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Ein Paar, zwei Perspektiven: Wärme

FROSTBEULEN

Katharina Hullen friert auch im Sommer.

Katharina: Es hat geschneit. Der Garten ist ein Winterwunderland. Ich schaue aus dem Fenster, angelockt vom fröhlichen Gequieke unserer Mädchen, die der Schnee nach draußen gelockt hat. Und da sehe ich sie: fröhlich, ausgelassen, den Schnee mit beiden Händen einander zuwerfend und schon die erste Kugel des Schneemanns über den Boden rollend. Keine von ihnen trägt eine Jacke, eine Mütze oder einen Schal! Mittendrin in diesem Gewusel mein lieber Mann, ebenfalls ohne Jacke, wild verstrickt in eine tobende Schneeballschlacht.

Ist es wirklich nur das Mutter-Gen, das es mir unmöglich macht, nur diesen schönen idyllischen Moment zu sehen? Ich will auch da raus und zwar beladen mit Jacken, Mützen, Schals und der Ansprache, dass man bei -2 Grad nicht ohne Winterkleidung das Haus verlässt! Immerhin haben es die Füße doch auch noch in die Winterstiefel geschafft!

Habe ich einfach nur ein anderes Temperaturempfinden als der Rest meiner Familie? Das könnte sein: Alle anderen laufen immer auf Socken und in T-Shirts in der Wohnung herum, ich trage stets meine Hausschuhe und gerne noch eine Strickjacke über dem Pullover.

Hauke bringt oft nachts um eins zu jeder Jahreszeit den Müll im T-Shirt nach draußen, deckt im Winter dabei noch die Frontscheibe des Wagens ab und füllt kurzerhand den Frostschutz nach. Ich friere, während ich das hier schreibe! Liegen wir dann im Bett, habe trotzdem ich die kalten Füße – wie kann das sein?

Hauke ist bestimmt auch naturverbundener als ich. Er liebt es, im Sommer nachts im Garten zu liegen – auf einer Decke – und einfach in den Himmel zu sehen. Ich liege zwar neben ihm – aber zugedeckt bis an die Nasenspitze. Ich sehe auch den Himmel – und ich höre! Ich höre alles kriechen, sirren, knistern um unsere Decke herum! Und auch wenn wir im Haus sind, hätte mein Liebster gerne nachts die Rollläden oben, die Fenster geöffnet. Er möchte die Welt sehen und hören, die da draußen ist. Ich persönlich möchte nachts weder sehen noch hören, was da vor sich geht, oder gar selbst gesehen werden.

Vermutlich liegt mal wieder aller Unterschied in der Kindheit begründet. Ich wuchs in einem alten Haus mit zugigen Fenstern auf. Mein Wellensittich musste sich mühsam gegen Windstärke 3 auf seiner Stange halten, während ich neben ihm mit wehendem Haar meine Hausaufgaben am Schreibtisch erledigte. Ich hatte immer kalte Füße, und die Wärmflasche war mein täglicher Begleiter. Jetzt haben wir eine Fußbodenheizung – was für ein Geschenk!

Fünf Wohnungseinbrüche habe ich inzwischen auch miterlebt. Daher sicher mein Wunsch, bei Dunkelheit die Schotten dicht zu machen. Hauke wuchs im 4. Stock eines großen Hauses mit vielen Menschen darin auf. Er ist ein großer, starker Mann, der im Zweifel jeden Einbrecher überragt. Und trotzdem lässt er mir zur Liebe die Rollos runter.

Was für ein Geschenk, dass ich so einen coolen Mann habe!

Katharina Hullen (Jahrgang 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache in Elternzeit. Sie und Ehemann Hauke haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

HITZEWALLUNGEN

Hauke Hullen lebt in einer Trockensauna.

Hauke: Der Mensch gilt als Krone der Schöpfung, und auch wenn vorerst unklar bleibt, ob der Frau oder dem Mann dabei die Rolle der Kronjuwelen zufällt, so soll doch auf jeden Fall an dieser Stelle festgehalten werden: eine Frau ist ein wahres Wunder!

Frauen arbeiten doppelt und jammern nur halb so viel wie Männer, Frauen sorgen für soziale Wärme in Familie und Gesellschaft und sichern seit Jahrtausenden buchstäblich das Überleben unserer Spezies, während Männer zumindest Teilen der Menschheit immer wieder den Garaus machen wollten.

Doch gerade weil Frauen im Allgemeinen und meine Frau im Besonderen mit so vielen wunderbaren Eigenschaften ausgestattet sind, fällt es besonders schmerzhaft auf, dass bei der Konstruktion dieses Modells ein wichtiges Bauteil vergessen wurde: ein funktionierender Temperaturfühler!

Katharina ist es immer zu kalt – darum sind wir die besten Kunden unseres Energieversorgers. Unser Schlafzimmer ist von der allgemein empfohlenen Schlaftemperatur ungefähr ein halbes Kohlekraftwerk weit entfernt. Und trotz flauschiger Bettwäsche, langer Schlafanzüge und einer zusätzlichen Wolldecke über der Bettdecke benutzt mich Kathi abends regelmäßig als menschliche Wärmeflasche und schiebt ihre kalten Füße auf meine Seite des Bettes. Das fühlt sich so an, als ob ein Gletscher kalbt.

Die Fröstelei der besten Ehefrau von allen ist also keine Einbildung, sondern wortwörtlich gefühlte Wahrheit. Dummerweise überträgt sie ihr Empfinden auch auf den Rest der Familie, nach dem Motto: „Zieh dir eine Jacke an, mir ist kalt!“ Wenn wir mit unseren Kleinkindern das Haus verlassen, sehen sie stets aus wie Michelin-Männchen, auch wenn die Expedition schon vor der Garage im guttemperierten Auto endet. Und was die Kids im Winter draußen anziehen sollen, darüber will ich erst gar nicht reden!

Um die Wärme im Haus zu halten, müssen die Fenster natürlich geschlossen bleiben. So bleibt nicht nur die Kälte draußen, sondern auch Mücken, Einbrecher und Sauerstoff. Selbstredend werden auch am späten Nachmittag die Rollläden heruntergelassen – wahrscheinlich damit das kalte Licht der Gestirne nicht in unsere Wohnung scheint.

So liege ich dann nächtens in unserem licht- und luftdicht verschlossenem Schlafzimmer, von Hitzewallungen gequält, und denke über meine wunderbare Frau nach. Tatsächlich: Während ich stöhnend vor mich hin fiebere, erträgt sie unsere Trockensauna, ohne zu jammern. Sie sorgt täglich aufs Neue für ein warm(herzig)es Klima in unserer Familie. Und mit ihrem „Heizung-hoch-und-Rollo-runter“-Tick sorgt sie womöglich wirklich für das Überleben unserer Sippe. Ein dick vermummter Einbrecher kann und will hier nicht hinein! Und erfrieren wird sowieso keiner.

Was habe ich für eine coole Frau!

