Denkbar ist auch eine Foto-Collage mit einem Foto aus jedem Lebensjahr. Hier wird auf einen Blick die Entwicklung des Kindes sichtbar.

Album der Wertschätzung

Bekannte baten für den 18. Geburtstag ihrer Tochter da-rum, dass alle ein persönliches Blatt gestalten mit Gedanken oder Erlebnissen und dem, was sie am Geburtstagskind lieben. Aus diesen einzelnen Blättern haben die Eltern ein Buch zusammengestellt und es ihrer Tochter am Geburtstag überreicht.

Video der Begegnungen

Andere Eltern haben zusammen mit Freunden des Kindes ein Video aus eher aktuellen Filmschnipseln zusammengestellt. Das spiegelt zwar keinen Entwicklungsverlauf wider, zeigt aber sehr schön ein Blitzlicht des 18-jährigen Ist-Zustands.

Mit Einschränkungen feiern

Viele Jugendliche entscheiden sich dafür, die große Party zu verschieben auf eine Zeit ohne Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln. Das ist okay, solange es für das Geburtstagskind okay ist. Aber es gibt Alternativen:

Virtuelles Essen

Alle Partyteilnehmer kochen jeweils zu Hause und essen auch dort – verbunden per Videokonferenz. Jeder bereitet das gleiche Essen vor, man erzählt und lacht miteinander und verspeist seine Eigenkreation vor dem Bildschirm. Eine charmante Alternative, bei der erfreulich viel Stimmung aufkommt. Rechtzeitig vorher können Rezepte oder gleich ganze Zutatenpakete verschickt werden.

Filmabend

Einige Anbieter haben es mittlerweile standardmäßig im Programm, dass man sich mit anderen zusammenschaltet und einen gemeinsamen Chat hat, während man einen Film schaut. Alternativ kann man eine Telefonkonferenz schalten und so gemeinsam den Film schauen und quatschen. Auch hier ist es nett, wenn zum Beispiel Snacks vorher rumgeschickt werden.

Spieleabend

Ob Online Escape Rooms, Among Us oder klassische Spiele – ein digitaler Spieleabend ist witzig! Bei meinen Kindern der entsprechenden Altersgruppe ist Among Us das angesagteste Spiel – sie verabreden sich zum Spielen und schalten eine Telefonkonferenz, um dabei miteinander quatschen zu können. Es gibt aber auch kostenlose Spiele-Apps wie „Houseparty“, bei denen man sich per Video-Chat verbinden kann.

Das besondere Outfit

Nur weil die Party digital und zu Hause stattfindet, heißt das noch lange nicht, dass man in Jogginghose teilnehmen sollte. Alle stylen sich wie für einen „echten“ Partyabend und erscheinen so im Video-Chat. Screenshots und virtuelle Modenschau (wenn gewünscht) nicht vergessen!

Juliane Just lebt mit ihrer großen Patchworkfamilie in der Nähe von Berlin. Sie ist Kreisbeauftragte für die Arbeit mit Kindern im Kirchenkreis Neukölln, unterrichtet Religion und macht musikalische Früh-erziehung. Als Juliane Jacobsen schreibt sie Kinderbücher.

Kleines Geld, große Party: Mit diesen 8 Tipps muss ein Kindergeburstag nicht viel kosten

Kindergeburtstage müssen kein Vermögen kosten. Katrin Leppert hat 8 Ideen zusammengestellt – für Zeiten, in denen man wieder so richtig feiern kann.

Als unsere Kinder ins Kindergeburtstagsalter kamen, musste ich recht schnell feststellen: Wer feiern will, muss investieren. „Wir fahren zum Kinder-Indoor-Spielplatz“, „Wir gehen Bogenschießen“, „Wir fahren ins Kino“ und sogar: „Wir fahren zum Starlight Express“, las ich auf diversen Einladungskarten. Ich war irritiert. Jetzt schon? Im Kindergarten?

Ich fand das alles übertrieben. Obwohl ich Geburtstage toll finde und Feiern sowieso. Aber was soll das alles kosten? So viel Geld hatten wir für die Party-Gestaltung unserer Kinder gar nicht eingeplant. Wir waren davon ausgegangen, dass man bis zum Teenie-Alter Topfschlagen, Reise nach Jerusalem und Blinde Kuh toll findet und mit klassischen Spielen und selbstgemachtem Essen den Tag verbringt. Doch offensichtlich waren die Ansprüche der Kinder – oder die der Eltern? – anders.

