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Grenzenloses Vertrauen

Auch wenn nicht alles wie geplant lief: Hiltrud und Rüdiger freuen sich, dass sie immer wieder einen gemeinsamen Weg gefunden haben, selbst in einer Phase der beruflich bedingten Trennung.

 

Eine Sandkastenliebe verbindet die beiden nicht, dazu ist der Altersunterschied von fünf Jahren wohl zu groß. Aber Hiltrud und Rüdiger kennen sich schon lange. Sie waren Nachbarskinder und sangen gemeinsam im Kinderchor der Gemeinde. Danach verloren sie sich aus den Augen, doch das Singen hat sie dann wieder zueinander geführt. Nach Studienende und Rückkehr in die Heimatstadt sahen sie sich im Chor wieder und verliebten sich. Eine besondere Rolle hat dabei sicher die uneingeschränkte Offenheit in ihren Gesprächen über Gott und die Welt gespielt – in DDR-Zeiten keine Selbstverständlichkeit, weil man nie sicher sein konnte, wem man etwas anvertrauen konnte.
Das Verlieben war ein längerer Prozess, doch dann stand sehr schnell fest, dass sie heiraten wollten. Das war unumstößlich! Nach ihrer (heimlichen) Verlobung 1982 auf einer Wanderung im Harz hat sich etwas voreilig vor der geplanten Hochzeit ihr erstes Kind angekündigt. So wurde schnell das Standesamt „dazwischen“ geschoben und die geplante kirchliche Hochzeit dann als „Traufe“ (Trauung + Taufe) gefeiert. Die beiden haben das Fest noch in sehr guter Erinnerung und freuen sich auch an den drei Jahrzehnten danach: „Unser gemeinsames Leben war begleitet von vielen wunderschönen Erlebnissen, von Höhen und aber auch von Tiefen: Unsere Hochzeit, die Geburt unserer drei gesunden Kinder, die erste richtig schöne und große Wohnung im geliebten Stadtgebiet, der wundervolle Mauerfall, der erste gemeinsame ‚Westurlaub‘ … Dass wir so viel zusammen erlebt haben, das ist das Schönste und Wichtigste!“, schwärmen beide.

HARTE PROBE
Das tiefste Tal in ihrem Eheleben durchschritten sie nach der Wende, als sich Rüdigers Arbeitsstandort plötzlich um 500 Kilometer gen Westen verlagerte, obwohl er in Leipzig noch angestellt war. „Die langen Abwesenheitsphasen, das Alleinsein mit den drei Kindern, die Sehnsucht nach dem Familienleben, das hat uns auf eine harte Probe gestellt, besonders unsere drei pubertierenden Kinder. Letztlich mussten wir dann aufgrund des wirtschaftlichen Zwanges die geliebte Heimat verlassen und auch das war hart“, erzählt Hiltrud. Durch eigenen Mut und Zuversicht, Vertrauen in- und abgrundtiefe Liebe zueinander, tapfere Kinder, helfende Familie, eine neue Gemeinde, ein neuer Chor, treue alte und neue Freunde haben sie geschafft, die schmerzhafte Veränderung auszuhalten und durchzustehen.
Für die beiden ist grenzenloses Vertrauen in den Partner eine der wichtigsten Grundlagen ihrer Partnerschaft. Sie legen Wert auf offene und ehrliche Kommunikation. „Schwierig in unserer Ehe ist bei uns wohl vor allem die Diskrepanz zwischen weiblicher Emotionalität und männlicher Rationalität, wenn es um grundlegende Entscheidungen geht. Aber auch dann hilft es, miteinander zu reden! Es fällt uns leicht, uns unsere Liebe durch kleine Gesten bewusst zu machen und es ist wichtig, das auch immer wieder in Worte zu fassen“, meint Rüdiger.
Wichtig ist ihnen auch ihnen auch ihr Trauspruch, der ihnen oft Wegweiser und immer wieder Hoffnungssignal geblieben ist: „Christus spricht: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14/27)

Priska Lachmann ist verheiratet, zweifach Mama, Theologin, freie Redakteurin und Bloggerin von www.leipzigmama.com

 

5 Tipps für ein schönes Date

Der Valentinstag bietet einen guten Anlass, mal wieder Zeit zu zweit zu verbringen. Hier sind fünf Tipps, wie Eltern den Valentinstag oder einen anderen schönen Tag/Abend verbringen können:

  1. Wie beim ersten Date 

Das erste Date: Bei einigen liegt es erst wenige Jahre zurück, bei anderen Jahrzehnte. Sich gemeinsam an den einen besonderen Tag zu erinnern, lässt das Kribbeln der ersten Verliebtheit wieder aufleben. Ob Kinobesuch, ein bestimmtes Essen im Restaurant oder ein Tanz zu einem bestimmten Lied: Um das Rendezvous noch einmal zu erleben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder als Wochenendausflug in die Stadt, in der alles begann oder einfach zu Hause nachgespielt – mit dem Film aus der Videothek, dem Tanz im eigenen Wohnzimmer und dem selbstgekochten Gericht nach dem Rezept von damals.

