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Starke Post für starke Mütter

Mütter und Väter brauchen Ermutigung – nicht Vergleiche und Verurteilungen. Eine Anregung von Lisa-Maria Mehrkens

In einer besonders anstrengenden und stressigen Zeit schenkte mein Mann mir einen Postkartenkalender für Mütter – 52 Karten voller Gebete, Zitate und Geschichten aus dem Alltag von Müttern. Viele davon sprachen mich sehr an und passten exakt auf mein Leben im Moment. Ich fühlte mich ermutigt und gestärkt, die Karten gaben mir Kraft in schweren Zeiten. Denn Muttersein ist wunderschön, aber eben häufig auch anstrengend, herausfordernd und kräftezehrend.

KEIN SPAZIERGANG

Umso trauriger finde ich es, wenn Mütter sich in sozialen Netzwerken und teilweise auch in der realen Welt gegenseitig vergleichen, abwerten, verurteilen und mit negativen Kommentaren das Selbstbewusstsein zerstören. Jede möchte besser sein als die andere. Jede denkt, nur ihre Erziehung ist die richtige. Wenn man in sozialen Medien unterwegs ist, bekommt man bei so manchen Mütter-Kanälen das Gefühl, Muttersein sei ein Spaziergang und nur man selbst würde alles falsch machen. Dabei teilen wir doch oft die gleichen Sorgen und Herausforderungen. Wäre es nicht besser, ehrlich miteinander umzugehen, über Probleme zu sprechen und sich gegenseitig zu ermutigen? Unter meinen Freundinnen sind einige Frauen, mit denen ich offen und ehrlich über die Schwierigkeiten als Mutter reden kann. Denn gelegentlich ist es notwendig, von anderen in ähnlichen Situationen zu hören, um wieder Kraft und Selbstvertrauen zu bekommen. Im hektischen Alltag kommt das oft zu kurz. Deswegen wollte ich gern einen kleinen Teil dazu beitragen, zumindest die Mütter in meinem Freundeskreis zu stärken. Ich fand es zu schade, die Postkarten, die mein Mann mir geschenkt hatte, mit ihren starken Botschaften für mich zu behalten.

MEHR ACHTSAMKEIT

Also nahm ich sie und schrieb jeder Mutter in meinem näheren Umfeld eine davon. Ich versuchte, sie möglichst passend zur Situation und Persönlichkeit der Mütter auszuwählen und schrieb, dass sie eine tolle Mutter sei, einen guten Job mache, ich ihr Gottes Segen und Kraft wünsche. Dabei hatte ich manchmal beim Schreiben das Gefühl, diese Worte auch mir selbst zuzusprechen. Die Reaktionen der Empfängerinnen waren durchweg positiv. Viele waren überrascht, leider bekommen nur die wenigsten in ihrem Alltag ab und an gesagt, dass sie eine tolle Mutter sind. Ich möchte daher zu mehr Achtsamkeit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander ermutigen und dazu einladen, sich gegenseitig immer mal wieder im Alltag zu stärken. So behält man das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten als Mutter. Das können Kleinigkeiten sein wie eine Postkarte, eine kurze Nachricht, eine Schokolade als Nervennahrung oder ein kurzer Besuch auf eine Tasse Kaffee, bei dem man über Sorgen und Nöte redet. Das gilt übrigens auch für Väter! Letztlich sind wir alle Eltern mit Stärken und Schwächen, mit guten und schwierigen Phasen unserer Kinder. Und wer hört nicht gerne den Satz: „Gut gemacht, Mama/Papa!“?

Lisa-Maria Mehrkens ist Psychologin und freie Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Chemnitz.

Welchen Beruf soll mein Kind nach der Schule wählen? Diese Tipps können helfen

Die Jobwahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben. Aber was tun nach dem Schulabschluss? Berufsberaterin Heike Scherneck weiß Rat.

„Meine Tochter (16) zerbricht sich seit Monaten den Kopf darüber, was sie nach der Schule machen soll. Dass ihr Abschluss nun immer näher rückt, entspannt die Lage nicht gerade. Wie kann sie diese Entscheidung treffen und wie können wir ihr dabei helfen?“

Die Berufswahl zählt zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben, und ich rate, möglichst frühzeitig damit zu beginnen, denn die Frage, welcher Beruf zu einem passt, ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Was sind die beliebtesten Berufe?

Zunächst gilt es herauszufinden, was man kann und will. Was sind die persönlichen Stärken und Schwächen Ihrer Tochter, ihre Hobbys und Lieblingsfächer, welcher Beruf interessiert sie? Hier kann die Hilfe durch Familie und Freunde förderlich sein. Anschließend folgt ein Abgleich dieser Eigenschaften mit Berufsbildern. Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen der letzten zehn Jahre gehören Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/-in, Bürokaufmann/-frau, Handelsfachwirt/-in, Industriekaufmann/-frau, Bankkaufmann/-frau oder Medizinische/-r Fachangestellte/-r. Natürlich kann auch ein Studium in Erwägung gezogen werden.

