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Vater sein mit Leidenschaft: „Ich bin nur meinem Kind etwas schuldig“

Der Journalist und Autor Tillmann Prüfer ist leidenschaftlich gern Vater. Wie er die Rolle und Aufgaben eines modernen Vaters sieht und woran sich Väter heute orientieren können, erzählt er im Interview.

Sie sind Vater von vier Töchtern. Was ist die wichtigste Lektion, die Sie durch Ihre Kinder gelernt haben?
Tillman Prüfer: Dass man mehr von den Kindern beigebracht bekommt, als man selbst den Kindern beibringt. Man denkt normalerweise, dass Erziehung so funktioniert: Da kommt ein junger Mensch wie ein unbeschriebenes Blatt zur Welt und wird dann durch die Eltern gebildet, mit Werten versorgt und so etwas. Wenn man dann aber mit Kindern zu tun hat, merkt man, dass man von ihnen mindestens genauso viel lernen kann, wie sie von einem selbst lernen, und dass man sich selbst durch die Kinder genauso verändert. Es ist ein beidseitiges Beeinflussen. Einem wird ein Mensch ins Leben geschenkt, der aber schon, wenn er da ist, ein vollkommener Mensch ist, also eine vollkommene Persönlichkeit, mit der man dann das Leben bestreitet.

Andererseits brauchen Kinder Sicherheit und Richtungsweisung. Ist das ein Widerspruch?
Nein, das ist kein Widerspruch. Natürlich lernt das Kind von den Eltern und von seinem Vater. Aber es lernt nicht in dem Sinne, dass man Regeln und Vorgaben gibt. Das braucht man natürlich für ein gesundes Zusammenleben. Aber es lernt vor allem durch das Vorbild der Eltern. Und wenn ich Vater eines Kindes bin, lernt das Kind vorrangig durch die Anschauung meiner Person: Wie kommt er durch sein Leben, was ist ihm wichtig, worauf achtet er besonders, wie löst er Probleme, was macht ihn glücklich? Das bedeutet Sicherheit und Richtung. Das verlangt viel Auseinandersetzung mit sich selbst. Denn wenn ich meinem Kind etwas vorleben möchte, muss ich erst mal wissen, was das eigentlich ist. Und dann kommt die entscheidende Frage: Wann lebe ich das eigentlich vor? Wann ist die Zeit dafür? Wann haben wir eigentlich Zeit, miteinander Dinge zu erleben? Das ist der Rahmen der Eltern-Kind-Beziehung.

Orientierung für Väter

Woran sollten sich Väter orientieren, gerade wenn sie kein optimales Vorbild hatten?
Umfragen haben ergeben, dass die meisten Männer ihre Väter lieben und positive Erinnerungen an sie haben. Aber leider ist der Normalfall ein Vater, der zu wenig Zeit hatte, um sie mit seinen Kindern zu genießen, weil seine Aufgabe in der Familie die des Alleinernährers war. Das ist leider immer noch das übliche Modell. Aber dadurch verpasst er viel. Später tut es ihm leid und er sieht sich im Defizit. Um das zu kompensieren, würde ich mich hinsetzen – allein oder mit der Partnerin – und auf einen Zettel schreiben, was mir wichtig ist, was meine Erwartungen an Vaterschaft sind, woran sich mein Kind erinnern soll. Was soll es gelernt haben, was soll rübergekommen sein? Anders gesagt: Was soll diese Vaterschaft nachher ausgemacht haben?

Wenn dann vier oder fünf Begriffe da stehen, kann ich mir überlegen, wie ich das weitergeben kann: Sind das gemeinsame Urlaube, Gespräche, gemeinsame Unternehmungen? Wenn ich zum Beispiel gern Fußball spiele, kann ich mit meinem Kind Fußball spielen oder ins Stadion gehen. Plötzlich ergeben sich sehr konkrete Dinge. Dann kann ich mir im dritten Schritt überlegen, wann dafür Zeit ist. Da wird es manchmal schwieriger, wenn ich merke, dass die Zeit zwischen 20 Uhr, wenn ich nach Hause komme, und 7 Uhr morgens, wenn ich das Kind in die Schule bringe, gar nicht so lang ist. Da kann ich ja gar nichts transportieren. Wann ist dann die Zeit, in der nur ich allein mit meinem Kind etwas machen kann? Dann geht es weiter mit dem Überlegen: Bin ich damit zufrieden? Kann ich das anders anstellen? Ich würde empfehlen, möglichst konkrete Aufgaben und Probleme zu benennen.

Rollen und Herausforderungen

Als Vater hat man verschiedene Rollen. Welche genau sind das?
Die Mutter- und Vaterrolle sind Begriffe aus der Entwicklungspsychologie, die gut eingeführt sind, aber die nicht grundsätzlich an Geschlechter geheftet sind. Da sind einfach zwei Menschen, Vorbilder, die ein Kind für eine günstige Entwicklung haben sollte. An der Vaterrolle ist das Wichtigste, dass man einen Elternpart hat, der eher den Herausforderer spielt, das Kind mit neuen Aufgaben konfrontiert, das Kind mehr lockt und ermutigt. Das heißt aber nicht unbedingt, dass das immer der Vater sein muss.

Es gibt Situationen in unserer Ehe, da ist meine Frau eher in der Rolle der Herausforderin. Wenn wir im Urlaub sind, steigt sie mit dem Kind auf irgendwelche Klippen und springt wieder runter. Ich denke dann: „Spinnt ihr, ihr könnt euch wehtun! Bleibt doch besser hier, das ist doch viel zu gefährlich!“ Da bin ich eher der schützende, behütende Part. Das sind die zwei wesentlichen Dinge, die einem Kind guttun: Es sollte einen Part geben, bei dem es sich eher Schutz suchend zurückziehen kann, und einen Part, der eher nach außen zieht, der sagt: „Guck mal, geh doch mal da hin! Du kannst das!“ Das können sich Partner natürlich hin- und herspielen, wie es für sie passt. Nur diese Dualität ist gut.

Als Mann, als Vater, steht man vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen: Man möchte ein guter Vater sein, für die Kinder da sein, für die Ehefrau, man soll genug Geld verdienen, erfolgreich im Beruf sein. Wie sollte man mit diesen Erwartungen umgehen?
Indem man sich nur eine Person vornimmt, der man irgendetwas schuldig ist – und das ist das Kind. Natürlich kommen tausend Erwartungen: die des Chefs, der Partnerin, der Freunde, der Eltern und so weiter. Aber die einzige Person, der ich wirklich etwas schuldig bin, ist das Kind. Und das ist auch der einzige wirkliche Referenzpunkt, ob man seine Sache gut gemacht hat oder nicht. Das wird das Kind einem schon irgendwann sagen. Leider haben wir heute gar nicht so seltene Fälle von Vätern, die keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern haben, nachdem sie ausgezogen sind. Und die leiden darunter, weil da einiges grundlegend falsch gelaufen ist. Wichtig ist: Man kann Dinge ganz anders machen, als die Gesellschaft das sagt. Man kann Dinge auch anders machen, als die eigene Frau das gut findet. Es geht einzig um das Kind. Wenn das Kind der Verlierer ist, dann ist etwas schiefgelaufen.

