Artikel aus der Rubrik Tankstelle im Heft

Meine Arbeit tut mir gut

Stefan Gerber erlebt immer mal wieder, dass er auch bei der Arbeit ganz gut auftanken kann.

Neulich betete ein Vorschulkind aus unserem Bekanntenkreis: „Lieber Gott, bitte mach, dass niemand mehr arbeiten muss. Nicht der Bäcker, – nicht die Putzfrau und auch nicht der Chirurg. Amen.“

Oje, dachte ich, als unsere Tochter, die diese Szene miterlebt hatte, davon erzählte. „Was für ein Bild von Arbeit hat dieses Kind wohl aufgeschnappt?“, war mein Gedanke. Und überhaupt: Was für ein Bild von Arbeit vermitteln wir eigentlich unseren Kindern?

Es ist bezeichnend, dass in der Tankstelle oft von Auftanken im Zusammensein mit lieben Freunden geschrieben wird; aber wer von uns hat schon davon erzählt, wie er bei der Arbeit auftankt?

Doch genau das tue ich! Nicht immer, aber immer wieder. Wenn nach einem arbeitsreichen Tag meine To-Do-Liste am Abend länger ist als am Morgen, dann frisst die Arbeit tatsächlich meine Energie, der Tank ist leer.

Gott sei Dank gibt es auch die anderen Tage: Da schreibe ich einen Artikel oder eine Predigt und erlebe dabei diesen schönen Zustand, den die Psychologie „Flow“ nennt. Es fließt, die Zeit wird vergessen, ich gehe in meiner Arbeit auf, das Rundherum verliert an Bedeutung. Ein weiteres Kennzeichen von solchen „Flow-Momenten“ ist, dass ich mich selbst am Resultat freue, noch bevor ich von außen ein Feedback erhalte.

Ich liebe es, wenn ich meine Stärken einbringen kann und damit einen Unterschied mache – in der Gemeinde, in meinem Dorf, in der Gesellschaft. Wie gesegnet ist der Mann (die Frau), der seine (die ihre) Berufung gefunden hat und Arbeit nicht einfach als so genannten „Broterwerb“ sieht? Mark Twain meint: „Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.“ Das deckt sich zwar bisher nicht unbedingt mit meiner Erfahrung. Ich ertappe mich aber ab und zu bei diesem Gedanken: „Das macht so viel Freude, ist das wirklich noch Arbeit?“ Wer hat uns beigebracht, dass Arbeit keine Freude machen darf?

Als wir im Frühjahr erstmals eine Konfirmation in unserer Netzwerkkirche feiern durften, war das eine Tankstelle für mich. Und nicht nur, weil auch unsere Tochter konfirmiert wurde. Aber zu sehen, wie sich die jungen Erwachsenen entwickelt haben, wie sie konkrete Schritte in ihrem Glauben gehen, wie sie sich in der Gemeinde engagieren und mitzuerleben, wie die vielen Besucher positiv auf unsere kreative Kirche reagierten, das alles war ein Genuss für mich als Pastor.

Solche Momente sind Lohn für all die Tage, an denen Arbeit nur Energie kostet. Und solche Tage erinnern mich daran, dass unsere Arbeit nicht einfach Mühsal ist. Wenn wir unsere Stärken einbringen, unsere Leidenschaft leben und uns in einem uns entsprechenden Umfeld bewegen können, werden wir immer wieder „Flow“-Erfahrungen machen. Und dabei erleben wir, wie sich unser Tank füllt und unsere Zufriedenheit steigt.

 

Stefan Gerber, Geschäftsführer Willow Creek Schweiz, ist Leiter der Netzwerk-Kirche „gms – gospel movement seeland“ und freiberuflich als Autor („Glück finden – hier und jetzt“), Referent und Coach tätig. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

 

 

 

 

Auftanken im Vaterhaus

Christof Matthias feiert mit seinen Freunden Gottesdienst.

Es ist über 15 Jahre her. Mit ein paar Freunden saßen wir in unserem Wohnzimmer. An dem Abend beschäftigte uns die Frage, in welcher Art und Weise wir Gott am besten begegnen können. Die Brainstorming-Runde brachte die unterschiedlichsten Gedanken hervor: Gemeinschaft, Singen, nachdenkliche Impulse, Zeit zu hören, überschaubarer Rahmen und Kaffee natürlich. Wir wagten einen ersten Versuch, trafen uns in einer kleinen evangelischen Kirche.

Es war freier, vertraulicher und überschaubarer als ein sonntäglicher Gottesdienst. Unter den Initiatoren waren erstklassiger Musiker, erfahrene Seelsorger, Theologen und alle mit einem weiten Herz.

