MAMA HAT URLAUB

Ein freies Wochenende ganz allein, ohne Ansprüche und Aufgaben. Von Kathrin D. Weber

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Klettern, laufen, rutschten

„Mein Sohn (1 1/2) liebt es, sich auszupowern. Ich bin immer auf der Suche nach Anregungen, wie ich ihn draußen so richtig in Bewegung bringen kann.“

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Ich bin kein Jogger

Warum Stefan Gerber zum 40. keinen Marathon läuft.

Ich bin nicht so der Jogger. Natürlich habe ich es auch versucht. Schließlich sind einige meiner großen Vorbilder, wie der Willow-Creek-Pastor Bill Hybels, bekennende Läufer. Also habe ich die eine oder andere Runde in der wunderschönen Gegend gedreht, die direkt vor meiner Haustür beginnt. Trotz starken Willens scheiterte ich kläglich! Mehr als dreimal in Folge schaffte ich es nie.
Ich bin einfach kein Jogger. Das musste ich mir mit der Zeit eingestehen. Und so hab ich auch der Versuchung widerstehen können, mich zu meinem vierzigsten Geburtstag in diesem Jahr mit einer Marathonteilnahme zu beglückwünschen. Ist ja toll für alle Männer, die das auf die Reihe kriegen. Aber ich will mich doch nicht noch zu meinem Geburtstag mit so etwas abplagen!
Ich bin aber auch nicht ganz unsportlich. Viel Freude erlebe ich beim Strampeln auf dem Fahrrad. Erst an der Aare entlang, danach schwitzend den Berg hinauf in den Wald und zum Schluss in rasantem Tempo herunter, der Dusche entgegen. Ich gebe zu, dass selbst diese einstündigen Biketouren etwas Überwindung kosten. Doch wenn ich mich überwinden konnte, ist es jedes Mal eine wohltuende Tankstelle für Körper und Geist.
Ich bin ein Siegertyp. Nicht, dass ich immer gewinne. Aber ich gewinne gerne. Darum liegt mir wohl das Joggen so überhaupt nicht: Wenn ich mich da alleine abmühe, gibt es einfach wenig zu gewinnen. Schon früher als Kind fand ich zu den Teamsportarten einen besseren Zugang. Nachmittage lang machte ich mit meinen Kollegen den Schulhausplatz unsicher, wo wir leidenschaftlich Rollhokkey spielten.
Ich bin dankbar dafür, dass vor einigen Jahren in unserem Dorf eine Unihockey-Hobbymannschaft gegründet wurde. Ein verbindliches Mittun in einem ambitionierten Sportverein war für mich, neben all meinen Tätigkeiten und den unregelmäßigen Arbeitszeiten, nicht drin. Und genau da trifft diese Plauschmannschaft den Nerv unserer Zeit: Wenig Verbindlichkeit, viel Fun. Wer mittwochs um 18 Uhr zum gemeinsamen Training kommen kann – wunderbar.Wer verhindert ist – auch okay.
Ich bin kein Theoretiker, mich interessiert die Anwendung mehr als die Technik. Das ist im Sport so, aber auch ganz generell. Und darum bin ich so froh, dass unsere „Trainings“ eigentlich keine solchen sind. Wir teilen die Anwesenden in zwei Gruppen, und dann geht’s schon los mit dem Spiel: Auf jede vergebene Chance folgt ein „dummer“ Spruch eines Mitspielers, jedes Tor wird würdig gefeiert und tut der Seele des Siegertyps in mir richtig gut. Tankstelle pur.
Ich bin in Bewegung. Inzwischen bin ich ziemlich verbindlich beim Unihockey-Team dabei. Einfach weil ich dem wöchentlichen Termin eine hohe Priorität gebe, geben will. Da ist sie, die viel besagte intrinsische Motivation (Motivation von innen heraus), die ich beim Joggen trotz bestem Willen nie aufbringen konnte (da blieb es immer Motivation von außen: „Man(n) sollte …“). Bewegung ist wichtig, Bewegung ist gesund, Bewegung muss aber unbedingt auch Spaß machen!

 

 

Geburtstagsgeschenk von Gott

Ingrid Jope lernt, im Regen zu tanzen.