Vater – zwischen Beruf und Familie

Gibt es Berufe, die nicht familienkompatibel sind?
Mein Beruf gilt als nicht familienkompatibel. Und trotzdem arbeite ich seit über zwanzig Jahren in Teilzeit und habe ein abwechslungsreiches Arbeitsleben. Wir Männer glauben, wir können alles verändern, alles schaffen. Das männliche Bild ist: „The sky is the limit“, „Wir schaffen das!“ Aber dann diktiert der Job unser Leben. Das soll unabänderlich sein? Das glaube ich nicht! Wenn ich es will, dann kann ich mir die Dinge so biegen, dass ich für andere Menschen auch greifbar bin. Und wenn man sagt, das ist ein Job, der nicht kompatibel sei – ja, was soll das denn für ein Job sein? Einer, der mit einem glücklichen Leben nicht kompatibel ist? Ich glaube, wir müssen uns abgewöhnen zu denken, dass viele Überstunden das Maß der Dinge sind. Und mal ehrlich: Vierzig Stunden mehr in der Woche am Computer zu sitzen, ist, mit etwas Distanz betrachtet, auch nicht so toll.

Was würden Sie einem jungen oder werdenden Vater als wichtigsten Rat mit auf den Weg geben?
Das Wichtigste ist, dass er sich vergegenwärtigt, dass Vatersein – genauso wie das Muttersein – das Leben komplett ändert. Und es ist das größte Abenteuer, das man als Mensch bestehen kann, einen anderen Menschen großzuziehen.

Das Zweite ist, dass es kein Job ist. Wenn Männer von ihrer angehenden Vaterschaft sprechen, dann sagen sie häufig, eine große Verantwortung liege jetzt vor ihnen und das alte Leben sei vorbei. Nein, es ist nicht vorbei. Das alte Leben ist das Leben, das man einem Kind vorlebt. Und es ist ganz wichtig, dass man Spaß daran hat und dass man es so macht, wie es für einen passt, weil es dann auch für das Kind meistens ganz gut passt. Man kriegt dafür keine Beförderung, es gibt keine Sternchen. Es gibt aber ein fantastisches Leben mit einem anderen Menschen.

Und das Dritte ist, dass man Vaterschaft auf die Lebensspanne sehen muss. Oft hat man das als Vater so im Kopf: Ich muss Geld verdienen und für das Kind sorgen, bis es ausgezogen ist, dann habe ich meine Arbeit gemacht. Nein, man ist ein Leben lang Vater – und ein Referenzpunkt für das Kind. Es guckt zu, wie man alt wird, wie man sein Leben in den Griff kriegt. Das, was sich dabei ändert, ist der zeitliche Horizont, in dem man tatsächlich Zeit mit dem Kind verbringen und sich als Vater einbringen kann. Es gibt eine Zahl – ich habe sie leider nicht nachgeprüft –, dass mit dem 12. Lebensjahr des Kindes die Face-to-Face-Zeit, die ein Kind mit seinen Eltern verbringt, schon zu 80 Prozent rum ist. Danach bleiben noch 20 Prozent. Das heißt, bis zum 12. Lebensjahr passiert das meiste.

Aber das ist gleichzeitig die Zeit, in der die Väter meistens voll im Job sind, das Häuschen abbezahlen, aber die wertvollste Zeit verpassen. Meist bemerkt man erst spät, wie krass das ist, weil man danach auch nicht mehr alles nachholen kann. Daher würde ich immer dazu raten, dies bei den wichtigen Entscheidungen zu bedenken.

Verlorenes aufholen

Wenn ein Vater in den Teenager-Jahren der Kinder feststellt, dass er im Kleinkindalter kaum zu Hause war und viel verpasst hat, kann man das zumindest teilweise nachholen?
Man kann einiges nachholen, anderes nicht. Ich glaube, es ist auch die Frage, wie weit man bereit ist, dem Kind gegenüber Fehler zuzugeben. Auch ich musste mit meiner ältesten Tochter viel sprechen und viel nacharbeiten. Das ist nicht einfach! Es ist einfacher, wenn man Dinge zusammen erlebt, als wenn man das später nacharbeitet. Man kann viel Vertrauen und Tiefe in der Beziehung später herstellen, aber man muss es wirklich wollen und das dem Kind von Herzen zeigen. Ich glaube, Kinder reagieren nicht gut darauf, wenn sie denken: „Aha, jetzt, wo sein Job nicht mehr so wichtig ist, bin ich plötzlich wichtig!“ Um diesen Eindruck zu vermeiden, braucht es schon ein bisschen Überzeugungskraft.

Sie haben Kinder sowohl im Teenager-Alter als auch schon erwachsene, und Sie haben die ganze Entwicklung schon durchgemacht. Wie verändert sich das Vatersein mit dem Aufwachsen der Kinder?
Es ist natürlich immer mehr ein Reden auf Augenhöhe. Kinder sind vom ersten Tag an als Persönlichkeit da. Und ihr Feedback wird konkreter. Meine Tochter Lotta hat mir kürzlich gesagt, dass es für sie immer wichtig war, dass ihre Eltern mit ihr auf Augenhöhe sprechen. Denn wenn man von oben herab behandelt wird, erzählt man irgendwann auch nichts mehr. Man kann sich früh bewusst machen, dass es nur sehr kurze Zeit ein echtes Machtgefälle zwischen Eltern und Kindern gibt. Der Einfluss, den Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder haben, in der sie alles in der Hand haben, existiert nur im Kleinkindalter. Aber danach nimmt es rasch ab und ist irgendwann gar nicht mehr da. Und wenn ich mich nicht darauf einlasse, meine Kinder ernst zu nehmen, dann kann ich auch nicht erwarten, dass meine Kinder mich ernst nehmen.

Vielen Dank für das Gespräch und die wertvollen Anregungen!

Die Fragen stellte Family-Redakteur Marcus Beier.

Tillmann Prüfer ist stellvertretender Chefredakteur des Zeitmagazins und Autor mehrere Bücher. Zuletzt erschien sein Buch „Vatersein: Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen“ (Rowohlt/Kindler)

Trotz Jobverlust weiter als Team unterwegs

Wenn ein Mensch den Arbeitsplatz verliert, kann das die Existenz bedrohen und die Psyche belasten. Auch die Paarbeziehung kann darunter leiden. Ein Ehepaar und eine Paartherapeutin berichten, wie Paare solche Krisen meistern können.

Genau zu der Zeit, als Anne nach längerem Hoffen endlich wieder schwanger wurde, verlor ihr Mann Markus zum zweiten Mal seine Arbeitsstelle. Das brachte Unsicherheit und Existenzsorgen in die Beziehung. Bereits bei der ersten Kündigung war es für Anne als Freiberuflerin schwierig, finanziell nicht so stark wie erwartet auf Markus bauen zu können: „Ich war selbstständig und wollte mich gern finanziell auf sein Einkommen verlassen. Das stellte für mich auch einen Konflikt in der Rollenverteilung dar, und ich konnte nicht so frei sein, mich erst mal auszuprobieren, sondern musste gleich Geld verdienen“, erinnert sich Anne. Nach einiger Zeit kamen bei ihr Frust und Vorwürfe auf und die Fragen, ob ihr Mann wirklich sein Bestes gibt und überhaupt für die Arbeitswelt gemacht ist.