Und irgendwie graute es mir plötzlich davor, selbst Einladungen auszusprechen. Konnte ich den Ansprüchen genügen, wenn wir „nur“ zu Hause feiern? Wir waren verunsichert. Und dennoch entschieden wir uns ganz bewusst gegen den Trend. Wir waren zu geizig, teure Eintrittskarten und überteuerte Pommes zu kaufen. Wir waren zu überzeugt davon, dass der gute alte Kindergeburtstag seine Berechtigung hat. Und wir bekamen Recht: Jahr für Jahr haben wir mit kleinem Budget und viel Spaß Partys für unsere Kinder ausgerichtet. Wir haben viel investiert: Kreativität und Einsatz. Denn eins ist klar: Wer nicht das „Rundum-Sorglos-Paket“ bucht, muss den Alleinunterhalter spielen und anschließend dreckige Klos putzen. Aber es hat sich für uns immer gelohnt. Und so kann es gehen:

1. MottoParty

Kinder lieben Verkleidungen. Und für den Gastgeber ist es einfach, die Feier unter ein bestimmtes Motto zu stellen, an dem sich alles orientiert. Bei einer Zoo-, Piraten-, Zirkus- oder Fußball-Party kommen die Gäste in der entsprechenden (Ver-)Kleidung. Zum Essen gibt es Kuchen in Tierform, Piraten-Muffins, Rasen-grünen oder Zirkus-bunten Kuchen. Die Deko wird dem Motto entsprechend gestaltet und die Spiele auf das Thema abgestimmt. Aus Reise nach Jerusalem wird Ab in den Käfig, beim Topfschlagen werden Piraten-Taler gesucht, im Garten-Stadion stehen Spiele mit Bällen auf dem Plan und im Wohnzimmer-Zirkus werden verschiedene Nummern einstudiert und aufgeführt …

2. Farben-Feier

Alle Kinder kleiden sich in der festgelegten Farbe, die Deko und auch das Essen passen perfekt. Es gibt beispielsweise roten Wackelpudding, Erdbeer-Kuchen, rote Süßigkeiten und zum Abendessen Spaghetti mit Tomatensoße. Oder gelben Zitronenkuchen, Ananas-Bananen-Spieße, Pommes mit Majo …

3. Kreativ-Party

Feste, bei denen gebastelt oder gebacken wird, gehen schnell vorbei, denn Kreativität braucht Zeit. Im Internet gibt es viele tolle Bastelideen, die für Jungs und Mädchen gleichermaßen interessant sind und mit wenig Materialaufwand tolle Ergebnisse liefern. Gleichzeitig haben die Kinder etwas in der Hand, das sie anstelle einer süßen Tüte mit nach Hause nehmen können. Unser Highlight war der Geburtstag, auf dem wir Steckenpferde gebastelt haben und anschließend mit den Kindern durch den Wald „geritten“ sind. Oder das Fest, bei dem wir mit dem Buch „Conny backt Pizza“ alle Kinder zur Ruhe bringen konnten und jeder anschließend seine eigene Pizza zum Abendessen kreieren konnte.

4. Schatzsuche

Die gemeinsame Suche nach einem Schatz ist immer spannend, und es tut allen gut, sich nach dem Kaffeetrinken auszupowern. Eine einfache Schnitzeljagd, bei der man von Hinweis zu Hinweis laufen muss oder eine Foto-Rallye, bei der die Kinder Orte in der Nachbarschaft per Foto entdecken müssen, sind schnell vorbereitet und immer ein Erfolg. Wichtig: Beim Heben des Schatzes müssen alle gemeinsam arbeiten, und die Gruppe sollte immer zusammenbleiben. Der Inhalt des Schatzes könnte eine süße Tüte für jeden oder Material für eine Bastelaktion sein. Wir haben die Schatzkiste einmal ganz banal mit Seifenblasen befüllt und waren anschließend „arbeitslos“, weil alle Kinder beschäftigt waren.