Arbeitsagentur übernimmt Reisekosten

Ob Ausbildung oder Studium – es empfiehlt sich immer, die Unterstützung von Experten zu suchen. An den Schulen sprechen die Berufsberater das Thema in den Vorabgangsklassen an. Bei einem Praktikum können Berufsfelder kennengelernt und ausprobiert werden. Es gibt auch verschiedene Informationsquellen online, wie beispielsweise den „Berufe-Entdecker“ auf planet-beruf.de oder in der Schweiz berufsberatung.ch. Ich empfehle zudem ein individuelles Gespräch mit einem Berufsberater der Arbeitsagentur. Hier werden jahrelange Erfahrungen und Kenntnisse über den regionalen Arbeitsmarkt weitergegeben und auch Bewerbungs- und Reisekosten zu Vorstellungsgesprächen übernommen.

Worauf es bei der Bewerbung ankommt

Findet Ihre Tochter eine Stellenanzeige, die ihr gefällt, sollte sie darauf achten, ob der Arbeitgeber eine klassische Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf, Passbild und Zeugnissen oder eine E-Mail-Bewerbung wünscht. Danach orientiert sich der Aufbau des Anschreibens. Die Berufsberatung bietet auch dazu Unterstützung an. Ich rate den jugendlichen Bewerberinnen und Bewerbern, sich vor einem Vorstellungsgespräch über den Ausbildungsbetrieb kundig zu machen. Meist hilft ein Blick auf die Homepage der Firma, aber auch ein Klick auf berufenet.arbeitsagentur.de ist gut, um Auskünfte über die Ausbildung zu erhalten. Auf Umgangsformen, Motivation und Kleidung sollte auch geachtet werden. Angemessene Kleidung heißt nicht immer Schlips und Kragen.

Gute Chancen trotz Corona

Durch die Corona-Krise kam es auf dem Ausbildungsmarkt zu Verschiebungen. Arbeitgeber waren bei der Einstellung von Jugendlichen zum Teil zurückhaltend. Aber aufgrund der demografischen Entwicklung und dem unveränderten Fachkräftebedarf sind die Chancen nach wie vor sehr gut. Besonders chancenträchtig sind weniger bekannte Ausbildungsberufe. Sollte Ihre Tochter trotz guter Vorbereitung keinen Ausbildungsplatz bekommen, gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder Einstiegsqualifizierungen, beides eine Art Jahrespraktikum, sind Beispiele dafür.

Heike Scherneck ist Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Gießen.

Alles nur in meinem Kopf

Gedankliche Muster und Haltungen können unsere Ehe prägen und eine Negativspirale auslösen. Doch wir sind ihnen nicht ausgeliefert, ist Bernd C. Trümper überzeugt.

Als ich ein Junge war, trennten sich meine Eltern. Sie kamen zwar sieben Jahre später wieder zusammen und sind bis heute sehr glücklich miteinander verheiratet, und das nun seit über fünfzig Jahren, und doch war die Trennung für mich ein Schock, der mir erst viel später bewusst wurde.

In den ersten Jahren unserer Ehe war ich ein sehr eifersüchtiger Ehemann. Ich konnte es nicht ertragen, wenn sich meine Frau mit einem anderen Mann länger unterhielt. Dass sie täglich bei der Arbeit – sie war damals Beamtin – von Kollegen umgeben war, machte mich schier wahnsinnig. Ich war der erste Mann in ihrem Leben und ich wusste, sie würde mich nie betrügen. Trotzdem waren da diese Gefühle, diese bodenlose Angst.
Das spitzte sich in dem Jahr zu, in dem unsere Erstgeborene elf wurde. Wir führten zu diesem Zeitpunkt schon viele Jahre eine sehr gute Ehe und liebten uns sehr. Doch war da diese Barriere, die ich lange nicht erkannte. Als mir schließlich bewusst wurde, dass meine Mutter meinen Vater genau in dem Jahr verlassen hatte, als ich selbst elf Jahre alt gewesen war, wurde mir so manches klar. Tief in mir drin glaubte ich, nein, ich erwartete es regelrecht, dass es mir genauso gehen würde wie meinem Vater damals und dass Iris mich verlassen würde. Iris war jedoch die treuste und hingebungsvollste Ehefrau, die man sich vorstellen kann.
Diese Barriere war einzig in meinem Kopf. Ich hatte einfach kein inneres Bild für eine heile Ehe, die andauerte. Iris hielt meine Ängste aus, und durch ihre Sanftheit, ihre Liebe und dass sie sich mir zuliebe von bestimmten Männern auf Abstand hielt (die Männer waren nicht das Problem, ich war es), ließen mich innerlich heilen. Als dann dieses elfte Lebensjahr unserer Tochter vorbei war, wusste ich, ich hatte diese Barriere durchbrochen.
Ich wusste auch, dass ich sie nicht nur für mich selbst durchbrochen hatte, sondern für unsere Kinder, die diese Barriere nicht mehr haben würden.
Unsere Gedanken können mächtige Feinde, aber auch wundervolle Freunde sein. Darum schauen wir uns jetzt die grundlegenden Funktionsweisen und Auswirkungen unseres Gedankenlebens etwas genauer an.