Auch bei Markus entstanden Selbstzweifel. Doch es war beiden wichtig, all diese Emotionen zuzulassen. Sie überlegten als Paar gemeinsam mit Hilfe eines Berufungsbuches, wie es weitergehen kann und wo sie sich in ihren Fähigkeiten noch mehr unterstützen können. „Das hat Markus geholfen, sich zu reflektieren, und mir, die Potenziale in ihm zu sehen, und unseren Teamgeist geweckt“, sagt Anne. Außerdem zeigte ihnen diese Krise neu, dass vieles von Gott abhängig ist, und führte sie wieder zu mehr gemeinsamem Gebet. Dadurch konnten sie Gottes Versorgung erfahren und ihre Hoffnung auf ihn setzen. „Ich habe neu gelernt, Krisenzeiten erst mal so anzunehmen, wie sie sind, und nicht gleich in Aktivismus zu verfallen, sondern wirklich zu vertrauen und geduldig zu sein mit meinem Partner. Letztlich sind wir als Team unterwegs und keiner ist besser als der andere, nur weil er mehr verdient“, resümiert Anne.

Durch die Krise wurden beide reflektierter für die eigenen Schwächen, den eigenen (Arbeits-)Anteil an der Beziehung, aber auch die Erfolge des anderen. Ihre Erfahrungen geben Anne und Markus auch gern an andere weiter. „Als Paar ist es schön, wenn man gemeinsam sowas überwunden hat und davon auch erzählen und zuversichtlich sein kann, dass Gott einen durchträgt“, fasst Anne zusammen.

Zusammen Neues wagen

Paartherapeutin Diana Muschiol hat schon einige Paare in existenzbedrohlichen Krisen begleitet. „Für viele Menschen ist die Berufstätigkeit mit dem eigenen Selbstwert verknüpft, gibt Sinn und Identität“, sagt sie. Fällt die Arbeitstätigkeit weg, entsteht oft eine Leere. Dann ist es wichtig, sich bewusst auf Neues einzulassen, um wieder Sinn zu finden. Berufungsbücher wie bei Anne und Markus können hilfreich dabei sein.

Mit dem Jobverlust einhergehende Gefühle wie Scham, Schuld, Minderwertigkeitsgefühle oder Selbstzweifel können gefährlich sein. „Das sind unangenehme Gefühle, die meist einen Rückzug bedeuten, ein innerliches Dichtmachen, wenn man diese Gefühle nicht fühlen und schon gar nicht irgendjemandem zeigen will. Dadurch sind aber Distanz und Entfremdung in der Partnerschaft vorprogrammiert“, weiß Muschiol. Auch die möglicherweise veränderten Rollen in der Familie und dadurch vielleicht ungewohnte Aufgaben können das Gefühl von Unfähigkeit verstärken. Der Alltag muss eventuell neu organisiert, Aufgaben neu verteilt werden. Alle Gefühle zuzulassen und ehrlich miteinander zu kommunizieren, ist deshalb sehr wichtig! Statt sorgenvoll zu verzweifeln, sollte man die Situation erst mal akzeptieren. Und dann als Paar gemeinsam umdenken, flexibel nach Lösungen und Ideen suchen und diese umsetzen. Der Fokus sollte dabei auf dem vorhandenen Guten in der Beziehung sowie den Ressourcen jedes Einzelnen, als Paar und auch im sozialen Umfeld liegen. Von diesem Punkt aus kann man sich gemeinsam neue Ziele setzen und daran arbeiten, sie zu erreichen. So wie Markus und Anne, die sich mittlerweile freuen dürfen, dass Markus erfolgreich einen neuen Job gefunden hat.

Interview mit Paartherapeutin Diana Muschiol

Was kann Paaren helfen, schwierige Zeiten gemeinsam durchzustehen?
Allein die Paarbeziehung an sich hilft schon, Krisen zu meistern. Gott hat uns nicht ohne Grund als Beziehungswesen geschaffen. Zahlreiche Studien zeigen, dass eine zufriedene und glückliche Beziehung gesund hält und uns auch befähigt, mit Herausforderungen und Schmerz besser umzugehen. Daher ist ein sehr wichtiger Faktor für Paare in Krisenzeiten, an ihrer Beziehung festzuhalten und diese weiter auszubauen.

Zusätzlich ist ein offener und ehrlicher Austausch miteinander sehr hilfreich, zum Beispiel darüber, was an der Krise Sorgen oder Angst bereitet. Und das mit der Bereitschaft, das Gegenüber wirklich verstehen zu wollen. Wenn wir selbst in Not sind oder unbedingt verstanden werden wollen, verlieren wir manchmal das „Wir“ aus den Augen. Da sind echtes Interesse und Empathie sehr hilfreich. Auch eine vorsichtige Nachfrage oder ein Gesprächsangebot, wenn der Partner sorgenvoll scheint, ist eine gute Möglichkeit.

Gibt es überhaupt so etwas wie eine Patentlösung für die Bewältigung von Krisen als Paar?
Wenn überhaupt, dann würde ich sagen, ist es eine glückliche, zufriedenstellende Beziehung, in der sich beide verbunden fühlen, angenommen sind und die Zuversicht haben, das gemeinsam durchzustehen. Eine Beziehung, in der sie sich emotional und körperlich erreichen, sich aufeinander verlassen können, sich auf emotionaler Ebene mitteilen und dann auch wohlwollend auf das Gehörte und Wahrgenommene reagieren.

Kann man von einer Paar-Resilienz sprechen oder ist Krisenbewältigung in erster Linie Sache jedes einzelnen Partners?
Beides. Eine gemeinschaftliche Bewältigung ist hilfreicher als die alleinige. Und wenn ein Partner in der Beziehung eine Krise oder Not erlebt, hat das direkte Auswirkungen auf den anderen oder die andere. Aber es braucht den eigenen Beitrag. Man kann sich nicht ausschließlich darauf verlassen, dass das Gegenüber einem die Bewältigung abnimmt. Man darf seinen eigenen Beitrag dazu leisten, sollte aber auch Unterstützung annehmen. Dafür ist es erforderlich, sich selbst verletzlich zu zeigen. Das bedeutet, die eigenen Gefühle mitzuteilen: Sorgen, Ängste, Unzufriedenheit, Probleme und auch Sehnsüchte, Hoffnungen und Wünsche. Wir können nicht davon ausgehen, dass unser Gegenüber weiß, wie es in uns aussieht, wenn wir es nicht zeigen.

