Das geht uns doch was an!

Als Kind erlebte unsere Autorin eine Kultur des Wegsehens und Schweigens. „Das geht uns nichts an!“, bekam sie zu hören. Erst als junge Erwachsene erlebte sie, was Zivilcourage bewirken kann.

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Selbstbewusstsein ist der beste Schutz

Jedes vierte Mädchen und jeder zwölfte Junge werden im Laufe ihrer Kindheit Opfer sexueller Gewalt. Schockierende Zahlen, die gerade im Hinblick auf die eigenen Kinder Sorge bereiten. Was können Eltern tun, um Kinder vor sexuellen Übergriffen zu schützen? Von Christian Rommert

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„Was hat es nur?“

„Wenn mein Baby (2 Monate) schreit, bin ich oft unsicher, was der Grund ist. Wie kann ich herausfinden, was ihm fehlt?“

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Jetzt neu! Wie früher!

Moor Jovanovski entdeckt hilfreiche Botschaften im Supermarkt.

Schnell noch auf dem Rückweg einkaufen. Der Tag war schon sehr voll, aber der Kühlschrank umso leerer. Es liegt einer dieser Arbeitstage hinter mir, bei denen ich das Gefühl habe, mich selbst zu überholen. Es gibt viel zu entscheiden, zu konzipieren, zu sprechen, zu schreiben, zu denken, zu lösen, zu arrangieren und vor allem zu geben. An so einem Tag ist nicht nur der Kühlschrank leer. Eine gewisse Leere macht sich auch in meinem Innern breit.
Jetzt also einkaufen. Die Familie braucht Abendbrot, und bedauerlicherweise liegt der Supermarkt auf meinem Heimweg von der letzten Besprechung. Vom Parkplatz hechte ich in den Supermarkt. Vom Toastbrot zu den Aufbackbrötchen. Ach ja, das Gemüse war doch am Eingang. Also zurück. Oh nein, Mutter mit Kind im Weg! Lächeln und dann rechts überholen (gilt eigentlich die StvO auch im Supermarkt?). Schnell die Tomaten einpacken (meine Güte, sind die teuer …) und weiter zum Kühlregal. Der Hektikmodus manifestiert sich in einem Herzrasen, als ich die Regale mit meinen Augen nach dem Lieblingskäse absuche. Warum räumen die immer alles um? Neuropsychologie in den Supermärkten … ich brauch das jetzt nicht. Ich drehe innerlich auf Hochtouren. Verliere ich jetzt die Nerven wegen eines Frischkäses? Endlich entdeckt. Wie konnte es anders sein: direkt vor meiner Nase. Jetzt reicht‘s! Ich will nach Hause auf die Couch. Runtertakten. Ausruhen. Akkus aufladen. Gerade will ich den Käse in den Wagen werfen und mich in einer fließenden Bewegung mit dem Einkaufswagen in Richtung Kasse bewegen, da bleibt mein Blick auf der Verpackung hängen. Ein unübersehbarer Hinweis – außergewöhnlich in der Formulierung: „Jetzt neu! Wie früher!“ Ich bleibe unweigerlich stehen. Was jetzt? Neu oder alt? Ist das jetzt besser oder schlechter? War früher doch alles besser? Hoffentlich meinen die nicht das Haltbarkeitsdatum! Ich bin verwirrt. In diese Gedanken versunken gehe ich (erstaunlicherweise) langsam zur Kasse.
Das will mir nicht aus dem Kopf: Altes neu entdecken. Das ist doch eine Quelle. Und nachdem ich gezahlt, alles im Auto verstaut habe und wieder auf dem Fahrersitz bin, beginne ich ein spontanes Gebet. So, wie ich es früher oft gemacht habe. So wie ich einmal im Lukasevangelium las. Dort nahm sich Jesus einfach zwischen der Geschäftigkeit des Tages eine Auszeit zum Beten (Kapitel 5 Vers 16). Er lotete den Tag aus und entschied sich für Auszeiten zwischendrin. Und Beten können und dürfen – das ist und bleibt doch eine Quelle. Ob kurz, ob lang. Ob bewusst, ob unbewusst. Egal, an welchem Ort und egal, worum es geht. Dieses und jenes. In der Hektik, in der Ruhe. Am Morgen. Am Abend. Oder eben zwischendrin.
Der Zugang zu dieser Quelle ist so individuell, wie eben jeder von uns ist. Und aus dieser Quelle strömt Leben und Kraft, Zuversicht und Ruhe. Die Leere wird aufgefüllt. Die Akkus laden auf. Nur muss mein inneres Auge eben zuerst an dieser Aussage heften bleiben, damit mir das wieder bewusst wird: „Jetzt neu! Wie früher!“ Und in mir höre ich diese leise Stimme: „Egal wann, egal wo, egal wie, ich bin deine Quelle.“ Bis ich zu Hause bin, höre ich nicht auf, aus dieser Quelle in meinem Auto zu schöpfen. Und zum Abendbrot komme ich dann auch nicht zu spät.

 

 

Baustelle Familie

Jede Familie hat ihren eigenen Charakter, eigene Prägungen und Strukturen. Auch die Familie von Stefanie Diekmann.