Aus dieser damaligen Idee ist eine feste Gewohnheit geworden. Wir treffen uns bis heute immer am letzten Dienstag im Monat und nennen das Ganze „Vaterhaus“. Der Ort hat gewechselt, Menschen kamen und gingen, einige blieben über all die Jahre treu. Wir beginnen immer mit „Hallo und wie geht’s?“ bei Kaffee, Tee, Gebäck, Chips und Flips. Ganz entspannt, zwanglos. Mal schauen, wer heute dabei ist und was er mitbringt. Nach und nach trudeln die Leute ein, wie auch immer sie es schaffen. Eine Maxime gilt: Wir machen uns keinen Stress. Das passt für uns nicht zu dem Gedanken des Auftankens und der freien Begegnung.

Irgendwann geht das Musikteam an den Start. Klavier, Gitarre, Saxofon und schöne Stimmen helfen uns, innerlich runterzufahren und unser Herz für Gott zu öffnen. Wir singen nicht nur drei bis fünf Lieder, wir lassen es laufen und kommen zur Ruhe.

Einer von uns hat im Vorfeld Gedanken, die ihn gerade bewegen, vertieft und für alle vorbereitet. Es geht uns immer und ausschließlich um das Thema Beziehung und Begegnung; was hilft und trennt, was belastet und befreit. Wir laden zum Austausch und zur persönlichen Reflektion ein. Zum Abschluss singen wir wieder oder wenden uns den Snacks zu. Auf jeden Fall bleiben wir aber im Gespräch, bis die Müdigkeit und die Vernunft uns nach Hause und ins Bett zwingt.

Ich erlebe diese Abende als „Rundumauftankerlebnis“. Das herzliche „Schön, dass du da bist!“, verbunden mit dem Geruch und Geschmack des Kaffees und meinen Lieblingschips, zeigt mir, dass ich willkommen bin. Das Gefühl, angenommen zu sein, brauche ich wohl mein Leben lang. Meine Seele scheint da ein dauerhaftes Bedürfnis zu haben. Die lieben vertrauten Menschen, die zuhören und denen ich Aufmerksamkeit schenken darf, zeigen mir, dass ich nicht allein bin. Wir stehen zusammen und sind füreinander da. Der aus meiner Sicht hervorragende Lobpreis durchdringt durch seine einfühlsame und abholende Art meine Fassade und wärmt mein Herz. Für mich eröffnet sich dabei immer wieder eine jenseitige Lebenswelt, die meine Seele berührt. Selbst nach einer halben Stunde will ich noch mehr davon. Es tut so gut. Die Gesprächs-Impulse geben mir die Gelegenheit, meine Erkenntnis zu weiten. Gerade im Austausch mit anderen kann ich meine Sichtweise hinterfragen und lerne dazu.

Ach, war das wieder ein schöner Abend. Mehr davon!

Christof Matthias

Christof Matthias ist freiberuflicher Supervisor und im Leitungsteam von Team.F, Vater von drei leiblichen Söhnen, einem mehrfach behinderten Pflegesohn, zwei Schwiegertöchtern und Opa von zwei Enkeltöchtern.

 

 

 

 

Die Stürme des Vaterseins

Wenn seine Kinder angegriffen werden, wird bei Stefan Gerber der Angriffsmodus aktiviert.