Gedanken und Gefühle produzieren Haltungen

Zunächst wirken sich unsere Gedanken und Gefühle verstärkt auf unsere Haltungen aus. Wenn es zum Beispiel am Morgen eine größere Meinungsverschiedenheit zwischen Ihnen und Ihrem Ehepartner gab oder sein Verhalten Sie verletzt hat, ist es unwahrscheinlich, dass Sie ihm abends, wenn Sie sich wiedersehen, gleich ein eindeutiges Angebot machen. Ihre Haltung ihm gegenüber ist so lange verändert, bis beseitigt wurde, was zwischen ihnen steht.

Wie anders hätten Sie sich wahrscheinlich am Abend verhalten, wenn Ihr Mann Sie am Morgen mit einem „Ich liebe dich“ verlassen hätte und Ihnen, während er Sie beim Abschied küsste, noch eine Tafel Ihrer Lieblingsschokolade überreicht hätte, auf der Sie die gleichen drei Worte in seiner Handschrift erkennen.

Haltungen produzieren Handlungen

Die meisten unserer Handlungen, also das, was wir sagen, entscheiden und tun, entstammen unseren unsichtbaren Haltungen, die durch unsere Gedanken und Gefühle massiv beeinflusst werden. Wie also unsere Haltung zu jemandem oder etwas ist, wird darüber entscheiden, wie wir auf ihn oder es reagieren.

Mal angenommen, Sie werden von einem Ihnen nur oberflächlich bekannten Herrn gebeten, bis nächste Woche 100 000 Euro aufzutreiben. Sicher wäre Ihre Antwort Nein. Ihre Haltung dieser Person gegenüber ist eher neu-tral. Doch dieser Mann lässt Sie wissen, dass er der behandelnde Arzt Ihrer Tochter ist und dass Ihre Tochter wegen einer bestimmten Komplikation nur noch eine gute Woche hat, ehe ihre Organe versagen. Nur durch eine extrem teure Behandlung im Ausland wird sie überleben. Welche Antwort geben Sie nun?
Auch wenn Sie über solch eine Summe nicht verfügen, wäre Ihre Antwort: „Ja, ich treibe das Geld auf. Leiten Sie alles in die Wege!“ Denn hier hätte sich Ihre Haltung so weit geändert, dass Sie Haus und Hof versetzen, Ihr Auto verkaufen, jeden Kredit aufnehmen und jeden anpumpen würden, den Sie kennen, um das Leben Ihrer geliebten Tochter zu retten.
Dieses Beispiel verdeutlicht die große Bedeutung von Haltungen. Hier bestehen oder entstehen Motivationen, also Beweggründe, die uns tun lassen, was wir tun. Insofern erlauben unsere Handlungen auch zu einem gewissen Grad, unsere unsichtbaren Haltungen sichtbar zu machen und dadurch auch Rückschlüsse auf unsere Gedanken und Gefühle zu erhalten.

Handlungen produzieren wieder Gedanken und Gefühle

Das, was wir entscheiden, tun oder sagen, hat wiederum einen verstärkenden Einfluss auf unsere Gedanken und Gefühle. Genauer gesagt entsteht hier eine Spirale, die sich entweder negativ oder positiv dreht. In vielen Ehen ist diese Spirale schon seit Jahren negativ. Die Ehepartner konzentrieren sich mehr auf Problemlösungen in der Familie als aufeinander. Das Leben füllt sich mit Ritualen. Sich ständig wiederholende Abläufe sind an der Tagesordnung. Das Leben wird immer enger getaktet. Unter Druck kommt raus, was drinnen ist. Verletzungen geschehen. Diese Dinge werden verdrängt, unter den Teppich geschoben, eingefroren und dann, wenn es am wenigsten erwartet und gebraucht wird, platzt der Eisschrank und all die eingefrorenen Konflikte, Verletzungen und Enttäuschungen tauen auf einmal auf. Das ist dann nicht selten der Anfang vom Ende und der Beginn der Scheidungsmodalitäten.