Was verändert sich aus Ihrer Sicht an einer Beziehung, wenn Paare gemeinsam Krisen bewältigen?
Das gemeinsame Bewältigen von Krisen kann viele Ressourcen in einem Paar hervorbringen. Oft wachsen der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung. Aber auch Verbundenheit, Vertrauen, Intimität und Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln sich weiter und verfestigen sich. Durch das Erleben, schon einmal eine Krise gemeistert zu haben, entstehen auch Hoffnung und Zuversicht, kommende Krisen ebenfalls zu bewältigen. Hoffnung ist ein weiterer wichtiger Aspekt von Resilienz. Und je mehr wir Menschen Resilienz erleben, desto mehr baut sie sich auf. Durch das gemeinsame Bewältigen von Anforderungen entwickelt sich Selbstwirksamkeit bei jedem Einzelnen und auch die des Paares. Was wiederum genutzt werden kann, für andere Impulsgeber und Vorbild zu sein.

Lisa-Maria Mehrkens ist freie Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Chemnitz.

 

TIPPS VON BETROFFENEN UND PAARTHERAPEUTIN DIANA MUSCHIOL ZUR BEWÄLTIGUNG VON KRISEN IN DER PARTNERSCHAFT:

  • die Partnerschaft priorisieren, Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, zum Beispiel durch Auszeiten zu zweit
  • im Alltag immer wieder Verbindung zueinander schaffen durch eine Umarmung, ein Lächeln, einen Kuss oder liebe Worte
  • bewusst den Fokus darauf setzen, was gut läuft
  • sich bewusst dafür entscheiden, zusammenzubleiben und miteinander durch die Krise zu gehen
  • sich durch praktische Unterstützung im Alltag gegenseitig Freiräume schaffen, um einzeln Bedürfnissen nachzugehen und Auszeiten zu nehmen

Kommunikation ist alles

  • ein Grundlevel an Kommunikation aufrechterhalten, zum Beispiel durch kurze Spaziergänge
  • offen und ehrlich Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse teilen
  • sich in den Partner einfühlen, gegenseitig ungeteilte Aufmerksamkeit und echtes Interesse schenken
  • sich um gegenseitige Akzeptanz und Verstehen bemühen
  • dem Partner andere Bedürfnisse und Verarbeitungsstrategien zugestehen
  • gemeinsam als Paar vor Gott kommen in Gebet, Lobpreis, Abendmahl
  • bei Bedarf seelsorgerliche, therapeutische oder praktische Unterstützung annehmen
  • negative Gedanken und Gefühle zulassen und aussprechen, sich aber nicht davon beherrschen lassen
  • Krisen nicht „vergeuden“, sondern als zum Leben dazugehörende Chance für etwas Neues und Gutes sehen und sie, wenn möglich, aktiv gestalten

Hilfreiche Fragen

  • Was ist in dieser Situation oder in diesem Moment der Krise unser langfristiges Ziel? Wie können wir dahingehend unsere Energie und Zeit nutzen?
  • Was brauchen wir gerade in der Krise: eher aktive Lösungsschritte oder eine Stärkung unserer emotionalen partnerschaftlichen Verbindung?

„Gott macht keinen Unterschied zwischen Mann und Frau“

In christlichen Gemeinden gibt es oft feste Rollenzuschreibungen für Männer und Frauen. Veronika Schmidt, Sexologin und systemische Beraterin, plädiert dafür, dass Männer und Frauen auch in diesem Umfeld endlich gleichgestellt sind – weil Gott es sich so gedacht hat.

Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist dir ein Herzensanliegen. Was ist dir daran besonders wichtig?

Meine Idealvorstellung ist, dass nicht mehr das Geschlecht eine Rolle spielt – ob ich Frau oder Mann bin –, sondern dass man seinen Gaben entsprechend das tun kann, was man gern tun möchte. Und dass einem von außen keine Vorurteile und Hindernisse in den Weg gelegt werden. Wenn diese Freiheit nicht da ist, liegt viel Potenzial brach. Dann verzichten wir als Gesellschaft, Kirche oder Familie auf zu viel, wenn nicht jeder das tun kann, was in seinen Möglichkeiten liegt.

Wie sieht es mit der Gleichberechtigung im christlichen Umfeld aus?

Es gibt hier ein breites Spektrum. Es gibt Gemeinden, in denen ist die Mitarbeit den Gaben gemäß und unabhängig vom Geschlecht problemlos möglich, in anderen aber nicht. Wir sind nicht da, wo ich denke, dass Gott sich das so gedacht hat. Schwierig finde ich dieses „Ja, aber“, das selbst in den fortschrittlichsten Gemeinden immer noch in der Luft schwebt. Das hat etwas damit zu tun, wie lange wir dieses Thema schon mit uns herumtragen. Es gibt keinen Verband, keine Kirche, die sich hinstellt und öffentlich sagt: „Wir haben uns geirrt, es gibt kein ‚Aber‘ mehr. Frauen und Männer sind gleichberechtigt.“ Das würde einen Unterschied machen, weil wir damit gezwungen wären, unser Denken, unsere Haltung zu ändern und dementsprechend auch die Strukturen. Ich glaube nicht, dass sich in der Kirche etwas grundlegend ändert, wenn diese klaren Statements nicht kommen. Klar, Frauen werden Schritt für Schritt ein bisschen mehr geduldet. Das ist kein Statement, keine offizielle Entscheidung in vielen Gemeinden. Deshalb bleibt immer dieses „Aber“ in der Luft hängen.

Du hast gerade gesagt, es entspricht nicht dem, wie Gott sich das gedacht hat. Was meinst du denn, wie Gott es sich gedacht hat?

Ich habe zur Recherche für mein Buch „Endlich gleich“ und auch nachträglich sehr viel zu diesem Thema gelesen. Ich meine, theologisch verstanden zu haben, dass Gott keinen Unterschied macht zwischen Mann und Frau. Er gibt ihnen den Auftrag, die Welt zu verwalten und zu bebauen. Dieser Auftrag geht an beide. Paulus muss oft hinhalten für die Unterdrückung der Frau. Aber wenn wir genau auf sein Verhalten und seinen Umgang mit Frauen schauen, sehen wir, dass er das weitergeführt hat, was Jesus gelebt hat: den Frauen auf Augenhöhe zu begegnen und mit ihnen unterwegs zu sein. Als die Kirche institutionalisiert wurde, wurden die Frauen wieder untergeordnet. Das ist eine gesellschaftliche, machtpolitische Richtung, die nicht mit dem, was Jesus und Paulus gelehrt und gelebt haben, zu vereinbaren ist.

In christlichen Kreisen wird oft das Konzept formuliert: „Frauen und Männer sind gleichwertig, aber nicht gleichartig. Es gibt bestimmte Gaben und Aufgaben, die für Männer und solche, die für Frauen gedacht sind.“ Was sagst du dazu?

Das ist eine Ausrede, mit der Frauen vertröstet und ruhiggestellt werden. Natürlich sind wir gleichwertig, das ist gar nicht die Diskussion. Und wir sind nicht gleichartig, das ist auch nicht die Diskussion. Die Diskussion ist: Sind wir gleichberechtigt? Haben wir die gleichen Möglichkeiten? Kann die Frau an denselben Dingen teilhaben wie der Mann, und stehen ihr alle Türen offen? Gibt es keine Grenzen nur aufgrund des Geschlechts? Das ist die wichtigste Diskussion. Es gibt das Konzept der Komplementarität, dass Mann und Frau sich ergänzen. Und es gibt das Konzept der Egalität. Das heißt nicht, wir sind gleich gestrickt oder wir sind biologisch gleich, sondern es beruht auf der Annahme, dass Gott keinen Unterschied macht und deshalb die Gemeinde auch keinen Unterschied machen sollte, damit das volle Potenzial der Kirche zum Tragen kommt.