5. Doppelter Spaß

Um Kapazitäten, Budget und Ideen zu bündeln, kann es sich lohnen, mit Freunden gemeinsam zu feiern. Oft überschneidet sich der Freundeskreis, und wenn die Geburtstage relativ nah beieinanderliegen, kann man eine große gemeinsame Party feiern. Dabei könnte man zum Beispiel in zwei großen Teams gegeneinander Sport- oder Gruppenspiele spielen oder Schmugglerspiele (Räuber gegen Polizisten) und Schnitzeljagden (Gruppe 1 sucht Gruppe 2) im Wald durchführen. Große Gruppen bieten viele Möglichkeiten und gleichzeitig kann man die Vorbereitung und Durchführung mit zwei Elternpaaren stemmen.

6. Gartenparty

Bei Sommerwetter ist eine Gartenparty ein Selbstläufer: Sandkasten, Rutsche und ein Planschbecken reichen schon, um auch kleine Kinder stundenlang zu beschäftigen. Es bietet sich an, zu den einzelnen Stationen Spiele vorzubereiten: Schätze im Sandkasten finden, Wasserbomben-Weitwurf oder andere Spiele mit Wasser. Auch größere Kinder finden Gartenpartys mit Pool und Lagerfeuer oder eine Übernachtung im Zelt spannend.

7. Beauty-Tag

Teenie-Mädels kann man mit einem Beauty-Tag überraschen. An verschiedenen Stationen werden Haare, Haut und Nägel verwöhnt, die Kids können sich gegenseitig massieren, frisieren und schminken. Anschließend gibt es ein Fotoshooting mit Fotos zum Sofort-Ausdrucken. 

8. Kino XXL

Ein Kinobesuch schluckt viel Geld. Genauso spaßig ist es im Heimkino: im Wohnzimmer, im Hobbyraum oder vielleicht im Gemeindehaus wirft ein Beamer den Lieblingsfilm an die Wand. Dazu gibt es eine Getränke-Bar und ein Chips-Buffet.

Die verschiedenen Ideen können für die entsprechenden Altersgruppen immer wieder angepasst werden. Ein Vorteil im Vergleich zu Kindergeburtstagen außer Haus ist der, dass die Gäste unter sich sind. Und oft genießen die Kinder das und kommen schnell ins freie Spiel oder ins Gespräch. So haben wir oft weniger Programm gebraucht als gedacht.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kinderzeitschrift KLÄX und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Marburg.

Den ersten Geburtstag feiern

„Mein Sohn Jonas wird bald ein Jahr alt. Natürlich wollen wir seinen ersten Geburtstag feiern, aber muss das gleich mit einer Mottoparty sein? Was gibt es für Alternativen?“

Der erste Geburtstag ist der Übergang vom Baby zum Kleinkind. Unweigerlich drängen sich bei den Eltern an diesem Tag Erinnerungen an die Geburt und das erste Lebensjahr auf. Viele Eltern wollen diesen Tag bewusst mit ihrem Sprössling feiern.

RITUALE EINFÜHREN
Eine Party ist keinesfalls zwecklos, auch wenn sich Ihr Baby später tatsächlich nicht bewusst daran erinnern wird. Einjährige haben, anders als wir Erwachsene, noch kein Ich-Bewusstsein. Ihr Erinnerungsvermögen ist somit noch nicht ausgereift. Sie sind aber durchaus in der Lage, die Aufmerksamkeit, die ihnen durch die Feier und die Gäste zuteil wird, zu bemerken. Babys können also durchaus spüren, dass sie der Grund für die Party sind.

Ein weiterer Grund, den ersten Geburtstag zu feiern, ist, Rituale einzuführen und damit das Familienleben zu gestalten. Eltern können beispielsweise einen Geburtstagstisch mit Kerzen, Blumen und Kuchen dekorieren oder die Haustür schmücken als sichtbares Zeichen: Hier hat jemand Geburtstag! Mit einem Foto im immerselben Türrahmen kann am ersten Geburtstag begonnen werden – dies ergibt eine tolle Fotostrecke zum 18. Geburtstag.

GESCHENKE BEGRENZEN
Geschenke als Ausdruck von Liebe können schnell zu einem nicht zu bewältigenden Berg werden. Aber keine Sorge: Eltern haben die Möglichkeit, Ideen zu äußern. Nützlich dafür ist eine Einladung in Kartenform oder per Mail, in der sie zum einen ihre Erwartungen an den Tag (ob sie lieber mit bunter Kaffeetafel am Tag des Geburtstages oder mit einem Frühstück am folgenden Wochenende feiern möchten) und zum anderen Geschenkideen formulieren können.