Die Spirale umdrehen

Es gibt ein paar sehr einfache Eingriffsmöglichkeiten, um die Spirale zu drehen und Ihre Gedanken und Gefühle aktiv positiv zu verändern:

Ändern Sie Ihre Worte. Worte haben in sich Kraft und Auswirkung auf unsere Haltungen, Gefühle und Gedanken. Das erleben wir täglich beim Hören der Nachrichten, dem Getratsche der Kollegen oder der Szene einer Fernsehserie, die uns tief bewegt. Wenn Sie beginnen, die „richtigen Worte“ zu sprechen, verändern Sie immer Ihr Innerstes und oft auch Ihre Umgebung entsprechend. Also: Nehmen Sie bewusst Einfluss. Verbieten Sie sich toxische Worte und sprechen Sie das aus, was Sie wollen, auch wenn Sie es nicht fühlen. Tun Sie das beständig und beobachten Sie, was geschieht.
Genauso verhält es sich mit der Änderung von Handlungen. Vielleicht haben Sie Ihrer Frau schon seit Jahren keine Blumen einfach so geschenkt, weil Sie es für Geldverschwendung halten, Ihr sauer verdientes Geld für Grünzeug auszugeben, das in sieben Tagen doch in der braunen Tonne landet. Doch glauben Sie mir, allein die Investition Ihres Geldes verbindet Sie auch emotional mit dem oder besser gesagt mit der, für die Sie es ausgeben.
Auch Entscheidungen können Sie treffen, ohne dass Sie sich dabei besonders gut fühlen. In dem Moment, in dem Sie sich zum Beispiel für eine Städtereise entscheiden, weil es Ihrem Partner so wichtig ist, beginnen auch Ihre Gedanken sich um die ausgewählte Stadt zu drehen und Vorfreude kann entstehen, die Sie sich vorher gar nicht vorstellen konnten. Denn Ihre Haltung hat sich allein durch die Entscheidung verändert. Auf einmal ist London nicht nur eine europäische Stadt, sondern Sie finden heraus, dass Ihr Lieblingsmusical dort läuft, und Sie freuen sich schon auf das altehrwürdige Hotel, das Sie ausgesucht haben. Plötzlich können Sie es kaum noch erwarten, endlich dorthin zu kommen.

Als Iris und ich elf Jahre verheiratet waren, hatten wir zwei kleine Kinder. Ich hatte beruflich eine Menge um die Ohren und meine Frau war mit den kleinen Kindern, ihrer Mitarbeit in unserer Kirche und dem großen Haus auch bis zum Anschlag beschäftigt. Die Monate vergingen und während wir beide so unter Strom standen, verloren wir uns – obwohl ich von zu Hause aus arbeitete – emotional aus den Augen. Es geschah schleichend, doch irgendwann erkannte ich, dass meine Gefühle für meine Iris nicht mehr leidenschaftlich und romantisch waren. Sie war eher zu einer Schwester für mich geworden. Es gab nach der Geburt des zweiten Kindes noch weniger Sex und der Alltag machte das Übrige.
Später, nachdem wir diese Krise bewältigt hatten, sagte mir Iris, dass es ihr ganz ähnlich ergangen war und sie mit dem Gedanken gespielt hatte, mich zu verlassen. Ich wusste, dass ich bei unserer Trauung versprochen hatte, meine Frau zu lieben und bei ihr zu bleiben, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet. Ich hatte auch erkannt, dass Liebe kein Gefühl ist, sondern eine Entscheidung, der Gefühle folgen.
So nahm ich mir vor, ganz gezielt mit meinen Worten auszudrücken, was ich entschieden hatte zu wollen, nicht das, was ich fühlte. Meine Gefühle hätten nicht für viel mehr als „Du bist ganz nett“ oder „Ich mag dich“ ausgereicht.
Meine Entscheidung war jedoch, mit meiner Frau glücklich und leidenschaftlich alt zu werden. Also begann ich zu sagen, was ich wollte (aber nicht fühlte): „Du bist meine Traumfrau!“, „Ich liebe dich mehr als je zuvor!“, „Ich finde dich sexy!“, „Ich bin verrückt nach dir!“ usw. Es fühlte sich am Anfang seltsam an und es fühlte sich an, als würde ich lügen. Doch war es die reinste Wahrheit, denn es war genau das, was ich wollte. So machte ich weiter damit.
Tag für Tag. Die ersten Tage und Wochen vergingen und ich fühlte wenig bis nichts. Doch dann, irgendwann nach einigen Wochen erwachte etwas in mir und wurde immer stärker. Ich begann mehr und mehr zu fühlen, was ich sagte.
Schließlich übermannten mich Gefühle, wie ich sie seit unseren ersten zwei Jahren nicht mehr kannte. Ich schaute durch eine rosarote Brille und war Hals über Kopf verliebt.
Verliebt in meine eigene Frau. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: An diesen Gefühlen hat sich während der letzten fast zwanzig Jahre nie wieder etwas geändert. Ich bin verrückt nach meiner bezaubernden Frau, und das kann ruhig jeder wissen. Allerdings habe ich auch nie wieder aufgehört, ihr die richtigen Worte zu sagen. Worte, die meine eigene Haltung, meine Gedanken und Gefühle und dadurch alles, was ich selbst sage, entscheide und tue, beeinflussen.