Hauke Hullen (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

Hoffen, wo es nichts zu hoffen gibt

Er will sich trennen, hat sogar schon eine andere. Sie will an der Ehe festhalten und ihn weiterlieben. Kann das gut gehen? Die amerikanische Bloggerin Shauna Shanks hat ein Buch über den Kampf um ihre Ehe geschrieben. Von Christof Klenk

„Könntet ihr nicht mal das Thema Scheidung und Trennung in eurer Zeitschrift aufgreifen?“, fragt eine Leserin. Ja, wir tun das regelmäßig. Immer wieder erscheinen im Partnerschaftsteil von Family und FamilyNEXT Artikel, die sich mit dem Scheitern von Ehen befassen. Wir sind der Überzeugung, dass Familien, die eine Trennung erleben, derart einschneidende Veränderungen durchmachen, dass sie jede Hilfestellung, jeden Rat, jeden Erfahrungswert von anderen brauchen können. Manchen ist zu wenig davon in Family und FamilyNEXT zu lesen, anderen ist das eher zu viel. Sie erinnern uns daran, dass es doch die Aufgabe einer christlichen Familienzeitschrift sein müsste, Ehen zu stärken und zu fördern. Ja, das sehen wir als elementare Aufgabe von Family und FamilyNEXT. Wir wollen das eine tun und das andere nicht lassen. Manchmal fallen Trennung und Erneuerung in einer Ehe zusammen. Die Geschichte von Shauna Shanks, festgehalten in ihrem Buch „Ich muss verrückt sein so zu lieben“, ist ein Beispiel dafür. Sie wirft spannende Fragen auf: Inwieweit können die Worte der Bibel und die Beziehung zu Gott helfen, wenn eine Ehe zu scheitern droht? Kann die Liebe wirklich alles (er)dulden (1. Korinther 13)? Warum scheitern viele Ehen trotz aller guten Ansätze?

HARTE BOTSCHAFT

Kurz vor dem zehnten Hochzeitstag erklärt Shaunas Mann Micah, dass er aus der Ehe aussteigen will. Die Mutter von drei Söhnen hat überhaupt nicht damit gerechnet. Sie schildert die Situation recht eindrücklich in ihrem Buch: „Unsere Beziehung lief gut, dachte ich. Natürlich war unsere Ehe nicht perfekt. Aber wer führt schon eine perfekte Ehe? Doch als Micah dann zu reden begann, traute ich meinen Ohren nicht. Zuerst lachte ich und war mir sicher, dass er sich einen Spaß mit mir erlaubte. Dann weinte ich. Micah erklärte allen Ernstes, dass er nicht mehr mit mir verheiratet sein wollte. Während er redete, verschwand mein geliebter Mann vor meinen Augen. An seine Stelle trat ein Fremder, böse und kalt, berechnend und gefährlich.“ Er sei nicht glücklich mit ihr, fände sie nicht mehr attraktiv und wolle nicht mehr mit ihr zusammen sein. Ja, er ist sich sogar sicher, dass er sie nie geliebt hat.

Für Shauna bricht eine Welt zusammen. Nicht nur die Sicht auf ihren Mann verändert sich, auch ihr Selbstbild zersplittert. Sie hat eine schlaflose Nacht, in der die gläubige Frau mit dem vernichtenden Urteil ihres Mannes ringt und bei ihrem Gott Halt sucht. „Bitte, Gott, gib mir irgendetwas!“, fleht sie. Und sie hat den Eindruck, dass Gott tatsächlich zu ihr redet und ihr drei Wörter sagt: „Halte durch. Hoffe.“

Shauna fühlt sich an eine berühmte Stelle im ersten Korintherbrief erinnert. „Die Liebe ist langmütig und freundlich … sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ Diese Passage aus dem 13. Kapitel des Briefes ist als „Hoheslied der Liebe“ bekannt und für die verzweifelte Ehefrau sind die Worte zugleich Anweisung und Verheißung. Sie will alles ertragen und erdulden, was auf sie zukommt, und auf eine Wende hoffen, auch wenn es eigentlich keine Anzeichen für eine Besserung gibt. Wobei ihr der erste Teil leichter erscheint als der zweite: „Micahs Entschluss stand fest. Er wollte mit mir nichts mehr zu tun haben. Besser wäre es, mich zu verschließen, mein Herz zu schützen, Micah gegenüber unempfindlich zu sein. … Hoffnung. In meiner hoffnungslosen Situation eine riskante Haltung. Dennoch versprach ich Gott: Ich will es versuchen.“

DER „LIEBESFILTER“

In Tagen, Wochen und Monaten danach beginnt sie, um ihre Ehe zu kämpfen. Micah betont zwar ständig, dass er sie verlassen will, dass er sie nicht liebt, ja er eröffnet ihr sogar, dass er eine andere hat, doch er bleibt erst einmal im Haus wohnen – angeblich wegen der Kinder. Einem Freund berichtet er, dass er „seine Optionen abwägen“ würde.

Dass sie nur noch eine Option ist, trifft Shauna hart, aber sie versucht sich von Micahs ständigen Feindseligkeiten nicht runterziehen zu lassen, ihm geduldig zu begegnen und ihn weiter zu lieben. Die Liebe, die in 1. Korinther 13 beschrieben wird, kennt keinen Zorn, sie ist nicht nachtragend, sondern immer geduldig und gütig, sucht nicht den eigenen Vorteil. Die Worte aus der Bibel setzt sie ein wie einen Filter: „Entsprach eine Reaktion (von mir) der Liebesdefinition aus 1. Korinther 13, dann wurde sie durchgelassen; wenn nicht, hielt ich sie zurück. […] Wenn mir Sätze auf der Zunge lagen, die nicht freundlich, geduldig und hoffnungsvoll, sondern destruktiv und gemein waren, dann sprach ich sie nicht aus, egal wie Micah sich mir gegenüber verhielt. Das wurde zu meinem Lebensstil.“ Shaunas Geschichte kann durchaus zwiespältige Gefühle auslösen. Auf der einen Seite kann man sie für ihr Durchhaltevermögen, Gottvertrauen und ihre Hingabe bewundern. Auf der anderen Seite erscheint ihr Handeln doch recht naiv. Kann man die Worte aus 1. Korinther 13 in so einer Situation wortwörtlich nehmen? Müsste Shauna dem Mann, der sie betrogen hat, nicht einen Tritt in den Hintern geben, statt ihn mit Liebe zu pampern? Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass Shaunas Reaktionen nichts mit Unterwürfigkeit, Passivität oder Einfalt zu tun haben, denn sie ist sich sehr wohl bewusst, dass ihr Verhalten nicht den Wünschen ihres Mannes entspricht. Indem sie seiner Verachtung mit Wertschätzung begegnet, erteilt sie ihm nicht die Legitimation für sein Handeln, die er sich erhofft hat. Hätte sie ihn mit Vorwürfen überhäuft, beschimpft und beleidigt, wäre ihm der Ausstieg aus der Ehe sicherlich leichter gefallen. Sie macht deutlich: „Was aber stattdessen von ihm verlangt wurde, war beinahe noch schlimmer: Er musste die Gnade ertragen, die ihm entgegengebracht wurde und die er nicht verdient hatte.“

Shauna Shanks mit ihrem Mann bei einer Autorenlesung in Würzburg.

Wie geht die Geschichte nun aus? Man ahnt, dass ein christliches Buch über Hoffnung und Liebe nicht im Desaster endet, insofern ist es sicherlich kein Spoiler, dass ich oben schon angedeutet habe, dass die beiden wieder zusammenkommen. Micah beendet die andere Beziehung, beginnt sich wieder auf seine Frau einzulassen und die beiden besuchen ein Eheseminar. Es ist spannend zu lesen, wie Shauna das Ganze durchhält, warum Micah so handelt, wie er handelt, und wie die Ehe Erneuerung erfährt. Die Lektüre des Buches lohnt sich also auch, wenn man weiß, wie es ausgeht.

NUR RICHTIG GLAUBEN?