Wir Eltern sind ja manchmal ganz schön irrational, wenn es um unsere Kinder geht. Ich denke zum Beispiel an eine Kinderärztin, die es gewohnt ist, im Notfall rasch und rational zu agieren. Und das tut sie auch. Normalerweise. Wenn aber ihre eigenen Töchter betroffen sind, ist diese intelligente Frau plötzlich wie verwandelt: zutiefst unsicher und beängstigend hilflos. Wenn es um die eigenen Kinder geht, sinkt die Fähigkeit zur Selbstreflexion in den Keller, und es wird mit fragwürdigen Mitteln für jeden erdenklichen Vorteil des eigenen Nachwuchses gekämpft. Natürlich kenne ich als Vater solche Situationen auch. Da wird mein Sohn zu Recht oder zu Unrecht angegriffen, und schon wird der „Turbo Booster“ aktiviert. Es fühlt sich an, als würde ich innerhalb von Sekunden zum wilden Tier mutieren. Einmal saß ich in unserem Garten, während mein Sohn Fußball spielte. Dem Nachbarn war das zu laut. Er hielt es für angebracht, meinen Sohn anzubrüllen. Da saß ich dann natürlich auch nicht mehr ruhig in meinem Garten und wies den Nachbarn „in aller Liebe“ darauf hin, dass die Kinder doch am Mittwochnachmittag spielen dürften. Wahrscheinlich ist eine solche Reaktion genauso „von der Natur“ gedacht, damit wir unsere Kinder bei einem Angriff mit aller Kraft verteidigen. Nur leben wir inzwischen nicht mehr im Freien – ich musste meine Kinder bis jetzt noch nie vor einem Raubtier beschützen. Da frage ich mich, wie ich mit diesen wilden Gedanken und Gefühlen konstruktiv umgehen kann. Ich habe die Lösung noch nicht (abschließend) gefunden und ich vermute, dass der „Turbo Booster“ Teil meines Vaterseins bleibt – mindestens, bis unsere Kinder volljährig sind. Was ich aber schon herausgefunden habe: Wenn ich zu lange keine Auszeit habe, werde ich viel schneller reizbar und stehe in Gefahr zur Überreaktion. Timeouts sind für mich einerseits unbeschwerte Momente mit Freunden, besondere Familienerlebnisse oder auch Auszeiten zu zweit. Dies alles hilft mir, trotz Kräfte raubender Aufgaben, die innere Balance nicht zu verlieren. Doch neben diesen punktuellen Timeouts brauche ich meine wöchentliche Tankstelle. Im Idealfall ist jede Woche ein halber Tag dafür reserviert. Normalerweise kann ich mittwochs 2-3 Stunden dafür einplanen. Mein persönliches Timeout besteht aus Stille genießen, Zeit fürs Lesen, Beten und Tagebuchschreiben – wenn möglich an einem inspirierenden Ort. Diese Tankstelle ist oft umkämpft – denn als Macher liebe ich es, Aktivitäten am Laufen zu halten. Doch wenn ich mir diese Zeit gönne, hilft sie mir, Stress abzubauen und die Alltagsprobleme mit etwas Distanz aus einer anderen Perspektive zu sehen. Dieses Timeout hält mich – in der Regel – auch in stürmischen Zeiten über Wasser.

 

Stefan Gerber, Geschäftsführer Willow Creek Schweiz, ist Leiter der Netzwerk-Kirche „gms“ und freiberuflich als Autor („Glück finden – hier und jetzt“), Referent und Coach tätig. Er ist verheiratet mit Brigitte Gerber-Urfer und Vater von Joy Nina und Janosch Noah.

Der einsame Wolf hat ausgedient

Männer kommen schon alleine klar? Christof Matthias hat festgestellt, dass er nur in Beziehungen wachsen kann.

Die ersten Anmeldungen für unseren Männertag kommen immer von Frauen. Sie wollen ihren Männern etwas Gutes tun und ihnen Begegnungen und Beziehungen ermöglichen. Der Leidensdruck scheint bei ihnen höher zu sein als bei ihren Männern selbst. Eine Anruferin fragte, ob sie ihren Mann denn schicken dürfe, denn er hätte ja gar keine Freunde. Viele Männer, die ich kenne, mich selbst eingeschlossen, kommen ganz gut alleine klar und empfinden das auch nicht als Mangel. Manche wünschen sich auch Freunde, wissen aber nicht, wie sie es anstellen können. Aber warum sollte Mann etwas ändern, wenn er doch scheinbar gar nicht leidet? Aus meiner Sicht gibt es dafür drei Gründe: Der Horizont erweitert sich, Freundschaften bieten Chancen zu persönlichem Wachstum und machen das Leben schöner. Wo immer ich den Weg des einsamen Wolfes verlassen und die Gemeinschaft zu anderen Männern gesucht habe, konnte ich mich mit anderen Sichtweisen auseinandersetzen und dazulernen. Jedermann erlebt und beschreibt die Welt aus anderen Augen und hat persönliche Erfahrungen gemacht. Die Geschichten, die dahinter liegen, sind immer spannend und bereichernd. Ich habe den Kontakt und den Austausch mit anderen Männern noch nie bereut. Ganz egal, ob es dabei um das Gespräch mit einem Nachbarn auf der Straße ging oder den Austausch am Lagerfeuer nach einer Motorradtour in der Wüste Arizonas. Wenn wir bei unseren Eheseminaren die Paare in Männer- und Frauenrunden aufteilen, reden die Männer meist länger als die Frauen. Ich habe den Eindruck, dass alle froh sind, ihrer inneren Einsamkeit zumindest für diese Zeit entflohen zu sein. Mir fällt es nicht zu, mein Herz sofort für andere zu öffnen. Aber wenn es gelingt, empfinde ich Entlastung, Freude und inneren Frieden. Hier scheint das innere Bedürfnis nach Anteilnahme und Verständnis befriedigt zu werden. Das ist für mich ein Stück Lebensqualität. Dazu kommt, dass uns die Bibel dazu auffordert, charakterlich zu reifen und geistlich zu wachsen (Epheser 4,13+14). Wäre es nicht bedauerlich, wenn dich ein alter Freund nach vielen Jahren mit den Worten begrüßt: „Du bist ganz der Alte geblieben“? Wo erfährt der einsame Wolf eine Reflexion seiner Schwächen? Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, ist jede meiner Veränderungen in einem Beziehungskontext begründet. Wir sind aufgefordert, einander zu ermutigen, zu korrigieren und zu ermahnen. Korrigieren lasse ich mich aber eher von Menschen, denen ich vertrauen kann. Ich musste und muss mich deshalb immer fragen: Wo sind denn meine Vertrauten? Vertraute wachsen nicht an Bäumen, Vertrauen muss vorsichtig und langsam entwickelt werden, braucht Zeit und Pflege. Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht einsam alt werden möchte und nicht als Wolf Angst und Schrecken verbreiten will. Deshalb nehme ich den Kalender in die Hand, schaue frühzeitig nach freien Zeiten, schreibe Einladungsmails oder telefoniere. Wenn ich die Pflege von Beziehungen nicht bewusst einplane, ist am Ende oft keine Zeit mehr übrig. Ich weiß gewiss: Gott hat mich nicht als Einzelgänger geschaffen, aber um mit jemandem zusammen ein Stück zu gehen, muss ich auf ihn zugehen.