Wie wäre es, wenn Sie den Gästen vorschlagen, jedes Jahr ein Teil zu einer dadurch immer größer werdenden Sammlung beizusteuern, zum Beispiel Spieltiere, Bücher oder Holzeisenbahnschienen? Auch immaterielle Geschenke wie eine Spende für Kinder ohne Geschenke im Überfluss (zum Beispiel: www.geschenke-der-hoffnung. org) sind eine schöne Idee.

Übrigens: Auch das Zurückerinnern an das vergangene Lebensjahr ist ein wichtiger Moment vor dem Geburtstagstrubel. Eltern können dafür (gemeinsam mit ihrem Kind) am Vorabend des Geburtstages anhand von Fotos ihren Herausforderungen und Genusssmomenten des vergangenen Lebensjahres auf die Spur kommen.

Bei allem Auswerten, eins bleibt: Es ist ein Geschenk, miteinander auf dem Weg zu sein und die Persönlichkeit des Kindes reifen zu sehen. In diesem Sinne: Happy Birthday, kleiner Schatz!

Stefanie Diekmann ist Diplom-Pädagogin und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ingelheim am Rhein.

 

„Kann ich mir Zeit wünschen?“

„Ich feiere bald einen runden Geburtstag. Meine Kinder wollen mir gerne etwas Besonderes schenken, aber ich finde, ich habe schon alles. Was ich mir sehr wünsche, ist, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen. Kann ich mir das wünschen?“

Natürlich können Sie! Es stimmt ja, ab einem gewissen Alter und Einkommen hat man immer weniger materielle Bedürfnisse, die mit Geschenken befriedigt werden können. Aber gemeinsame Zeit wird immer kostbarer, vor allem, wenn die Kinder verstreut wohnen und gemeinsame Termine schwierig zu realisieren sind. Diese Zeiten gut zu gestalten und positive Erinnerungen zu schaffen, dazu eignen sich Anlässe, an denen die Familie sowieso zusammenkommt, besonders gut. Planen Sie auch ein, Fotos oder Videos von dem gemeinsamen Erlebnis zu machen.

WENN SIE ZU HAUSE BLEIBEN WOLLEN
Haben Sie früher gern gemeinsam gespielt? Dann holen Sie die altvertrauten Spiele wieder heraus. Oder lassen Sie sich ein neues Spiel schenken, das Sie zusammen ausprobieren.

Wann haben Sie das letzte Mal gemeinsam in alten Fotoalben gestöbert? Liegen irgendwo noch Fotos, die darauf warten, eingeklebt zu werden? Stellen Sie gemeinsam ein Album zusammen!

Haben Sie schon mal als ganze Familie gemeinsam gekocht? Es gibt Kochideen, die so aufwändig sind, dass sich eine gemeinsame Vorbereitung anbietet: Tapas, Frühlingsrollen mit verschiedenen Füllungen, Sushi, ein mehrgängiges Menü …

Eine auf den ersten Blick etwas schräge Idee ist ein gemeinsames Fußbad. Es vereint Entspannung und Geselligkeit mit Gemütlichkeit. Falls es passt, sitzen alle gemeinsam um die Badewanne, ansonsten brauchen Sie genügend Plastikwannen. Mit ausreichend Handtüchern, Badezusätzen, kalten Getränken und Musik wird das bestimmt eine einzigartige Erfahrung.

WENN SIE AUSSERHALB NACH IDEEN SUCHEN
Was haben Sie früher als Familie gern unternommen? Vielleicht eine Radtour, wandern, gemeinsam schwimmen, bowlen, minigolfen, Drachen steigen lassen? Tun Sie es einfach mal wieder! Waren Sie schon mal Tourist in Ihrer Heimatstadt? Machen Sie eine Stadtführung, besuchen Sie eine Ausstellung oder den botanischen Garten, besichtigen Sie eine Brauerei, buchen Sie eine Kanutour oder verbringen Sie einen Wellnesstag in der Sauna.

Wollen Sie etwas tun, das Sie noch nie gemacht haben? Gehen Sie gemeinsam Blut spenden. Spaß macht auch ein Fotoshooting. Oft gibt es Rabattaktionen, und es werden verschiedene Accessoires (von Seifenblasen bis zu Verkleidungen) zur Verfügung gestellt.