  1. Spontanität mit Konzept

Ins Kino oder gemeinsam Essen gehen, sind wohl zwei der beliebtesten Rendezvous-Varianten. Der Vorteil dieser Klassiker: Sie lassen sich ohne großen Aufwand realisieren. Der Nachteil: Es fehlt ihnen ein wenig an Würze. Doch mit ausgefallenen Tricks lassen sie sich ganz individuell gestalten. Zum Beispiel für jede Entscheidung eine Münze werfen: Fährt man mit dem Auto oder mit dem Rad? Gibt es Wein oder Bier zum Essen? Wird es der Kino- oder der Theaterbesuch? Diese Entscheidungen dem Zufall zu überlassen, sorgt für kleine Überraschungseffekte, die dem Rendezvous Spannung verleihen.

  1. Romantik à la Saison

Ob Schlittschuhlaufen auf der Eisbahn oder ein romantisches Picknick auf der Sommerwiese: Je nach Jahreszeit bieten sich verschiedene Möglichkeiten für ein romantisches Date und bringen Abwechlung in den Alltag. Außerdem hat jede Jahreszeit ihre eigenen romantischen Seiten: Sich in der Kälte des Winters aneinanderkuscheln, im Frühjahr gemeinsam in Frühlingsgefühlen schwelgen, im Sommer zusammen in die Sonne blinzeln und Hand in Hand dem Herbstwind trotzen.

  1. Eine Box voller Wünsche

Manchmal mangelt es an einem lohnenswerten Anlass, um sich in Abendgarderobe zu werfen und das gemütliche Sofa zu verlassen. Um nicht ohne Date-Idee dazustehen, können Paare eine Wunschbox anlegen. Beide Partner können auf Zetteln notieren, was sie schon immer einmal (wieder) machen wollten: einen Tapas-Kochkurs besuchen, Kanu fahren gehen oder auf dem Rummel Autoscooter fahren wie in der Jugend – ein kreatives Date ist damit garantiert.

  1. Nachmittag in rosarot 

Es muss nicht immer der Abend sein! Sicher, ein romantisches Candlelight-Dinner ist am schönsten, wenn es dunkel ist. Aber das Wochnende bietet eine Fülle an Möglichkeiten für Alltags-Romantik abseits der üblichen Wege: Sei es, gemeinsam einen Nachmittag im Spa zu verbringen, einen Waldspaziergang zu machen oder gemeinsam kleine Souvenirs für den anderen auf dem Flohmarkt zu erstehen. Die Kinder freuen sich währenddessen, mit dem Babysitter oder Oma und Opa über den Spielplatz zu tollen oder ins Kino zu gehen.

Zusammengestellt vom Kinderbetreuungsportal betreut.de

 

Endgültig am Ende

Wann der Neuanfang nach dem „Seitensprung“ gelingen kann. Und wann der Zerbruch nicht aufzuhalten ist. Von Stanislaus Klemm

Ein Paar kommt in die Eheberatung. „Mein Mann ist öfters fremdgegangen“, so die Frau, „ich sehe keine Basis mehr, ihm zu vertrauen. Gibt es dennoch eine Chance, unsere Ehe zu retten?“ Die Erfahrung zeigt, dass diese Frage generell sicher genau so oft verneint wie auch bejaht werden könnte. Es spielen dabei ganz sicher viele Faktoren eine entscheidende Rolle. Was sind das eigentlich für Wege, d ie d ann e ntweder z um u nwiderruflichen A bbruch oder aber zu einem neuen Aufbruch führen können?