 

Christof Matthias ist in der Leitung von Team.F und freiberuflicher Supervisor, Vater von drei leiblichen Söhnen, einem mehrfach behinderten Pflegesohn, zwei Schwiegertöchtern und Opa von zwei Enkeltöchtern.

Der Junge mit der Mundharmonika

Christof Matthias bläst sich aus dem Alltag.

Es war immer wieder schön an Omas Kaffeetisch. Ab und zu holte sie bei diesen Gelegenheiten für uns Enkelkinder die Mundharmonika heraus, spielte alte Volkslieder und tanzte dabei mit uns um den Tisch. Bis heute erinnere ich mich gern an diese Momente, den besonderen Omageruch im Wohnzimmer und den einzigartigen Klang der Harmonika. 45 Jahre später fand ich unter meinen Weihnachtsgeschenken eine Mundharmonika. Meine Frau hatte gut zugehört, als ich die schönen Begebenheiten aus meiner Kindheit erzählte. Was für eine Freude! Natürlich waren die versammelte Familie und die Gäste an den kommenden Tagen dann mein Publikum und mussten sich meine ersten Versuche anhören. Inzwischen sind noch einmal einige Jahre vergangen. Allerlei Verwandte fanden die Idee gut, mir eine Mundharmonika zu schenken, und aus dem einen Exemplar ist eine Sammlung von 20 verschiedenen geworden. Für jede Dur die passende, manche mit eher klassischem Klang, andere gehen in die Blues-Richtung. Meine ersten Bemühungen waren eher laienhaft. Aber durch fleißiges Üben wurden der falsch angespielten Töne immer weniger. Irgendwann habe ich den Mut gefasst, den Setkasten zu einem unserer Seminare mitzunehmen und beim gemeinsamen Singen im Hintergrund leise zu begleiten. Glücklicherweise waren die Reaktionen fast immer sehr ermutigend! Zumindest blieb ich dran. Einmal meinte ein Teilnehmer, das Beste am Lobpreis sei die Mundharmonika gewesen. Das war natürlich ein persönliches Highlight für mich. Vielleicht hatte ich auch bei ihm eine schöne Erinnerung wachgerufen. Die Mundharmonika ist so schön klein und handlich, sie passt in jede Hosentasche und es ist nur ein Griff, um sie über die Lippen gleiten zu lassen und ein paar Töne zu erzeugen. Schon das allein reicht für mich, um meinen Alltag reicher zu machen und innerlich zur Ruhe zu kommen. In diesen Augenblicken kann ich in gutem Sinne alles andere aus den Augen verlieren und bin ganz bei mir. Im Alltag fange ich oft an zu spielen, ohne zu wissen, was dabei herauskommt. Verlieren kann ich mich, wenn ich über einen Onlinekanal Mundharmonikamusik laufen lasse und dann selber dazu die Luft durch die Membranen presse. „Banks of Ohio“ ist gerade mein Hit. Dann ist es weniger ruhig, eher emotional heftig, der Hammer und die Computerboxen fangen an zu klirren. Ich muss dann auch mal ins Treppenhaus gehen, damit meiner Frau das nicht entgeht. Wir Männer (zumindest für mich trifft das zu) sind manchmal eher verkopft, rational und gefühlsverarmt. Mit einer großen Welle fühle ich mich dann mitgerissen, der Ratio bleibt zurück. Es braucht danach ein wenig, um mich am Schreibtisch wieder auf die Korrespondenz einzustimmen. Ich wünschte jedem Mann, dass er seine Welle findet, von der er sich ab und zu mittragen lässt. Ich bin nach wie vor kein Virtuose, meine Mucke sehe ich eher als Hausmannskost. Aber mir tut es gut.