ch atme auf, als ich aus dem Auto steige. Drei freie Stunden liegen vor mir. Ich will einfach mal bummeln gehen. Ganz allein. Ganz ohne Zeitdruck und Kindergequengel. Winterstiefel suche ich – und nebenbei Entspannung. Es tut mir gut, mal auf andere Gedanken zu kommen. Im ersten Geschäft finde ich überraschend ein Weihnachtsgeschenk, das garantiert die Augen des Beschenkten strahlen lässt. Prima – so habe ich lange vor Advent schon mal ein wenig Vorweihnachtsstress abgebaut. Im zweiten Schuhgeschäft hat es mir ein Paar Lederstiefel angetan. Sie passen, haben die Farbe, die ich gesucht habe, sind leider nicht ganz preisgünstig, aber gerade noch machbar. Mit einem befriedigten Gefühl trage ich meine Beute zur Kasse. Dort erfahre ich von der selbst überraschten Verkäuferin: Der Preis für die Schuhe wurde aktuell um 30 Euro gesenkt. „Yippie!“, denke ich mir und schicke still ein „Danke, Gott!“ nach oben. Zur Verkäuferin meine ich grinsend: „Das muss daran liegen, dass ich heute Geburtstag habe.“ Das ist nämlich der Grund, warum ich mitten in der Woche den Vormittag frei habe. Mein Mann meistert zu Hause das Mittagsgewühl mit den Kindern, nachmittags werden wir fröhlich zusammen Kaffee trinken und abends ein ruhiges Essen zu zweit genießen. Ich verlasse den Laden mit dem beflügelnden Gedanken: Das war gerade ein Geburtstagsgeschenk von Gott. Hach – wie gut es tut, einfach mal durch die Stadt zu schlendern und nach Schönem Ausschau zu halten, einfach mal Pause zu haben von Familie, Job und Haushalt, einfach mal dürfen und nichts müssen! Aber der Geburtstag ist noch nicht zu Ende und Gott mit seinen Geschenken an mich auch nicht. Beim weiteren Stöbern bleiben meine Augen an einer Postkarte hängen:

Life isn’t about waiting for the
STORM TO PASS
it’s about learning how to
DANCE IN THE RAIN

Das Leben besteht nicht darin, darauf zu warten,
dass der Sturm vorübergeht.
Es besteht darin, zu lernen, wie ich im Regen tanzen kann.

Volltreffer! Der Sinnspruch zaubert mir ein ertapptes Lächeln aufs Gesicht. Es ist, als wolle der Allmächtige mich in meinen freien Stunden wohlwollend begleiten und mir ins Bewusstsein rufen: Es ist gut, mal eine Oase zu haben. Aber das Leben besteht nicht in einer Aneinanderreihung von Ruhepausen. Es enthält Höhen und Tiefen, Sonnenschein, harmlose Winde und heftige Stürme. Glücklich ist, wer sein Leben nicht damit zubringt, auf das Ende der Stürme zu warten, sondern wer lernt, im Regen zu tanzen, also aus den Turbulenzen das Beste zu machen. Daran erinnert mich diese dekorative Postkarte seither in unserem Flur. Am kommenden Sonntag im Gottesdienst „bindet“ Gott dann noch eine „Schleife“ um sein Geschenk, als mich die Worte dieses Liedes tief im Herzen berühren:

„Berge mich in deinem Arm.
Schütze mich mit deiner starken Hand. Komm, ruh dich aus bei deinem Gott.
Trau auf ihn und seine große Kraft.
Wenn die Meere toben, Stürme weh‘n, werd‘ ich mit dir
übers Wasser gehen. Du bist König über Wind und Flut, mein Herz wird still,
denn du bist gut.“
(Feiert Jesus 4, Nr. 140, SCM Hänssler )

Na dann – auf ins neue Lebensjahr mit dem, der solche Geschenke macht!

 

Verhängnisvolle Einigkeit

Paare ergänzen sich, korrigieren einander – und oft gleicht einer die Fehler des anderen aus. Aber was geschieht, wenn ein Paar gemeinsame Schwächen hat? Von Jörg Berger

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Nicht mehr so wie vorher

Veränderungen bestimmen unser Leben. Sechs Family-Leserinnen schildern die damit verbundenen Herausforderungen.

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Achtung, geänderte Strassenführung!

Das Leben bringt immer wieder Veränderungen mit sich. Andere Veränderungen wollen wir selbst auf den Weg bringen. Wie das gelingen kann, beschreibt Tamara Hinz.

