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„Was hat es nur?“

„Wenn mein Baby (2 Monate) schreit, bin ich oft unsicher, was der Grund ist. Wie kann ich herausfinden, was ihm fehlt?“

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Machen Babys unglücklich?

Etwa 70 Prozent der Eltern sind im ersten Jahr nach der Geburt ihres ersten Kindes weniger glücklich als in den zwei Jahren vorher. Das hat eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung ergeben. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Eltern sich seltener für ein zweites Kind entscheiden, wenn sie nach der Geburt des ersten unzufrieden waren.

Mikko Myrskylä, Demograf und Direktor des Instituts, betont aber: „Trotz der Unzufriedenheit nach dem ersten Kind wirken sich bis zu zwei Kinder insgesamt und langfristig eher positiv auf das Lebensglück aus.“

Auch wenn die hohe Zahl von 70 Prozent Unzufriedenen auf den ersten Blick überraschend scheint, ist das gar nicht so schwer zu erklären. Wer nach einer durchwachten Nacht nach seiner Zufriedenheit befragt wird, ist vielleicht nicht immer objektiv. Und immerhin fünf bis zehn Prozent der Mütter sind im ersten Jahr nach der Geburt von einer postpartalen Depression betroffen. Trotzdem sollte die Studie Anlass sein, darüber nachzudenken, wie Eltern nach der Geburt eines Kindes besser unterstützt und entlastet werden können. Vielleicht entscheiden sich dann wieder mehr Eltern für ein zweites oder gar drittes Kind.

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Das brauchen Kleinkinder unbedingt!

In der Family-Redaktion bekommen wir täglich Presseinfos über Produkte, die Eltern unbedingt für ihre Kinder kaufen sollten. Gern wird dabei mit Begriffen wie „Bildung“ oder „Förderung“ geworben. Aber immer öfter muss ich den Kopf schütteln. Vor allem in Bezug auf das, was Babys oder Kleinkinder angeblich brauchen.

Erst gestern bekam ich eine Info über neue Puzzles, die schon für Zweijährige geeignet sind: Sie bestehen aus zwei (!) Teilen. Häh? Was macht das bitteschön für einen Sinn?

Ähnlich geht es mir mit den diversen Baby-Apps, die mir immer wieder angepriesen werden. Da fühle ich mich dann oft ganz altmodisch, wenn ich den netten Pressevertretern sage, dass wir die lieber nicht vorstellen.

Dabei ist es doch ganz einfach, was Kleinkinder unbedingt brauchen – neben der Liebe und Zuwendung ihrer Eltern natürlich: einen Topf und einen Kochlöffel, diverse Plastikdosen, was zum Rasseln und zum Knistern, einen Ball, ein paar Bauklötze und einige schöne Pappbilderbücher. Die kann Kind nämlich nicht nur anschauen, sondern auch genüsslich darauf herumkauen. Mit Mamas Handy geht das nicht so gut …

Ja, ich weiß: Man möchte Babys und Kleinkindern gern was schenken. Und auch die Omas fragen ja ständig. Aber statt in relativ sinnlose Produkte könnte man das Geld lieber in ein Konto fürs Kind investieren. Und später drauf zugreifen, wenn nicht ganz billige Anschaffungen anstehen: ein Fahrrad, ein Schreibtisch, ein Tornister, eine Playstation … Oder man bezahlt dem Kind davon ein tolles Feriencamp. Oder die Reitstunden. Oder den Musikunterricht. Oder ein Haustier.

Und bis dahin lasst eure Kinder mit dem spielen, was der Haushalt hergibt. Die internationale Karriere werdet ihr eurem Kind damit sicher nicht verbauen!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

 

Apps für Babys?

Vor kurzem bekam ich eine Pressemeldung über „Babys erste App“ zugeschickt. Titel der App: „Muster und Formen für Neugeborene“. Einen Moment lang habe ich überlegt, ob es ein Aprilscherz oder eine Meldung des Satire-Portals „Der Postillon“ ist. Aber nein, diese App ist offensichtlich ernst gemeint. In der Presseinfo heißt es: „Diese App aktiviert und fördert das Sehen Neugeborener. Eltern werden sich an den niedlichen Reaktionen erfreuen.“

Vielleicht bin ich ja total old school, aber warum sollte ich einem Neugeborenen ein iPad vor die Nase halten? Kann ich mich nicht auch so an seinen Reaktionen, seinem Glucksen, seinem Weltentdecken erfreuen? Irgendwo muss doch Schluss sein mit Förderwahn, Bildschirmwahn und App-Wahn! Verschont die Babys! Die Kinder fangen noch früh genug damit an …

Bettina Wendland, Family-Redakteurin