Sich für Liebe entscheiden

Seien Sie großzügig mit Lob, Komplimenten und Bestätigung. Loben Sie Ihren Ehepartner ganz bewusst vor anderen und tun Sie das häufig. Kritisieren Sie sich nie vor anderen. Entscheiden Sie sich, Ihren Partner so zu lieben, wie er ist. Geben Sie die Versuche auf, ihn oder sie zu ändern. Es gibt nur eine Person auf diesem Planeten, die Sie ändern können und das sind Sie selbst. Andere zu ändern, ist eine Illusion, und das zu respektieren, ist weise. Entwickeln Sie durch die richtigen Worte eine Haltung der Dankbarkeit. Es ist eine Haltung, mit der man sehr alt werden kann.

Folgende Worte, die häufig dem Talmud zugeschrieben werden, fassen die Auswirkungen unserer Worte sehr gut zusammen:
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
Sie haben in Ihrem Ehepartner eine einzigartige und wundervolle Persönlichkeit geheiratet. Sie sind berufen, der größte Förderer für ihn oder sie zu sein und durch Ihre bestätigenden, lobenden und liebevollen Worte vieles von dem zu entfalten, was noch im Inneren schlummert. Sie werden sehen: Es lohnt sich!

Bernd C. Trümper ist Pastor und Autor. Der Artikel ist ein gekürzter und bearbeiteter Auszug aus dem Buch: „Quality Time in der Ehe – Die Zeit zu zweit genießen“, das er zusammen mit seiner Frau Iris veröffentlicht hat. Es ist erschienen bei SCM Hänssler.

Gut, dass wir einander haben!

Familien, Singles, kinderlose Paare und Alleinerziehende leben oft nebeneinanderher, nicht selten mit neidischem Seitenblick. Warum tun wir uns nicht einfach zusammen und profitieren voneinander? Anregungen dazu von Tina Tschage

Alle diese Aussagen der Einstiegsseite treffen mich mitten ins Herz. Ich leide unter dieser Trennung, der wir uns oft aussetzen. Jeder bleibt unter seinesgleichen. Als Single meide ich Paare und Familien, weil sie mir das vorleben, was ich selbst gerne hätte – und das schmerzt. Die Familien meiden die Singles, weil die was haben, was sie auch mal hatten – und was sie möglicherweise vermissen. Oder weil sie schlicht keine Zeit haben und meinen, Singles hätten vom Ehe- und Familienleben keine Ahnung und wären daher als Ansprechpartner wertlos. Wie schade!

Ich lebe seit vielen Jahren in Gemeinschaft. Mit meiner besten Freundin teile ich Auto, Wohnung und vieles andere. Nebenan wohnt eine Alleinerziehende. Unsere besten Freunde sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Und das tut so gut!
Ich weiß mittlerweile, wie sehr ich andere brauche. Ich weiß auch, wie anstrengend andere sein können. Aber es gibt viele Gründe, warum es sich lohnt, sich auf andere einzulassen. Mir wird immer wichtiger, den Zusammenhalt von Singles, Paaren, Familien und Alleinerziehenden zu stärken. Denn Gott hat uns als Gemeinschaft zusammengestellt.

Ideen gefällig?

 