Christof Matthias ist freiberuflicher Supervisor und Regionalleiter von Team.F, Vater von drei leiblichen Söhnen, einem mehrfach behinderten Pflegesohn, zwei Schwiegertöchtern und Opa von zwei Enkeltöchtern.

 

Quelle oder Quartier?

Moor Jovanovski: durchforscht die Playlist seines Herzens

Es wird wieder Zeit für eine neue Playlist. Mein kleiner Mp3-Player ist gerade an meinem PC angeschlossen, und ich durchforste meine digitalen Musikalben. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, beim Joggen eine besondere Auswahl an geistlichen Liedern zu hören, die mein Herz erreichen. So nutze ich den Sport auch zum Aufbau meiner geistlichen Fitness. Dass es mal wieder Zeit für eine neue Liste war, fiel mir daran auf, dass mich die Lieder anfingen zu langweilen. Das muss ich zugeben: Auch geistliche Aussagen können mich irgendwann langweilen. Aber halb so wild, denn Langeweile ist auch ein Hinweis darauf, dass es weitergehen darf. Es wird einfach Zeit für Neues, damit mein Herz nicht zu einem Quartier für fromme Binsenweisheiten wird. Während ich also eine neue Auswahl von Liedern auf meinen Player verschiebe, kommen mir die Worte aus Sprüche 4,23 in den Sinn: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“ Das ist schon eine große Aufgabe! Ich pflege viele Dinge in meinem Leben, und ich sehe meistens auch, wann es wieder an der Zeit ist, das zu tun. Ich stelle aber fest, dass ich mit meinem Herzen doch etwas zu nachlässig bin. Da kann es schon mal sein, dass sich hier „alte Listen“ wiederfinden, die ich nicht mehr hören will (oder die auch kein anderer hören sollte). Manchmal weiß ich genau, dass es wieder Zeit für etwas Neues wäre oder auch ein neuer Schritt zu wagen wäre. Aber so unbrauchbar die alten Listen manches Mal sind, so sehr habe ich mich auch an sie gewöhnt. Und da liegt die Herausforderung: Zu erkennen, dass nicht alles Vertraute auch Fortschritt oder Fundament bedeutet. Mein Herz bedarf der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Ich stelle mir die Frage, was sich im Laufe der letzten Wochen so alles in meinem Herzen aufgelistet hat. Welche Songs laufen gerade? Klagelieder? Trauerlieder? Freudenlieder? Welche „Alben“ habe ich kreiert? Ärger? Neid? Ängste? Verletzungen? Es wäre schön, wenn sich manches in meinem Herzen so einfach neu aufsetzen ließe wie eine Playlist. Aber ich bin sicher, dass es Gott möglich ist. Wenn ich mit ihm diese Listen und Alben durchgehe, dann kann er das eine oder andere umgehend löschen. Mancher Song muss umbenannt oder behutsam umgeschrieben werden. Auch da bin ich sicher, dass Gott das kann. Ich will ihm die Listen meines Herzens nicht vorenthalten, damit mein Herz eine Quelle ist und bleibt und damit ich meine Fitness bewahre.

Moor JovanovskiMoor Jovanovski hat zwei Kinder und ist verheiratet mit Monica. Er arbeitet als Pastor und Gemeindegründer in Frankfurt und Wiesbaden.

Purer Luxus

Auftanken ohne schlechtes Gewissen – darf man das?