Diese klassischen Rollenzuschreibungen funktionieren ja auch bei vielen Paaren gar nicht …

Genau. Meine Erfahrung aus der Beratung ist, dass etwa die Hälfte der Paare nach dem klassischen Rollenmodell ticken: Er ist der Dominante, der Aktive, der Ideengeber, und sie passt sich eher an, folgt ihm, macht gern mit. Diese Paare haben mit ihrem Rollenbild für sich selbst und auch von außen keine Schwierigkeiten, weil das so akzeptiert ist. Es gibt meiner Erfahrung nach aber genauso viele Paare, die umgekehrt funktionieren: Die Frau ist die Dominante, die Aktive, die Ideengeberin, und er ist jemand, der gern folgt, sich gern anpasst, gern mitmacht und sich inspirieren lässt. Diese Paare zweifeln oft selbst an sich, weil sie etwas anderes als „richtig“ vermittelt bekommen. Und die Umgebung zweifelt auch an ihnen, weil sie nicht dem klassischen Rollenmuster entsprechen. Ich höre in der Beratung oft, wenn es zum Beispiel um Verantwortung geht, dass Frauen ihren Männern Vorwürfe machen: „Du bist doch das Haupt. Du müsstest doch jetzt vorangehen, auch geistlich, auch in der Kindererziehung. Du müsstest doch den Karren ziehen.“ Und da sind wir bei einem Bild, das nicht stimmt, denn den Karren müssen sie gemeinsam ziehen – sonst ist es eine mühsame Angelegenheit.

Es gibt aber auch diese Bibelstellen, dass Frauen in der Gemeinde schweigen sollen oder sich dem Mann unterordnen sollen. Wie verstehst du sie?

Es sind nicht mal eine Handvoll an Bibelstellen, aufgrund derer die Frauen jahrhundertelang zurückgestellt wurden. Das ist, würde ich sagen, eine Frage des Bibelverständnisses und der Auslegung. Es gibt inzwischen zahlreiche Auslegungen, die belegen, dass damit nicht das gemeint ist, was wir daraus gemacht haben, sondern dass da die einzelne Frau gemeint ist oder die vorlaute Frau, die im Überschwang über das Ziel hinausschießt. Damit ist auch die konkrete Situation damals gemeint und nicht eine generelle Aussage, weil eben diese generellen Aussagen dem, was Paulus sonst sagt und dem, was Jesus und Paulus gelebt haben, widersprechen.

Ich beobachte, dass junge Frauen und Männer in christlichen Gemeinden in Bezug auf Rollenbilder teilweise wieder konservativer werden als ihre Elterngeneration. Woher kommt das?

Diese Frauen haben die Emanzipation, weil Generationen vor ihnen dafür gekämpft haben. Aber Emanzipation ist anstrengend. Denn als emanzipiertes Paar muss man immer wieder Dinge verhandeln. Es gibt diese traditionelle Rückbewegung auch in der Gesellschaft, die sogenannten „Tradwives“. Das hängt damit zusammen, dass die Männer keine Emanzipationsbewegung ihrerseits in die Wege geleitet haben. Dann kehrt man irgendwann zurück zum Ist-Zustand. Es gibt Aussagen, dass Männer unter der Emanzipation der Frauen leiden oder dass Männer heute keine Männer mehr, sondern verweiblicht seien. Die Ursache wird aber an der falschen Stelle gesucht. Das Problem ist nicht, dass die Frauen sich emanzipieren, sondern dass Männer parallel dazu keine eigene Entwicklung, keine eigene Emanzipation in ein neues Männerbild gemacht haben. Die Bilder sitzen so tief in uns, dass es wirklich sein kann, dass ich in der Tradition mehr Halt finde und damit glücklicher bin, als in einer gewissen Unzufriedenheit zu sein. Aber nur der unzufriedene Mensch entwickelt sich. Ein gleichgestelltes Paar muss bereit sein, sich miteinander immer wieder zu entwickeln. Es geht nicht darum, dass Männer wie Frauen werden. Das ist definitiv der falsche Weg.

Wie kommen wir dann zu einem gleich-berechtigten Miteinander?

Wenn Frauen die gerechte Verteilung der Aufgaben und der Verantwortung nicht einfordern, wird nichts geschehen. Gleichstellung oder Gleichberechtigung muss im Kleinen gelebt werden. Und das ist erst mal für die Frau und den Mann anstrengend. Sie müssen sich überlegen, wie sie leben wollen. Wir Frauen sind herausgefordert, Gleichberechtigung überhaupt zu wollen und dann auch einzufordern.

Und die Männer können sich zurücklehnen und sagen: „Ich lass mal die Frauen kämpfen“?

Nein. Wir müssen zusammen mit unseren Männern kämpfen. Wir müssen uns den Männern zumuten und sie aus ihrer Komfortzone herausholen. Für meinen Mann zum Beispiel war es kein Problem, anzuerkennen, dass Mann und Frau gleichberechtigt sind. Trotzdem wäre er auf ganz viele Dinge nicht gekommen, wenn ich sie ihm nicht erklärt hätte, wenn ich ihn nicht ein Stück weit gezwungen hätte, sich damit auseinanderzusetzen. Denn Männer haben eigentlich keinen Veränderungsbedarf. Wenn es bleibt, wie es ist, dann haben sie ihre Vorteile davon. Sie kommen oft gar nicht auf die Idee, etwas zu ändern. Die Me-too-Bewegung hat Männer gezwungen, hinzuschauen, was sie oft unhinterfragt tun: zum Beispiel diese Herablassung Frauen gegenüber, die einem auch in der christlichen Lebenswelt begegnet. Sich lustig zu machen über die Emotionalität der Frau bis hin zu Bemerkungen, wie Frauen aussehen. Diese Bewegung zwingt Männer, über ihre Rollenvorstellungen und über ihr Mann-Sein nachzudenken. Und übertragen auf die Situation in den Kirchen: Wenn wir die Männer nicht zwingen, werden sie es nicht überdenken. Aber wir werden immer Männer finden, die problemlos dazu bereit sind, sich solidarisch zu diesem Anliegen zu stellen. Natürlich gibt es auch die, die dies nicht tun oder nicht wollen und die dagegen kämpfen.

Hast du denn die Hoffnung, dass sich in den nächsten zehn Jahren die Situation grundlegend ändert?