Hinter der Geschichte steckt aber sicher noch eine ganz andere, fast noch wichtigere Frage: Ist die Autorin überzeugt, ein Allheilmittel für Ehen gefunden zu haben? Muss man nur richtig beten, lieben und hoffen? Sollten Menschen, die mit schwierigen Partnern verheiratet sind, mit notorischen Ehebrechern, mit Suchtkranken oder mit Leuten, die psychische und körperliche Gewalt ausüben, einfach durchhalten und um ihre Ehe kämpfen? Shauna Shanks hat dazu eine eindeutige Meinung: „Mangelt es an Glauben, wenn Ehen scheitern? Es ist mir sehr wichtig, zu betonen: Alles, was ich hier erzähle, ist ausschließlich meine Geschichte. Mir hatte Gott gesagt, dass ich durchhalten und an meiner Ehe festhalten sollte. Vor Kurzem musste ich mitansehen, wie die Ehe meiner Freundin zerbrach. … Ihr Mann hatte schon lange eine heimliche Beziehung mit einer anderen Frau. Meine Freundin fand es heraus und die beiden machten eine Ehetherapie. Der Mann behauptete dann, die Beziehung beendet zu haben, aber ein paar Monate später stellte sich das Gegenteil heraus. … Niemals würde ich auf den Gedanken kommen, dass diese Beziehung nicht gerettet werden konnte, weil meine Freundin zu wenig Glauben hatte. Bei meiner Freundin sah der Gehorsam Gott gegenüber jedoch ganz anders aus. In ihrem Fall war es richtig, dass ihre Ehe gelöst wurde.“

Ich bin froh, dass die Autorin hier so eindeutig Stellung bezieht, denn die Liebe und die Hoffnung, von denen Paulus im Korintherbrief spricht, hat nichts mit einem Zukleistern der Wahrheit zu tun. Es gibt Menschen, die viel zu lange in schädlichen Beziehungen leben. Wenn darunter auch noch Kinder zu leiden haben, kann unsere Botschaft nicht lauten: „Erdulde und ertrage alles. Halte um jeden Preis an deiner Ehe fest. Das wird schon wieder!“

INDIVIDUELL UND DOCH BEISPIELHAFT

Aber inwieweit kann die Geschichte von Shauna Shanks nun beispielhaft sein, wenn sie ihr Festhalten an der Ehe mit dem persönlichen Hinweis von Gott begründet? Letztlich glauben Christen, dass Gott durch die Bibel zu ihnen redet. Insofern kann sich jeder von 1. Korinther 13 angesprochen fühlen, egal, ob die Ehe nun gut oder schlecht oder so mittelmäßig läuft.

Ich bin sicher, dass der „Liebesfilter“, von dem Frau Shanks schreibt, tatsächlich einen Unterschied macht. Suche ich nach meinem eigenen Vorteil oder möchte ich das Beste für meine/n Partner/in? Reagiere ich kleinlich und misstrauisch auf alles, was mein Gegenüber sagt und tut, oder entscheide ich mich für eine grundsätzlich großzügige und liebevolle Haltung? Kann ich Fehler, verletzendes Verhalten und falsche Entscheidungen vergeben, oder schreibe ich innerlich mit, um alles bei der passenden Gelegenheit wieder auftischen zu können?

An den schlechten, stressigen und schwierigen Tagen ist diese Haltung alles andere als naheliegend und muss hart erkämpft werden, aber gerade dann kommt es darauf an. Klingt unrealistisch, übermenschlich? Absolut! Genau das ist die Erfahrung, die Shauna Shanks gemacht hat. Sie schreibt dazu: „Meine Liebe kam von Gott, es war Gottes Liebe, die ich empfing und weitergab, und sie war anders als menschliche Liebe. … Diese überwältigende, bedingungslose Liebe, die ich für Micah spürte, ließ mich ahnen, wie groß die Liebe sein muss, mit der Gott mich – und jeden anderen Menschen – liebt.“

 

Foto: Matt Day

Christof Klenk ist Redakteur bei Family und FamilyNEXT.

Shauna Shanks ist Autorin und Bloggerin (www.shaunashanks.com). Sie hat drei Söhne und lebt mit ihrer Familie auf einer Farm in Ohio. Ihr Buch „Ich muss verrückt sein, so zu lieben“ ist im Brunnen Verlag Gießen erschienen

 

Streiten

ZOFF MIT DEM OBERLEHRER

Dass Paare ihre Konflikte austragen sollten, ist Katharina Hullen durchaus bewusst. Mit ihrem Mann geht das aber leider nicht.

Katharina: Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste: „Im Ehestand muss man sich manchmal streiten, denn dadurch erfährt man was voneinander.“ Streiten gehört einfach zu einer guten Beziehung dazu und darum ist es auch so wichtig, gemeinsam an einer guten Streitkultur zu arbeiten.

Aber ganz ehrlich: Ich finde Streiten mit meinem Mann einfach nur ärgerlich. Es beginnt schon mit seiner Grundannahme, er habe von Berufs wegen immer recht. Egal, um welche Sachfrage es geht, er hat schon mal was darüber gelesen, und es war auf jeden Fall anders, als ich es nun behaupte. Nicht selten muss Herr Google als Streitschlichter herhalten, um die eine oder andere Position zu belegen. Aber selbst wenn meine Version Recht bekommt, findet mein Oberlehrer noch den einen Halbsatz im Text, der seine Sicht ebenfalls stützt. „Aaah!“, tönt es zufrieden. „Siehst du, ich hatte recht!“ – „Nein, ich hatte recht!“, bemerke ich sachlich. – „Aber ich hatte auch recht!“ Und mehr braucht Mann nicht. Thema beendet.

Wenn es beim Streiten um ein Fehlverhalten (selbstverständlich meines Mannes) geht, ist es äußerst ärgerlich, dass mich beim Streiten immer die Leidenschaft packt – sprich: Ich werde laut. Lautstärke prallt aber an meinem stoischen, friesischen Ehemann völlig ab. Aber nur scheinbar, denn vor meinen Augen verwandelt sich mein gestandener Zweimetermann in ein schmollendes Kind, welches „pah!“ nun eben gar nichts mehr macht. Und dann wird es schwierig. Entweder ich nehme einige Stunden nach dem Streit noch mal Anlauf, entschuldige mich für meinen Ton und erkläre mich noch mal. Oder ich warte, bis er selbst aus der Schmollecke herauskommt. Damit wäre das Thema allerdings vorerst ausgesessen. Denn der stoische Mann würde sich lieber die Zunge abbeißen, als ein Streitthema noch mal anzusprechen und es in Ruhe zu klären.

Und selbst wenn mein Liebster sich nicht zurückzieht, weicht er dennoch auf eine ärgerliche Art aus: Er überhäuft mich mit sarkastischen Wortspielereien und Witzchen. Der Kabarettist und Sprachfetischist in ihm schafft es einfach nicht, auch nur eine Pointe liegen zu lassen! Es nutzt Ihnen gar nichts, wenn Sie alle Argumente auf Ihrer Seite haben, Ihr Gegenüber jedoch nur mit lustigen, aber ausweichenden Sprüchen kontert.

Ich danke Gott, dass er mir so viel Humor geschenkt hat – er ist der Rettungsanker unserer Ehe. Denn schön ist es, wenn wir beide plötzlich das Lustige an der Situation sehen, die Banalität oder die übertriebene Theatralik, die der Streit bekommen hat. Und dann können wir, obwohl wir gerade eben noch sehr wütend aufeinander waren, miteinander lachen und finden einen Rahmen, wo wir uns besser zuhören können.