Gut möglich, dass es den regelmäßigen Lesern meiner Tankstelle schon aufgefallen ist: Ich bin eher so der Genießer-Typ. Kürzlich habe ich irgendwo gelesen: „Meine Liebessprache ist Essen.“ Das könnte ich durchaus auch unterschreiben. Nur, manchmal ist das mit dem Genuss so eine Sache: Wie kann man bewusst genießen, während die To-Do- Liste immer länger und länger wird? Oder: Wie kann ich auf Genießer-Modus schalten, während der Rest der Familie in hektischer Betriebsamkeit feststeckt? Ich kann das tatsächlich. Da ich ja für mein persönliches Auftanken selbst verantwortlich bin, muss ich mir Genießer-Inseln schaffen, ganz unabhängig von der Hektik rund um mich herum. Ich darf mir auch mal Zeitung lesend ein Vollbad gönnen, während Frau und Kinder mit Haushaltsaufgaben beschäftigt sind. Versteht sich von selbst: Natürlich nur, wenn ich auch meinen Teil der Haushaltspflichten beigetragen habe. Auf der anderen Seite darf ich mein Auftanken nicht vom Auftanken meiner Frau abhängig machen. Die tankt nämlich ganz anders auf als ich. Gerade neulich habe ich beobachtet, wie es ihr schon nach zehn Minuten Vollbad langweilig wurde. Während ich im Entspannungsmodus passiv auftanke (zum Beispiel mit einem einstündigen Vollbad), ist für sie das Auftanken etwas Aktives (beispielsweise Nähen). Für uns war es ein Schlüsselmoment, zu entdecken und uns auch einzugestehen, dass wir unterschiedlich auftanken. Durch die Wochenend-Auszeiten, die wir für andere Paare organisieren, haben wir festgestellt, dass es vielen anderen auch so geht. Immer wieder tanken wir aber auch gemeinsam auf: Ein gutes Essen in einem schicken Restaurant bedeutet uns beiden viel. Mindestens einmal im Jahr verreisen wir auch in einen Kurzurlaub. Hoch im Kurs ist dabei die gemeinsame Auszeit in einem Wellnesshotel. Wenn wir etwas besonders zu feiern haben, darf es auch einmal ein Luxushotel sein. Wie dieses Jahr, als wir vier Tage im Lenkerhof, einem 5-Sterne-Haus im Berner Oberland, verbrachten. Man muss wissen: Der Lenkerhof ist nicht einfach ein gutes Hotel unter vielen. Der Lenkerhof ist die Adresse und wurde als beste Genusslocation der Schweiz auserkoren. Mit anderen Worten: Luxus pur, wie wir ihn nicht jeden Tag erleben – eigentlich vorher noch nie erlebt hatten. Ein 15-Gang-Abendessen ist ja wahrlich nichts Alltägliches … Die Wellness-Oase, die gemeinsamen Spaziergänge, das Essen, die sympathischen Leute – wir haben unsere Auszeit sehr genossen. Darf man ohne schlechtes Gewissen solchen Luxus genießen und dann sogar noch andere davon erzählen? Vor allem: Darf man das, wenn man von Spenden lebt wie wir? Fürs Auftanken sollte man sich nicht schämen müssen, darum erzähle ich auch davon.

Stefan Gerber, Theologe im Bundes- Verlag (Schweiz), ist Leiter der Netzwerk- Kirche „gms – gospel movement seeland“ und freiberuflich als Autor („Glück finden – hier und jetzt“), Seminarleiter und Coach tätig. Er ist verheiratet mit Brigitte Gerber- Urfer und Vater von Joy Nina (13 J.) und Janosch Noah (11 J.).

Wellness in der Bikerwerkstatt

Christof Matthias über die Faszination des Schraubens.

Als wir letztens in unserer Männerrunde (siehe Family 2/16) zusammensaßen, erzählte ich von einem Beitrag in einer Autozeitschrift. Das Redaktionsteam hatte sich zusammengetan, um einen schrottreifen Oldtimerkäfer zu restaurieren. „Hey Jungs, wäre das nicht was?“ Alle waren von der Idee begeistert. Nur leider wohnen wir weit auseinander, haben außer unseren regelmäßigen Treffen kaum Berührungspunkte und auch nicht die Zeit, so etwas realistisch umzusetzen. Schön war der Gedanke trotzdem.

Wenn ich ans Schrauben denke, werde ich lebendig. Irgendwie hat mich die Technik in der praktischen Art immer angezogen. Das hat auch mit meinem zweiten beruflichen Lebensabschnitt zu tun. Damals hatte ich tatsächlich eine eigene (Männer-) Tankstelle inklusive Werkstatt gepachtet. Einige Jahre verbrachte ich mit, an und unter Autos. Das war eine Zeit, in der vieles noch freier schien, alles irgendwie möglich und machbar. „Geht nicht“ gab es nicht. Zumindest probierten wir alles. In Nacht- und Nebelaktionen wurden die Fahrzeuge Liegengebliebener wieder zusammengeflickt, zwar provisorisch, aber sie konnten weiterfahren. Verbunden damit waren ein einzigartiger Flair – und der ständig präsente Benzin- und Ölgeruch.

Heute ist es deshalb für mich nicht ganz leicht, mit meinen Fahrzeugen zur Inspektion oder zum TÜV zu fahren, ohne selbst Hand anlegen zu dürfen. „Finger weg, jetzt schrauben andere“ muss ich mir da schweren Herzens immer sagen.

Mein erstes eigenes Fahrzeug vor genau 40 Jahren war ein Motorrad, eine RD 350, noch mit autoluber Getrenntschmierung. Wichtig war mir, sie durch eine schärfere Nockenwelle auf 34 PS zu bringen, und natürlich wurde sie schon mal ausprobiert, bevor ich den Führerschein in den Händen hatte (nicht weitersagen).