Aus dem Leben erzählen: Warum sollten andere wissen, was mich geprägt hat, was mich umtreibt, belastet und freut? – Damit ich nicht mehr dem Gefühl erliege, ich wäre die Einzige, der es so geht. Und die Entdeckung dieser schlichten Tatsache ist so wohltuend! Damit fängt für mich Gemeinschaft an.
Gemeinsam essen: Tischgemeinschaft ist eine urchristliche Form, das Leben zu teilen. Als Single mal nicht allein zu kochen und zu essen, sondern sich an einen Familientisch setzen. Oder eine ganze Familie bekochen. Oder gemeinsam kochen … Es gibt viele Möglichkeiten!
Besondere Zeiten gemeinsam zelebrieren: Die großen Feiertage – aber auch Ferien, Urlaube, Freizeit – eignen sich zum Teilen: „Als Alleinerziehende und Single sind diese Familienfeste besonders schwer, weil sie mir das Gefühl geben, nicht Familie zu sein. Wenn man gemeinsam mit anderen feiern kann, geht dieses Gefühl ganz schnell verloren.“ (Laura, alleinerziehend). Wichtig: Klärt eure Erwartungen und bringt sie so gut wie möglich miteinander in Einklang.
Ressourcen teilen: Ob das Auto, die Gartenlaube mit Gemüsebeeten, die Einkaufsrunde, den Trockner – teilen ist nicht nur aus ökologischen und ökonomischen Gründen sinnvoll. Es tut auch dem Herzen gut. Was kannst du anbieten – oder wo könntest du etwas von anderen brauchen?
Geben und nehmen: Im Urlaub die Blumen gießen, bei Handwerksarbeiten unterstützen, Nachhilfe geben – nicht nur sprichwörtlich einander beim Tragen zu helfen, ist eine simple Form, den Zusammenhalt zu stärken.
Für andere mitmachen: Ob einkaufen oder Brot backen – wenn ich eh schon dabei bin, ist es ein Leichtes, einen zweiten Zettel zu bedenken oder doppelt so viel Teig zu verarbeiten. Für den anderen kann das eine enorme Erleichterung sein.
Regelmäßige Telefon-Dates: „Mein Vater hat über Jahre hinweg jeden Sonntag mit meinen Jungs telefoniert. Meistens haben sie über Fußball gesprochen. Da ist Beziehung entstanden, selbst über eine große Entfernung.“ (Birgit, alleinerziehend)
Patenschaft anvertrauen/übernehmen: Ich bin seit acht Jahren Patentante – mittlerweile von zwei kleinen Mädchen. Ich darf daher als Singlefrau wissen, wie toll Kinder sind und wie anstrengend. Diese Horizonterweiterung durch den Einblick in die andere Lebensform ist für uns alle hilfreich: Wir lernen das, was wir haben, umso mehr schätzen. Und für diese Mädchen bin ich eine wertvolle Bezugsperson: Wenn ihre Eltern mal so richtig doof und uncool sind, bin ich unparteiische Ansprechpartnerin. Und ich darf „Spaß mit den Kindern haben, ohne die ganze Kümmerarbeit – ein Vorteil für Singles“ – sagt die Mama meiner Patentöchter. Dafür beschenke ich sie immer wieder mit kinderfreier Zeit. Wir profitieren alle.
Wohn-Gemeinschaft: Ich selbst lebe schon seit vielen Jahren in Gemeinschaft. Auch für Alleinerziehende kann dies ein tolles Modell sein: „Als mein zweites Kind noch ganz klein war und ich wieder arbeiten gehen musste, habe ich mir eine Studentin und ihre Schwester einquartiert. Wir waren eine Super-WG: Drei Frauen und zwei kleine Kinder – eine Familie über Jahre hinweg!“ (Birgit, alleinerziehend)
Notfall-Kontakt: Hilfe in Notsituationen ist Gold wert. Diese Verantwortung zu teilen, ist für Singles und Eltern entlastend. Meine Mitbewohnerin ist einer der Notfall-Kontakte im Kindergarten der Patentochter. Und die Mama weiß, dass sie sie immer anrufen kann: „Für mich ist das eine große psychische Entlastung.“ (Katrin, verheiratet und Mama von zwei Töchtern). Für mich als Single ist ein sicheres Netzwerk genauso wichtig.

Bei mir selbst anfangen

 

Bei einigen dieser Ideen denkst du vielleicht, es sei ja nichts Neues. Aber mal ehrlich: Was davon hast du schon ausprobiert? Wenn du Mutter oder Vater bist: Lass die Singles und Kinderlosen an deinem Familienleben teilhaben! Wenn du Single und/oder kinderlos bist: Lass die Familien an deinem Leben teilhaben!

Dieser Zusammenhalt beginnt damit, dass ich ihn will. Ich kann immer nur bei mir selbst anfangen. Wenn ich den Zusammenhalt nur von anderen erwarte, warte ich oft lange. Also fang doch einfach an, nimm andere bewusst in den Blick und werde aktiv! Dann wirst du hoffentlich schnell merken: Gut, dass wir einander haben!

Tina Tschage lebt in München und ist Redakteurin, Autorin, Zeremoniarin, Coach und Trainerin. Mit ihrem Buch „Auf das Leben! Die großen und kleinen Meilensteine des Lebens feiern“ (adeo) will sie Menschen ermutigen, ihr Leben zu umarmen mit allem, was es ihnen bietet.

Jetzt erst recht!

Gerade wenn wir von unseren Kindern enttäuscht sind, sollten wir sie lieben und unterstützen. Von Christine Gehrig

Irgendwie kamen eine Bekannte und ich auf das Thema „Liebe und Unterstützung für unsere großen Kinder“ zu sprechen. „Was auch immer das eigene Kind für einen Mist verzapft – und wenn es im Gefängnis sitzt – es hat ja nur die eine Familie. Wenn die sich abwendet, was soll dann werden? Durch Ablehnung hat sich ja noch nie jemand positiv verändert. Ich finde, gerade in Krisen brauchen unsere Kinder uns erst recht“, vertrat ich meine Ansicht. „Woher weißt du, dass mein Kind im Gefängnis war?“, fragte meine Bekannte. Ich sah sie überrascht an. Nein, davon hatte ich keine Ahnung gehabt. Trotz ihrer Enttäuschung hatte sie sich zu ihrem Kind gestellt. Dessen Leben verläuft heute in ruhigeren Bahnen. Vielleicht gerade wegen der Unterstützung durch die Mutter?