Ich bin da ein bisschen zwiegespalten. Für einzelne Menschen hat sich schon viel geändert und wird sich auch weiter etwas ändern. Die Kirche konnte und kann sich den gesellschaftlichen Entwicklungen letztlich nicht entziehen. Wir stehen in den Gemeinden nicht mehr da, wo wir vor 30 Jahren standen. Ich sehe aber auch, dass jede Frauengeneration, jede Paargeneration sich das wieder erkämpfen muss. Ja, wir stehen auf den Schultern der Generationen vor uns und haben ihnen vieles zu verdanken, aber wir werden es nicht halten können, wenn wir uns nicht selbst dafür einsetzen. Frauen haben oft die Tendenz, sich zurückzunehmen, wenn es anstrengend und schwierig und unangenehm wird. Und ich glaube, dass wir deshalb ein bisschen vorkämpfen müssen. Wir sollten den nachfolgenden Frauengenerationen Beispiele geben, damit sie sich an Frauen orientieren können, die für die Gleichberechtigung einstehen und diese auch leben.

Das Interview führte Bettina Wendland. In der nächsten Family schreibt Veronika Schmidt darüber, wie wichtig Gleichberechtigung für ein erfülltes Sexleben ist.

Zum Weiterlesen:

Veronika Schmidt: Endlich gleich! Warum Gott schon immer mit Männern und Frauen rechnet (SCM Hänssler)
Katharine C. Bushnell: Wach auf, Eva! (Verlag für Kultur und Wissenschaft 2020, zuerst veröffentlicht 1921)
Annegret Braun: Warum Eva keine Gleichstellungsbeauftragte brauchte. Gottes Idee für Frauen und Männer (SCM R.Brockhaus)

Steuern, Geschenke und woran man noch so denken muss …

Die Familienarbeit gerecht und gleichmäßig aufzuteilen, ist für viele Eltern gar nicht so einfach. Denn manche Aufgaben sind auf den ersten Blick nicht sichtbar.

Die Mittlere geht morgen Nachmittag auf einen Kindergeburtstag, die Kleine zum Reiten und ich darf nicht vergessen, den Impftermin für den Großen auszumachen. Ich sitze am Wohnzimmertisch und kritzele Stichpunkte in meinen Kalender. Geschenk für Frida kaufen steht auf der To-do-Liste, und in der Spalte von heute Nachmittag ist „Schwimmschule anrufen“ zu lesen, gleich über „Tomatensuppe mit Käsenachos“, denn die soll es zum Abendessen geben. Während ich überlege, wann ich Fridas Geschenk kaufe, kommt die Kleine ins Wohnzimmer und drückt mir einen zerknüllten Zettel in die Hand, den sie in ihrem Kindergartenrucksack gefunden hat. Wechselsachen sind alle, lese ich. Ich atme tief ein und gehe ins Kinderzimmer, um eine Garnitur Unterwäsche, eine wetterfeste Hose, einen Pullover und Socken rauszusuchen und in eine Tüte zu packen. Die Tüte knote ich an den Kindergartenrucksack, denn sonst bleibt sie morgen garantiert zu Hause liegen.

„Wo war ich?“, denke ich, als ich zurück zu meinem Kalender komme. Ach ja, das Geburtstagsgeschenk für Frida. Vielleicht kann ich morgen auf dem Rückweg vom Kindergarten schnell zum Spielzeugladen fahren. Dann kann ich auch gleich die bestellte Salbe für die Kleine aus der Apotheke holen, denn die liegt da auch schon drei Tage. Während ich „Apotheke“ in meinen Kalender kritzele, kommt mein Mann die Treppe runter. „Deine Gewinnaufstellung vom Vorjahr brauche ich noch“, sagt er, „ich mache jetzt die Steuererklärung fertig.“ Ich nicke und bin froh, dass ich mich wenigstens darum nicht zu kümmern brauche.

Oft versteckt: der Mental Load

Viele Aufgaben, die wir im Familienleben zu erledigen haben, sind klar strukturiert. Jeder hat seine bestimmten Arbeitszeiten, in denen er für das finanzielle Auskommen sorgt, und seine Aufgaben im Haushalt. Manche von uns teilen es sich vielleicht auch klassisch auf, und einer geht arbeiten und der andere leistet Familienarbeit. Auch dann wissen wir ungefähr, wer welchen Handgriff erledigt. Wir haben irgendwann entschieden, wer die Wäsche macht, wer für Einkäufe und Essen sorgt, in wessen Zuständigkeitsbereich schmutzige Badezimmer fallen und wer dran ist, den Müll rauszutragen.

Doch neben diesen sichtbaren Erledigungen besteht unser Familienleben aus vielen unsichtbaren Aufgaben. Die Psychologin und Autorin Patricia Cammarata nennt diese Denkarbeit „Mental Load“. Auch heute wird sie noch hauptsächlich von Müttern übernommen. Als Mental Load bezeichnet man alles, was wir im Kopf behalten müssen. Man könnte auch sagen, die Organisation der Familie. Oft sind es wir Mütter, die genau wissen, wann wer in der Familie welchen Termin hat, die Einladungen im Blick behalten und Geschenke besorgen, die Gesprächstermine in der Schule ausmachen oder Spielverabredungen. Wir sind verantwortlich, wenn die Matschhose zu klein ist oder die Wechselsachen fehlen. Wir haben im Blick, welche Konstellationen wir bei geplanten Kinderfeiern unbedingt vermeiden müssen (Notiz an mich selbst: nie wieder Elli zusammen mit Chrissi einladen), an welchen Tagen wir vorsichtshalber schon einmal einen Waffelteig in der Hinterhand haben müssen, um Schulfrust aufzufangen, und wann eins der Kinder erst zur zweiten Stunde Unterricht hat.

Macht unsichtbare Erledigungen sichtbar!

Es ist wichtig, dass jemand für all diese Dinge ein Auge und ein Ohr hat und sie managt – und es ist oft unglaublich anstrengend. Immer wieder spreche ich in meiner Praxis mit Müttern, die total erschöpft sind, obwohl sie doch scheinbar nichts tun. Dass dieses „Nichts“ den Managementaufgaben in kleinen Betrieben gleichkommt, übersehen sie. Und nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Partner. Denn auch in Familien, die versuchen, sich alles sehr modern und gleichberechtigt aufzuteilen, kommt es zu diesem Ungleichgewicht an unsichtbaren Aufgaben – an den Dingen, die erst auffallen, wenn sie keiner mehr macht.

Ein erster Schritt, hier wieder ins Gleichgewicht zu kommen, ist, diese unsichtbaren Erledigungen sichtbar zu machen. Wenn Paare herausfinden wollen, ob sie sich wirklich gut aufteilen, ist es wichtig, nicht nur die praktischen Aufgaben aufzuschreiben und zu schauen, wie viele Stunden wer mit Erwerbsarbeit oder Haushalt verbringt oder wie viel Freizeit jedem bleibt. Auch die Denk- und Organisationsleistung muss mit aufs Papier.

Weg von alten Glaubenssätzen

Wenn klar ist, wie viel Arbeit im Hintergrund ein Elternteil auf diese Weise leistet, steht die Grundlage, Dinge neu zu verteilen. Patricia Cammarata rät neben der fairen Verteilung zum Abrüsten. Nicht alles, von dem wir im Familienleben bisher geglaubt haben, es sei unerlässlich, ist es auch wirklich. Gerade wenn Mütter unter Stress und Überlastung leiden, ist es gut, Ansprüche zurückzufahren und Glaubenssätze zu hinterfragen.