 

Katharina Hullen (Jahrgang 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache in Elternzeit. Sie und Ehemann Hauke haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

 

 

NICHTS ALS DIE WAHRHEIT

Hauke Hullen bewundert das strategische Geschick seiner Frau, auch wenn sie eigentlich nie recht hat.

Hauke: Ich streite gerne mit meiner Frau. Das ist immer eine sehr erquickliche Angelegenheit. Zuerst stellt Katharina ihren Standpunkt dar, oft verbunden mit einer Forderung. Dann lachen wir beide herzlich darüber. Anschließend löse ich das Missverständnis auf. Am Ende ist meine Frau etwas klüger und ich wie immer im Recht. Eine klassische Win-win-Situation!

Aber Ernst beiseite. Die Realität sieht natürlich anders aus: Ich habe zwar immer noch recht, aber die beste Ehefrau von allen will das nicht einsehen! Das bringt mich stets in eine schwierige Situation: Soll ich um des lieben Friedens willen nachgeben? Oder als aufrechter Kämpfer für das Wahre und Gute ungeachtet meiner persönlichen Nachteile weiterhin für das Richtige einstehen? Ein Dilemma, in dem ich nur zwischen falschen Entscheidungen wählen kann!

Um das Schlimmste zu verhindern, taste ich mich langsam vorwärts und versuche zunächst, konstruktive Lösungen aufzuzeigen. Denn fast immer gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, nicht nur Plan B, sondern auch Plan C und D. Eigentlich ein Grund zur Beruhigung der Gemüter – wenn nicht die beste Ehefrau von allen unbeirrbar weiterhin auf Plan A bestehen würde. Doch der Zug für Plan A ist nunmal schon längst abgefahren, weil, ja, weil halt der Göttergatte irgendeine Kleinigkeit übersehen hat.

Schwieriger sind allgemeine Konflikte, wo es ums Grundsätzliche geht, um unsere Ehe, ums Lebensglück oder um die Frage, wer morgens zuerst aufsteht und die Kinder weckt. Die sich anbahnende Eruption lässt sich für Laien im Vorfeld fast nicht erkennen. Doch nach nun immerhin 18-jähriger Erfahrung als Ehemann habe ich inzwischen herausgefunden, dass sich solche Konflikte ganz einfach gar nicht vorhersehen lassen! Ich meine sogar, dass sich diese Naturgewalt besonders dann entlädt, wenn man am wenigsten damit rechnet. Da liegt man, um im Bild zu bleiben, nach einem pflichtbewussten Tag endlich in der Sonne am Strand und freut sich des Lebens, da rollt plötzlich ein Tsunami über einen hinweg, weil sich irgendwo in den tief verborgenen Erdschichten der Ehe eine Spannung aufgebaut hat.

Beliebte Zeiten für solche Erdbeben sind übrigens entweder der Moment, wenn man morgens die Klinke in der Hand hat und schnell noch die Bahn erwischen muss oder wenn man nachts gerade eingeschlafen ist und in 5 Stunden der Wecker klingeln wird. Ich weiß noch nicht genau, ob das daran liegt, dass es Frauen am Gespür für den richtigen Zeitpunkt oder Ort fehlt – oder ob sie im Gegenteil genau merken, wann wir Männer total wehrlos sind.

So oder so sind Streitereien zwischen Kathi und mir meist wahre Kunstwerke der verbalen Kampfkunst und querschießenden Pointen. Wenn wir in der Öffentlichkeit debattieren, fragen uns Bekannte regelmäßig, ob dies eine Probe für ein neues Kabarettstück wäre. Und je länger ich über den Unterhaltungswert unserer Auseinandersetzungen nachdenke, umso mehr beschleicht mich der Gedanke, dass meine Frau den Streit vielleicht nur anfängt, um uns beiden eine Freude zu machen. Ja, so muss es sein!

 

Hauke Hullen (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

 

Wohnung putzen, Beziehung pflegen

Der Wohnungsputz ist einer der Streitklassiker für Paare. Einem der dabei wohl größten Streitpunkte ist Betreut.de in einer aktuellen Umfrage* unter 800 Müttern und Vätern auf den Grund gegangen: der Aufgabenteilung. Und hier gibt es Luft nach oben: Nur gut die Hälfte der Befragten ist mit der Aufteilung der Haushaltsaufgaben weitgehend zufrieden, die Männer dabei noch eher als die Frauen (63 Prozent gegenüber 55 Prozent). Neben unterschiedlichen Vorstellungen von Sauberkeit spielen dabei auch unterschiedliche Gewohnheiten eine Rolle. Damit der Haussegen nicht aufgrund des schmutzigen Geschirrs schief hängt, hat Betreut.de fünf Tipps zusammengetragen, mit denen sich die Beziehung aufpolieren lässt.

1. Was will ich und was willst du? 

Bevor Paare sich darüber austauschen, wie sie ihren gemeinsamen Haushalt regeln, steht die Frage: Was erachten beide Partner als maßgbelich für ihre Beziehungshyiene? Nur wenn beide Partner darüber Bescheid wissen, womit sie sich wohlfühlen und sich darüber austauschen, können sie auch auf die Bedürfnisse des anderen eingehen und böse Überraschungen im Alltag vermeiden.

2. Der Start in den Tag 

Symmetrisches Anordnen oder alle Fünfe gerade sein lassen? Am frühen Morgen sind es oft schon Kleinigkeiten, die einen aus der Haut fahren lassen können. Seien es Haare im Waschbecken oder die schief zugedreht Zahnpasta-Tube. Klären Paare, was für sie ein absolutes No-Go ist und finden hier Kompromisse – zum Beispiel getrennte Zahnpasta-Tuben oder Aufbewahrungsmöglichkeiten – lassen sich morgendliche Zankereien leichter umschiffen.

3. Tausche Staubsauger gegen Spüllappen 

Um den Hausputz gemeinsam zu bewältigen, ist Arbeitsteilung eines der verbreitetsten Mittel: Der eine kümmert sich um das schmutzige Geschirr, der andere um den Staub. Am leichtesten lassen sich die Aufgaben nach Vorlieben verteilen. Beide Partner legen eine Liste mit allen anstehenden Aufgaben an. Die beliebteste kommt nach ganz oben, die unliebsamste nach ganz unten. Danach können die Listen abgeglichen und die Aufgaben verteilt werden. Landen bestimmte Tätigkeiten bei beiden Partnern ganz unten auf der Liste, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, sie wechseln sich regelmäßig mit den unliebsamen Aufgaben ab oder beauftragen eine Haushaltshilfe, die ihnen dabei unter die Arme greift. Die so gewonnene Zeit kann in einen romantischen Spaziergang, einen Restaurant- oder Kinobesuch investiert werden.

4. Eine Frage der Zeit 

Sind beide Partner berufstätig, sollte auch die Hausarbeit so aufgeteilt werden, dass sich niemand benachteiligt fühlt. Neben der Aufgabenteilung kann auch das richtige Zeitmanagement helfen, um diese Herausforderung zu meistern: Wer morgens später aus dem Haus geht, räumt die Küche auf und nimmt den Müll mit, wer zuerst Feierabend hat, kümmert sich um die Einkäufe und das Abendessen.