Unlogisch lieben

In der Regel wissen unsere Kinder, was sie falsch gemacht haben. Sie können einen vorwurfsvollen, harten Blick aus einem sorgenzerfurchten Gesicht nur schwer ertragen. Trotz ihrer Fehler oder ihres Versagens wollen sie sich in ihrer Person nicht abgewertet wissen. Ob es der Abbruch der Schule, des Studiums, der Ausbildung ist, das Driften ins Drogenmilieu, das Verharren in zerstörerischen Beziehungen, selbstverletzendes Verhalten, der leichtfertige Umgang mit Suchtmitteln, das Abrutschen in Kriminalität, die Schwangerschaft mit 14 …

Bei aller höchst verständlichen Schockiertheit, Verzweiflung und Wut – bleiben Sie nüchtern und besonnen! Niemals hat Ihr Kind Ihre Unterstützung dringender gebraucht. „Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen“, dieser Satz der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach geht unter die Haut. Machen Sie es wie Gott: Seien Sie völlig unlogisch, lieben Sie trotzdem und jetzt erst recht.

Welten aufeinandergeprallt

Ein Rückblick auf die eigene Jugend kann helfen, die Dinge klarer zu sehen. Tief unter der katastophenträchtigen Kratzbürsthülle hauste ein unsicheres, nach Anerkennung und Bestätigung hungerndes Teenagerwesen. Hinzu kam bei uns eine zeitgeschichtliche Besonderheit: In den 60er, 70er und auch noch in den 80er Jahren sind Welten aufeinander geprallt. Vertreter konservativer Wertvorstellungen und die 68er Bewegung standen einander als völlig unvereinbare, unversöhnliche Fronten gegenüber. Das schlug sich auf die Generationenbeziehungen in den Familien nieder.

Heute haben wir eine Art Baukastensystem – wir können aus allem das Positive herauspicken. Und vor allem: Das abweichlerische Kind gehört nicht mehr automatisch ins Feindeslager. Dennoch kann sein Verhalten als Bedrohung für die eigene, vielleicht mühsam zusammengezimmerte Welt empfunden werden. Alles Fremde macht zunächst Angst.

Herzförmige Brillengläser

Aber: Wenn wir unsere Herzen weit aufmachen, kommt nichts Schlimmes hinein, sondern Gottes Liebe hinaus zu unseren Kindern. „Liebe deckt alle Vergehen zu“ (Sprüche 10, 12). Wenn ich solche und ähnliche Sätze in der Bibel lese, bin ich wieder versöhnt mit Aussagen, die uns Menschen scheinbar klein machen. Diese Aussagen lesen sich wie durch eine richterliche Brille: Der Mensch ist ein zum Destruktiven neigendes Geschöpf und kriegt es einfach nicht richtig auf die Reihe, Eltern und Kinder inklusive.

Diese nüchterne Feststellung darf mal kurz sein – jetzt aber bitte die Brille mit den herzförmigen Gläsern aufsetzen, denn: Alles Strafende, Ablehnende, Verurteilende schafft Brüche, Distanzen und Abgründe in den Beziehungen zu unseren Kindern. Jahre später werden wir uns selbst dankbar sein, wenn wir unser Ding mit der Liebe durchgezogen haben.

Ich weiß von Eltern, deren Kind kaum einen Schlammassel ausließ. Zum Teil rieten Fachleute, das Kind auf Grundeis laufen zu lassen, es völlig abzuschneiden und den Folgen seines Handelns zu überantworten. Ja, Eltern sollen die Verantwortung für sein Handeln beim Kind lassen. Aber genauso ist es ihr Job, die Beziehung zu ihrem Kind niemals abreißen zu lassen. Eine Mutter hörte auf ihren Instinkt. Sie durchlebte Jahre des Hoffens und Bangens, ohne jemals den Kontakt und die offene Tür zu ihrem Kind aufzugeben. Nachdem dieses wieder Land gewonnen hatte, sagte es: „Danke Mama, dass du mich nie aufgegeben hast. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“

Geduldig, geduldig, geduldig …

Setzen Sie immer wieder neu Ihre Brille mit den herzförmigen Gläsern auf: Welche altersangemessene Zuwendung braucht mein Kind jetzt? Freut es sich besonders über ein nettes Überraschungsgeschenk? Fühlt es sich durch eine bestimmte Unterstützung wertgeschätzt? Wirken anerkennende Worte, Anteilnahme und Verständnis wie Balsam auf seine Seele? Loben Sie im Zweifelsfall auch scheinbar Kleines und Selbstverständliches!
Bloß weil das Kind groß ist, bedeutet das nicht, dass es das alles nicht mehr braucht. Wir selber brauchen es ja auch. Und wenn das (spät)pubertierende Kind gerade sämtliche roten Knöpfe drückt? Was, wenn es mit uns so sehr auf Kriegsfuß steht, dass wir uns für unsere Existenz schon fast schuldig fühlen?