Weg von alten Glaubenssätzen heißt es auch, wenn es darum geht, sich Familienarbeit neu aufzuteilen. Hier sollte es vor allen Dingen darum gehen, die Stärken des jeweiligen Elternteils in den Mittelpunkt zu stellen. Oft werden auch heute noch Aufgaben in Partnerschaften anhand von Geschlechterklischees verteilt, ohne dass jemand genau schaut, ob das in der jeweiligen Situation sinnvoll ist oder nicht. Gerade Mütter haben noch immer das Gefühl, dass sie schief angeschaut werden, wenn nicht sie zum Plätzchenbacken in die Schule gehen, sondern ihre Männer.

Teilen ist nicht immer die Lösung

Andersrum gibt es den Trend, Aufgaben um jeden Preis zu teilen und alles, was in der Familie anfällt, gerecht zu halbieren: Beide bringen 50 Prozent der nötigen Erwerbsarbeitszeit ein, beide erledigen genau 50 Prozent der Hausarbeit, jeder übernimmt die Hälfte der anstehenden Bringdienste. Jeder trägt seinen Teil zum Papierkram bei, der so an einem Familienleben dranhängt, und ist gleich oft in der Werkstatt, beim Kinderarzt oder beim Elternabend. Jeder kontrolliert zu gleichen Teilen die Hausaufgaben und ist mal dran, die Einladungen für den Kindergeburtstag zu basteln. Das kann funktionieren, wenn Paare sich sehr ähnlich sind, an denselben Dingen Spaß haben und ähnliche Gaben besitzen. Meistens sind wir jedoch individueller.

Ich persönlich kann Papierkram überhaupt nicht ausstehen, verzettele mich, schiebe Dinge auf, vergesse die Hälfte. Mein Mann hingegen tut sich damit leichter. Er hat den Überblick über Finanzen, Versicherungen und wann die Krankenkasse wieder irgendeinen Wisch von mir braucht – wenn es viel ist, arbeite ich ihm da gern zu, mehr aber auch nicht. Dafür schaut er mit Ehrfurcht zu, wie ich die Termine der Kinder manage, sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort habe und dafür sorge, dass sie auch pünktlich wieder abgeholt werden. Letzteres übernimmt er dann gern, wenn ich ihm die Adresse per WhatsApp schicke, damit er sie ins Navi eingeben kann.

Bei meiner Freundin ist das anders. Wenn sie ihrem Mann die Finanzen überlassen würde, wären sie bankrott, scherzt sie manchmal. Dafür hat er kein Problem damit, am Nachmittag gleich fünf Gastkinder stundenlang zu bespaßen – meine Freundin hingegen bekommt beim bloßen Gedanken an so viel Lärm Kopfweh.

Wertschätzung ist wichtig

Es ist gut, wenn wir im Blick behalten, dass nicht jeder alles gleich gut kann, und das auch bei der Familienorganisation berücksichtigen. Eins ist jedoch wichtig, wenn Paare sich Aufgaben nach Gaben und Interessen aufteilen und nicht jeder auch mal in den Schuhen des anderen läuft: gegenseitige Wertschätzung. Erwerbsarbeit steht nicht über Familienarbeit. Nur weil einer mehr oder sogar allein das Geld verdient, hat er nicht automatisch mehr Rechte am Familieneinkommen. Die Tagesplanung der Kinder im Blick zu behalten, ist genauso anstrengend, wie sich mit Finanzämtern, Krankenkassen und Versicherungen herumzuschlagen. Letztlich tragen wir nämlich alle unseren Teil dazu bei, dass unser Familiengefüge funktioniert und dass unser Zuhause ein warmes und geborgenes Nest ist.

 

Wie läuft das mit der Aufgabenteilung bei euch – eher traditionell oder ganz modern?

In der aktuellen Ausgabe der Family könnt ihr den Test machen!

 

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern- und Familienberaterin (familienberatung-albert.de). Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Kaufungen bei Kassel und bloggt unter eltern-familie.de.

Ein Paar, zwei Perspektiven: Verschwörung

DER PAKT VON MORDOR

Katharina Hullen kämpft gegen eine innerfamiliäre Verschwörung. Dass ihr Mann Teil des Komplottes ist, macht die Sache nicht einfacher.

Katharina: Es gibt so Tage: Die Spülmaschine heizt nicht mehr, der Kaffeeautomat spuckt nur noch heiße Luft, die Waschmaschine schreit mir Fehler 23 entgegen und verlangt nach einem Techniker. Na super! Ein 7-Personen-Haushalt ohne funktionierende Spül- und Waschmaschine – wie soll man das aushalten? Ohne Kaffee?

Offensichtlich hat sich an solchen Tagen die Welt gegen mich verschworen. Überhaupt Verschwörung: Auch meine eigene Familie, Hauke und die Kinder, treffen offensichtlich ständig geheime Absprachen, um mich zu manipulieren und letztendlich in den Wahnsinn zu treiben.

Dafür gibt es sichtbare Anzeichen, wirklich! Zum Beispiel die Streifen von Schuhsohlen in der ganzen Wohnung. Ich sage zwar täglich mehrmals jedem der sechs Beteiligten: „Zieh bitte deine Schuhe aus!“ Doch offenbar bin ich Teil eines Experimentes, das sich um die Frage dreht, wann eine Mutter resigniert und sich willenlos dem Chaos ergibt. Wahrscheinlich denken die Kinder auch, dass die Sache mit den Schuhen gar keine Familienregel ist, da sich der Papa ja auch nicht daran hält.

Oder die allabendlichen Verzögerungstaktiken der Kinder, um nicht schon ins Bett gehen zu müssen. Es scheint ein Abkommen zwischen dem Vater und seiner Brut zu geben, denn statt einzuschreiten, macht er es sich auf dem Sofa gemütlich. So schlage ich allein die „Jetzt-ist-Schlafenszeit!“-Trommel und fische mir mühsam die jüngsten, widerborstigsten Kandidaten heraus, während der Rest als eingeschworene Gemeinschaft den Tag digital auf dem Sofa beschließt.

Zudem braut sich gerade auch ein Pakt zwischen unserer Ältesten (13) und ihrem Papa zusammen: Seit sie zwölf Jahre alt ist und die entsprechenden Filme theoretisch sehen darf, empfindet Hauke einen cineastischen Lehrauftrag und möchte all die großen und kleinen Blockbuster mit ihr erleben. An sich ja eine schöne Vater-Tochter-Idee, wenngleich ich nicht jeden Film, der ab 12 freigegeben ist, auch geeignet finde. Aber das ist ein anderes Thema …

An unserem Familienfilmabend beteuern die beiden also mit treuherzigen Augen, dass sie jetzt im Obergeschoss einen anderen Film sehen müssen, immerhin habe die Tochter auch das dicke Buch zum Film gelesen. So werden wir unsere bislang gemeinsam erlebten Filmabende nun getrennt verleben, die zwei mit Frodo in Mordor und wir anderen mit der Eiskönigin in Arendelle. Dabei gäbe es dutzende Filme, die eine gemeinsame Schnittmenge hätten und uns einen schönen Familienfilmabend bescheren würden – doch mit Argumenten ist den Verschwörern eben nicht beizukommen.