Autos sind heute noch immer prima, aber eher die Pflicht, Motorräder die Kür. Deshalb freue ich mich besonders, nach meinen Beratungsgesprächen oder Supervisionssitzungen, ab und zu mal bei einem befreundeten Bikehändler aufzulaufen. Dort ist es mir erlaubt, in der Werkstatt rumzulungern oder mich mit einer Story in ein Verkaufsgespräch einzumischen. Der Funke springt noch immer über. Die jeweils neuen Modelle werden dann einmal von mir besetzt oder auch ausführlich zur Probe gefahren. Ein kurzes Fachgespräch über die Stärken der aktuellen 3-Zylindermodelle von Yamaha belebt meine Seele. Das ist eine meiner persönlichen Tankstellen, in der es ganz speziell riecht. Es ist eine Mischung der Ausdünstungen von Ölen, Fetten und Leder, die im Raum wabert. Bestimmt nicht jedermanns Sache, aber jeder Mann hat sicher seinen speziellen Erinnerungsduft, der ihn lebendig werden lässt. Vielleicht gilt es diesen wiederzuentdecken.

Mich erinnert das auch an die Jünger von Jesus, die auch immer wieder zu ihrer vergangenen Tätigkeit zurückgingen – dem Fischen. Und da – das weiß ich sicher – ist der Geruch nun ganz speziell. Der geht noch nicht einmal mit Waschen weg.

Christof Matthias ist freiberuflicher Supervisor und Regionalleiter von Team.F, Vater von drei leiblichen Söhnen, einem mehrfach behinderten Pflegesohn, zwei Schwiegertöchtern und Opa von zwei Enkeltöchtern.

Nur eine Sache

Moor Jovanovski über Konzentration aufs Wesentliche.

Irgendwas ist immer!“ Diese drei Worte sprangen mich plötzlich an. Ich hatte mir gerade den Luxus erlaubt, einen Buchladen durchzustöbern. Zwischen den Regalen waren Magnete mit kleinen Weisheiten angebracht. „Irgendwas ist immer!“ – dieser Magnet kam mir wie ein Stoppschild vor. Er aktivierte mein schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich beim Vertrödeln wichtiger Lebenszeit ertappt. Die Leichtigkeit war dahin, und ich stand wieder unter Strom. Stimmt, dachte ich. Irgendwas ist immer.

Gerade, als ich hinauseilen wollte, um meinem Leben wieder Effizienz zu verleihen, fiel mir ein, dass man diese Aussage auch mit einem Teilsatz erweitern könnte: „Irgendwas ist immer, also mach dich nicht verrückt!“ Meine Schritte wurden langsamer, und weitere Varianten für die zweite Satzhälfte fielen mir ein: „… also gönn dir mal eine Pause.“ „… also versuch nicht alles auf einmal zu lösen.“ Und dann noch eine weitere für mich wichtige Version: „… also vergiss die wirklich wichtigen Dinge nicht!“

Wirklich wichtig sind nur wenige Dinge, aber um diese muss man in unseren Zeiten wirklich ringen. Jeder macht sein Anliegen wichtig. „Irgendwas ist immer“ wird zu einem Lebensgefühl. Ständig poppen jede Menge Nachrichten auf unserem Display auf und buhlen um unsere Aufmerksamkeit.

Diesem Lebensgefühl begegne ich mit der „Kultur der einen Sache“. So habe ich meinen Entschluss benannt, die wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben zu kultivieren. Ich habe festgestellt (und wen wundert das), dass viele automatisierte Abläufe in meinem Alltag zu finden sind: Der Griff zum Smartphone. Der Blick ins Mailpostfach. Die Sichtung der Aufgabenlisten. Sie sind deshalb automatisch, weil sie durch das Gefühl ausgelöst werden, dass ich danach schauen muss.

Diesen Selbstläufer habe ich für meine „Kultur der einen Sache“ genutzt. Ich habe mir sehr nüchtern überlegt, was mir die meiste Kraft gibt und was meine größte Quelle der Inspiration ist und bin bei diesen Überlegungen auf einen Psalm gestoßen, der zur Grundlage für diesen Selbstläufer geworden ist:

„Eins habe ich vom HERRN erbeten, danach trachte ich: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des HERRN und nachzudenken in seinem Tempel. Denn er wird mich bergen in seiner Hütte am Tag des Unheils, er wird mich verbergen im Versteck seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich heben.“ (Psalm 27,4+5)

Eine Sache! Eine einzige Sache, die tatsächlich das Wichtigste zu sein scheint: Gott sehen. Nachzudenken über seine Präsenz. Seine Freundlichkeit vor Augen haben. Geborgenheit erleben. Ein Zuhause spüren. Fundamente bekommen.