Dann arbeiten Sie als „verdeckter Ermittler“. Zum Beispiel, indem Sie für Ihr Kind und Ihre Beziehung zu ihm beten. Vielleicht fehlt Ihnen angesichts des schweren Wellengangs die Vorstellungskraft, dass es jemals wieder anders werden könnte. Seien Sie geduldig, geduldig, geduldig. Gott hat Vertrauen noch nie unbelohnt gelassen. Es kommen wieder ruhigere Fahrwasser. Kinder mit Besonderheiten in der Biografie sind die besten Lebenslehrmeister. Und: Behalten Sie die Zuversicht, dass Ihre guten, vorgelebten Werte wie Erbgut fest verankert in Ihrem Kind sitzen. Es wird nicht ausbleiben, dass Sie früher oder später etwas davon in irgendeiner Form erleben werden.

Christine Gehrig lebt mit ihrem Mann in Bamberg. Sie hat vier erwachsene Kinder und arbeitet als Nordic-Walking- und Gymnastik-Trainerin und als Lebe-leichter-Coach.

Ein Hoch auf unseren Verein

Stefan Gerber erlebt, dass seine Mitspieler da sind, wenn das Eis zu brechen droht.

Eine Eskimo-Weisheit sagt, dass man echte Freunde erst dann erkennt, wenn das Eis bricht. Genau das durfte ich erleben, als mein Eis gerade ziemlich dünn war. Der Terminkalender sah im Voraus eigentlich noch ganz okay aus, aber dann kam eine unvorhergesehene Sache nach der anderen rein: Komplikationen während des Krankenhausaufenthalts eines Familienmitglieds, Zusatzsitzungen, Anfrage zur Gestaltung einer Trauerfeier, kurzfristiger Coachingauftrag sowie massiver Zeitdruck bei der Organisation und Vermarktung einer Konferenz – und natürlich sollten alle Herausforderung noch vor dem Urlaub gemeistert werden. Es gibt ein paar Dinge, die genau in solchen Situationen kommen, aber nie so unpassend sind wie dann: Quengelnde und/oder kranke Kinder Schlaflose Nächte PC-Probleme Jetzt raten Sie mal, welche Schwierigkeiten sich bei mir zu den oben genannten Herausforderungen gesellt haben! Richtig – alle drei! Das Eis drohte zu brechen, denn Problem Nr. 3 verhinderte, dass ich die Herausforderungen überhaupt in Angriff nehmen konnte. Auch nachdem ich mich stundenlang durch einschlägige Foren gegoogelt hatte, öffnete keiner der vorgeschlagenen Tricks ein Fensterchen zu Windows. Mir wurde klar, dass ich nun fremde Hilfe in Anspruch nehmen musste. Aber woher kriege ich einen fachkundigen Spezialisten, der mir nicht nur irgendwelche Tipps gibt, sondern mein Problem innerhalb kürzester Zeit auch wirklich lösen kann und dann noch in Reichweite meines Budgets liegt? Ich setzte einen Hilferuf im Chat der „freestylers“ ab. Die „freestylers“, das sind meine Kumpels aus dem freien Unihockey-Training des Vereins „freestylers“ in unserem Dorf. Unihockey ist eine Hockeyvariante, die mit Hallenhockey verwandt ist. Was folgte, hatte mich nicht wirklich überrascht, aber mehr als gefreut und sogar berührt: Einer genoss gerade seine Ferien – und trotzdem meldete er sich schneller auf meinen Hilfeschrei, als jede Hotline meinen Anruf entgegengenommen hätte. Ein anderer war beruflich im Einsatz und hätte wohl genug damit zu tun gehabt. Doch er rief mich umgehend an und erkundigte sich nach meinen PC-Problemen. Die Erlösung schließlich sollte ein weiterer freestylers- Freund bringen. Sein telefonischer Support half mir zwar noch nicht, doch als Iwan dann mein Gerät persönlich unter die Lupe nahm, fand er nach ein paar Handgriffen den richtigen Befehl. Und siehe da: Der PC begann seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren – ohne Datenverlust, ohne mühsames Neuaufsetzen. Ich konnte wieder arbeiten! Mir tut das Hockeyteam gut! Wann immer möglich, bin ich mittwochs dabei, schwitze, treffe meistens über das Tor, aber es macht Spaß und hilft gerade in schwierigen Zeiten. Und dass ich jetzt noch erleben durfte, wie selbstverständlich mir bei meinen PC-Problemen geholfen wurde, macht meine „Liebe“ zu den freestylers gleich noch größer! Solche Unterstützung lässt mich auftanken – gerade, wenn das Eis dünn ist.

 

Stefan Gerber, Geschäftsführer Willow Creek Schweiz, ist Leiter der Netzwerk- Kirche „gms – gospel movement seeland“ und freiberuflich als Autor („Glück finden – hier und jetzt“), Referent und Coach tätig. Er ist verheiratet mit Brigitte Gerber-Urfer und Vater von Joy Nina (14) und Janosch Noah (11).