5. Mehr Zeit zu zweit 

Um den Alltag als Paar zu meistern, ist vor allem eines wichtig: gemeinsame Zeit. Die aktuelle Umfrage zeigt: Mehr als ein Drittel der befragten Männer findet, dass sie zu wenig Zeit mit ihrem Partner verbringen (38%), bei den Frauen ist es sogar fast die Hälfte (46%). Um neben dem Job und eigenen Hobbys den Partner nicht nur zum Gute-Nacht-Sagen zu sehen, lassen sich die anfallenden Alltagsaufgaben auch gemeinsam erledigen. Manchmal lassen sich sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Gemeinsames Kochen als romantisches Date statt simpler Alltagsroutine, Haushaltsputz und einer Tatort-Wiederholung.

* Quelle: Betreut.de: Global Family Survey, 2017.

Eine dicke Mauer zwischen meinem Prinzen und mir

Auch in einer eigentlich glücklichen Ehe kann es Einsamkeitsgefühle geben. Von Manuela Rein-Ziegler

Mein größter Wunsch als junges Mädchen war es, eines Tages zu heiraten. Vor meinem inneren Auge sah ich bereits meine Traumhochzeit mit dem passenden Prinzen an meiner Seite, der mir alle Wünsche von meinen Augen ablesen würde. Und tatsächlich: Mit 26 Jahren bekam ich einen Heiratsantrag. Bei der Verlobung dachte ich erleichtert: „Mein Traum wird endlich wahr. Ich werde mich nie mehr einsam fühlen, und ich werde rundum glücklich sein.“ Ein Jahr später heirateten Daniel und ich mit Schloss und weißer Kutsche. So wurde meine Traumhochzeit samt „Prinz Charming“ Wirklichkeit.

ROTER FADEN Das Gefühl „Ich bin allein“ zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Kann oder muss eine Ehe dieses Gefühl der Einsamkeit wettmachen? Jeder bringt sein Päckchen an Vergangenheit mit in die Ehe. Mein Päckchen war eher ein Paket: Verletzungen, alte Wunden und ein recht ausgelassenes Jugendleben wirkten sich nicht positiv auf unsere Beziehung aus. Auch die Vorstellungen über unser neues gemeinsames Leben variierten bei uns am Anfang sehr stark. Mein Mann liegt neben mir, für ihn ist die Welt in Ordnung. Aber für mich ist nichts in Ordnung. Ich fühle mich nicht beachtet und ungeliebt. Ein flüchtiger Kuss oder eine Umarmung ab und zu nehmen mir nicht das Gefühl von Einsamkeit. Was mir fehlt, sind Hingabe für unsere Ehe, Initiative seitens meines Mannes und das Wissen, das Daniel mich von Herzen begehrt und wertschätzt. Ich kämpfe gegen Gefühle wie Kälte, Passivität und Distanz an. Konkret empfinde ich, dass ich allein gelassen werde. Ich sehe eine hohe, dicke Mauer zwischen meinem Prinzen und mir. So sieht es manchmal in meinem Herzen aus: Es ist ein tiefes, schwarzes Loch. Ich fühle mich zurückgelassen mit unerfüllten Wünschen und unbefriedigten Bedürfnissen. Mein Mann liebt mich, und in meinem Kopf weiß ich das auch. Aber mein Herz macht mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Wenn Alltag und Pflichten überhandnehmen und die Zweisamkeit fehlt, überkommt mich diese Leere. Ich fühle mich wie gelähmt und funktioniere nur noch.

NICHT VOM EHEMANN ABHÄNGIG Es war ein langer und steiniger Weg, zu erkennen, dass ich mein Glück samt all meinen Gefühlen nicht von meiner Ehe und noch weniger von meinem Ehemann abhängig machen darf. Doch immer wieder tappe ich in diese Falle. Sind alle Umstände gut, dann fühle ich mich geliebt. Ein fataler Fehler! Denn meine Umstände werden nie ganz perfekt sein. Ich sage gerne zu meinem Mann: „Und wenn du 24 Stunden mit mir zusammen wärst, würde es mir nicht ausreichen.“ Warum fühle ich mich überhaupt immer so einsam im Herzen? Wie kann ich mich trotz dieser verzwickten Lage geliebt und angenommen fühlen? Diese Fragen muss ich mir immer wieder selbst stellen, um aus diesem Teufelskreis der Lügen über Alleinsein und Ungeliebtsein ausbrechen zu können. Ich habe einen Ausweg aus diesem gedanklichen Teufelskreis gefunden, indem ich mich auf Gott fokussiere. Ich bin überzeugt: Gott liebt mich so, wie ich bin. Er kann das Riesenloch in meinem Herzen mit seiner Liebe füllen. Hier ein paar Gedanken, die mir helfen, das im Alltag immer wieder neu zu verstehen:

1. BEDINGUNGSLOSE LIEBE Ich darf wissen, dass ich in Gottes Augen wertvoll bin und er mich bedingungslos liebt.
Umsetzung: Es ist ein täglicher Prozess zu erkennen, dass Gott mich liebt und ich bei keinem anderen diese Bestätigung suchen muss. Dabei hilft es mir, in der Bibel zu lesen. Dadurch wird mir vor Augen geführt, wer Gott wirklich ist und wie unsagbar groß seine Liebe zu mir ist.

2. GESCHENKE UND ANSPRÜCHE Ich muss erkennen, dass alles, was ich bin und habe, ein Geschenk Gottes ist. Außerdem muss ich leider oft bitter erkennen, dass ich keine Ansprüche in dieser Welt habe.
Umsetzung: Dies ist vielleicht die härteste Lektion, die ich jeden Tag neu lernen muss. Früher dachte ich, es sei mein Recht zu heiraten, glücklich zu sein oder ein schönes Haus zu haben. Schließlich bin ich ein ziemlich guter Mensch! Ich hatte hier eine völlig falsche Perspektive und musste diese drastisch verändern. Eine dieser Lektionen war zu erkennen, dass es ein Geschenk Gottes ist, dass ich heiraten durfte und dass es nicht selbstverständlich ist. Durch diese Erkenntnis kann ich viel dankbarer sein für meine Ehe. Das hilft mir wiederum, meinen Ehemann und meine Familie viel mehr zu schätzen.

3. KOMMUNIKATION Der Schlüssel zum Frieden ist die Kommunikation. Umsetzung: Wir haben schon einige gute Eheseminare besucht und eines der Themen, die jedes dieser Seminare beinhaltete, war die Kommunikation. Viele Missverständnisse zwischen uns sind aufgrund von schlechter oder gar keiner Kommunikation entstanden. Es ist so ein einfacher Tipp: „Redet doch offen und ehrlich miteinander!“ Doch das ist oft schwierig umzusetzen. Wir müssen lernen zu sagen, was wir wirklich fühlen. Wir beide haben uns auf einem Schiff kennengelernt und ich verwende gern folgendes Bild: zwei Boote, die nebeneinander segeln, statt immer mehr auseinanderzudriften. Mut und Demut sind nötig, um auf seinen Partner zuzugehen. Wichtig sind auch Ich-Botschaften, damit Liebe und Respekt im Zentrum unserer Ehe bleiben.

4. SICH HELFEN LASSEN Es ist keine Schande, wenn man sich (professionelle) Hilfe sucht. Umsetzung: Ob man sich ein Ehepaar sucht, mit dem man sich ab und zu gemeinsam zum Austausch und Gebet trifft oder ob man sich ganz professionell Eheberatung sucht, ist egal. Hauptsache, man bleibt am Ball und lässt sich helfen. Ein Dritter sieht die Dinge oft ganz anders. Uns haben diese Eheberatungsgespräche schon oft sehr geholfen und gestärkt.