Die Sehnsucht danach versuche ich zu kultivieren, damit ich ganz automatisch nach Begegnungen mit Gott suche. Das Gefühl, auf meine Arbeit schauen zu müssen, weil irgendwas immer ist, bekämpfe ich nicht, denn es bringt mich auch voran. Ich habe vielmehr ein weiteres Lebensgefühl kreiert, dass es eine Sache gibt, die mir Kraft und Quelle ist und so stelle ich die Alarmzeit meines Weckers auf 05:25 Uhr. Hier ist die Ruhe, um meiner „Kultur der einen Sache“ nachzukommen. Denn danach ist immer irgendetwas.

Moor JovanovskiMoor Jovanovski hat zwei Kinder und ist verheiratet mit Monica.
Er arbeitet als Fachlehrer im Bereich Praktische Theologie am Theologischen Seminar Beröa.

 

 

Einmal volltanken!

Wenn die Welt so ist, wie sie sein sollte.

Warum klatschen die alle?“, fragte unsere Tochter auf dem Katamaran während der Abendrundfahrt. Natürlich verdankten wir keinem Menschen den wunderschönen Sonnenuntergang – Erde und Sonne folgten bloß ihrem normalen Lauf. Trotzdem war es auch mir zum Applaudieren zumute.

Es war so ein Moment, wie er in der Liedzeile „when the world‘s all as it should be’“ (wenn die Welt so ist, wie sie sein sollte) von Matt Redman besungen wird. Zusammen mit meiner Familie durfte ich während unserer Auszeit diesen ergreifenden Moment auf dem Meer erleben. Da war dieses Gefühl von Ganzheit, umfassender Liebe und von Einssein mit sich und der Umwelt. In diesen Momenten spürte ich, wie mein Tank mit neuer Energie gefüllt wurde.

Ich kann nur mutmaßen, warum die anderen 130 Teilnehmenden dieser Katamaranfahrt an der Küste Spaniens an diesem Abend beim Sonnenuntergang applaudierten. Aber ich kann darüber reflektieren, warum es mir in diesem Moment einfach zu spontanem Applaus zu Mute war. Es war eine Form von Lobpreis: Überwältigt vom Anblick der roten Kugel, die da am Horizont langsam verschwand, wollte auch mein Herz jemandem für die Schönheit des Moments danken. Darum gehörte mein Applaus dem Schöpfer all dieser Schönheit.

Mein Herz war jedoch nicht nur wegen des Sonnenuntergangs voller Dank. Das Erlebnis war eingebettet in unser langersehntes Sabbatical. Erstmals konnten wir als Familie einen richtig langen Urlaub erleben, erstmals waren wir zusammen am Meer und erstmals wohnten wir in einer Villa mit eigenem Pool. Das war richtig toll und hat uns unheimlich gut getan.

Lange hatten wir vor unserer fünfwöchigen Auszeit überlegt, was wir machen könnten, damit alle auf ihre Rechnung kommen. Pläne wurden geschmiedet – und oft wieder verworfen. Meistens, weil die Pläne a) zu teuer und b) zu sehr nach dem Geschmack des Papis waren. Als ein finanzierbarer und konsensfähiger Plan geschnürt war, stieg die Vorfreude auf unser Sabbatical von Monat zu Monat. Was uns Freunde schon im Voraus sagten, hat sich eindeutig bestätigt: Weniger wichtig ist, was wir unternommen haben, sondern dass wir einmal Zeit für ein ausgedehntes Familienerlebnis hatten.

Drei Wochen verbrachten wir zusammen in einem wunderschönen Haus in Javea (Costa Blanca) – ohne Zeitdruck, ohne TV und PC, ohne To-Do-Liste. Dafür drei Wochen gefüllt mit Familienerlebnissen wie der Katamaranfahrt, dem stundenlangen Baden im Pool, dem Essen am Meer, dem Geocachen, dem Hören von alten TKKG-Fällen, der Irrfahrt durch den Industriehafen von Valencia … Vor und nach den drei Familienwochen hatten wir je eine Woche für uns als Ehepaar eingeplant. Zu unserem 15-jährigen Hochzeitstag haben wir uns mit einem Ausflug nach Venedig beschenkt und als krönender Abschluss unseres Sabbaticals durften wir beim Leadership Summit von Willow Creek dabei sein. Auch diese Ehezeiten waren sehr wertvoll.

Wenn ich an unser Sabbatical zurückdenke, will mein Herz gleich wieder applaudieren: „Danke, Gott, dass dieses Auftanken möglich war.“

GerberStefan Gerber ist Theologe im Bundes- Verlag (Schweiz) und Leiter der Netzwerk- Kirche „gms – gospel movement seeland“. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. In seinem neuen Buch „Glück finden – hier und jetzt“ schreibt er, wie mit dem „ShalomLeben-Windrad“ mehr Lebenszufriedenheit im Alltag integriert werden kann.