Man kann leicht zu dem Schluss kommen, dass die eheliche Treue heute nicht mehr hoch im Kurs steht und im Begriff ist, ein trauriges Auslaufmodell zu werden. Immer selbstverständlicher und alltäglicher wird vom „Fremdgehen“, von außerehelichen Beziehungen oder dem „Seitensprung“ gesprochen oder in den Medien berichtet. Vielfach wird die Liebe zweier Menschen geradezu lieblos in unüberlegter Begrifflichkeit als One-Night-Stand abgehandelt – nach dem Motto: „einmal ist keinmal“. Gleichzeitig gibt es aber auch einen ganz anderen Befund: Die Treue und vor allem die sexuelle Treue wird von Frauen und Männern, aber ganz besonders von Jugendlichen als eines der Fundamente gelingender Partnerschaft angesehen. Vielleicht steckt dahinter doch eine Ahnung davon, dass das eheliche Vermächtnis: „den anderen zu lieben, zu achten und ihm in guten wie in schlechten Tagen die Treue zu halten“ nichts Geringeres ist als der Ausdruck einer Wahrheit, die hinter jeder Liebe steht.

Wenn man als gläubiger Mensch hinter dieser menschlichen Liebe das Fundament einer noch größeren Liebe erkennt, dann erscheint uns Treue nicht mehr nur als „Verpflichtung“. Sie ist unsere ganz natürliche Antwort, vielleicht auf eine biblische Zusage, wenn Gott sagt: „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“ (Josua 1,5) Und dennoch erfahren viele Männer und Frauen – zusammen mit ihren Kindern – immer wieder, dass sie vom anderen Partner hintergangen, betrogen und gedemütigt worden sind. Grund genug, die Partnerschaft für immer beenden zu wollen.

SELBST VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Von außen betrachtet scheint die Rollenverteilung klar. Es gibt einen Missetäter und ein Opfer. Wir sind da oft ähnlich schnell in unserem Urteil wie die Pharisäer, die eine ehebrecherische Frau zu Jesus schleppten, in der Hoffnung, er möge ihre Steinigung anordnen. Wir achten kaum auf das, was ihn zum Täter, sie zur Täterin machte oder „vorbereitete“. Hier gibt es dann auch Gründe genug, sich dieses verletzende Verhalten hinlänglich zu erklären. Friedrich Nietzsche lässt einmal in seiner Schrift „Also sprach Zarathustra“ eine Frau sprechen: „Zwar brach ich die Ehe, doch zuvor brach die Ehe mich!“

MACHT DEN HAUSBAU ZU EUREM PROJEKT!

Das Abenteuer „Hausbau“ haben Stefanie und Henrik Diekmann gemeinsam durchlebt – zwei Mal! Ihr großes Plus: Sie konnten sich in den besonders intensiven Zeiten eine gewisse Leichtigkeit bewahren.

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Love, Rosie – eine Filmkritik

Von Christof Matthias

Gestern hatten wir unseren Eheabend. Ein Kinobesuch schien uns für unsere derzeitige Situation passend.  Nachdem wir beim Überblicken des derzeitigen Angebots einen Film als zu „schwer“ empfanden, einen anderen als zu dünn und ein dritter erst am nächsten Tag startete, fing Hedwig bei „Love, Rosie — Für immer vielleicht“ Feuer. Sie hatte schon das zu Grunde liegende Buch von Cecelia Ahern gelesen.  Ihre Erinnerung daran war sehr positiv.

„Es ist eher ein ungewöhnliches Buch, da es hauptsächlich aus Briefen, Mails und Chatgesprächen besteht sowie einigen persönlichen Begegnungen. Es bildet Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen ohne Kitsch und mit einem sehr angenehmen Maß an Humor ab. Ein Muss für alle Romantik-Fans!“ – so eine Rezension.

Als ich das Kino gegen 22.30 Uhr verließ, war ich doch ein wenig irritiert. Mir drängte sich im Laufe des Films immer mehr der Eindruck auf, dass hier wieder einem Millionenpublikum die Ehescheidung auf subtil romantische Weise als kleiner Lapsus verkauft wird.

Falls du deinen wahren Liebespartner noch nicht hast, er bisher (aus welchen Gründen auch immer) ausblieb, er dir dann aber wieder erreichbar scheint, kann sich ja jeder von dem derzeitigen Partner trennen.  Das dann entstehende Glück überstrahlt alles.

Kinder, die von ganz anderen Partner entstanden sind, gehören natürlich einfach dazu. Patchwork kann auf jeden Fall die erfüllendste Form der Partnerschaft sein. Und mal mit diesem und mal mit jenem zu schlafen, die Pille danach – das gehört ja heute scheinbar sowieso fest dazu. Von dabei entstehender Schuld oder Sünde, einer inneren Umkehr, einfach Fehlern oder Wiedergutmachung ist nirgends die Rede.