5. ZWEISAMKEIT UND LACHEN Wir als Ehepaar haben für uns herausgefunden, dass Wochenenden ohne Kinder sehr hilfreich für unsere Beziehung sind. Umsetzung: Wir dürfen die Kinder bei Oma und Opa lassen. Ob zu zweit zu Hause oder mit Tapetenwechsel, wir wollen uns Zeit als Paar nehmen. Zusammen lachen tut so gut und ist so wichtig. Neben den vielen Pflichten vergisst man schnell, dass es auch Zeiten braucht, in denen man sich fallen lassen darf. Auch die Intimität, das Eingehen aufeinander kann das Gefühl des Alleinseins zum Schmelzen bringen. Wir schreiben uns fixe Termine in den Kalender, wo Zweisamkeit stattfinden kann.

6. BETEN Unser Verlobungsvers steht in Prediger 4: „Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell.“ Das durften wir in unseren neun Ehejahren schon oft erleben. Wenn Gott in unserer Mitte ist, dann ist unsere Ehe stark, und jeder fühlt sich geliebt und respektiert. Gott als unsere dritte Schnur, die uns beide zusammenhält und vor allem mir hilft, mich nicht alleine zu fühlen. Umsetzung: Wir suchen uns ganz konkrete Zeiten, um füreinander zu beten. Wir nennen Gott unsere Wünsche und Träume und lassen Gott an unserem Partner arbeiten. Dies hilft mir, nicht andauernd Forderungen zu stellen und meinen Mann selbst ändern zu wollen. Mein Gebet fängt so an: „Lieber Herr Jesus, mach mich zu einer Ehefrau, die ihrem Ehemann gut tut, bei der er sich wohl fühlt und angenommen weiß. Hilf mir, meinen Ehemann so zu lieben und zu respektieren, wie du es vorgesehen hast. Fülle du meine Leere mit deiner Liebe aus, damit ich dankbar und zufrieden sein darf …“ Diese Liste ist bestimmt noch nicht ausgeschöpft und bei dem einen oder anderen kann sie ganz unterschiedlich aussehen. Doch eine Zuversicht will ich hier noch weitergeben: „Wir alle sind gewollt, geliebt und wertvoll in den Augen Gottes!“ Diese Gewissheit der Liebe Gottes wünsche ich mir und allen, die sich auch immer einmal allein in der Ehe fühlen.

Manuela Rein-Ziegler lebt mit ihrer Familie in Hessen.

Der Holzwurm der Ehe

Wenn Nebensächliches an der Beziehung nagt. Von Susanne Ospelkaus

Vor ein paar Monaten musste eine Kirche in unserem Landkreis geschlossen werden. Nagekäfer hatten sich durch das Gebälk geknuspert. Um genau zu sein: Es waren Larven des Anobium punctatum, bekannt unter der Bezeichnung „Holzwurm“. Im Verborgenen vernaschen sie totes Holz und haben dabei einen erstaunlichen Appetit. Im Verborgenen wollen Kleinigkeiten unsere Beziehungen zernagen. Dabei geht es nicht um die großen Themen wie Sexualität, Religion und Erziehung oder Geld, Gesundheit und Genussmittel. Es geht um die Kleinigkeiten, die sich summieren. Aus Missverständnissen und Enttäuschungen erwächst ein Monsterkäfer, der jede Liebe und Vertrautheit vertilgt.

AMÜSANT, SOLANGE ES UNS NICHT BETRIFFT
Jeder kennt diese Kleinigkeiten. Vielleicht empfand man sie am Anfang der Beziehung süß, hinreißend oder lustig. Comedy Shows sind voller Beispiele über die wir lachen, so lange sie uns nicht betreffen. Da ärgert sich ein Partner, wenn man …
… an der Butter kratzt, statt schneidet.
… die Socken herumliegen lässt.
… den Autoschlüssel jedes Mal an einen anderen Platz legt.
… das Bett nicht macht.
… den Schrank offen lässt.
… beim Essen schmatzt.
… die Gabel seltsam hält.

WAS STECKT DAHINTER?
Ich habe auch solch ein Getier in meiner Ehe, das mich am Mittagstisch piesackt: Mein Mann zerdrückt sein Essen! Mit der Gabel macht er aus jeder Speise eine Pampe. „Soll ich es dir pürieren?“, erkundige ich mich genervt. Wenn ich mich beherrsche und nichts sage, fragt er: „Wieso guckst du so?“ „Wie denn?“ „Na so!“ Jeder andere würde sich über uns amüsieren. Ich habe das Tierchen untersucht, das mich zu Tisch befällt. Ich interpretiere das zermatschte Essen als Kritik an meiner Kochkunst. Würde es ihm schmecken, müsste er es doch nicht zerdrücken, oder? „Nein, mein Schatz, es ist genau andersherum. Weil es mir so gut schmeckt, zerdrücke ich es.“ „Ach so?“ Für den Fall, dass wir mal in ein Feinschmeckerrestaurant gehen, hat er mir versprochen, sein Essen nicht zu zerdrücken. Es gibt auch Dinge, die ihn an mir nerven, wie ein lästiges Insekt, das immer wieder kommt. Ich wurstle das Handtuch nach dem Benutzen über die Trockenstange. Er ist empört, wie solle es nun trocknen? „Wieso kannst du es nicht ordentlich aufhängen?“ „Wieso ist es dir so wichtig?“ Mein Mann überlegt. Hinter dem Wunsch, dass ich das Handtuch sorgfältig hinhänge, steckt die Bitte nach einer Vorbildfunktion für unsere Kinder. Räume gewissenhaft auf!

WIESO STÖRT ES MICH GERADE JETZT?
Unliebsame Angewohnheiten schlummerten schon in unserer Beziehung, als wir uns kennenlernten. Doch spürbar wurden sie erst, als die Routine im Alltag einzog. Nähe und Gewöhnung schufen die Bedingungen dafür, dass Unarten reiften, schlüpften und schließlich durch die Zweisamkeit krabbelten. Die besondere Vertrautheit in einer Ehe macht uns sensibel füreinander, aber auch manchmal überempfindlich. Bei Menschen, die uns nicht so nah stehen, können wir eine Unart leichter aushalten. Tauchen sie bei der Chefin, dem Pfarrer oder einem Bekannten auf, wedeln wir sie weg. Doch gegenüber unserem Partner machen wir aus einer mückengroßen Unart einen Elefanten.
Die Vertrautheit in der Ehe ist groß, die Hemmschwelle niedrig. Der Partner lässt seine Kleidung vor dem Bett liegen: wir stöhnen, grummeln, verdrehen die Augen. Die Haare der Partnerin hängen im Abfluss und schweben in der Wohnung: wir klagen, motzen, explodieren. Da entzündet eine Kleinigkeit angestauten Frust und der Partner bekommt die Detonation ab. Der Ärger über die Unart des Partners wird zu einem Brandbeschleuniger für die eigene Unzufriedenheit, aber wir sollten uns ehrlicherweise fragen: Worum geht es wirklich?