Trauen Sie sich in einen Escape Room. Hier handelt es sich um ein Team-Spiel, bei dem in der Gruppe mit Hilfe von Gegenständen und Hinweisen Rätsel gelöst werden müssen, um aus einem unbekannten Raum zu entkommen.

Und falls Sie jetzt doch „nur“ essen gehen wollen, erkundigen Sie sich nach einem „Erlebnis-Dinner“: Gruseldinner, Mittagessen unter Wasser, Gourmetstadtrundfahrt, Krimidinner, Ritteressen, Dinner in the Dark – eine dieser Möglichkeiten wird es auch in Ihrer Nähe geben.

Michaela Schnabel ist Mutter von drei erwachsenen Töchtern. Sie arbeitet als Sozialpädagogin und lebt in Witten.

 

Ich bin kein Jogger

Warum Stefan Gerber zum 40. keinen Marathon läuft.

Ich bin nicht so der Jogger. Natürlich habe ich es auch versucht. Schließlich sind einige meiner großen Vorbilder, wie der Willow-Creek-Pastor Bill Hybels, bekennende Läufer. Also habe ich die eine oder andere Runde in der wunderschönen Gegend gedreht, die direkt vor meiner Haustür beginnt. Trotz starken Willens scheiterte ich kläglich! Mehr als dreimal in Folge schaffte ich es nie.
Ich bin einfach kein Jogger. Das musste ich mir mit der Zeit eingestehen. Und so hab ich auch der Versuchung widerstehen können, mich zu meinem vierzigsten Geburtstag in diesem Jahr mit einer Marathonteilnahme zu beglückwünschen. Ist ja toll für alle Männer, die das auf die Reihe kriegen. Aber ich will mich doch nicht noch zu meinem Geburtstag mit so etwas abplagen!
Ich bin aber auch nicht ganz unsportlich. Viel Freude erlebe ich beim Strampeln auf dem Fahrrad. Erst an der Aare entlang, danach schwitzend den Berg hinauf in den Wald und zum Schluss in rasantem Tempo herunter, der Dusche entgegen. Ich gebe zu, dass selbst diese einstündigen Biketouren etwas Überwindung kosten. Doch wenn ich mich überwinden konnte, ist es jedes Mal eine wohltuende Tankstelle für Körper und Geist.
Ich bin ein Siegertyp. Nicht, dass ich immer gewinne. Aber ich gewinne gerne. Darum liegt mir wohl das Joggen so überhaupt nicht: Wenn ich mich da alleine abmühe, gibt es einfach wenig zu gewinnen. Schon früher als Kind fand ich zu den Teamsportarten einen besseren Zugang. Nachmittage lang machte ich mit meinen Kollegen den Schulhausplatz unsicher, wo wir leidenschaftlich Rollhokkey spielten.
Ich bin dankbar dafür, dass vor einigen Jahren in unserem Dorf eine Unihockey-Hobbymannschaft gegründet wurde. Ein verbindliches Mittun in einem ambitionierten Sportverein war für mich, neben all meinen Tätigkeiten und den unregelmäßigen Arbeitszeiten, nicht drin. Und genau da trifft diese Plauschmannschaft den Nerv unserer Zeit: Wenig Verbindlichkeit, viel Fun. Wer mittwochs um 18 Uhr zum gemeinsamen Training kommen kann – wunderbar.Wer verhindert ist – auch okay.
Ich bin kein Theoretiker, mich interessiert die Anwendung mehr als die Technik. Das ist im Sport so, aber auch ganz generell. Und darum bin ich so froh, dass unsere „Trainings“ eigentlich keine solchen sind. Wir teilen die Anwesenden in zwei Gruppen, und dann geht’s schon los mit dem Spiel: Auf jede vergebene Chance folgt ein „dummer“ Spruch eines Mitspielers, jedes Tor wird würdig gefeiert und tut der Seele des Siegertyps in mir richtig gut. Tankstelle pur.
Ich bin in Bewegung. Inzwischen bin ich ziemlich verbindlich beim Unihockey-Team dabei. Einfach weil ich dem wöchentlichen Termin eine hohe Priorität gebe, geben will. Da ist sie, die viel besagte intrinsische Motivation (Motivation von innen heraus), die ich beim Joggen trotz bestem Willen nie aufbringen konnte (da blieb es immer Motivation von außen: „Man(n) sollte …“). Bewegung ist wichtig, Bewegung ist gesund, Bewegung muss aber unbedingt auch Spaß machen!