Splitter einer Unterhaltung wirken in mir nach: Wie habe ich mir Familie gedacht, als mein erstes Kind kam? Ich war Studentin und hatte wenig Vorstellungen von Familie. Ich habe viel beobachtet: Wie leben Eltern? Was will ich? Was passt zu mir?
Ich hatte mir vorgenommen, es müsse so weitergehen wie vorher. Schon vor 16 Jahren gab es den blöden Trend, dass Frauen fix wieder in die alte Jeans passen, kurz nach der Geburt wieder shoppen gehen (und dafür auch abstillen) und das alte Leben wenig unterbrechen lassen.
Dann kam Timna: wunderbare Prinzessin auf der Erbse. Sie beklagte den unsanften Weg ins Leben, in das sie vier Wochen zu früh geholt wurde, und ich auch: Ich fühlte mich plötzlich allein. Ich spürte: Jetzt bin ich definitiv erwachsen. Und für diese Maus verantwortlich. Klar, mit Henrik zusammen. Aber wenn er nicht da ist, dann …
Ich kann Mamas sehr gut verstehen, die sich allein fühlen, denen ein Tag zu lang vorkommt. Aber ich bin sicher: Dass ich aus dieser Schrecksekunde ins Muttersein gewachsen bin, das ist meine Top-Errungenschaft bis heute! Ich habe es geschafft! Trotz blutender Nasen, Niveacreme im Wohnzimmer, Einkaufen mit drei Kindern, gescheiterten Diäten, abgebrochenen Sportkursen, gemeisterten Ehekrisen – ich bin Mummy!
Die ersten fünf Monate war ich am Limit. Nach außen lächelnd und in die alte Hose passend, zu Hause aber dann Tränen, Wut und Hilflosigkeit. Warum fühle ich mich so eingeengt? Bin ich zu egoistisch? Wenn ich nachts um zwei, vier und sechs Uhr stillte, hatte ich das Gefühl, ich bin die Einzige, die nachts wach ist.
Als wir ein Jahr Familie waren, haben wir angefangen, mehr über unsere Strukturen nachzudenken: Wo und was essen wir? Wie verbringen wir bewusst Zeit mit Timna? Unser Familiengefühl entstand. Nichts, was sich vorher absprechen und klären ließ. Nichts, was planbar ist. Aber immer motiviert von anderen Familien mit Ausstrahlung, von Büchern oder Vorträgen.
Familie geht nicht einfach bei uns – Familie ist Arbeit. Ich muss meine Herkunftsfamilienerfahrung ablegen und offen sein für das, was sich in meiner kleinen Familie entwickelt. Mir ist zum Beispiel bis heute wichtig, dass Kinder nicht tricksen oder die Eltern beschummeln. Anderen Eltern ist das total egal: Sie sind dem Charme des Keks stibitzenden Jungen jedes Mal erlegen. In meiner Familie ginge das nicht, und ich spüre: Familie ist ein sehr persönliches Konstrukt. Das Betrachten anderer Familien hat mir geholfen, meinen Stil zu finden, mich hinterfragen zu lassen, mich aufzuwecken. Dazu gehört auch die Offenheit, seine Ansichten nicht als Weltweisheit zu empfinden. Meine Familie ist eine Baustelle – noch immer.
Wenn ich an die ersten fünf Jahre Familien-Tapsschritte denke, fällt mir Folgendes ein:
Badezimmerfeste, Vorlesestunden, müde sein zum Umfallen, Fassungslosigkeit über so viel Chaos, zur Kindermusik von Kallauch und Jöcker singen und tanzen, jeden Tag raus, Blätter suchen, rennen, Tiere ansehen, mit Gott sprechen, immer weniger Tütenessen, immer mehr bewusstes Kochen, Gemütlichkeitshosen, Segnen am Bett und vor dem Kiga, Sonntagsessen mit vielen Menschen, Tränen und Wutausbrüche bei Mutter und Kindern, „Nein“ und „Stopp“ lernen, Warten auf den Pastoren-Mann, Kuschelalarm im Ehebett …
Und deine Entwicklung zur Familie?

Auch mal fünf gerade sein lassen

Nicht nur junge Paare wie Madeleine und Daniel stehen immer wieder vor der Herausforderung, ihren Alltag zu organisieren. Rollen müssen geklärt, Vorstellungen und Wünsche aufeinander abgestimmt und Aufgaben aufgeteilt werden. „Keine leichte Aufgabe“, meint Paartherapeutin Christina Roseman. „Doch die Mühe lohnt sich, denn gerade in der Gestaltung des Alltags werden die Weichen für eine gelingende Partnerschaft gelegt.“

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Tattoo – Ja oder Nein?

„Unsere Tochter (16) will sich ein Tattoo stechen lassen. Wir sind dagegen. Das findet sie natürlich total altmodisch. Hat sie recht?“

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Mobbing-Täter

„Mit Erschrecken habe ich erfahren, dass mein Sohn (13) einen Mitschüler mobbt. Was kann ich tun?“

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Hochbegabt?

„Die Lehrerin unseres Sohnes (7) meint, er sei hochbegabt. Sollen wir seinen IQ testen lassen?“

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Früher Start ins Leben

In der Schwangerschaft hat Lena Bischoff mit vielen Ängsten zu kämpfen. Nur ein gedanke kommt ihr nicht: dass ihr Kind zu früh zur Welt kommen könnte. Von Lena Bischoff

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