Ist so ein Tag, an dem sich scheinbar alles gegen mich verschworen hat, aber erst mal vorbei, kann ich Gott sei Dank auch die Wahrheit sehen: Nicht alle Missgeschicke folgen einem bösen Plan. Wenn jemand die Fäden in der Hand hält, dann unser gnädiger Schöpfer, der mit mir mein Leben ideenreich, fröhlich und mutig gestalten will.

Katharina Hullen (Jahrgang 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache in Elternzeit. Sie und Ehemann Hauke haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

 

MACHTLOSER FÄDENZIEHER

Hauke Hullen unterliegt regelmäßig, wenn es um die Berufung des Vorsitzenden geht, und kann die Wahl nicht anfechten.

Hauke: Haben Sie die Demonstration gesehen? Plakate und aufwieglerische Sprüche, die Unterdrückung und Freiheitsberaubung behaupteten; eine Minderheit, die sehr lautstark für ihre Wünsche eintrat! Und was wollten die Protestierenden? Ganz einfach: Ein eigenes Zimmer für unsere älteste Tochter, damit die Zwillinge ebenfalls ihre eigenen Reiche bekommen.
Ja, diese Demo fand bei uns im Wohnzimmer statt, doch es gibt Gemeinsamkeiten zu den aktuellen Verschwörungen: Beide setzen mehr auf gefühlte Wahrheiten denn auf Fakten, und beide fabulieren von einer Diktatur, wenn ihren Wünschen nicht entsprochen wird. Dabei vermischen sich sowohl die Anhänger der diversen Ideologien als auch ihre Argumente zu einem allseits kompatiblen Verschwörungsbrei.

Leichtfertig sollte man die Theorien jedoch nicht vom Tisch wischen – es gibt ja tatsächlich perfide Pläne, die im Geheimen vorangetrieben werden. Zum Beispiel das berühmte Brotdosen-Komplott: Um die gesamte Familie schleichend mit Vitaminen und Liebe zu kontaminieren, hat meine Frau  wider jede Vernunft den Kindern bis ins Teenager-Alter hinein jeden Morgen überkandidelte Pausenbrote vorbereitet, umrahmt von allem, was die Obstplantagen weltweit so hergeben. Ich fand immer, jeder könne sich selbst einfach ein Brot mit Wurst belegen – das geht schnell und macht satt, fertig.

Offenbar fanden meine Argumente endlich Gehör: Die drei älteren Mädels machen sich nun ihre Frühstücksboxen selbst. Doch der Sieg der Vernunft war nur vordergründig, musste ich doch mit ansehen, wie die Mädchen in ihren Brotdosen weiterhin filigrane Kunstwerke aus Gemüse, Dips, Obst, Brot und vertaner Lebenszeit anrichteten. Und als ich eines Morgens meine Dose noch mal öffnete, lachte mich ein Gemüse-Obst-Frosch an und der Rest der Familie aus. Wo bin ich hier hineingeraten?

Während ich also einer realen Konspiration ausgesetzt bin, sind die von unseren Kindern behaupteten Verschwörungen nur eingebildet. Sie glauben, dass Kathi und ich eine eingeschworene Gemeinschaft seien, die unbeirrt eine gemeinsame Strategie verfolge. Das mag daran liegen, dass ich auf alle Anfragen stets mit „Das muss ich erst noch mit Kathi besprechen“ geantwortet habe. (Um etwas mehr Würde zu bewahren, habe ich inzwischen das „muss“ durch ein „möchte“ ersetzt.)

Intern geht es bei uns jedoch höchst divers und demokratisch zu: Kathi und ich erörtern die Sachlage und stimmen schließlich ab. Bei zwei Leuten könnte schnell ein Patt entstehen, möchte man meinen, doch nicht bei uns: Bei Gleichstand gibt die Person, die gerade den Vorsitz innehat, den Ausschlag. Es gibt transparente Kriterien für die Berufung in dieses Amt.

In diesem Jahr gab es, wie immer, zwei Bewerber. Am Ende ist es, wie immer, meine Frau geworden, weil das bei uns wie bei anderen Stellenausschreibungen auch funktioniert: „Frauen und Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.“ Ich finde das unfair, weil so immer meine Frau den Vorsitz einnehmen wird, Kathi meint jedoch, wir hätten beide die gleichen Chancen.

So gesehen stimmt die Annahme unserer Kinder nicht, ich wäre Teil einer verschworenen Elite. Andererseits muss man festhalten: Am Ende des Tages stecke ich doch wieder mit der Regierung unter einer Decke.

Hauke Hullen (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

„Wir haben beide unseren Platz gefunden“

Patric Graf ist Hausmann, seine Frau arbeitet Vollzeit. Ein Modell, das sich für sie bewährt hat.

Als meine Frau Kerstin mit unserer heute 18 Jahre alten Tochter schwanger war, war ich für längere Zeit krankgeschrieben. Meine damalige Arbeit konnte ich nicht wieder aufnehmen. Da ich durch meine Arbeitszeiten in der Bäckerei schon von Beginn unserer Beziehung an die Haushaltstätigkeiten überwiegend übernommen hatte und auch gerne koche, kam uns die Idee, die typischen Rollen zu tauschen. Nach der Geburt unserer Tochter und dem gesetzlichen Mutterschutz arbeitete meine Frau wieder zu 100 Prozent in ihrem Beruf als Krankenschwester. Schnell merkten wir, dass ihre Arbeit im Dreischichtbetrieb viele Vorteile für uns hatte: Wir konnten zum Beispiel Kinderarzttermine so legen, dass wir gemeinsam hingehen konnten. Später, als die Kinder im Kindergarten waren, hatten wir als Eltern die Möglichkeit, ohne Kinder etwas zu unternehmen, sei es der Wocheneinkauf oder ein gemeinsames Frühstück in einem Café.

Bei unserem Sohn (15) und unserem Nesthäkchen, unserer achtjährigen Tochter, behielten wir diese Rollenverteilung bei. Seit 13 Jahren arbeite ich zusätzlich auf 450-Euro- Basis in der Systemgastronomie. Ich habe das Glück, dass ich meine Arbeitszeiten dem Dienstplan meiner Frau anpassen kann. Diese Arbeit ist für mich ein Ausgleich zum Hausmannsjob. Ich komme mit vielen Menschen aus verschiedenen Nationen in Kontakt, da unser Betrieb auf einem Autohof an der Autobahn liegt.

Wie ich mit mir tanzen lernte

Jennifer Zimmermann lässt sich auf einen Selbstversuch mit ihrem Spiegelbild ein.

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Rollentausch ohne Reue

Lukas Bütikofer hatte eigentlich eine berufliche Karriere im Sinn, heute ist er vor allem Hausmann. Doch damit geht es ihm richtig gut – und seiner Frau Franziska auch.

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