 

 

Geburtstagsgeschenk von Gott

Ingrid Jope lernt, im Regen zu tanzen.

ch atme auf, als ich aus dem Auto steige. Drei freie Stunden liegen vor mir. Ich will einfach mal bummeln gehen. Ganz allein. Ganz ohne Zeitdruck und Kindergequengel. Winterstiefel suche ich – und nebenbei Entspannung. Es tut mir gut, mal auf andere Gedanken zu kommen. Im ersten Geschäft finde ich überraschend ein Weihnachtsgeschenk, das garantiert die Augen des Beschenkten strahlen lässt. Prima – so habe ich lange vor Advent schon mal ein wenig Vorweihnachtsstress abgebaut. Im zweiten Schuhgeschäft hat es mir ein Paar Lederstiefel angetan. Sie passen, haben die Farbe, die ich gesucht habe, sind leider nicht ganz preisgünstig, aber gerade noch machbar. Mit einem befriedigten Gefühl trage ich meine Beute zur Kasse. Dort erfahre ich von der selbst überraschten Verkäuferin: Der Preis für die Schuhe wurde aktuell um 30 Euro gesenkt. „Yippie!“, denke ich mir und schicke still ein „Danke, Gott!“ nach oben. Zur Verkäuferin meine ich grinsend: „Das muss daran liegen, dass ich heute Geburtstag habe.“ Das ist nämlich der Grund, warum ich mitten in der Woche den Vormittag frei habe. Mein Mann meistert zu Hause das Mittagsgewühl mit den Kindern, nachmittags werden wir fröhlich zusammen Kaffee trinken und abends ein ruhiges Essen zu zweit genießen. Ich verlasse den Laden mit dem beflügelnden Gedanken: Das war gerade ein Geburtstagsgeschenk von Gott. Hach – wie gut es tut, einfach mal durch die Stadt zu schlendern und nach Schönem Ausschau zu halten, einfach mal Pause zu haben von Familie, Job und Haushalt, einfach mal dürfen und nichts müssen! Aber der Geburtstag ist noch nicht zu Ende und Gott mit seinen Geschenken an mich auch nicht. Beim weiteren Stöbern bleiben meine Augen an einer Postkarte hängen:

Life isn’t about waiting for the
STORM TO PASS
it’s about learning how to
DANCE IN THE RAIN

Das Leben besteht nicht darin, darauf zu warten,
dass der Sturm vorübergeht.
Es besteht darin, zu lernen, wie ich im Regen tanzen kann.

Volltreffer! Der Sinnspruch zaubert mir ein ertapptes Lächeln aufs Gesicht. Es ist, als wolle der Allmächtige mich in meinen freien Stunden wohlwollend begleiten und mir ins Bewusstsein rufen: Es ist gut, mal eine Oase zu haben. Aber das Leben besteht nicht in einer Aneinanderreihung von Ruhepausen. Es enthält Höhen und Tiefen, Sonnenschein, harmlose Winde und heftige Stürme. Glücklich ist, wer sein Leben nicht damit zubringt, auf das Ende der Stürme zu warten, sondern wer lernt, im Regen zu tanzen, also aus den Turbulenzen das Beste zu machen. Daran erinnert mich diese dekorative Postkarte seither in unserem Flur. Am kommenden Sonntag im Gottesdienst „bindet“ Gott dann noch eine „Schleife“ um sein Geschenk, als mich die Worte dieses Liedes tief im Herzen berühren:

„Berge mich in deinem Arm.
Schütze mich mit deiner starken Hand. Komm, ruh dich aus bei deinem Gott.
Trau auf ihn und seine große Kraft.
Wenn die Meere toben, Stürme weh‘n, werd‘ ich mit dir
übers Wasser gehen. Du bist König über Wind und Flut, mein Herz wird still,
denn du bist gut.“
(Feiert Jesus 4, Nr. 140, SCM Hänssler )

Na dann – auf ins neue Lebensjahr mit dem, der solche Geschenke macht!