So was Blödes! Da bin ich extra früh losgefahren, um pünktlich zu meinem Termin zu kommen, und dann taucht dieses Schild vor meiner Nase auf: „Achtung, geänderte Straßenführung!“ Mein Navi weiß nichts davon und zappt völlig konfus zwischen „Die Route wird neu berechnet“ und einem erleichterten „Da sind wir ja wieder“ hin und her. Genervt registriere ich, dass ihm am Ende auch nichts Besseres einfällt als der Satz „Bitte wenden“, der äußerst penetrant wiederholt wird. Wenn das so einfach wäre! Irgendwie komme ich doch noch ans Ziel – aber die ganze Aktion hat mich einiges an Nerven gekostet. Veränderungen haben es in sich! Das merken wir bei solchen Kleinigkeiten, über die man ein paar Stunden später schon wieder lachen kann, aber erst recht bei den großen Wechselfällen des Lebens: Die Kündigung, die ins Haus flattert und erfordert, dass wir uns nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen. Die Ehe, die trotz aller Bemühungen in die Brüche geht. Die schwere Erkrankung, die uns oder ein anderes Familienmitglied „erwischt“ hat. Das Kind, welches trotz all unseres Einsatzes auf die schiefe Bahn geraten ist. Der Tod eines uns nahe stehenden Menschen. Solche Ereignisse stellen unser Leben auf den Kopf und bringen enorme Veränderungen mit sich, mit denen wir irgendwie klarkommen müssen. Neben diesen „vom Leben verordneten“ und meist ungewollten Veränderungen gibt es aber auch noch all jene Veränderungen, die wir selbst auf den Weg bringen. Weil wir unzufrieden sind, weil uns ein gewisser Leidensdruck in die Veränderung drängt oder weil uns die gewohnten Bahnen zunehmend „anöden“ und wir uns von einer Veränderung mehr Lebensqualität erhoffen. Dabei kann es sich um Veränderungen in unserer Lebensführung, aber auch um innere Veränderungsprozesse handeln. Wir merken dann, dass es in uns Denk- und Verhaltensmuster gibt, die uns immer wieder blockieren, das Miteinander mit anderen erschweren und unser persönliches oder geistliches Wachstum hemmen. Was aber kann uns helfen, durch diese diversen Veränderungen des Lebens gut hindurchzukommen und trotz „geänderter Straßenführung“ ans Ziel zu gelangen?

 

„Lust auf Veränderungen“

Welche Formen von Veränderungen gibt es? Und wie gehen wir damit um? Ein Gespräch am Rande der letzten Family-Teamsitzung.

WORAN DENKT IHR ALS ERSTES, WENN IHR „VERÄNDERUNG“ HÖRT?

Ingrid Jope: Mir fallen zwei Ebenen ein. Zum einen sind es äußere Veränderungen, zum Beispiel ein Umzug, eine neue Arbeitsstelle oder der Schulstart der Kinder. Außerdem verändert sich auch die Persönlichkeit. Das sind zwei unterschiedliche Ebenen. Allerdings haben sie miteinander zu tun, sie wirken aufeinander.

Jörg Berger: Bei uns gab es in den letzten Jahren viele äußere Veränderungen. Meine Frau hat den Job gewechselt, wir sind umgezogen, ich habe mich selbstständig gemacht … Wir haben also beide etwas gewagt. Und wir haben die Erfahrung gemacht: Gemeinsam so einen Traum zu verfolgen und konkret zu planen – das hat uns und unsere Beziehung lebendig gehalten.

Maren Seitzinger: Wenn ich „Veränderung“ höre, denke ich sofort: Da hab ich Lust drauf! Denn ich bin ein Mensch, der Veränderungen mag. Allerdings habe ich es überhaupt nicht gerne, wenn die Veränderungen von außen passieren und ich mich damit arrangieren muss. Das habe ich mir früher nicht so vorgestellt, dass das Leben einem von außen Dinge vorgibt. Dass es Veränderungen gibt, denen man hinterherkommen muss. Manchmal habe ich das Gefühl, dass eigene Veränderungen, auf die ich Lust habe, gar keinen Platz mehr haben, weil man immer damit beschäftigt ist, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren.

GERADE IN DER FAMILIE GIBT ES JA EINE MENGE VERÄNDERUNGEN DADURCH, DASS DIE KINDER SICH STÄNDIG VERÄNDERN. WIE GEHT IHR DAMIT UM?

Maren Seitzinger: Ich habe immer das Gefühl, ich gestalte wenig, sondern ich reagiere vor allem. Ingrid Jope: Die letzten Veränderungen der Kinder habe ich positiv erlebt, zum Beispiel als Joshua ein Kindergartenkind wurde. Oder als Anna durch einen Jahrgangswechsel ihren Platz in der Schule gefunden hat. Solche Veränderungen sind ja relativ leicht zu bewältigen. Darüber kann man sich freuen, denn es entstehen neue Freiheiten.

Jörg Berger: Ich finde das in doppelter Hinsicht spannend: Einmal, weil man mit den Kindern immer wieder etwas Neues erlebt, wenn man sie in neue Lebensabschnitte begleitet. Aber ich finde, das macht auch etwas mit der Partnerschaft, denn man erlebt sich ja gegenseitig in immer neuen Rollen. Es ist etwas anderes, gemeinsam einen Säugling zu betreuen oder bei den Hausaufgaben zu helfen. Jeder packt das anders an. Man muss sich da auf ein paar Grundlinien einigen. Das habe ich auch als etwas erlebt, was einen als Paar lebendig hält. Die Überlegung: „Wir bräuchten mal einen neuen Impuls für unsere Beziehung, wir sind schon seit Jahren im gleichen Trott“, wird damit überflüssig. Die Impulse kommen durch die unterschiedlichen Entwicklungsphasen und Lebensübergänge von den Kindern.

 

Energie aus dem Konsumtempel

Gottfried Muntschick hat Spaß an einem – aus Männersicht – ziemlich exotischen Hobby.

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Wie im Schleudergang

Elisabeth Vollmer über nächtliches Danken und ein spontanes Picknick.

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