Um uns herum erleben wir das überall. Menschen suchen nach dem Glück in den Umständen (dem anderen) und nicht mehr in den Einstellungen. Andere Aspekte werden aber auch deutlich:

Das ganze Dilemma der wechselnden Beziehungen hat seinen Ursprung in der Sprachlosigkeit emotionaler Empfindungen. Hätten die beiden Hauptdarsteller doch einmal offen über ihre Empfindungen gesprochen, wäre vieles wohl anders gelaufen. Das wiederholt sich über mehr als zehn Jahre, die der Film abbildet, immer wieder. Auf Grund scheinbarer Rücksichtnahme, falsch verstandener Gesten, unbeantworteter Briefe wird die Wahrheit nicht gesehen.

Man möchte ihnen zurufen: „Nun redet doch einmal miteinander!“ Ich hoffe, auch diese Botschaft werden die Zuschauer verstehen.

Eine vorbildliche Rolle hatte immerhin Rosies Vater. Er hielt in sehr einfühlsamer, ermutigender Weise zu seiner Tochter. Katholisch werteorientiert erzogen zeigte er keine Spur von Gesetzlichkeit oder moralisierendem Einwirken – ganz im Gegenteil. Über seinen Tod hinaus wirkten seine visionären Worte noch sehr segensreich nach.

Zum Film:

Rosie und Alex sind beste Freunde. Seit ihrer Kindheit. Schon allein deswegen können sie niemals ein Paar werden – oder doch? In Sachen Liebe stehen sich die beiden mal selbst, mal gegenseitig im Weg. Ein gescheiterter Annäherungsversuch hier, eine verpasste Gelegenheit da, und schon sendet das Schicksal die beiden in völlig unterschiedliche Richtungen. Können verschiedene Kontinente, ungewollte Schwangerschaften, desaströse Liebesaffären, Ehen, Untreue und Scheidungen das Band dieser Freundschaft zerreißen? Können Männer und Frauen überhaupt beste Freunde sein? Und gibt es wirklich nur eine Chance für die große Liebe?

 

Christof Matthias

Überwiegend Ehepaare

Die meisten Familien in Deutschland bestehen aus Ehepaaren mit einem oder mehreren Kindern. Das hat der Mikrozensus ergeben, die größte jährliche Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa. 2013 waren danach 70 Prozent der insgesamt knapp 8,1 Millionen Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind Ehepaare. 10 Prozent der Familien bestanden aus nichtehelichen oder gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Der Anteil der Alleinerziehenden betrug 20 Prozent. Zwar ist demnach die Lebensform Ehe dominierend, ihr Anteil sinkt allerdings. 1996 lag er noch bei 81 Prozent.

Quelle: destatis.de

Bereit für ein Kind?

Lisa wünscht sich ein Kind, Dennis sagt, er fühle sich der Verantwortung als Vater noch nicht gewachsen. Soll sie es darauf ankommen lassen und hoffen, dass er schon in die Rolle als Papa reinwächst, wenn erst mal das Kind da ist? Weiterlesen

„MarriageWeek“-Konferenz: Lieben in Zeiten der Unverbindlichkeit

„Verbindlich lieben ist nicht nur ein Thema zu Beginn einer Beziehung, sondern ebenso oder vielleicht noch mehr, wenn die Beziehung schon viele Jahre dauert“, heißt es in dem Informationsflyer.

Die Veranstaltung „MarriageWeek“-Konferenz beschäftigt sich mit dem Thema Ehe. So wird versucht, Eheleuten neuen Schwung für ihre Beziehung mitzugeben und den Ehe-Alltag lebendig zu halten. Verschiedene Experten halten Vorträge und Workshops, um neue Impulse zu geben.

Die Konferenz soll weiterbilden, aber auch die Teilnehmer vernetzten und ist an alle gerichtet, die sich beruflich mit der Ehe beschäftigen, wie zum Beispiel Ehe- und Familienberater, Träger von Beratungsstellen sowie Verantwortungsträger in Politik, Verwaltung und Kirche.

Zu den geladenen Experten gehören unter anderem die Leiterin der nationalen Längsschnittstudie „Partnerschaft 40plus“, Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello und die Autoren von „Lieben, leiten, leben – Das Ehebuch für Führungskräfte“, Käthi und Daniel Zindel-Weber.

Die „MarriageWeek“-Konferenz am 29. Januar 2014 findet von 14:00 – 19:30 Uhr in Bern statt und kostet 120,- CHF pro Person inklusive Pausengetränken und Imbiss. Online Anmeldungen sind möglich auf www.marriageweek.ch, wo man ebenfalls weitere Informationen finden kann.

(fabi)