AUS LIEBE
Ein Freund – er ist wirklich ordnungsliebend – beklagte sich über die Kalkflecken am Wasserhahn. Seine Partnerin könne sie doch wegwischen, man müsse doch nur mit einem Tuch … das könne sie doch aus Liebe tun. Ich amüsierte mich über die unwichtigen Kalkflecken. Doch Moment mal, andere werden das zerdrückte Essen oder das verwurstelte Handtuch auch lächerlich finden. Könnte ich nicht aus Liebe …? Ja, was denn? Mich verändern? Die Aussage: „Wenn du mich liebst, dann kannst du dies und jenes für mich tun …“ ist Manipulation! Der Psychotherapeut Paul Watzlawick hat die Bücherlandschaft um den schönen Titel „Wenn du mich liebtest, würdest du gerne Knoblauch essen“ bereichert. Daran wird das Problem schon deutlich. Hier werden Beweise für die Liebe verlangt. Aber alles Wichtige im Leben, wie Vertrauen und Liebe lässt sich nicht beweisen. Es ist Gewissheit. „Wenn du mich liebst, dann …“ mit dieser Aufforderung kann man zielgerichtet und präzise die Ehe zerstören. Wie soll der Partner sich verhalten? Handelt er nach der Aufforderung, macht er es vielleicht lieblos, nur aus einer Pflicht heraus. Handelt er nicht, ist es ein Beweis, dass er nicht liebt. Jede Reaktion ist falsch, weil die Anforderung falsch ist. Ist eine aufgeräumte Unterhose tatsächlich ein Liebesbeweis? Taten der Liebe sind sehr speziell und persönlich. Eine weitere Reaktion könnte sein: „Ja und wenn du mich liebst, dann würde dich meine Unart nicht stören.“ Spätestens jetzt gewinnt der Ehestreit an Tempo. Die Holzwürmer freuen sich auf die Achterbahn und schreien: „Jippie!“ Wir können keinen Liebesbeweis einfordern und wir dürfen unseren Partner nicht für das eigene Glück verantwortlich machen. Auch wenn uns manche Macken nerven, unsere Zufriedenheit liegt nicht in den Händen unseres Partners. Unsere Zufriedenheit liegt in Gottes Händen. Bevor wir uns beim Partner beschweren, sollten wir zuerst mit Gott darüber reden. Gelassenheit kommt eher aus dem Himmel als durch die Taten von Menschen.

KAMPF DEM UNGEZIEFER
Als wir uns eine Katze zulegten, beherbergten wir gleichzeitig eine Flohpopulation. Es war schrecklich. Wir holten uns Rat und kauften Mittelchen, um alle Entwicklungsstufen des Flohs zu eliminieren. Wir wuschen Kissen und Decken, röchelten mit dem Staubsauger in jede Ecke und unter jedes Polster. Es hat uns Mühe und Zeit gekostet, bis unser Haushalt flohfrei war. Der Umgang mit lästigen Kleinigkeiten kostet Disziplin. Selbstdisziplin! Ich darf mich nicht auf die Macke meines Partners konzentrieren. Ich könnte schon mit der Erwartung aufstehen: „Na, ob ich gleich über seine Klamotten stolpere?“ oder „Ob sie wieder die Shampooflaschen offengelassen hat?“ Diese Gedanken lassen den Holzwurm wachsen. Er dehnt sich aus und verschlingt den liebevollen Guten-Morgen-Gruß. Damit ich den Wurm unter Kontrolle habe, räume ich dies oder jenes auf. Eine schlichte Handlung, die mich Überwindung kostet, aber mir nicht meinen Seelenfrieden raubt. Ich will keine Insekten in meinem Herzen und auch nicht in meiner Beziehung. In einem ruhigen Moment kann ich sagen: „Alexander, mich stört, wenn du …“, und muss darauf gefasst sein, dass er mir auch meine Versäumnisse aufzeigt. Wie wäre es, wenn jeder dem anderen zwei Unarten „schenkt“? Ich ärgere mich nicht über deine Socken vor dem Bett und du beschwerst dich nicht über die zerkratzte Butter. Ich schimpfe nicht mehr über den offenen Kleiderschrank und du beschwerst dich nicht mehr über die Messer, die verkehrt herum in der Spülmaschine stehen.

Susanne Ospelkaus lebt mit ihrer Familie in Zorneding bei München, bloggt unter www.buchstabenkunst.de und arbeitet als Ergotherapeutin.

Grenzenloses Vertrauen

Auch wenn nicht alles wie geplant lief: Hiltrud und Rüdiger freuen sich, dass sie immer wieder einen gemeinsamen Weg gefunden haben, selbst in einer Phase der beruflich bedingten Trennung.

 

Eine Sandkastenliebe verbindet die beiden nicht, dazu ist der Altersunterschied von fünf Jahren wohl zu groß. Aber Hiltrud und Rüdiger kennen sich schon lange. Sie waren Nachbarskinder und sangen gemeinsam im Kinderchor der Gemeinde. Danach verloren sie sich aus den Augen, doch das Singen hat sie dann wieder zueinander geführt. Nach Studienende und Rückkehr in die Heimatstadt sahen sie sich im Chor wieder und verliebten sich. Eine besondere Rolle hat dabei sicher die uneingeschränkte Offenheit in ihren Gesprächen über Gott und die Welt gespielt – in DDR-Zeiten keine Selbstverständlichkeit, weil man nie sicher sein konnte, wem man etwas anvertrauen konnte.
Das Verlieben war ein längerer Prozess, doch dann stand sehr schnell fest, dass sie heiraten wollten. Das war unumstößlich! Nach ihrer (heimlichen) Verlobung 1982 auf einer Wanderung im Harz hat sich etwas voreilig vor der geplanten Hochzeit ihr erstes Kind angekündigt. So wurde schnell das Standesamt „dazwischen“ geschoben und die geplante kirchliche Hochzeit dann als „Traufe“ (Trauung + Taufe) gefeiert. Die beiden haben das Fest noch in sehr guter Erinnerung und freuen sich auch an den drei Jahrzehnten danach: „Unser gemeinsames Leben war begleitet von vielen wunderschönen Erlebnissen, von Höhen und aber auch von Tiefen: Unsere Hochzeit, die Geburt unserer drei gesunden Kinder, die erste richtig schöne und große Wohnung im geliebten Stadtgebiet, der wundervolle Mauerfall, der erste gemeinsame ‚Westurlaub‘ … Dass wir so viel zusammen erlebt haben, das ist das Schönste und Wichtigste!“, schwärmen beide.

HARTE PROBE
Das tiefste Tal in ihrem Eheleben durchschritten sie nach der Wende, als sich Rüdigers Arbeitsstandort plötzlich um 500 Kilometer gen Westen verlagerte, obwohl er in Leipzig noch angestellt war. „Die langen Abwesenheitsphasen, das Alleinsein mit den drei Kindern, die Sehnsucht nach dem Familienleben, das hat uns auf eine harte Probe gestellt, besonders unsere drei pubertierenden Kinder. Letztlich mussten wir dann aufgrund des wirtschaftlichen Zwanges die geliebte Heimat verlassen und auch das war hart“, erzählt Hiltrud. Durch eigenen Mut und Zuversicht, Vertrauen in- und abgrundtiefe Liebe zueinander, tapfere Kinder, helfende Familie, eine neue Gemeinde, ein neuer Chor, treue alte und neue Freunde haben sie geschafft, die schmerzhafte Veränderung auszuhalten und durchzustehen.
Für die beiden ist grenzenloses Vertrauen in den Partner eine der wichtigsten Grundlagen ihrer Partnerschaft. Sie legen Wert auf offene und ehrliche Kommunikation. „Schwierig in unserer Ehe ist bei uns wohl vor allem die Diskrepanz zwischen weiblicher Emotionalität und männlicher Rationalität, wenn es um grundlegende Entscheidungen geht. Aber auch dann hilft es, miteinander zu reden! Es fällt uns leicht, uns unsere Liebe durch kleine Gesten bewusst zu machen und es ist wichtig, das auch immer wieder in Worte zu fassen“, meint Rüdiger.
Wichtig ist ihnen auch ihnen auch ihr Trauspruch, der ihnen oft Wegweiser und immer wieder Hoffnungssignal geblieben ist: „Christus spricht: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14/27)

Priska Lachmann ist verheiratet, zweifach Mama, Theologin, freie Redakteurin und Bloggerin von www.leipzigmama.com

 

5 Tipps für ein schönes Date

Der Valentinstag bietet einen guten Anlass, mal wieder Zeit zu zweit zu verbringen. Hier sind fünf Tipps, wie Eltern den Valentinstag oder einen anderen schönen Tag/Abend verbringen können:

  1. Wie beim ersten Date 

Das erste Date: Bei einigen liegt es erst wenige Jahre zurück, bei anderen Jahrzehnte. Sich gemeinsam an den einen besonderen Tag zu erinnern, lässt das Kribbeln der ersten Verliebtheit wieder aufleben. Ob Kinobesuch, ein bestimmtes Essen im Restaurant oder ein Tanz zu einem bestimmten Lied: Um das Rendezvous noch einmal zu erleben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder als Wochenendausflug in die Stadt, in der alles begann oder einfach zu Hause nachgespielt – mit dem Film aus der Videothek, dem Tanz im eigenen Wohnzimmer und dem selbstgekochten Gericht nach dem Rezept von damals.

  1. Spontanität mit Konzept

Ins Kino oder gemeinsam Essen gehen, sind wohl zwei der beliebtesten Rendezvous-Varianten. Der Vorteil dieser Klassiker: Sie lassen sich ohne großen Aufwand realisieren. Der Nachteil: Es fehlt ihnen ein wenig an Würze. Doch mit ausgefallenen Tricks lassen sie sich ganz individuell gestalten. Zum Beispiel für jede Entscheidung eine Münze werfen: Fährt man mit dem Auto oder mit dem Rad? Gibt es Wein oder Bier zum Essen? Wird es der Kino- oder der Theaterbesuch? Diese Entscheidungen dem Zufall zu überlassen, sorgt für kleine Überraschungseffekte, die dem Rendezvous Spannung verleihen.

  1. Romantik à la Saison

Ob Schlittschuhlaufen auf der Eisbahn oder ein romantisches Picknick auf der Sommerwiese: Je nach Jahreszeit bieten sich verschiedene Möglichkeiten für ein romantisches Date und bringen Abwechlung in den Alltag. Außerdem hat jede Jahreszeit ihre eigenen romantischen Seiten: Sich in der Kälte des Winters aneinanderkuscheln, im Frühjahr gemeinsam in Frühlingsgefühlen schwelgen, im Sommer zusammen in die Sonne blinzeln und Hand in Hand dem Herbstwind trotzen.

  1. Eine Box voller Wünsche

Manchmal mangelt es an einem lohnenswerten Anlass, um sich in Abendgarderobe zu werfen und das gemütliche Sofa zu verlassen. Um nicht ohne Date-Idee dazustehen, können Paare eine Wunschbox anlegen. Beide Partner können auf Zetteln notieren, was sie schon immer einmal (wieder) machen wollten: einen Tapas-Kochkurs besuchen, Kanu fahren gehen oder auf dem Rummel Autoscooter fahren wie in der Jugend – ein kreatives Date ist damit garantiert.

  1. Nachmittag in rosarot 

Es muss nicht immer der Abend sein! Sicher, ein romantisches Candlelight-Dinner ist am schönsten, wenn es dunkel ist. Aber das Wochnende bietet eine Fülle an Möglichkeiten für Alltags-Romantik abseits der üblichen Wege: Sei es, gemeinsam einen Nachmittag im Spa zu verbringen, einen Waldspaziergang zu machen oder gemeinsam kleine Souvenirs für den anderen auf dem Flohmarkt zu erstehen. Die Kinder freuen sich währenddessen, mit dem Babysitter oder Oma und Opa über den Spielplatz zu tollen oder ins Kino zu gehen.

Zusammengestellt vom Kinderbetreuungsportal betreut.de

 

Endgültig am Ende

Wann der Neuanfang nach dem „Seitensprung“ gelingen kann. Und wann der Zerbruch nicht aufzuhalten ist. Von Stanislaus Klemm

Ein Paar kommt in die Eheberatung. „Mein Mann ist öfters fremdgegangen“, so die Frau, „ich sehe keine Basis mehr, ihm zu vertrauen. Gibt es dennoch eine Chance, unsere Ehe zu retten?“ Die Erfahrung zeigt, dass diese Frage generell sicher genau so oft verneint wie auch bejaht werden könnte. Es spielen dabei ganz sicher viele Faktoren eine entscheidende Rolle. Was sind das eigentlich für Wege, d ie d ann e ntweder z um u nwiderruflichen A bbruch oder aber zu einem neuen Aufbruch führen können?

Man kann leicht zu dem Schluss kommen, dass die eheliche Treue heute nicht mehr hoch im Kurs steht und im Begriff ist, ein trauriges Auslaufmodell zu werden. Immer selbstverständlicher und alltäglicher wird vom „Fremdgehen“, von außerehelichen Beziehungen oder dem „Seitensprung“ gesprochen oder in den Medien berichtet. Vielfach wird die Liebe zweier Menschen geradezu lieblos in unüberlegter Begrifflichkeit als One-Night-Stand abgehandelt – nach dem Motto: „einmal ist keinmal“. Gleichzeitig gibt es aber auch einen ganz anderen Befund: Die Treue und vor allem die sexuelle Treue wird von Frauen und Männern, aber ganz besonders von Jugendlichen als eines der Fundamente gelingender Partnerschaft angesehen. Vielleicht steckt dahinter doch eine Ahnung davon, dass das eheliche Vermächtnis: „den anderen zu lieben, zu achten und ihm in guten wie in schlechten Tagen die Treue zu halten“ nichts Geringeres ist als der Ausdruck einer Wahrheit, die hinter jeder Liebe steht.

Wenn man als gläubiger Mensch hinter dieser menschlichen Liebe das Fundament einer noch größeren Liebe erkennt, dann erscheint uns Treue nicht mehr nur als „Verpflichtung“. Sie ist unsere ganz natürliche Antwort, vielleicht auf eine biblische Zusage, wenn Gott sagt: „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“ (Josua 1,5) Und dennoch erfahren viele Männer und Frauen – zusammen mit ihren Kindern – immer wieder, dass sie vom anderen Partner hintergangen, betrogen und gedemütigt worden sind. Grund genug, die Partnerschaft für immer beenden zu wollen.

SELBST VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Von außen betrachtet scheint die Rollenverteilung klar. Es gibt einen Missetäter und ein Opfer. Wir sind da oft ähnlich schnell in unserem Urteil wie die Pharisäer, die eine ehebrecherische Frau zu Jesus schleppten, in der Hoffnung, er möge ihre Steinigung anordnen. Wir achten kaum auf das, was ihn zum Täter, sie zur Täterin machte oder „vorbereitete“. Hier gibt es dann auch Gründe genug, sich dieses verletzende Verhalten hinlänglich zu erklären. Friedrich Nietzsche lässt einmal in seiner Schrift „Also sprach Zarathustra“ eine Frau sprechen: „Zwar brach ich die Ehe, doch zuvor brach die Ehe mich!“

MACHT DEN HAUSBAU ZU EUREM PROJEKT!

Das Abenteuer „Hausbau“ haben Stefanie und Henrik Diekmann gemeinsam durchlebt – zwei Mal! Ihr großes Plus: Sie konnten sich in den besonders intensiven Zeiten eine gewisse Leichtigkeit bewahren.

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